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06.01.2023

Bachelor Fitness and Health Management Ana Elbeshausen
Bachelor Fitness and Health Management Ana Elbeshausen

Absolvent:innenpreis 2022: Sport und Menstruationszyklus

Mit ihrer Bachelor-Thesis zum Einfluss des Menstruationszyklus‘ auf die Kraftfähigkeit hat sich Ana Elbeshausen einem bislang vernachlässigten Thema gewidmet. Die Absolventin des Bachelor-Studiengangs Fitness and Health Management sicherte sich damit den Absolvent:innenpreis 2022 der IST-Hochschule.

„Gleichberechtigung, Feminismus, Sichtbarkeit von Frauen – das sind Themen, für die ich brenne“, sagt Ana Elbeshausen. „Deshalb war es klar, dass auch meine Bachelor-Thesis in diese Richtung gehen sollte.“ Durch Zufall hatte die Münsteranerin von einem Projekt gehört, das sich mit einem ähnlichen Thema beschäftigte – da ging es aber um die Zeit der Wechseljahre. 

Gemeinsam mit den Verantwortlichen aus dem Fachbereich Fitness & Gesundheit der IST-Hochschule, Prof. Dr. Stephan Geisler und Dr. Eduard Isenmann, feilte sie dann an ihrer Zielrichtung. „Der Einfluss des Menstruationszyklus‘ auf die Kraftfähigkeit bei gesunden jungen Frauen – eine randomisierte kontrollierte Studie im Cross-Over-Design der subjektiven und objektiven Kraftleistungsfähigkeit von Frauen mit wenig Kraftsporterfahrung innerhalb des Menstruationszyklus‘“ lautete der Titel, der die Komplexität des Themas schon nahelegt.

Ana ElbeshausenErheblicher Unterschied zwischen Empfinden und Kraftwerten

Der Menstruationszyklus ist in vier Phasen unterteilt, die aus dem Zusammenspiel mehrerer Hormone resultieren. Diese haben dementsprechend auch unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper. Ana Elbeshausen untersuchte, ob und welchen Einfluss die hormonellen Schwankungen auf die Kraftfähigkeit haben. Dabei unterschied sie, wie es den Probandinnen subjektiv ging – das heißt, wie fit, stark und kräftig sie sich fühlten – und wie sich die objektiv messbaren Werte zeigten.

„Ich konnte feststellen, dass der Zyklus auf jeden Fall signifikant die Kraftfähigkeit beeinflusst. Allerdings ist auch deutlich hervorgekommen, dass es einen erheblichen Unterschied zwischen subjektiv erlebtem Empfinden und den tatsächlichen objektiv gemessenen Kraftwerten gibt. Objektiv war der Unterschied keineswegs so groß.“, erzählt die 27-Jährige. Oftmals fühlten sich die Probandinnen zwar schlapp und es fehlte ihnen an Motivation. Wenn sie dann allerdings aktiv waren, reichten die Ergebnisse teilweise sogar an die während der vollen Leistungsfähigkeit heran.

Motivation das A und O

Für Ana Elbeshausen ist deshalb klar: „Das Wichtigste ist, dass die Frauen in diesen Phasen Trainingspartner:innen haben, die mental auf sie einzugehen wissen. Selbst wenn einmal Lustlosigkeit vorherrscht, hilft jemand, um dich zu motivieren und sich für dich zu freuen. Der Einfluss der subjektiven Einstellung der Frauen auf das Selbstbild und damit auf das Training ist hoch und es spricht nichts dagegen, das Trainingsprogramm – ggf. leicht angepasst – durchzuziehen.“

Nach einem Lehramtsstudium und dem Bachelor „Fitness and Health Management“ arbeitet Ana Elbeshausen mittlerweile zwar in der Eventbranche, gibt aber zusätzlich Kurse in verschiedenen Fitnessstudios und kann dort auch selbst diese Impulse an ihre Kund:innen weitergeben. Die große Hoffnung der Gewinnerin des Absolvent:innenpreises 2022 ist allerdings, mit den gewonnenen Erkenntnissen das Bewusstsein um den Einfluss des Menstruationszyklus‘ bei Fitnesstrainer:innen allgemein zu stärken.