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Blockchain-Anwendung: Wo und wie wird die Technologie eingesetzt?

Die Blockchain-Technologie revolutioniert die digitale Welt und bietet innovative Lösungen weit über Kryptowährungen hinaus. In diesem Beitrag beleuchten Prof. Dr. Christian Arnold, Leiter des MBA-Studiengangs Business Administration und Experte Ralph Bärligea, wie die Technologie nicht nur die Finanzwelt und Transaktionen, sondern auch viele andere Sektoren revolutioniert und stellen fünf konkrete Anwendungsbeispiele von Blockchain in der Praxis vor. Ralph Bärligea ist Berater für Banken und den öffentlichen Sektor bei einer führenden Management- und Technologieberatung und Gesellschafter eines IT-Unternehmens. Er berät als Sachverständiger auch den Deutschen Bundestag und war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag mit Arbeitsschwerpunkt im Finanzausschuss.

Fangen wir von vorn an:

Was ist eine Blockchain-Anwendung eigentlich und welche Vorteile bringt sie mit sich?

Blockchain-Anwendungen werden bereits in vielen Sektoren erfolgreich eingesetzt.

Eine Blockchain ist eine Art digitales Register, eine Kette von Blöcken, in denen Informationen zu Transaktionsdaten sicher und unveränderlich gespeichert werden. Diese Technologie zeichnet sich durch Dezentralisierung aus, da sie nicht auf einem einzelnen Server, sondern auf einem Netzwerk von Computern läuft. Dies macht sie besonders sicher gegen Manipulationen und Ausfälle. Die Transparenz und Nachverfolgbarkeit von Transaktionen in der Blockchain sorgen für ein hohes Maß an Vertrauen und Effizienz, was in vielfältigen Anwendungsbereichen von großem Nutzen ist.

1. Blockchain-Anwendung im Supply Chain Management 

Blockchain-Anwendung in der Industrie
Mittels Blockchain-Anwendung Lebensmittel nachverfolgen? IBM Food Trust macht es möglich!

Die Blockchain-Technologie ermöglicht durch ihre transparente und unveränderliche Datenspeicherung beispielsweise auch in der Verwaltung von Lieferketten eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Produkten. Dies bedeutet, dass Verbrauchenden genaue Informationen zur Logistik sehen können, woher ihre Produkte kommen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. Durch die Bereitstellung dieser Informationen können Unternehmen, die sich für ökologische Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen einsetzen, leichter identifiziert und unterstützt werden.

Eine auf der Blockchain-Technologie basierte Plattform zur Herkunftsnachverfolgung von Lebensmitteln in der Lieferkette ist beispielsweise IBM Food Trust, ein kollaboratives Netzwerk von Erzeugenden, Verarbeitenden, Großhändlern, Distributoren, Herstellenden, Einzelhändlern und anderen. Die modulare Lösung, die auf IBM-Blockchain basiert, ermöglicht es Verbrauchenden Informationen über ein Produkt auf dessen Verpackung zu scannen, um so herauszufinden, woher es stammt. Zum Beispiel, wann es geerntet wurde und welche Wege es zurückgelegt hat. Der Vorteil: es stellt Transparenz her und ermöglicht es, den Verbrauchenden, ethische Konsumentscheidungen in Bezug auf die umweltverträgliche und soziale Herstellung und Lieferung eines Produktes zu treffen. Durch die Nachverfolgung des Verhaltens von Lieferketten können Unternehmen im Falle mangelnder Produktqualität, schlechter Behandlung von Arbeitskräften oder Umweltverschmutzung auch zur Rechenschaft gezogen werden. 

2. Blockchain-Anwendung in der Energieversorgung 

Die Anwendung der Blockchain-Technologie in der Energieversorgung ist ein weiteres innovatives und zukunftsweisendes Konzept, das insbesondere durch Blockchain-Projekte wie das „Brooklyn Microgrid“ an Bedeutung gewinnt.

Das „Brooklyn Microgrid“ ist ein Mikro-Stromnetz und Pionierprojekt in New York, dass die Blockchain-Anwendung in der lokalen Energieerzeugung und -verteilung aufzeigt. Es handelt sich um ein dezentrales Netzwerk, in dem die Bewohnenden von Brooklyn ihre selbst erzeugte Energie, hauptsächlich aus Solarenergie, untereinander handeln können. Die Blockchain spielt dabei eine zentrale Rolle, indem sie eine sichere und transparente Blockchain-Plattform für den Austausch von Energie bietet. Jede Transaktion, ob Kauf oder Verkauf von Energie, wird in der Blockchain per Smart Contracts aufgezeichnet, was Betrug vorbeugt, und die Vertrauenswürdigkeit des Systems erhöht. (Kurz erklärt: Mit Smart Contracts sind digitale Verträge gemeint, die in einer Blockchain gespeichert sind und automatisch ausgeführt werden, wenn vordefiniert Bedingungen erfüllt sind).

Durch den Anwendungsfall „Brooklyn Microgrid“ wird deutlich, wie Blockchain die Energieversorgung demokratisieren und die Abhängigkeit von großen Energieversorgern reduzieren kann. Vorteil ist, dass die Teilnehmenden des Microgrids ihren Energieüberschuss direkt an nebenan wohnende Personen verkaufen können. Das stärkt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern trägt auch zur Reduzierung von Energieverlusten bei, die bei der Übertragung über weite Strecken entstehen. Darüber hinaus fördert das Projekt das Umweltbewusstsein und die Nutzung erneuerbarer Energien. Es zeigt, wie technologische Innovationen wie die Blockchain zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen und die Energiewende unterstützen können.

3. Blockchain-Anwendung in der Digitalisierung von Identitäten, Dokumenten und Vermögenswerten

Die Blockchain-Technologie eröffnet ebenso neue Möglichkeiten in der Digitalisierung und sicheren Verwaltung von Identitäten, Dokumenten und Vermögenswerten. Ein anschauliches Beispiel ist Blockcerts von Learning Machine, eine Plattform, die Bildungsnachweise und berufliche Qualifikationen auf einer Blockchain speichert. Dieses System ermöglicht nicht nur die sichere Authentifizierung von Bildungsnachweisen und Qualifikationen, sondern trägt auch wesentlich zur Bekämpfung von Bildungsbetrug bei.

Ein weiteres innovatives Unternehmen in diesem Bereich ist Cashlink. Cashlink spezialisiert sich auf die Tokenisierung verschiedener Vermögenswerte. Durch die Schaffung digitaler Zwillinge dieser Werte auf einer Blockchain werden sie leichter und kostengünstiger handelbar. Diese Technologie hat insbesondere im Immobiliensektor großes Potenzial, da sie den Handel vereinfachen und die damit verbundene Bürokratie reduzieren kann. Dies führt zu geringeren Kosten und macht den Zugang zu Immobilien beispielsweise für junge Familien erschwinglicher. Die Digitalisierung von Identitäten, Dokumenten und Vermögenswerten mithilfe der Blockchain-Anwendung steht dabei erst am Anfang und verspricht noch viele weitere innovative Anwendungen.

4. Blockchain-Anwendung bei internationalen Finanz-Transaktionen 

Blockchain-Anwendung_Bitcoin liegt auf Handy
Eines der wohl bekanntesten Beispiele der Blockchain-Anwendung sind Finanz-Transaktionen.

Die Blockchain-Technologie revolutioniert auch die internationale Finanzwelt, indem sie innovative Lösungen für grenzüberschreitende Transaktionen bietet, insbesondere durch den Einsatz von Kryptowährungen. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist Paxful, ehemals bekannt als BitPesa, ein Unternehmen, das in Afrika den Weg für den Zugang zu Finanzdienstleistungen durch Kryptowährungen geebnet hat. Das auf Bitcoin, eine der führenden Kryptowährungen, basierende Transferprodukt erlaubt Menschen in Kenia, die keinen Zugang zu herkömmlichen Banken haben, an der globalen Wirtschaft teilzunehmen, wirtschaftliche Chancen zu nutzen und so aus der Armut auszubrechen. Durch die Nutzung von Kryptowährungen, wie der Bitcoin-Technologie, erleichtert Paxful es berufstätigen Familienmitgliedern zudem, Bitcoin-Transaktionen durchzuführen und damit zur finanziellen Absicherung ihrer Familien beizutragen. Dieser Ansatz verändert die Art und Weise, wie internationale Geldüberweisungen abgewickelt werden, und demonstriert das enorme Potenzial der Blockchain-Technologie zur Verbesserung des Zugangs zu Finanzdienstleistungen und zur Förderung wirtschaftlicher Entwicklung.

