Zur Erfolgsstorys-Übersicht

04.09.2017

„Noch vor Karriere-Ende möchte ich einen Bachelor-Abschluss in der Tasche haben“

Evgeni Pevnov ist Profi in der DKB-Handball-Bundesliga und absolviert an der IST-Hochschule den Bachelor-Studiengang „Fitness and Health Management“. Seit Studienstart im April ist viel für ihn passiert: Er hat geheiratet, ist umgezogen und läuft in der kommenden Saison für den TSV Hannover-Burgdorf auf.

Der 1,98 Meter große rechtshändige Kreisläufer hat russische Wurzeln und spielte 23 Mal für die russische Junioren-Nationalmannschaft. 2012 erhielt der in Deutschland aufgewachsene Pevnov jedoch die deutsche Staatsbürgerschaft und gab im selben Jahr sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft gegen Serbien. Auf Vereinsebene spielte der 28-Jährige zuletzt für den VfL Gummersbach, wechselte aber zur neuen Saison nach Hannover.

Im April dieses Jahres hat sich Pevnov für den Bachelor-Studiengang „Fitness and Health Management“ eingeschrieben. Obwohl sein Karriere-Ende hoffentlich noch lange nicht bevorsteht, bereitet er sich mit diesem Studiengang darauf vor. Wir wollten wissen, warum.

Evgeni PevnovIST: Herr Pevnov, Sie haben nach Ihrem Schulabschluss eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation gemacht. Jetzt haben Sie sich an der IST-Hochschule für den Bachelor-Studiengang „Fitness and Health Management“ immatrikuliert. Warum haben Sie sich für einen Studiengang im Bereich Fitness entschieden und nicht für eine Richtung, die auf Ihrer Berufsausbildung aufbaut?
Evgeni Pevnov:
Ich habe mich mit der Thematik, welchen Berufsweg bzw. welchen weiteren Bildungsweg ich nach meiner sportlichen Karriere einschlagen könnte, auseinandergesetzt und abgewogen. Dabei wurde mir schnell bewusst, dass meine Berufsausbildung zwar eine Basis ist, ich jedoch in meinem Alter ohne Berufserfahrung einen schwereren Einstieg haben würde. Also musste eine Alternative her.

Zunächst kam die naheliegende Überlegung, dass ich etwas in der Richtung mache, in der ich mich auskenne. Und das ist aktuell Handball. Also könnte das Trainerdasein ein Weg sein. Jedoch ist das eine Entscheidung, die ich gemeinsam mit meiner Frau treffe. Aktuell richten wir unser gemeinsames Leben nach meiner sportlichen Karriere aus, meine Frau steckt zurück und stärkt mir den Rücken. Nach meiner Handballkarriere möchten wir uns eigentlich in unserer gemeinsamen Heimat, nämlich in der Nähe von Heidelberg, niederlassen. Das Trainerdasein würde aber keinen großen Unterschied zum Leben als Sportler bedeuten. Somit war klar, dass ich mich zunächst weiterbilden und zum Karriereende einen Bachelor-Abschluss in der Tasche haben wollte.

Evgeni PevnovAber warum im Fitnessbereich? Und nicht zum Beispiel „Sportbusiness Management“?
Pevnov:
Natürlich ist das Thema ‚Fitness und Gesundheit‘ im Sportleralltag präsent. Mein Interesse und meine Euphorie für dieses Thema resultiert aus einer schwierigen Zeit in meiner Karriere: Ich hatte ein ‚Tief‘, in dem ich meine Leistung nicht abrufen und zeigen konnte. In dieser Zeit habe ich mich hängen lassen, nicht auf meine Ernährung geachtet. In einem schleichenden Prozess wurde ich zu schwer. Mit 121kg auf den Rippen konnte ich nur noch mit viel Mühe mit meinen Teamkollegen mithalten. Mein Entschluss stand fest: Ich wollte und musste fit werden. Ich stellte meine Ernährung um, trainierte härter und länger. Mit Erfolg. Seitdem bin ich fasziniert vom Thema ‚Fitness und Gesundheit‘. Die Entscheidung ‚Fitness and Health Management‘ an der IST-Hochschule zu studieren, fiel mir dann leicht: die Aufnahmebedingungen, die Flexibilität, der anspruchsvolle Lehrplan und die Themenvielfalt haben mich begeistert.

Wie lassen sich Sport und Studium miteinander vereinbaren?
Pevnov:
Sehr gut! Ich nutze meistens die Zeit zwischen zwei Trainingseinheiten zum Lernen. Die Lehrmaterialien sind nach Themengebieten aufgeteilt, gut verständlich und mit den Online-Tutorien und -Vorlesungen arbeite ich das Gelernte auf oder bereite mich auf die Prüfungen vor.

