Festivalplanung: So gelingt Dein eigenes Festival

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Musik, Kultur, Begegnung, Emotion – Festivals sind viel mehr als nur Veranstaltungen. Sie schaffen Erlebnisse, die im Gedächtnis bleiben, verbinden Menschen und setzen kreative Ideen in Szene. Ob Open-Air-Konzert auf dem Land oder urbanes Streetfood-Festival mitten in der Stadt: Der Weg dorthin beginnt mit einer Idee – und einer strukturierten Planung. Doch bis die Festivalbesucher:innen euphorisch vor der Bühne tanzen oder sich durch Streetfood-Stände probieren, liegt eine Menge Arbeit hinter den Kulissen. Die Planung eines Festivals ist komplex – aber machbar.

In diesem Beitrag erfährst Du nicht nur Schritt für Schritt, worauf es wirklich kommt, wenn Du Dein eigenes Festival organisieren möchtest, sondern auch, welche Bildungswege Dir eine Karriere im professionellen Festivalmanagement ermöglichen.

Was ist ein Festival – und was macht es besonders?

Ein Festival ist ein Erlebnisraum, der Musik, Kultur, Kulinarik oder bestimmte Themen miteinander verbindet. Die Dauer kann von einem Tag bis zu mehreren Wochen reichen – je nach Konzept und Zielgruppe. 

Festivals gibt es in vielen Varianten:

  • Musikfestivals mit Bands, DJs oder genreübergreifenden Line-ups
  • Kulturfestivals, die Theater, Literatur oder Tanz in den Mittelpunkt stellen
  • Filmfestivals, bei denen sich alles um große und kleine Leinwände dreht
  • Food-Festivals, bei denen der Geschmackssinn gefeiert wird
  • Themenfestivals, etwa zu Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder Gaming

Was diese Events alle verbindet: Sie bieten nicht nur Programm, sondern Atmosphäre. Sie schaffen Räume, in denen Menschen zusammenkommen, Neues entdecken und gemeinsam feiern.

Festival organisieren leicht gemacht: Die 7 wichtigsten Schritte

Bevor der erste Beat erklingt oder Foodtrucks öffnen, steht viel Organisationsarbeit an: Von der Idee über Genehmigungen bis zur Sicherheitsplanung. Wer ein Festival auf die Beine stellen will, muss viele Fäden gleichzeitig in der Hand halten. Und genau hier entscheidet sich, ob Dein Festival ein einmaliges Erlebnis oder eine logistische Herausforderung wird.

Organisation eines Festivals

1. Alles beginnt mit der Idee

Jede erfolgreiche Idee basiert auf einem klaren Konzept. Zuerst muss ein Thema, eine Atmosphäre oder ein kulturelles Ziel definiert werden, das sich durch alle Elemente der Veranstaltung zieht. Möchtest Du mit Newcomer-Bands ein alternatives Musikfestival starten oder ein Literaturfestival für Kinder organisieren? Überlege Dir, was Deine Veranstaltung einzigartig macht – und für wen sie gedacht ist. Ein überzeugendes Konzept hilft Dir außerdem, Partner, Sponsoren und Behörden zu gewinnen.

2. Budget und Finanzierung: Was kostet ein Festival?

Ein Festival kann mit kleinem Budget starten – oder mehrere Hunderttausend Euro kosten. Entscheidend ist, dass Du realistisch kalkulierst. Dabei gilt: Lieber zu viel als zu wenig einplanen, denn unerwartete Ausgaben kommen fast immer.

Typische Kostenpositionen sind:

  • Gagen für Künstler:innen
  • Technik (Ton, Licht, Bühnenbau)
  • Miete für Location und Infrastruktur
  • Personal, Sicherheit, Sanitätsdienst
  • Genehmigungen und Versicherungen
  • Marketing und Werbung
  • Catering, Verpflegung, Wasser, Strom
  • Müllentsorgung, Reinigung

Zur Finanzierung stehen Dir verschiedene Möglichkeiten offen – darunter Ticketverkäufe, Sponsoring, Fördermittel, Merchandising oder Gastro-Erlöse.