5. Blockchain-Anwendung bei Wahlsystemen

Die Implementierung der Blockchain-Technologie in Wahlsystemen öffnet neue Türen zur Stärkung demokratischer Prozesse weltweit. Ein Beispiel hierfür, wie es funktioniert, ist e-Estonia in Estland. Hier wurde die Blockchain-Technologie erfolgreich eingesetzt, um Wahlen und Abstimmungen sicherer und transparenter zu gestalten. Dieser innovative Ansatz hat weitreichende positive Auswirkungen auf die soziale Nachhaltigkeit, indem er die Bürgerbeteiligung stärkt und das Vertrauen in demokratische Prozesse erhöht.

Durch die Anwendung von Blockchain in Wahlsystemen können innenpolitische Spannungen, die aus Zweifeln an der Integrität von Wahlen oder möglichen Wahlbetrügereien entstehen, signifikant reduziert werden. Dieser Fortschritt in der Wahltechnologie bietet eine robuste Lösung, um die Authentizität und Unveränderlichkeit von Wählerstimmen zu gewährleisten, wodurch ein fundamentaler Pfeiler der Demokratie gestärkt wird. Die Fallstudie Estlands zeigt, wie die Blockchain-Technologie genutzt werden kann, um die Effizienz und Sicherheit von Wahlsystemen zu verbessern und damit einen wertvollen Beitrag zur Aufrechterhaltung und Stärkung demokratischer Institutionen zu leisten.

Fazit zur Blockchain-Anwendung

Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, maßgeblich zu ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit beizutragen. Dies liegt an ihrer Fähigkeit, Transparenz, Dezentralisierung und Effizienz zu fördern. Mithilfe der drei Prinzipien der Blockchain-Technologie Verkettung, Verteilung und Verschlüsselung von Daten können Daten manipulationssicher und ohne zentrales Datenbank-Monopol aufgezeichnet und genutzt werden. Wenn wichtige Daten so digital und in Echtzeit günstig vielen Marktteilnehmenden zur Verfügung stehen, können wirtschaftliche und soziale Prozesse schneller, besser sowie sozial- und ökologisch nachhaltiger gesteuert werden. Über die sehr starke Verschlüsselung kann zudem ein ausreichender Datenschutz erreicht werden. Das Blockchain-System ist nicht nur irgendeine spezielle Technologie. Sie kann an unterschiedlichen Stellen als technologische Grundlage dienen und einen grundlegenden Beitrag zu einem positiven sozialen und ökologischen Wandel liefern.

Wie innovative Blockchain-Lösungen identifiziert und implementiert werden können, um soziale und ökologische Nachhaltigkeit zu stärken, ist auch wichtiger Bestandteil und Thema im Rahmen der beiden Master-Studiengänge Business Administration (MBA) und Business Transformation Management an der IST-Hochschule für Management.

Co-Autor Ralph Bärligea

Experte für Blockchain-Anwendungen Ralph Bärligea

Ralph Bärligea ist Berater für Banken und den öffentlichen Sektor für eine führende Management- und Technologieberatung. Er hat die akademischen Grade Master of Science in Business Administration mit Masterarbeit in Wirtschaftsinformatik und Bachelor of Science in Business Administration and Economics. Als Gesellschafter eines IT-Unternehmens investiert er selbst in die Blockchain-Technologie. In zwei öffentlichen Anhörungen hat er den Deutschen Bundestag zur Blockchain-Technologie beraten und war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag. 

Extended Reality: Wie erweiterte Realitäten das Marketing verändern

Augmented Reality, Virtual Reality und Mixed Reality – zusammengefasst als Extended Reality (XR) bezeichnet – sind Technologien, die Unternehmen neue Welten im Marketing eröffnen. Mit immersiven Erlebniswelten, 3D-Technologien und XR-gestützten Präsentationen wird es Kund:innen ermöglicht, eine intensive Interaktion mit Produkten zu erleben.

Extended Reality (XR) revolutioniert das Marketing und die Arbeit von Marketing-Mitarbeiter:innen. Bildquelle: Pexels

Für angehende und berufserfahrene Marketing-Manager:innen bedeutet dieser Wandel, sich im Online-Marketing professionell aufzustellen. Sie müssen heute in der Lage sein, das Marketing von morgen anzubieten und das Marketing von übermorgen zu denken und zu konzipieren. Wie das gelingt und welche Fachkenntnisse qualifizierte Marketingexpert:innen heute und in Zukunft mitbringen müssen, weiß Prof. Dr. Melanie Diermann, Leiterin des Bachelor-Studiengangs „Online-Marketing & Marketingmanagement“ an der IST-Hochschule für Management.

IST-Hochschule: Gute Strategiearbeit und aufmerksamkeitsstarke Werbung ging vor ein paar Jahren noch mit Printanzeigen in Zeitschriften, Flyern und Radiowerbung. Heute braucht es computergestützte Erweiterungen der Realitätswahrnehmung. Was hat sich verändert?

Prof. Dr. Melanie Diermann, Leiterin des Bachelor-Studiengangs „Online-Marketing & Marketingmanagement“

Prof. Dr. Melanie Diermann:Wenn heute noch von ‚neuen Medien‘ gesprochen wird, muss ich manchmal schmunzeln. Denn die sind ja schon seit über zwanzig Jahren nicht mehr neu. Neu ist höchstens noch die Dynamik, mit der sie sich entfalten und da geht die Entwicklung ungebrochen weiter. Unternehmen müssen heute Multi-Channel-präsent ein, das ist der Standard. Und sie müssen ihre Präsenz über alle Kanäle und Medien hinweg strategisch steuern können, das ist die Kür.“

IST-Hochschule: Was bedeutet dieser Wandel für Marketing-Fachkräfte?

Diermann: „Marketing-Expert:innen von heute müssen im Stande sein, mindestens einen, besser drei Schritte im Voraus zu denken. Sie müssen den Unternehmensprozess und zentrale Strategien kennen und Bedarfe der Zielgruppe sehen und verstehen. Kund:innen möchten heute den Standard von morgen, um Wettbewerbsvorteile zu erhalten und gut aufgestellt zu sein. Morgen möchten sie das nächste Level. Eine gute Marketingstrategie bildet dies ab und eine gut ausgebildete Fachkraft kann dieses gesamte Spektrum anbieten.“

IST-Hochschule: Das „nächste Level“ sind unter anderem innovative Technologien wie Extended Reality. Wie funktionieren erweiterte Realitäten im Marketing?

Diermann: „Das werden wir noch sehen. Viele Unternehmen setzen heute bereits XR-Elemente ein. Da denke ich etwa an das Möbelhaus, das zur Planbarkeit der eigenen Produkte virtuelle Räume anbietet, die wie meine eigene Wohnung aussehen. So kann ich mir ein detailgetreues Bild machen und direkt sehen, wie gut das neue Möbelstück in meiner Küche wirkt. Es gibt auch schon Kosmetikunternehmen, bei denen ich virtuell verschiedene Lippenstiftfarben und -konsistenzen ausprobieren kann. Die Frage ist, was morgen kommt. Wenn wir auf die Touchpoints und Customer Journey gucken, sehen wir, dass XR im Moment vor allem im Beratungsbereich des Marketing relevant ist. B2B-Kund:innen kennen nicht alle Möglichkeiten und möchten informiert werden, was alles machbar ist. So können sie entscheiden, was für den eigenen Vertrieb bedeutend werden könnte. Die Marktdurchdringung mit relevanten Endgeräten ist auch noch nicht in der Weise gegeben, dass man da schon im ‚Durchstartmodus‘ ist.“

IST-Hochschule: Der Bachelor-Studiengang „Online-Marketing & Marketingmanagement“ vermittelt eben dieses Wissen über das digitale Marketing der Zukunft. Was lernen die Studierenden?

Diermann: „Unternehmen können langfristig am Markt nur erfolgreich sein, wenn sie im Marketing und Online-Marketing sehr gut aufgestellt sind. Dafür brauchen sie qualifizierte Leute. Genau an dieser Stelle knüpft der Studiengang an. Studierende lernen bei uns das Marketing der Zukunft. Wir denken aus der Perspektive von Touchpoints, User Experience und Customer Journey. So können die Teilnehmer:innen ihr erworbenes Wissen aktiv und gewinnbringend im Unternehmensprozess einbringen.“

IST-Hochschule: Was ist das Besondere an diesem Studium?

