Resilienz: Das macht Dich stark in der Krise

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Jede Krise bringt psychische Herausforderungen mit sich. Die aktuelle COVID-19-Pandemie ist das beste Beispiel: Das Alltagsleben findet fast ausschließlich zu Hause statt, soziale Kontakte schrumpfen auf einen kleinen Kreis zusammen, viele Hobbys funktionieren gerade nicht. Resilienz hilft uns, mit Krisensituationen umzugehen – und Resilienz kann gelernt werden.

Auch wenn die Einschränkungen gerade gelockert werden, warnen Experten, dass die Krise noch lange nicht überstanden ist. Selbst wenn unsere sozialen Kreise wieder auf Normalgröße angestiegen sind, werden wir als Gesellschaft deutlich länger mit den Folgen der Corona-Krise zu kämpfen haben. Die persönliche Fähigkeit zur Resilienz wird ein entscheidender Faktor darin sein, wie wir uns als Gesellschaft erholen.

Was ist Resilienz?

Resilienz bezeichnet Deine innere Widerstandskraft oder innere Stärke, die Dir hilft Krisensituationen möglichst unbeschadet zu überstehen. Sie ist mehr als nur ein Charakterzug oder eigene angeborene Wesensausprägung. Resilienz kann über einen längeren Zeitraum antrainiert werden und hilft nicht nur dabei, große Krisen besser zu meistern, sondern sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen, ohne, dass die psychische Gesundheit darunter leidet.

Die sieben Resilienz-Schlüssel

Eine Vielzahl an Charaktereigenschaften und Einstellungen hilft Menschen, konstruktiv auf Stress zu reagieren, anstatt sich lähmen zu lassen. Resilienz lässt sich auf sieben sogenannte Resilienz-Schlüssel herunterbrechen. Diese beschreiben Faktoren, die sich positiv auf den eigenen Umgang mit Stresssituationen auswirken.

Resilienzschlüssel eins: Akzeptanz

Akzeptiere Situationen, die Du selbst nicht ändern kannst. Als Menschen machen wir jeden Tag positive, negative und neutrale Erfahrungen. Die Erkenntnis, dass das ganze Spektrum zu unserer menschlichen Erfahrung gehört und uns zu dem Menschen macht, der wir sind, hilft, besser mit Stress umzugehen.

Statt anderen die Schuld für eigene Erfahrungen zu geben, ist es wichtig, diese anzunehmen und so zu akzeptieren, wie sie sind. Eine negative Erfahrung ist nur dann ultimativ negativ, wenn Du nichts aus ihr lernst. Zu erkennen, dass auch negative oder herausfordernde Erfahrungen wertvolle Lehrmeister sind, ist der erste Schritt, auch Krisensituationen etwas Positives abzugewinnen und neue Strategien für die Zukunft zu lernen.

Resilienzschlüssel zwei: Optimismus

Hast Du eine optimistische oder eine pessimistische Haltung gegen über der Welt? Ist das Glas für Dich halbvoll statt halbleer? Bist Du ein Optimist und entscheidest dich bewusst, die positiven Aspekte einer Situation wahrzunehmen, statt deinen Fokus auf Negatives zu setzen. Pessimisten haben häufig eine ablehnende Haltung zum Leben, Optimisten nehmen ihre Umwelt wertschätzend und dankbar wahr. Mit dieser Haltung bleibt trotz Krisensituation der Fokus auf den schönen Aspekten des Lebens. Und die eigene Zufriedenheit steigt an.

An Deinem eigenen Optimismus kannst Du übrigens arbeiten. Das braucht ein bisschen Zeit und Übung, wird dein Leben aber langfristig bereichern. Tritt einen Schritt zurück, wenn Du das nächste Mal Ablehnung und Frust empfindest, und frage Dich, was Du der Situation Positives abgewinnen kannst. Hast Du vielleicht gerade etwas Neues gelernt? Bietet sich eine Möglichkeit, Deinen Horizont zu erweitern oder Deine eigenen Werte zu hinterfragen?

In Zeiten des Corona-Virus kann schnell Frust aufkommen. Mach Dir bewusst, dass die aktuelle Situation zu Deinem Schutz dient – und zum Schutz der Menschen, die Du liebst. Wie viele Menschen würde gerade gerne mit Dir tauschen? Du hast genug Essen auf dem Tisch, ein Dach über dem Kopf und Menschen, die sich um dich sorgen.