Ein Tipp aus der Praxis: Lege einen Puffer von mindestens 10–15 % ein – und bleib flexibel. Ein plötzlicher Wetterumschwung oder ein krankheitsbedingter Ausfall können schnell teuer werden.

3. Das Festivalgelände: Location & Infrastruktur

Ein gut organisierter Veranstaltungsort erleichtert viele Schritte im weiteren Verlauf der Planung.

Behalte bei der Auswahl immer folgende Punkte im Blick:

  • Größe und Kapazität
  • Erreichbarkeit mit ÖPNV
  • Strom- und Wasserversorgung
  • Lärmschutz und Nachbarschaft
  • Genehmigungslage
  • Fluchtwege und Sicherheitskonzept

Ob Du eine Wiese, ein stillgelegtes Industriegelände oder ein Kulturzentrum bespielst – der Ort sollte zum Konzept passen und genügend Potenzial für Dein Vorhaben bieten. Dazu gehört auch, dass sich Bühnen organisieren lassen, ohne den Vorgang anderer Bereiche zu stören. Plane daher mit ausreichend Vorlauf und informiere Dich frühzeitig über die rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere bei Open-Air-Veranstaltungen.

4. Genehmigungen und rechtliche Grundlagen

Apropos rechtliche Rahmenbedingungen: Ein Festival ist in jedem Fall genehmigungspflichtig. Welche Unterlagen erforderlich sind, hängt von der Art und Größe Deines Events sowie vom jeweiligen Bundesland ab. Typischerweise müssen Veranstalter:innen folgende Checkliste parat haben: 

  • Veranstaltungsgenehmigung bei der Kommune
  • GEMA-Lizenz, wenn Musik gespielt wird
  • Versammlungsstättenverordnung (je nach Besucherzahl)
  • Sicherheits- und Rettungskonzept
  • Lärmschutzauflagen
  • Bauabnahmen für Bühnen und temporäre Bauten
  • Ausschankgenehmigung, wenn Alkohol ausgeschenkt wird

5. Das Programm: Künstler:innen, Inhalte, Erlebnisse

Ein gutes Festivalerlebnis lebt vom Inhalt – und davon, dass alles gut zusammenpasst. Du brauchst nicht nur großartige Acts, sondern erstellst bestenfalls auch eine Dramaturgie, die Deine Besucher:innen durch den Tag oder das Wochenende trägt. Denke über Bühnenangebote hinaus: Gibt es Workshops, Lesungen, Konzerte? Braucht es Rückzugsorte oder Mitmachangebote? Wie wird für alle Altersgruppen etwas geboten?

Je besser Dein Programm zu den Teilnehmer:innen passt, desto eher wird aus einem Gast ein Stammgast.

6. Marketing & Kommunikation

Die beste Location und das spannendste Line-up nützen wenig, wenn niemand davon erfährt. Nutze Website, Social Media, Plakate oder Kooperationen – abgestimmt auf Deine Zielgruppe. Einheitliches Design, klare Sprache und korrekt platzierte Kontaktdaten sind essenziell. Wenn Du Kooperationen mit Influencer:innen oder Marken planst, solltest Du auch hier das Budget realistisch kalkulieren. 

7. Logistik, Sicherheit und Ablauf

Spätestens ein paar Wochen vor Festivalbeginn geht es in die heiße Phase. Zeitpläne müssen stehen, Dienstleister gebrieft werden und Notfallpläne vorbereitet sein. Nun zählt die Detailarbeit: 

  • Aufbau, Technik, Einlassmanagement
  • An- und Abreise, Müllentsorgung, Sanitär
  • Sicherheitskräfte und Erste Hilfe
  • Helferbriefing und Notfallpläne

Ein durchdachter Ablauf- und Kommunikationsplan sichert, dass alle wissen, was wann zu tun ist.