Diermann: „Neben vielen inhaltlichen Aspekten im Trendbereich des Online-Marketing wie Data-driven Marketing, KI und Extended Reality zeichnet den Studiengang ‚Online-Marketing & Marketingmanagement‘ insbesondere die große Praxisnähe aus. Bei uns werden die Studierenden von Praktiker:innen mit umfassender Berufserfahrung unterrichtet. Die Dozent:innen kommen sowohl aus dem Agenturumfeld als auch von internationalen Unternehmen wie Amazon und IBM. An ausgewählten Seminartagen besuchen wir gemeinsam mit den Studierenden Fachveranstaltungen und werfen exklusive Blicke hinter die Kulissen spannender Unternehmen. Zudem wird bei uns wird jede:r Teilnehmer:in persönlich betreut und durch das Studium sowie darüber hinaus begleitet.“

IST-Hochschule: An wen richtet sich der Studiengang?

Diermann: „Das Studium richtet sich an Unternehmen, die ihre Beschäftigten optimal berufsbegleitend qualifizieren möchten. Und darüber hinaus an Menschen, die im Online-Marketing praxisnah ausgebildet werden und dabei die Vorteile einer Business School und einer Fernhochschule für sich nutzen möchten. Durchgeführt werden kann das Studium in Vollzeit, in Teilzeit oder dual – also in Kombination mit einer betrieblichen Ausbildung. Unser Blended-Learning-Ansatz mit modernen Lehrmethoden wie Online-Vorlesungen und -Tutorien und der IST-App bietet maximale Flexibilität. So entscheiden die Studierenden selbst, wann und wo sie lernen. Prüfungen können digital oder vor Ort an verschiedenen Prüfungsstandorten im gesamten Bundesgebiet und weltweit abgelegt werden.“

IST-Hochschule: Klingt vielversprechend. Welche Berufsperspektiven eröffnen sich den Absolvent:innen?

Diermann: „In einem Wort: Viele. Denn es herrscht Fachkräftemangel und mit der Aussicht, dass jeder Fauxpas auf immer im Internet zu sehen ist, ist der Bedarf an qualifiziertem Personal ausgesprochen groß. Mit erfolgreichem Abschluss des Studiums sind unsere Absolvent:innen optimal aufgestellt für einen Berufsstart in Unternehmen, Verbänden und Non-Profit-Organisationen, bei Agenturen oder in der Selbstständigkeit gleichermaßen. Sie können in die Arbeitsbereiche des Online-Marketing, der Social-Media-Arbeit, in der Kampagnenplanung oder in der Unternehmenskommunikation einsteigen.“

Weitere Informationen zum Bachelor-Studiengang „Online-Marketing & Marketingmanagement“ gibt es auf unserer Website.

Vom Traum zur Wirklichkeit: Arbeiten in der Formula 1

Viele Millionen Menschen im Jahr sind begeistert von 20 Wagen, die auf vielen Rennstrecken der Welt gegeneinander fahren. Die Formula 1 hat bereits Ikonen wie Michael Schuhmacher, Ayrton Senna, Lewis Hamilton und Max Verstappen hervorgebracht. Die Leistungen der Teams sind vielleicht noch viel größer als die Leistungen, die die Fahrer selbst erbringen. Den Traum, in einem der Teams zu arbeiten, haben viele – nur wenige schaffen es. Die Formula 1 leidet genauso unter dem Fachkräftemangel wie andere Branchen, allerdings haben die Verantwortlichen schon vor knapp 20 Jahren begonnen, sich des Problems anzunehmen.

Team Excelleration (links im Bild) beim Rennstart ihres Wagen bei den World Finals in Singapur 2023

Das Team Excelleration beim Rennstart ihres Wagens bei den World Finals in Singapur 2023. Quelle: F1 in Schools/ Edwin Koo

Formula 1 und Fachkräftemangel: Passt das zusammen?

Die Formel 1 erfreut sich großer Begeisterung. Und diese wird nur noch stärker dadurch, dass mittlerweile auch Netflix eine eigene Serie über die F1 hat. Allerdings gilt auch hier: Wie finde ich die besten Talente, die zu meinem Team passen? Der Andrang ist immens, aber nur wenige schaffen es wirklich. Aus der Vielzahl der Bewerbungen muss genau gefiltert werden, wer für die jeweilige Positionen in Frage kommt.

Der Druck in der Formel 1 selbst ist bereits immens. Immer wieder werden Menschen auf guten Positionen von anderen Teams abgeworben. Trotzdem braucht auch die Formel 1 neue Talente. Vor knapp 20 Jahren wurde deswegen der multidisziplinäre Technik-Wettbewerb „F1 in Schools“ ins Leben gerufen.

F1 in Schools: Was bringt dieser Wettbewerb?

Bei F1 in Schools müssen die Schüler:innen keine echten Rennwagen bauen: Die Wagen, die konstruiert und produziert werden, sind deutlich kleiner als die echten Rennwagen. Die Fahrzeuge bei F1 in Schools sind circa 25 cm lang und 10 cm hoch. Ein 25-seitiges technisches Regelwerk gibt vieles vor, lässt aber auch Platz für neue und innovative Ideen. Allerdings ist das nicht alles. Die Teams, welche aus drei bis sechs Schüler:innen bestehen, müssen sich von der eigenen Team-CI über die Gestaltung der Wettbewerbselemente bis hin zu ihrer Strategie, wie Sponsoren gewonnen werden, alles selbst überlegen. Die Möglichkeiten sind enorm. Wer bei den Regionalmeisterschaften und den Deutschen Meisterschaften gut genug ist, qualifiziert sich für die World Finals, welche immer im Rahmen eines echten F1-Grand-Prix stattfinden. Weniger als 1 Prozent der Teilnehmer:innen weltweit schafft es überhaupt zu den World Finals. Noch weniger schaffen das, was im Jahr 2023 ein Team aus Deutschland geschafft hat: Weltmeister zu werden. In diesem Wettbewerb lernen die Schüler:innen vieles, was es im Berufsalltag braucht, egal ob man in der Formel 1 landet oder nicht. Teamwork, Zeitmanagement und Argumentationsfähigkeiten sind nur einige der Skills, die dieser Wettbewerb fordert und fördert.

Alle Teilnehmer der aramco F1 in Schools World Finals 2023 in Singapur auf der Startgerade der Rennstrecke.

Alle Teilnehmer der aramco F1 in Schools World Finals 2023 in Singapur auf der Startgerade der Rennstrecke. Quelle:F1 in Schools/ xpbimages

Was hat die Formel 1 von diesem Wettbewerb?

Wie Eingangs erläutert, wurde der Wettbewerb von der F1 ins Leben gerufen. Bei den World Finals kommen die F1-Teams vorbei und bieten direkt Teams oder einzelnen Schüler:innen Praktika oder Studienplätze an. Sie picken sich die Talente raus, die Sie benötigen und bei sich in den Teams haben wollen. Durch diese Verbindungen sind schon ehemaligen Teilnehmer:innen bei Mercedes, Red Bull, Ferrari, Alfa Romeo und Williams gelandet. Wenn es nicht klappen sollte, dass man zu den World Finals fliegt oder einen Platz angeboten bekommt, bereitet einen der Wettbewerb bestmöglich auf mögliche Führungsrollen und Managementpositionen vor, die einen im Leben erwarten können. Einige Unternehmen in Deutschland sind bereits darauf aufmerksam geworden, dass ehemalige Teilnehmer:innen von F1 in Schools eine gute Wahl sind, egal wie weit sie gekommen sind. Die außerschulischen Leistungen die in diesem Wettbewerb erbracht werden, sind enorm. Daher ist ein Aufruf von F1 in Schools Germany auch immer: Hört Euch die Geschichten der Teilnehmer:innen an und lasst sie erzählen. Die Begeisterung, die dabei hervorkommt, wird bestätigen, dass dieser Wettbewerb eine „Once-in-a-lifetime“-Erfahrung ist.