Wie wichtig war für Sie die Tatsache, dass Sie ein Fernstudium absolvieren können? Welche Vorteile sehen Sie dadurch?
Pevnov:
Ich habe erst im April angefangen, an der IST-Hochschule zu studieren. Bisher konnte ich eine Prüfung erfolgreich ablegen. Seitdem ist in meinem Leben viel passiert: Hochzeit, Umzug, die individuelle als auch die Mannschaftsvorbereitung auf die neue Saison standen an. Ich habe mir in dieser Zeit eine Pause eingeräumt. Das Studium lässt sich also super integrieren. Ich fühle mich gut betreut, die Online-Vorlesungen lassen mich virtuell im Hörsaal sitzen und somit ist es nicht schwer, sich zum Lernen aufzuraffen. Für mich sind das die klaren Vorteile gegenüber einem klassischen Studium mit Anwesenheitspflichten und fixen Terminvorgaben.

Wie sind Sie auf die IST-Hochschule aufmerksam geworden?Evgeni Pevnov
Pevnov:
Durch den VfL Gummersbach, meine letzte sportliche Station. Der VfL Gummersbach und die IST-Hochschule haben eine Kooperation, somit war mir die Hochschule durch die Erzählungen und Empfehlungen meiner Teamkollegen bereits bekannt.

Wie sind Sie überhaupt zum Handballsport gekommen? Wie war Ihr Weg in den Profisport?
Pevnov:
Wie der Vater, so der Sohn – würde ich sagen. Mein Vater hat zu seiner Zeit hochklassig Handball gespielt. Meine Mutter war eine erfolgreiche Volleyballerin. So war es für meine Eltern selbstverständlich, mich bereits in der Jugend bestmöglich zu fördern. Nichtsdestotrotz ist der Weg zum Profi nicht nur mit Talent, sondern auch mit dem gewissen Fünkchen Glück verbunden. Über die TSG Friesenheim/Ludwigshafen in der zweiten Bundesliga habe ich den Sprung in die erste Bundesliga geschafft und konnte mich hier beweisen.

Auf welche sportlichen Erfolge blicken Sie mittlerweile zurück?
Pevnov:
Der Sieg des EHF-Cups mit den Füchsen Berlin ist bisher der größte sportliche Erfolg. Hinzu kommen die Teilnahme am Velux-Final4 der Champions League und das Erreichen des Rewe-Final4 im DHB-Pokal. Zudem erfüllt es mich mit Stolz, im erweiterten Kader der deutschen Nationalmannschaft zu stehen.

Evgeni PevnovSie sind für die aktuelle Saison vom VfL Gummersbach zum TSV Hannover gewechselt. Welche sportlichen Ziele haben Sie hier?
Pevnov:
Ich möchte maximale Erfolge mit der Mannschaft des TSV Hannover-Burgdorf erreichen. Ein Wechsel soll aber auch die persönliche Entwicklung fördern. Ich freue mich auf die gemeinsame Saison und bin gespannt, was wir erreichen können.

Ihr Karriere-Ende ist ja noch lange nicht in Sicht. Warum kümmern Sie sich bereits heute schon um eine fachliche Ausbildung, die auf Ihre Zeit nach der Sport-Karriere zielt?
Pevnov:
Das ist einfach zu erklären. Als professioneller Handballspieler verdient man nicht genug, um nach der Karriere ausgesorgt zu haben. Somit muss man sich während der aktiven Zeit Gedanken machen, was nach dem Karriereende passieren soll. Manche können dem Handballsport treu bleiben, mit einer Trainer- oder Vereinsfunktion. Jedoch sind diese Positionen rar. Sofern eine solche Position nicht in Aussicht steht, muss man sich auf die bisherige Berufsausbildung oder ein Studium berufen. Ich habe mich für den höheren Bildungsweg entschieden, da ich mir dadurch bessere Berufschancen erhoffe.

Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach grundsätzlich für Profi-Sportler, sich rechtzeitig auf die Zeit nach der aktiven Karriere vorzubereiten und sich weiterzubilden?
Pevnov:
Natürlich habe ich zu Beginn meiner Karriere auch nicht so weit denken wollen. Mit den Jahren habe ich aber sportartübergreifend Athleten kennengelernt, denen diese Situation zum Verhängnis wurde. Schließlich kann ein Karriereende aus den verschiedensten Gründen und sehr überraschend kommen. Somit ist es mit meinen heutigen Erfahrungen enorm wichtig, sich rechtzeitig auf die Zeit nach der aktiven Karriere vorzubereiten. Ich will das gemeinsam mit der IST-Hochschule jetzt angehen!

Vielen Dank für das Gespräch!

Alle Informationen zum Studiengang finden Sie auf den Seiten Bachelor-Studiengang „Fitness and Health Management“.