Erfolgreiche Festivalplanung

Was ein Festivalerlebnis erfolgreich macht

Ein Festival zu veranstalten heißt mehr, als Künstler:innen auf die Bühne zu bringen. Erfolgreiche Festivalorganisator:innen schaffen Erlebnisse, die emotional wirken, organisatorisch überzeugen und nachhaltig tragfähig sind.

Im Zentrum stehen die Vorbereitung, Organisation und Durchführung: Ein durchdachtes Konzept, reibungslose Abläufe, ein starkes Teilnehmermanagement und das Gefühl, dass an jedes Detail gedacht wurde – von der Atmosphäre bis zur Versorgung vor Ort. Gute Festivals sprechen alle Sinne an und sorgen für echte Verbindung zum Publikum.

Ebenso entscheidend ist die Kommunikation. Ein starkes Branding, eine authentische Ansprache der Zielgruppe und ein kreatives Storytelling sorgen dafür, dass ein Festival bereits vor dem ersten Ton im Gedächtnis bleibt. Social Media spielt dabei eine zentrale Rolle, um die Community einzubinden, Vorfreude zu wecken und die Marke auch zwischen den Ausgaben lebendig zu halten.

Nicht zuletzt zählt die wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Ein Festival gilt nicht nur dann als erfolgreich, wenn es ausverkauft ist, sondern auch, wenn es langfristig tragfähig ist – finanziell wie organisatorisch. Sponsorenbindung, effizientes Ressourcenmanagement und vorausschauende Planung sorgen dafür, dass aus einer einmaligen Idee eine wiederkehrende und unvergessliche Veranstaltung werden kann.

Kurz: Ein erfolgreiches Festival ist mehr als die Summe seiner Acts. Es ist ein Erlebnisraum, der die Besucher:innen emotional erreicht, organisatorisch überzeugt und wirtschaftlich auf stabilen Beinen steht.

Festivalfinanzen: Mit welchem Gewinn Du rechnen kannst

Ob ein Festival wirtschaftlich stark ist, hängt von vielen Faktoren ab: Besucherzahlen, Ticketpreise, Sponsoring, Gastronomie, Merchandising und natürlich den Ausgaben für Technik, Gagen, Sicherheit, Personal und mehr.

Große Festivals mit mehreren zehntausend Besucher:innen können Jahresgewinne im mittleren sechsstelligen Bereich erzielen – in Einzelfällen auch mehr. Kleinere Festivals bewegen sich oft nahe an der Kostendeckung, manche schreiben sogar Verluste, vor allem in der Anfangsphase.

Auch Dein Verdienst als Festivalplaner:in variiert stark:

  • Bist Du Freiberuflich oder selbstständig tätig, hängt Dein Einkommen vom Projekterfolg und der Größe des Events ab.
  • Festangestellte in Agenturen oder bei Veranstaltern verdienen im Durchschnitt zwischen 35.000 und 55.000 Euro brutto im Jahr – mit entsprechender Erfahrung oder Projektverantwortung auch mehr.

Klar ist: Festivalorganisation ist kein schneller Weg zum Reichtum, aber mit Leidenschaft, Know-how und unternehmerischem Denken kann sich der Aufwand langfristig auszahlen – finanziell und persönlich.

Vom Traum zum Beruf: Deine Karriere als Festivalplaner:in

Wenn Du ein Festival veranstalten willst, ist Leidenschaft ein guter Anfang – aber eben nicht genug. Damit Deine Idee wirklich Realität wird, brauchst Du auch fundiertes Wissen: rechtlich, organisatorisch und wirtschaftlich. 

Mit dem Hochschulzertifikat Festivalmanagement der IST-Hochschule für Management erwirbst Du praxisnahes Know-how, um Festivals rechtssicher, wirtschaftlich und kreativ erfolgreich zu realisieren.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Dauer: 2 Semester (12 Monate)
  • Start: April & Oktober
  • Format: Flexibel und berufsbegleitend. Ergänzend zu den Online-Lerninhalten gibt es einzelne und frei wählbare Seminartage, die Raum für Praxis, Austausch und Networking bieten.
  • Zielgruppe: Eventmanager:innen und Berufserfahrene, die sich spezialisieren möchten sowie kreative Köpfe, die eigene Festivalformate entwickeln möchten.