Musik, Meer und Mobilität: Das Streben nach inklusiven Strandfestivals

Eine Musikveranstaltung am Strand besuchen, die Bands auf der Bühne sehen oder an der Wasserkante stehen und den Wassersportlern zuschauen. Für Menschen mit einer Gehbehinderung stellt dies eine enorme Herausforderung dar. Und das in einer Zeit, in der Integration, Inklusion und Barrierefreiheit von hoher Bedeutung sind. Durch die UN-Behindertenrechtskonvention 2009 und das Behindertengleichstellungsgesetz sollen die Menschenrechte für alle gefördert, geschützt und gewährleistet werden.

Barrierefreiheit auf Strandfestivals_Rollstuhlfahrer
Barrierefreie Strandfestivals sind möglich, jedoch gibt es für Veranstaltende einiges zu beachten. Bildquelle: Pexels

Die Tourismusdestinationen entlang der Ostseeküste Schleswig-Holsteins bieten in der Sommersaison eine Vielzahl von Veranstaltungen am Strand an. Dazu zählen unter anderem Musik- und Wassersportveranstaltungen. Die Bedeutung von Barrierefreiheit steigt nicht nur in den öffentlichen Lebensbereichen, sondern auch bei Freizeit- und Kulturveranstaltungen. Für Veranstaltende bedeutet dies, dass sie sich auf die Menschen einstellen und nicht die Menschen auf die vorzufindenden Begebenheiten. Doch neben den Veranstaltenden ist vor allen Dingen auch die Politik dafür zuständig, den Handlungsbedarf zu realisieren und sicherzustellen.

Einsicht der Veranstaltenden ist der erste Schritt

Um Barrierefreiheit bieten zu können, müssen die Tourismusdestinationen sowie die Veranstaltenden selbst bereit sein, die Thematik priorisiert in die Planungen ihrer Events mit aufzunehmen und umzusetzen. Denn nicht nur für Menschen mit einer Gehbehinderung ist ein barrierefreier Zugang zu Strandfestivals von Vorteil. Auch Familien mit einem Kinderwagen oder Personen mit einer Verletzung profitieren davon. Allerdings werden mögliche Maßnahmen derzeit nur in wenigen Orten konkret umgesetzt. Die Veranstaltenden wissen um die Vorgaben und prüfen zunehmend die Umsetzung. Das Wissen, dass die Zielgruppen Menschen mit einer körperlichen Einschränken umfassen, ist für die Realisierung der Maßnahmen von hoher Bedeutung. Die Nachhaltigkeit wird jedoch aufgrund der aktuellen Randbedingungen höher priorisiert als die Barrierefreiheit.

Ist Barrierefreiheit auf Strandfestivals überhaupt möglich oder nicht?

Grundsätzlich gilt: Barrierefreiheit auf Strandfestivals ist möglich. Die Umsetzung stellt allerdings eine besondere Herausforderung für die Veranstaltenden dar. Gegenüber stehen sich das humanitäre und das wirtschaftliche Ziel. Ein erhöhter Austausch zwischen den zuständigen Behörden (Politik, Tourismusverbände…) ist zu fördern, um die fehlenden, maßgeblichen Grundlagen zugunsten der notwendig materiellen Anschaffungen zu ermöglichen. Ebenso wäre es von großem Vorteil, wenn die einzelnen Tourismusdestinationen untereinander Schnittstellen bilden, um sich über Möglichkeiten und Maßnahmen auszutauschen. Denn nur in wenigen Orten werden Maßnahmen konkret umgesetzt, sodass die Zugänglichkeit nicht für alle Gäste gewährleistet ist. Das bestehende Potenzial für die dahingehenden (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung wird an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins bisher nur eingeschränkt umgesetzt.

Maßnahmen für barrierefreie Strandveranstaltungen

Barrierefreies Strandfestival_Rollstuhlfahrer auf Steg
Stege sind eine mögliche Maßnahme, um den Zugang zum Veranstaltungsgelände zu ermöglichen. Quelle: Pexels

Verschiedene Maßnahmen können von den Veranstaltenden umgesetzt werden, um den Zugang zum Strand, bis an die Wasserkante oder quer über das Gelände zu ermöglichen. Diese könnten unter anderem sein: Stege ab der Promenade bis zur Wasserkante durch Holzbohlen, Strandmatten oder Flies zu legen; mobile Rampenübergänge; Podeste auf den Veranstaltungsflächen inkl. der Zuwegung; eigene Zugänge/Bereiche für Menschen mit einer Gehbehinderung; Verleih von Hilfsmitteln wie Strandbuggys oder Schwimmrollstühle; ausreichend Sitzmöglichkeiten sowie die Vermeidung von Schwellen und Spalten. Von Seiten der einzelnen Tourismusdestinationen ist zu prüfen, welche Maßnahmen für sie umsetzbar sind und in welchem Zeitraum. Diese sind mit den Veranstaltenden abzustimmen, denn nur gemeinsam ist eine effektive und zweckmäßige Umsetzung von Maßnahmen möglich. Im Sinne der Allgemeinheit ist somit anzustreben, dass alle beteiligten Akteure inklusive Politik dahingehende Maßnahmen unterstützen.

Wie erfolgreiche Festivals gelingen, ist unter anderem Thema im Wahlschwerpunkt „Festivalmanagement“, der den Master-Studiengang Kommunikationsmanagement an der IST-Hochschule für Management deutschlandweit besonders macht.

Mit ganzheitlichem Stressmanagement zu einem gelassenen und gesunden Leben

In der heutigen schnelllebigen und wandelbaren Welt ist es von großer Bedeutung, dass wir lernen, mit Stress angemessen umzugehen. Stress wird oft als etwas Negatives betrachtet, da er mit unangenehmen Emotionen und körperlichen Beschwerden verbunden sein kann.

Positive Effekte durch ein „gesundes Maß“ an Stress

Allerdings gibt es auch einige positive Aspekte. In bestimmten Situationen kann Stress als Antrieb dienen und uns dazu bringen, unser Bestes zu geben. Ein „gesundes“ Maß an Stress kann dazu führen, dass wir uns konzentrieren, produktiv sind und unsere Leistung steigern.

Wenn wir unter Druck stehen, können wir unsere Fähigkeiten optimal nutzen und über uns hinauswachsen. Kurzfristiger Stress kann dazu führen, dass unser Gehirn aufmerksamer und konzentrierter ist, da Hormone, wie beispielsweise Adrenalin, freigesetzt werden. Diese können unsere Reaktionszeit verkürzen und unsere Wahrnehmung schärfen. In einigen Situationen, wie in sportlichen Wettkämpfen oder beruflichen Herausforderungen, kann das von Vorteil sein.

In moderaten Dosen kann Stress unsere Widerstandsfähigkeit stärken. Ähnlich wie beim Training unserer Muskeln kann Stress unsere psychische und körperliche Belastbarkeit verbessern. Indem wir uns mit Stressoren konfrontieren und sie bewältigen, entwickeln wir Resilienz und können besser mit zukünftigen Herausforderungen umgehen.

Stressige Lebensereignisse können uns dazu zwingen, uns anzupassen, neue Strategien zu entwickeln und unsere Fähigkeiten zu erweitern. Wir wachsen daran, indem wir unsere Komfortzone verlassen und neue Erfahrungen machen. Stress kann uns somit auch helfen, uns selbst besser kennenzulernen und unsere Grenzen zu erweitern.

Strategien für Stressbewältigung sind entscheidend

Stressmanagement gesundes Leben
Ganzheitliches Stressmanagement verhilft zu einer Erholung auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene.

Die positiven Aspekte von Stress treten jedoch nur in Maßen auf und sind von Person zu Person unterschiedlich. Übermäßiger oder langanhaltender Stress kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben. Daher ist es entscheidend, Strategien zur Stressbewältigung zu erlernen und ein gesundes Gleichgewicht zu finden. Ganzheitliches Stressmanagement umfasst Erholung auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene.

Regelmäßige körperliche Aktivität wie Sport oder Yoga kann dabei helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Dabei spielt die Freisetzung von Endorphinen, die sogenannten „Glückshormone“, eine wichtige Rolle. Sie geben uns ein Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens. Darüber hinaus kann eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf dazu beitragen, den Körper widerstandsfähiger gegen Stress zu machen. Indem wir auf unseren Körper achten und ihn gesund halten, legen wir eine solide Grundlage für ganzheitliches Stressmanagement.

