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Merchandising beim 1. FC Köln – Spürbar anders

Dennis Steimel, Leiter Merchandising beim 1. FC Köln, gibt interessante Einblicke in seine Arbeit.
Dennis Steimel, Leiter Merchandising beim 1. FC Köln, gibt interessante Einblicke in seine Arbeit.

Fußball hat in Deutschland einen besonderen Stellenwert. Rund 70% der 14 bis 59-Jährigen geben an, Interesse oder großes Interesse an Fußball zu haben. Damit hat der Fußball nicht nur eine besondere gesellschaftliche Bedeutung, sondern ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit mehreren Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Und einen nicht unerheblichen Teil davon erzielen die Vereine mit dem Verkauf von Merchandise-Artikeln. Doch im Merchandising gelten etwas andere Regeln als im normalen Handel. Dr. Peter Rohlmann, IST-Dozent und Inhaber der Marketingagentur PR Marketing, und Dennis Steimel, Leiter Merchandising beim 1. FC Köln, gaben an der IST-Hochschule für Management interessante Einblicke in die Strategie der Fußballvermarktung.

Merchandising: Es gibt keine Kunden – Es gibt Fans

Die Zugehörigkeit zu einem Verein ist mit einer hohen Emotionalität verbunden, die nicht alleine durch sportliche Erfolge geschaffen wird. Sie entsteht ebenfalls durch die Verbundenheit zur Stadt, zu Identifikationspersonen oder aus der familiären Fanhistorie. Und genau das stellt die Merchandise-Verantwortlichen vor eine spannende Aufgabe. Auf der einen Seite soll – aus rein wirtschaftlicher Sicht – ein hoher Umsatz erzielt werden, auf der anderen Seite gilt es den Ansprüchen der Fans gerecht zu werden. „Es gibt keine Kunden – Es gibt Fans“ ist die wohl wichtigste Erkenntnis für ein erfolgreiches Merchandising. Wer den „Fan“ nur als Kunden sieht, wird wichtige Entscheidungskriterien nicht berücksichtigen und gefährdet damit langfristig seine Marke.

Selbstverständnis als Grundlage für erfolgreiches Merchandising

Ein Verein, der in wenigen Jahren durch enorme finanzielle Aufwände in die Bundesliga aufsteigt, wird sich niemals als Traditionsverein vermarkten können. Der 1. FC Köln hat dagegen eine lange Geschichte und ist in der Stadt tief verankert. Doch was genau macht die Marke aus? Steimel berichtet, wie durch ausführliche Workshops und Fanbefragungen ein Markenkern gefunden und mit dem Claim „Spürbar anders“ betitelt wurde. Der Slogan soll nicht nur den Verein, sondern auch das Lebensgefühl vieler Kölner beschreiben. Diese Beschreibung dient dabei als Grundlage für die 4Ps (product, price, place, promotion) im operativen Marketing des Merchandisings.

Produkt: Auf die Fans ausgerichtet

Merchandising spürtbar anders!
Merchandising spürbar anders!

„Spürbar anders“ ist in Köln vieles. Es gibt den Kölner Karneval, einen eigenen Dialekt und besondere Identifikationsmale wie den Kölner Dom. Und der 1. FC Köln gehört ebenfalls dazu. Und damit das so bleibt, transportiert der Verein dieses Heimatgefühl in seinen Fanartikeln. So werden bei vielen Fanartikel die Wahrzeichen der Stadt mit Embleme des Vereins kombiniert. Ebenso werden aktuelle Fashion-Trends berücksichtigt und Textilien am Design aktueller Markenprodukte angelehnt. „Spürbar anders“ sind auch einige kreative Fanartikel, wie eine lustige Tasse mit dem Geißbock Hennes, die FC Tuschmaschine oder die jährlich wechselnden Karnevalstrikots – auch wenn der Verein damit nicht jedermanns Geschmack trifft.

Preis: Ein sensibler Umgang ist wichtig

Die Preispolitik ist ein sensibles Thema. Denn mit zu hohen Preise kann man die treusten Fans verprellen und wird als gieriges Wirtschaftsunternehmen abgestempelt. Auf der anderen Seite steht aber die Wirtschaftlichkeit, die auch von außen beeinflusst wird. So bedeutet beispielsweise ein fallender Eurokurs höhere Importkosten, die irgendwie kompensiert werden müssen. Um sich bei diesem Thema nicht zu verschätzen, wurde beim 1. FC Köln eine umfassende Marktforschung gemacht, um Preise zu ermitteln, die von den Fans als fair wahrgenommen werden. Hier wurde im speziellen auch geforscht, welche Merkmale von Fanartikeln besonders gefragt sind. Das der Verein, trotz seinem zwischenzeitlichen Ausflug in die 2. Bundesliga, zu den umsatzstärksten Merchandising-Vereinen zählt, hängt sicherlich auch mit dem sensiblen Umgang in der Preispolitik ab.