Resilienzschlüssel drei: Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit ist das eigene Bewusstsein, die nötigen Kompetenzen und Fähigkeiten zu besitzen, Ziele durch deine eigenen Handlungen zu erreichen. Stehst Du einer Stresssituation gegenüber, kannst Du diese analysieren und eine Handlungsalternative finden, um Dein Ziel trotzdem zu erreichen. Resiliente Menschen kennen ihre eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten und haben Vertrauen in sich selbst.

Die folgenden Fragen helfen Dir dabei, Deine Selbstwirksamkeit zu finden und mehr Resilienz zu entwickeln:

  • Was ist Dir wichtig im Leben?
  • Was tust Du, um Freude zu empfinden?
  • Wofür begeisterst Du Dich?
  • Was kannst Du wirklich gut?

Resilienzschlüssel vier: Verantwortung

Warum ist Dein Leben, wie es ist? Ist das immer die Schuld der Anderen – oder übernimmst Du selbst Verantwortung für Deine Entscheidungen und Lebensentwürfe? Werde aktiv und trage die Verantwortung dafür, wie Du Deinen Alltag gestaltest. Welche Möglichkeiten bietet die aktuelle Situation? Fange ein neues Hobby an, lerne eine Sprache oder lies ein Buch. Ganz egal: Du hast es selbst in der Hand, Dich gut zu fühlen. Struktur und Routinen helfen Dir dabei.

Resilienzschlüssel fünf: Netzwerkorientierung

Ein gesundes Netzwerk sozialer Kontakte ist eine solide Basis in jeder Krisensituation. Deine Freunde sind für Dich da und fangen Dich auf, falls Du sie brauchst. Aber solche Netzwerke müssen gepflegt werden und in beide Richtungen gehen. Sei für Deine Freunde da, wenn sie Dich brauchen, und investiere Zeit in Beziehungen, die Freude und Stabilität in Dein Leben bringen. Wenn Du Deine Freunde gerade nicht sehen kannst, halte den Kontakt anderweitig (Anrufe, Soziale Medien, Nachrichten).

Resilienzschlüssel sechs: Lösungsorientierung

Ganz klar: Wer nach Lösungen statt nach Schuldigen sucht, ist in jeder Krise besser aufgestellt. In jeder Herausforderung steckt auch eine Chance. Wenn Du diese erkennen kannst, wirst Du mit Problemen jeglicher Art besser umgehen.

Resilienzschlüssel sieben: Zukunftsorientierung

Was kannst Du heute tun, um in Zukunft besser dazustehen? Du wirst sehen, wie viel entspannter und glücklicher Du bist, wenn Du sicherstellst, dass Du alles in deiner Kraft tust, um eine bessere Zukunft zu haben. Ziele und Pläne zu haben, hilft Dir außerdem, motiviert im Alltag zu bleiben.

Buch Resilienz
„Hornhaut für die Seele“ heißt das Resilienzbuch von IST-Dozent Chris Ley.

Mehr Informationen zum Thema Resilienz bietet unsere Weiterbildung „Resilienztraining„. Die passende Lektüre zum Thema hat unser Dozent Chris Ley geschrieben.

Chris Ley ist Dozent am IST-Studieninstitut und Umsetzungscoach und begleitet Menschen zu einem erfolgreicheren Leben. Seinen Weltrekord stellte er auf, als er 1.200 Kilometer auf dem SUP den Rhein entlang paddelte. Dabei wandte er die "Life Challenge Strategie" an, die er nach 10 Jahren Coaching-Erfahrung entwickelte und in Seminaren an Interessierte weitergibt. Sie hilft den Menschen, scheinbar Unmögliches zu erreichen. Zum Beispiel eine Sprache in 90 Tagen zu lernen, 250 Kilometer zu laufen oder das Schlafpensum auf zwei Stunden pro Nacht zu reduzieren. All das hat Chris Ley selbst getestet. Für seine Arbeit als Motivationstrainer ist er mit dem Coaching Award 2018 ausgezeichnet worden. Mehr Infos gibt es hier

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