Die emotionale Ebene ist eng mit Stress verbunden. Oft entstehen Stressgefühle aufgrund von emotionalen Belastungen wie Ängsten, Sorgen oder Frustrationen. Eine Möglichkeit, mit diesen Emotionen umzugehen, besteht darin, sich ihnen bewusst zu werden und sie anzuerkennen. Achtsamkeit und Meditation können dabei helfen, das Bewusstsein für unsere Emotionen zu schärfen und uns zu ermöglichen, mit ihnen in einer gesunden Weise umzugehen. Hierfür ist es hilfreich, sich Zeit für Selbstfürsorge und Entspannung zu nehmen, sei es durch Lesen, Musik hören oder das Ausüben einer kreativen Tätigkeit. Auch Gespräche mit Freunden, Familienmitgliedern oder Therapeuten können eine therapeutische Wirkung haben und neue Perspektiven eröffnen.

Denkmuster erkennen und ändern

Die Art und Weise, wie wir über Stresssituationen denken, kann einen erheblichen Einfluss auf unseren Stresslevel haben. Negative Denkmuster, wie ständiges Grübeln, Dramatisieren oder Schwarz-Weiß-Denken, können den Stress verstärken. Ein wichtiger Aspekt des ganzheitlichen Stressmanagements besteht darin, unsere Denkmuster zu erkennen und negative Gedanken in positive oder realistischere zu transformieren. Dies kann durch Techniken wie kognitive Umstrukturierung oder positive Selbstgespräche erreicht werden. Das Setzen von realistischen Zielen, Prioritäten und die Organisation von Aufgaben können ebenfalls dazu beitragen, den mentalen Stress zu reduzieren.

Weiterbildungen als erster Schritt

Wer sich tiefergehend mit dem Thema beschäftigen möchte, kann in den IST-Weiterbildungen „Stress- und Mentalcoach“ sowie „Resilienztraining“ lernen, sich auf die eigenen Ressourcen zu besinnen und diese zu stärken. Das erhöht die Chance, mit bestimmten Situationen, gerade in Krisenzeiten, besser umgehen zu können. Außerdem lernen die Teilnehmer:innen geeignete Techniken und Strategien zur Stressbewältigung kennen.

Fazit

Ganzheitliches Stressmanagement berücksichtigt den Körper, die Emotionen und den Geist. Durch die Implementierung von Strategien auf jeder dieser Ebenen können wir unsere Fähigkeit verbessern, mit Stress umzugehen und ein ausgewogenes und erfülltes Leben zu führen. Jeder Mensch ist individuell und benötigt daher unterschiedliche Ansätze zur Stressbewältigung. Das Finden der richtigen Methoden erfordert möglicherweise ein bisschen Geduld, den Mut zu Experimentieren und auch Durchhaltevermögen beim Erlernen spezieller Techniken.

Hybride Events: Hype oder Zukunft?

Messen, Kongresse und Tagungen besuchen, gehört zum Berufsalltag einiger Menschen. Netzwerkveranstaltungen bieten die Möglichkeit, vor Ort Kontakte zu knüpfen, sich weiterzubilden und die neuesten Trends der Branche kennenzulernen. Doch wer kennt es nicht: ausgerechnet am Veranstaltungstag ist man schon verplant, die Entfernung zur Location ist zu weit oder man wird kurzfristig krank. Genau für solche Situationen wurden hybride Events, wie das FORUM EVENT, entwickelt, das die klassische physische Anwesenheit mit der virtuellen Teilnahme kombiniert.

Wie kam es zum Wandel in der Eventwelt?

Durch die zunehmende Digitalisierung werden hybride Events immer häufiger genutzt und sind mittlerweile Standard bei Veranstaltungen jeglicher Art.

Als Student im Bachelor-Studiengang Kommunikation & Eventmanagement an der IST-Hochschule für Management und Werkstudent im Fachbereich „Kommunikation & Wirtschaft“, erlebe ich die voranschreitende Digitalisierung seit ein paar Jahren hautnah mit und habe diese bereits selbst in Projekten genutzt. Um ein Beispiel zu nennen, gehe ich kurz auf die Zeit ein, in der COVID-19 eine große Rolle gespielt hat. Unzählige Branchen waren stark vom Coronavirus betroffen und für viele Unternehmen und Selbstständige war es schwer, sich über Wasser zu halten. Dramatisch war diese Zeit auch für die Eventbranche. Messen, Konzerte, Konferenzen, Workshops, Seminare, Teamevents – jegliche Zusammentreffen von Menschengruppen wurden untersagt, Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Genau an diesem Punkt kamen vermehrt hybride Events ins Spiel, die es Menschen trotz Isolation ermöglichten, online an ausgewählten Events teilzunehmen, die per Live-Stream übertragen wurden.

FORUM EVENT – der hybride Nachwuchskongress der IST-Hochschule

Spannende Vorträge, Best-Practice-Cases, Panels: Weiterbildung steht beim FORUM EVENT im Vordergrund. Bildquelle: Messe Best of Events.

Nicht zuletzt die Pandemie hat gezeigt, dass hybride Events ein großes Potenzial bieten. So planen auch wir, die Event-Studierenden aus verschiedenen Semestern, ein hybrides Event: das FORUM EVENT. Der Nachwuchskongress der IST-Hochschule richtet sich speziell an Auszubildende im Eventbereich, Berufsschüler:innen und Studierende, die sich weiterbilden und vernetzen möchten. Stattfinden wird der Kongress am Donnerstag, 18. Januar 2024 im Rahmen der internationalen Fachmesse für Erlebnismarketing Messe Best of Events (BOE) in der Dortmunder Westfalenhalle sowie gleichzeitig per Online-Stream auf allen Bildschirmen zuhause und unterwegs. Top-Referent:innen und Branchenexpert:innen halten unter dem Motto „It’s a Match“ Live-Vorträge, diskutieren in Panels, stellen Best-Practice-Cases vor und stehen in Q&A-Sessions Rede und Antwort. In verschiedenen Workshops haben Teilnehmer:innen außerdem die Möglichkeit, sich neues Wissen zu erarbeiten und praktische Übungen durchzuführen.

Welche Vorteile bietet das hybride FORUM EVENT?

Die Live-Übertragung des FORUM EVENT ermöglicht die Teilnahme von überall.

Hybride Events haben im Allgemeinen den Vorteil der hohen Flexibilität. Das FORUM EVENT bietet den großen Vorteil des schnellen und intensiven Austausches zwischen Besucher:innen und Expert:innen aus der Event- und Medienbranche. Teilnehmer:innen aus aller Welt haben die Möglichkeit teilzunehmen und müssen dafür nicht extra nach Dortmund reisen. Dadurch sparen sie Anfahrts- und eventuelle Übernachtungskosten und haben die Möglichkeit, das Event online mitzugestalten bzw. durch Interaktionen lebendig und interaktiv zu machen. Online-Teilnehmer:innen können live untereinander und mit Expert:innen chatten oder an einem Quiz teilnehmen. Zudem kann direktes Feedback gegeben werden, welches uns als Veranstalter weiterhilft, live entgegenzuwirken sowie das Event im Nachhinein besser zu analysieren und zukünftige Veranstaltungsreihen gegebenenfalls zu optimieren. Falls Teilnehmer es nicht rechtzeitig schaffen, live einzuschalten, gibt es die Möglichkeit sich die Aufzeichnungen im Nachhinein nochmal anzusehen. Auch der ökologische Fußabdruck wird durch die virtuelle Variante des FORUM EVENT reduziert und damit die Umweltbelastung minimiert.

Haben hybride Events auch Nachteile?

Veranstaltungen, die per Livestreaming ins Internet übertragen werden, bergen auch ein paar Risiken. Copyright: Caleb Oquendo

Besonders die komplexe Technologieanforderung ist ein Risikofaktor bei hybriden Events. Es können immer wieder technische Probleme auftreten, die eine Wartung oder einen Neustart nach sich ziehen. Beim Kostenfaktor kommt es immer darauf an, wie groß das Event ist und wie viele Personen teilnehmen. Der zuvor genannte Vorteil der Live-Interaktionen kann auch als Nachteil gesehen werden. Die Qualität und Interaktionsbereitschaft kann zwischen physischen und digitalen Teilnehmer:innen variieren und auch Verbindungsprobleme können einen „Strich durch die Rechnung“ machen. Kommunikationsverzögerungen können schnell unprofessionell wirken. Auch kann es zu Datenlecks oder allgemeinen Sicherheitsproblemen kommen, denen vorgebeugt werden sollte, um sensible oder private Daten zu schützen.