Inhalte wie Agenturmanagement, Entrepeneurship, Internationales Eventmanagement, Ethik und Nachhaltigkeit sowie Festivalmanagement machen Dich fit für die Praxis. Zahlreiche Praxisbeispiele und Dozent:innen aus der Event- und Festivalbranche sorgen dafür, dass Du das Gelernte direkt anwenden kannst.

Für alle, die mehr wollen: Masterstudium Kommunikationsmanagement

Wenn Du langfristig Führungsverantwortung im Event- oder Kommunikationsbereich übernehmen willst, ist der Masterstudiengang Kommunikationsmanagement der IST-Hochschule die ideale Ergänzung zur Hochschulweiterbildung. Inhalte wiestrategisches Kommunikationsmanagement, digitale Markenführung oder Kampagnenplanung bereiten Dich darauf vor, komplexe Kommunikationsprozesse zu steuern und kreative Lösungen für ein sich ständig wandelndes Medienumfeld zu entwickeln. Mit Spezialisierungsmöglichkeiten unter anderem in „Event- und Festivalmanagement“ oder „Sportmedien- und Eventmanagement“ kannst Du Deinen Studienschwerpunkt individuell setzen – und Dich gezielt für Positionen in Unternehmen, Agenturen oder im Kulturbereich qualifizieren.

Weitere Angebote im Überblick:

  • Bachelorstudiengang Kommunikation & Eventmanagement an der IST-Hochschule – Grundlage für den Berufseinstieg in die Eventbranche
  • Weiterbildung Veranstaltungsökonom (FH) an der IST-Hochschule – für Berufserfahrene, die betriebswirtschaftliches Know-how und Eventkompetenz auf akademischem Niveau verbinden möchten
  • Geprüfte:r Veranstaltungsfachwirt:in (IHK) am IST-Studieninstitut – für erfahrene Profis mit Führungsambitionen
  • Weiterbildung Eventmanagement am IST-Studieninstitut – ideal für Einsteiger:innen oder Quereinsteiger:innen, die sich fundiertes Praxiswissen rund um Planung, Konzeption und Durchführung aneignen möchten
  • Weiterbildung zu hybriden und digitalen Events am IST-Studieninstitut – ideal für alle, die sich auf moderne Formate spezialisieren möchten
  • Weiterbildung Wedding Planner am IST-Studieninstitut – für kreative Köpfe, die in die Planung emotionaler, privater Events einsteigen möchten

Fazit: Bühne frei für Deine Festivalpläne!

Ein Festival auf die Beine zu stellen heißt, Visionen lebendig werden zu lassen – mit Herzblut, Plan und dem nötigen Know-how. Ob Du Dein eigenes Event realisieren oder professionell in die Festivalbranche einsteigen willst: Mit dem passenden Studium oder der richtigen Weiterbildung legst Du den Grundstein, um unvergessliche Momente zu schaffen. Dabei sind fundiertes Management, strategisches Verwalten von Ressourcen und ein sicheres Gespür für Atmosphäre und Zielgruppe entscheidend. So wird aus einer Idee ein Event, das begeistert – und bleibt.

Du möchtest mehr über Deine Möglichkeiten im Festivalmanagement erfahren? Dann findest Du hier einen Überblick unserer vielfältigen Angebote in der Eventbranche.

Nach ihrem erfolgreichen Abschluss ihres Germanistik- und Anglistikstudiums befindet sich Eva Louis nun im Masterstudiengang „Theorien und Praktiken des professionellen Schreibens“ an der Universität zu Köln. Seit April 2024 arbeitet sie als Werkstudentin im Online-Marketing der IST-Hochschule, wo sie die Konzeption und Entwicklung des TikTok-Kanals verantwortet und regelmäßig spannende Blogbeiträge erstellt.

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