Und so liegt es auch in den Händen unseres Studierendenteams, durch eine gute Organisation, Risiken oder mögliche Probleme bei der Umsetzung des FORUM EVENT zu minimieren. Dafür stehen mittlerweile auch professionelle Softwares und Agenturen auf dem Markt zur Verfügung.

Hybride Events werden weiterhin eine wichtige Rolle in der Eventbranche spielen und sich noch viel weiter in Hinblick auf Globalisierung, Vielseitigkeit und Technologie entwickeln. Es bleibt daher spannend, wohin die Zukunft von Veranstaltungen noch führt.

Du möchtest beim 7. FORUM EVENT am Donnerstag, den 18. Januar 2024 dabei sein? Tickets für eine Teilnahme vor Ort erhältst Du im Ticketshop der BOE. Wenn Du online dabei sein und den Livestream verfolgen möchtest, kannst Du Dich unter diesem Link anmelden. Sowohl die Teilnahme vor Ort als auch digital ist kostenfrei. Weitere Informationen zum FORUM EVENT gibt es unter www.ist-hochschule.de/forum-event.

Übrigens: Das IST-Studieninstitut bietet eine Weiterbildung „Hybride und digitale Events“ an, in der Event-Expert:innen in nur zwei Monaten praktisches Know-how zur Eventumsetzung vermitteln.

Zukunft der Medien: Technologie, Gesellschaft und Karriere im Fokus der #MTM23

In München fanden am 25.–27. Oktober 2023 zum 37. Mal die MEDIENTAGE (#MTM23) statt, allerdings das erste Mal in einer neuen Location, dem House of Communication der Serviceplan Group und dem umliegenden Werksviertel.

Die Medientage München 2023 im House of Communication der Serviceplan Group.

Das diesjährige Motto lautete: INTELLIGENCE!

Die dreitägige Konferenz bot ein vielfältiges Programm mit aktuellen und relevanten Themen speziell für die Medienbranche. Es gab verschiedene Stages, ausgewählte Masterclasses & Lounge-Flächen zum Networking. Auch die Media For You – die Special-Area zum Thema Jobs & Ausbildung – bat ein breitgefächertes Angebot.

Das Motto: INTELLIGENCE!

KI-gestützte Anwendungen erfahren auch in der Medienbranche eine wachsende Bedeutung. Es wurde sehr umfangreich aus verschiedenen Perspektiven über die Herausforderungen durch neue Technologien diskutiert, als auch über den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI), welche auch menschliche Intelligenz erfordert.

Das Konferenzprogramm unter dem Motto INTELLIGENCE widmete sich somit speziell den folgenden Trends und Herausforderungen:

  • Technische Innovationen: Ein Schwerpunkt der Medientage München war der Einsatz neuer Technologien in der Medienbranche. Dazu gehören unter anderem KI, Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) sowie Blockchain. Diese neuen Technologien werden die Medienbranche weiter verändern und den Medienunternehmen Chancen für neue Geschäftsmodelle und innovative Inhalte bieten. Ein zentrales Thema war hier vor allem der Einsatz von KI in den Medien. Diese wird bereits heute schon in vielen Bereichen der Medienproduktion eingesetzt, beispielsweise zur Automatisierung von Aufgaben wie der Bild- und Videobearbeitung oder zur Erstellung von Inhalten. In Zukunft wird KI noch weiter an Bedeutung gewinnen und der Medienbranche neue Möglichkeiten eröffnen, denn Technologien haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Medien konsumieren, grundlegend zu verändern.
  • Gesellschaftliche Verantwortung: Ein weiteres wichtiges Thema war die Verantwortung der Medien in der Gesellschaft. Die Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung und der Vermittlung von Informationen. In Zeiten von Fake News, Medienvielfalt und Desinformation ist es wichtiger denn je, dass Medien verantwortungsbewusst in ihrer wichtigen Rolle sind. Sie dürfen nicht nur als Unterhaltungslieferant dienen, sondern müssen als wichtige Informationsquelle und Meinungsbildner Qualitätsjournalismus betreiben.
  • Wirtschaftliche Herausforderungen: Diskutiert wurden auch Themen, wie die digitale Transformation in der Medienbranche, digitale Monopole und die Rolle von Medien in Zeiten von Krisen und wie mit neuen Erlösquellen umgegangen werden kann. Im Endeffekt muss sich die Medienbranche wirtschaftlich neu erfinden. Die Digitalisierung hat zu neuen Geschäftsmodellen geführt, aber auch zu neuen Herausforderungen in der Medienfinanzierung.
Workshops, Vorträge und Networking – die Karrieremesse Media For You hielt einiges bereit.

Media For You

Die Media For You ist eine Karriere-Erlebnismesse für Medien, die im Rahmen der Medientage München stattfindet. Präsentiert wird sie von Start Into Media, eine von der Bayerischen Staatskanzlei geförderte neue Initiative unter dem Dach der Medien.Bayern GmbH, welche die Medienaus- und weiterbildung in Bayern koordiniert. Das Medienunternehmen bietet Studierenden, Absolventen und Berufseinsteigern die Möglichkeit, sich über Berufsbilder und Karrierechancen in der Medienbranche zu informieren und mit Vertretern von Medienunternehmen in Kontakt zu treten.

Das Event bat ein breitgefächertes Angebot, darunter:

  • Workshops im Werksviertel: Die Workshops waren ein beliebter Programmpunkt der Media For You, angeboten von Medienunternehmen und Bildungseinrichtungen. Besucher hatten hier die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in verschiedenen Medienbereichen, wie Redaktionsarbeit, Videoproduktion und Social Media Marketing zu sammeln.
  • Vorträge auf der Media Idol Stage: Medienexperten sprachen hier auf der Bühne über aktuelle Trends und Entwicklungen, unter anderem im Journalismus, im, Marketing und in der Produktion.
  • Media Spaces: Im House of Communications gab es sechs verschiedene Spaces:
  1. Audio & Radio
  2. Marketing & Design
  3. TV & Film
  4. Game
  5. News
  6. Book & Publishing
Die IST-Studierenden (2.,3.,4. von rechts) mit dem IST-Team in ihrem Marketing & Design Space.

Am IST-Space (Marketing & Design) gab es zwei Stationen. In einem digitalen Marketing-Quiz konnten Besucher ihr Wissen testen. Je nachdem, wie viele Fragen richtig beantwortet wurden, konnte anschließend eine bestimmte Anzahl an Enten geangelt werden. Dort warteten „Gewinn-Enten“ und „Nieten-Enten“. Ab der dritten Gewinn-Ente gab es Sachpreise zu gewinnen und die Möglichkeit, sich für ein Teilstipendium an der IST-Hochschule zu qualifizieren.

Mein Fazit zum Experience-Day auf der #MTM23

Die Medienbranche steht vor großen Herausforderungen. Technische Innovationen, gesellschaftliche Verantwortung und auch wirtschaftliche Herausforderungen stellen die Medien vor neue Aufgaben. Die Medientage München 2023 waren eine wichtige, informative und spannende Veranstaltung, bei der auch gezeigt wurde, dass die Branche sich diesen Aufgaben bewusst ist und sich mit innovativen Ideen und Lösungen auf die Zukunft vorbereitet. Der Kongress war ebenso ein wichtiger Treffpunkt für die Branche und eine Plattform zum Netzwerken und Austauschen über die Zukunft der Medien.

Auch ist die Media For You eine wichtige Veranstaltung für alle, die an einer Karriere in der Medienbranche interessiert sind. Sie bietet eine gute Gelegenheit, sich über Berufsbilder und Karrierechancen zu informieren und mit Vertretern von Medienunternehmen in Kontakt zu treten.

Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance hatte, das IST-Team zu begleiten und zwei Kommilitonen persönlich kennenzulernen.

Zudem freue ich mich auch über alle weiteren tollen Connections, die ich schließen konnte. Aus meiner Sicht werden die Medientage auch in Zukunft ein wichtiger Ort für den Austausch und die Vernetzung der Medienbranche bleiben. Wer ebenfalls Lust hat, an einem Experience-Day teilzunehmen, findet auf dieser Seite alle Veranstaltungen.

Von der Hochschulweiterbildung zur Führungsrolle – Eine Reise voller Leidenschaft und Erfolg in der Hotellerie

Duygu Saltik ist nicht nur eine inspirierende Führungsperson in der Hotelbranche, sondern auch ein leuchtendes Beispiel für das Potenzial einer Weiterbildung und lebenslangen Weiterentwicklung. Ihre Reise von der IST-Hochschule für Management zur Deputy General Managerin im ATLANTIC Hotel Münster ist eine Geschichte von Leidenschaft, Hingabe und unermüdlichem Streben nach Exzellenz.

Bevor Duygu ihren Bachelor in „Hotel- und Tourismusmarketing“ begann, hat sie bereits eine Hochschulweiterbildung zur „Hotelökonomin“ an der IST-Hochschule erfolgreich abgeschlossen. „Ich habe verschiedene Portale miteinander verglichen und mich telefonisch beraten lassen – im Endeffekt hat mich die professionelle und zugleich herzliche Beratung überzeugt,“ erinnert sich Duygu. Auch ein Grund, weshalb sie sich im Anschluss für ein weiterführendes Fernstudium an der IST entschied.

Duygu befindet sich nun mitten in ihrem Bachelor-Studium, welches sie in Teilzeit neben ihrem Job durchführt. Zusätzlich schafft sie es jeden Tag nicht nur Studium und Job unter einen Hut zu bekommen. Die zweifache Mutter kombiniert gekonnt Privat- und Berufsleben und zeigt, dass alles möglich ist, wenn man nur will. Dabei hilft ihr besonders, dass sie ihr Studium komplett selbstgesteuert angehen kann: „Es bedarf selbstverständlich viel Disziplin, gibt aber gleichzeitig viel Freiheit und Flexibilität. Ich empfinde nichts als negativ. Alles, was im ersten Moment unlösbar scheint, wendet sich mithilfe der Studienberater:innen aus dem Fachbereich zum Guten!“

Von der Theorie zur Praxis: Ein Neubau-Hotel leiten

Duygu hatte die seltene Gelegenheit, die Bauphase des Hotelpark Novotel Münster City und des ibis budget Münster City als Deputy General Managerin zu begleiten. „Ein Hotel ‚von der Pike auf‘ zu begleiten ist faszinierend und hat in der sogenannten ‚Pre-Opening-Phase‘ einfach nichts mit ‚Hospitality‘ zu tun,“ sagt sie. Sie erinnert sich an die Herausforderungen der ersten Budgetplanung ohne Erfahrungswerte und die Umstellung von Business Review Meetings zu Baumeetings.

„Insgesamt hat die Bauphase zwei Jahre gedauert und das erste Rollen der Koffer in der Lobby zu hören, war ein unglaublich emotionaler Moment für mich. Viele Stunden harter Arbeit haben sich in dem Moment für mich bezahlt gemacht. Da stand er nun: ‚Mein‘ erster Gast!“ Dieser Moment war für Duygu der Lohn für jahrelange Arbeit und Studium. Sie erinnert sich an eine Projektarbeit aus ihrem Studium, in der sie selbst ein Hotel mit einem einzigartigen Konzept entwickeln sollte. Im Nachhinein sagt Duygu, dass ihr dieses Praxisprojekt sehr bei der Neueröffnung des Hotelpark Novotel Münster City und des ibis budget Münster City geholfen hat. „Die realitätsnahe Projektarbeit hat sich für mich sehr ausgezahlt, denn ich hatte exakt mit den Vor- und Nachteilen, die damals erarbeitet wurden zu tun. Das Imaginäre wurde auf einmal Wirklichkeit – der Wahnsinn!“

Neben ihrer Arbeit als Deputy General Managerin ist Duygu mittlerweile auch als Dozentin am IST-Studieninstitut tätig. „Wissen über diesen wunderbaren Beruf zu teilen, bereitet mir sehr viel Freude. Es macht mich stolz, die Gastgeber:innen von ‚Morgen‘ zu sehen – denn dann weiß ich: die Zukunft ist gesichert,“ so Duygu.

Für Duygu ist der Schlüssel zum Erfolg die ständige Weiterentwicklung. „Kein Stillstand. Immer weiter am Traum arbeiten.“ Sie ist überzeugt: „Wenn man will, dann schafft man alles, was man sich vorgenommen hat.“ Selbst in schwierigen Zeiten hält die IST-Studentin ihren Fokus auf das große Ziel: „Dann sieht man einen glücklichen Gast, der begeistert das Hotel verlässt, weil er vom eigenen Team erstklassig beherbergt worden ist – einfach großartig!“

Der Blick in die Zukunft

Was wünscht sich Duygu für ihre berufliche Zukunft? „Dass sich kein Tag nach Arbeiten anfühlt, denn dann hat man es geschafft.“ Ein Ziel, das sie durch ihr unermüdliches Streben und ihre Leidenschaft für das Hotelfach sicherlich erreichen wird.

Duygu Saltik ist ein Paradebeispiel dafür, wie Bildung und Engagement den Weg für eine erfolgreiche Karriere in der Hotellerie ebnen können. Ihre Geschichte ist nicht nur eine Erfolgsstory, sondern auch eine Inspiration für alle, die in dieser Branche Fuß fassen möchten.

Wichtigster Breitensportkongress endet mit Forderung nach mehr Ressourcen

„Sport für Alle“ kann Menschen verbinden und eine Friedenshüterfunktion wahrnehmen. So das einhellige Credo der Delegierten des 28. Weltkongresses der wichtigsten internationalen Breitensportorganisation TAFISA (The Association for International Sport for All) in Düsseldorf. Und das lebten etwas über 350 Teilnehmenden aus insgesamt 70 Ländern bei der Abschlusszeremonie des Kongresses auch selbst vor. Nach vier Tagen an Beratungen, Diskussionen und lebhaft geführten Tagungssessions tanzten Menschen aus allen sechs teilnehmenden Kontinenten miteinander und bewiesen, wie sehr Sport für Gemeinsamkeiten sorgt und Differenzen überwinden kann.

„Sport für Alle“ ist mehr als Breitensport

TAFISA als Welt-Breitensportverband hat sich dem Menschenrecht „Sport für Alle“ verschrieben, das auf die ur-olympische Bewegung um Pierre de Coubertin zurückgeht. Es sieht vor, dass Sport und Bewegung unabhängig der menschlichen Vielfaltsdimensionen jedermann zugänglich gemacht werden soll. Passend dazu und unter Berücksichtigung der Konfliktverschärfungen in der Welt lautete das Kongressmotto „Sport for All: more together than ever“. Das zeigt, dass „Sport für Alle“ eine deutlich weitere Realisierungsebene ist, als nur der (freiwillige und organisierte) Breitensport.

Während der Kongresstage fanden insgesamt drei Plenarsitzungen, zehn parallele Sessions sowie drei „Sport for All“-Exkursionen und vier Abendveranstaltungen statt. Die Schwerpunktthemen reichten von Inklusion im Sport, Sporträume und Sportinfrastruktur, Weitergabe von Expertise und Fachwissen, Auswirkungen des Klimawandels auf den Breitensport, Sport als Friedenshüter, über das Wohlergehen und Well-Being von Menschen bis hin zur allgemeinen Sportpolitik. In diesem Video sind die Höhepunkte festgehalten.

Kongressbeteiligung der IST-Hochschule für Management

Auch die IST-Hochschule für Management hat sich in ihrer Heimatstadt am TAFISA-Weltkongress beteiligt. Während des Kongresses haben Studierende von der Hochschule und dem angeschlossenen IST-Studieninstitut beim Kongress hospitiert und diesen in einem eigenen Workshop reflektiert und aufgearbeitet. Mit Prof. Dr. Gerhard Nowak war der Dekan des Fachbereichs Sport und Management im Ehrenkomitee des Kongresses vertreten und hat das Organisationsteam im Vorfeld und vor Ort kräftig unterstützt. Ich selbst war als IST-Lehrbeauftragter zudem als Pressesprecher des Kongresses alle Tage im Einsatz.

Auch IST-Professor Dr. Gerhard Nowak war beim TAFISA-Kongress dabei.
Auch IST-Professor Dr. Gerhard Nowak war beim TAFISA-Kongress dabei. Bild: Gonzalo Bell

Gemeinsame Kongresserklärung

Die Kongressteilnehmer:innen verabschiedeten eine gemeinsame Kongresserklärung, in der sie die weltweite Politik zu intensiverem Handeln und mehr Ressourcen zur Umsetzung des Menschenrechts „Sport für Alle“ auffordern. Konkret wird im sogenannten „Call-to-Action“ zu orchestrierten Aktionen von Regierungen, dem privaten Sektor, Medien, NGOs sowie globalen und regionalen Institutionen aufgerufen. Ziel solle sein, „Sport für Alle zu einem Auftrag und nicht zu einer Option“ zu machen. Die DOSB-Vizepräsidentin Kerstin Holze erläuterte diesen „Call-to-Action“ nach dem Kongress: „‚Sport für Alle‘ heißt nicht nur, Menschen in Bewegung zu bringen und deren Gesundheit zu fördern, sondern es heißt ebenfalls Hürden abzubauen, Verständnis und Empathie zu entwickeln und aufeinander zuzugehen. So können wir Menschen, Gesellschaften und hoffentlich ganze Nationen vereinen.“

Festivals für alle? Wie Barrierefreiheit auf Musikfestivals zum Erfolg wird

Das Programmheft einer Veranstaltung lesen, online ein Ticket buchen oder sich alleine auf einem Event zurechtfinden – all das sind Beispiele, die für die meisten Menschen keine Schwierigkeit darstellen. Für Personen mit Behinderungen kann dies mit Barrieren verbunden sein, welche die Teilhabe an Events und somit am gesellschaftlichen Leben erschweren.

Die Themen Inklusion und Barrierefreiheit haben in den vergangenen Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Die Relevanz, beeinträchtigten Menschen eine uneingeschränkte und selbstständige Teilhabe zu ermöglichen und ihre Menschenrechte durchzusetzen, zeigt sich in diversen Gesetzen. Doch trotz der rechtlichen Verankerung von Gleichberechtigung stoßen diese Personen weiterhin regelmäßig auf Barrieren. Mit dem Besuch eines Festivals finden blinde Menschen eine nicht vertraute Umgebung, eine laute Geräuschkulisse und große Menschenmassen vor, was die Orientierung erschweren kann. Hinzu kommen Hürden im Bereich der visuellen Kommunikation und damit der Vermittlung von Informationen.

Wie steht es um die Barrierefreiheit auf Festivals?

Vor einigen Jahren spielte Barrierefreiheit eine untergeordnete Rolle bei der Organisation von Festivals. Es wurde kaum über Inklusion gesprochen und barrierefreie Angebote waren nur vereinzelt zu finden. Es zeigt sich jedoch eine steigende Aufmerksamkeit für das Thema in der Branche. Zurückzuführen ist diese unter anderem auf vermehrte Forderungen durch beeinträchtigte Besuchende. Diese Entwicklung wird durch die heutigen Möglichkeiten von Social Media begünstigt, die es Nutzenden ermöglichen, eine breite Öffentlichkeit für ihre Anliegen zu erreichen und Forderungen zu stellen. Unter Festivalveranstaltenden ist zudem eine Bewusstseinsänderung zu bemerken, die mit der steigenden Relevanz von Nachhaltigkeit, Diversität und Awareness einhergeht. Einen positiven Einfluss darauf nimmt die Kommunikation durch Verbände und Branchentreffen, die dazu beitragen, dass eine Sensibilisierung stattfindet.

Menschen mit Seheinschränkungen werden im Festivalumfeld immer präsenter. Copyright: AdobeStock

In der Branche ist eine hohe Offenheit gegenüber der Thematik vorzufinden. Veranstaltende sind sich der Bedeutung von Barrierefreiheit grundsätzlich bewusst. Der Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit der Thematik und der vermittelten Relevanz durch Veranstaltende steht jedoch eine begrenzte Implementierung barrierefreier Maßnahmen gegenüber. Insbesondere Angebote für sehbehinderte Gäste sind im Festivalkontext unterrepräsentiert. Menschen mit Seheinschränkungen werden im Vergleich zu Rollstuhlfahrenden erst seit kurzer Zeit im Festivalumfeld präsenter. Obwohl Personen mit nicht sichtbaren im Vergleich zu Menschen mit sichtbaren Einschränkungen in der Überzahl sind, scheinen ihre Bedürfnisse bei Veranstaltenden noch nicht vollständig angekommen zu sein. Dies kann darin begründet liegen, dass ihre Bedürfnisse und Barrieren nicht direkt ersichtlich sind. Damit einhergehende Unsicherheiten bezüglich geeigneter Maßnahmen können sich auf deren Umsetzung auswirken.

Welche Herausforderungen sehen Veranstaltende bei der Umsetzung?

Insbesondere für kleine Festivals kann die Finanzierung eine Herausforderung in der Umsetzung von Barrierefreiheit darstellen. Es sei jedoch zu bedenken, dass auch Maßnahmen ohne große Investitionen zur Zugänglichkeit beitragen können. Die sich entwickelnde Gesetzeslage zur Barrierefreiheit, die sich zukünftig verstärkt auf privatwirtschaftliche Unternehmen auswirken wird, geht mit einem steigenden Bedarf an finanziellen Mitteln einher. Die resultierenden Kosten gilt es durch die Politik zu kompensieren, um das Fortbestehen kleinerer und finanzschwächerer Festivals zu gewährleisten. Hierzu zählt ebenfalls die Zugänglichkeit und faire Verteilung von Fördergeldern, die nicht nur zugunsten der Hochkultur vergeben werden.

Neben den hohen Kosten für barrierefreies Equipment, wie zum Beispiel Sanitäranlagen, stellt die geringe Verfügbarkeit und der schlechte Zustand des zur Vermietung angebotenen Materials eine Herausforderung dar. Auch die örtlichen Gegebenheiten naturbelassener Festivallocations erschweren die Umsetzung. Ein weiterer Faktor, der auf die Inklusionsbemühungen einwirkt, bildet die Notwendigkeit personeller Ressourcen. Neben des steigenden Planungsaufwandes ergeben sich jedoch auch Vorteile durch die Verbesserung der Zugänglichkeit. Es eröffnet sich eine größere Zielgruppe und damit die Möglichkeit einer Steigerung der Ticketverkäufe.

Wie lässt sich die Barrierefreiheit verbessern?

Die interne Bewusstseinsbildung ist die Grundlage für die Implementierung barrierefreier Maßnahmen. Da dies verschiedene Bereiche betrifft, sollte das Thema abteilungsübergreifend einbezogen und diskutiert werden. Die Einbindung von Betroffenen oder Organisationen, die sich für Inklusion einsetzen, liefert positive Effekte hinsichtlich der Identifikation von Bedarfen und der Behandlung der Thematik. Vor dem Hintergrund der Kosten erweisen sich digitale Lösungen als besonders geeignet, um zur Informationszugänglichkeit von Festivals beizutragen. Durch die Verwendung von Alternativtexten auf der Website und auf Social-Media-Kanälen werden visuell abgebildete Informationen auch für blinde User zugänglich, indem diese durch Screenreader erfasst werden können. Ferner können Informationsmaterialien wie Programmhefte oder Getränkekarten für sehbehinderte Gäste digital zugänglich gemacht werden. Detaillierte Richtlinien zur barrierefreien Gestaltung von Webinhalten lassen sich den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) entnehmen.

Begleitpersonen sind von großer Bedeutung für blinde Menschen. Bildquelle: AdobeStock

Angesichts der Unebenheiten naturbelassener Festivalgelände und sicherheitsrelevanter Aspekte ist die kostenlose Mitnahme einer Begleitperson von großer Bedeutung für blinde Menschen. Diese Personen sind für die Orientierung wichtig und nehmen im Falle einer Evakuierung eine bedeutende Rolle ein. Da Mitarbeitende am Einlass, in der Gastronomie oder im Security-Bereich oftmals erster Ansprechpunkt für Fragen und Anliegen sind, sollten sie über bestehende Maßnahmen aufgeklärt und im Umgang mit behinderten Menschen sensibilisiert sein. Abschließend sind die Maßnahmen mit der Zielgruppe auf ihre Eignung zu überprüfen. Durch Geländebegehungen, direkten Austausch und Feedbackmöglichkeiten können Veranstaltende Verbesserungen und neue Ideen für die nächste Veranstaltung mitnehmen.

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