Vertriebswege: Hohe Professionalität ist erforderlich

Wie im normalen Einzelhandel erwartet der Kunde oder Fan auch von Vereinen eine hohe Professionalität. Ein guter und übersichtlicher Onlineshop wird genauso vorausgesetzt, wie ein Fanshop mit einer großen Auswahl und einer ausreichenden Produktverfügbarkeit. Dabei wird von den Kunden und Fans immer mehr erwartet, dass alle Vertriebswege miteinander vernetzt sind (Omni-Channel) und Waren aus dem Onlineshop beispielsweise in den Fanshop zu Abholung bestellt werden können. Wer sich im Handel auskennt weiß, welche technischen oder administrativen Aufwände dafür im Hintergrund entstehen.

Vermarktung: Authentisch und kreativ

Merchandising an sich beschreibt die Vermarktung von Personen, Mannschaften oder Dingen, die in einem gesellschaftlichen Fokus stehen. Die Präsenz der Marke „1. FC Köln“ und ihrer Produkte (z.B. aktuelle Trikots) ist in den Medien dadurch bereits gegeben. Doch das alleine reicht nicht, um das Portfolio an Merchandise-Artikel zu präsentieren. Eine FC-Tasse werden die Profi-Spieler eher selten auf dem Platz präsentieren. Das Trainer Peter Stöger aus eigener Überzeugung Textilien aus dem eigenen Sortiment trägt, bringt zumindest Teile der Textilkollektion auf den Platz und in die Medien. Ansonsten müssen die Verantwortlichen von klassischen Online-Marketingmaßnahmen wie Google-Ads bis zum Visiual Merchandising am POS das komplette Maßnahmen-Portfolio im Rahmen ihrer Budgets nutzen. Der Slogan „Spürbar anders“ eignet sich dabei besonders gut, um Aufmerksamkeit auf sozialen Netzwerken zu erzeugen.

Der Vortrag von Dennis Steimel, Leiter Merchandising beim 1. FC Köln, wurde im Rahmen einer Vorlesung von Dr. Peter Rohlmann organisiert und fand im Rahmen des Studiengangs MBA Sportbusiness statt. Studenten des Bachelor-Studiengangs Sportbusiness Management hatten zudem die Möglichkeit, als Gasthörer am Vortrag teilzunehmen.

Gesundheitscoaching als ganzheitlicher Ansatz

Ein Gesundheitscoach steht für eine ganzheiliche Betreuung.
Ein Gesundheitscoach steht für eine ganzheiliche Betreuung.

67% der deutschen Männer und 53% der Frauen wurden 2012 in der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) als übergewichtig eingestuft, knapp ein Viertel sogar als fettleibig. Ein zu hohes Körpergewicht gilt als Risikofaktor für die Entstehung verschiedener internistischer und auch orthopädischer Krankheitsbilder. Doch wie soll man wieder herausfinden, wenn man einmal in die Negativspirale geraten ist?
Der erste Schritt ist, das Thema aktiv anzugehen. In manchen Lebenssituationen ist es aber sehr schwierig, das Problem alleine durch eigene Motivation und ohne Fachwissen zu lösen. In diesem Fall ist es sinnvoll, sich Expertenhilfe zu holen. Doch bei wem? Für optimale Trainingserfolge kann man einen Personal Trainer buchen, für eine gesunde Ernährung einen Ernährungsberater … und für eine gute Gesundheit im Allgemeinen? Hier ist der Gesundheitscoach die beste Wahl!

Die Aufgaben eines Gesundheitscoaches

Nach dem Salutogenese-Modell (nach Antonovski) ist Gesundheit nicht als Zustand, sondern als Prozess zu verstehen und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Neben den nicht beeinflussbaren Faktoren Genetik/ Konstitution, Umwelt oder Mentalität gibt es fünf große Themenkomplexe auf die der Mensch Einfluss nehmen kann.

1Bewegung

Nur etwa ein Drittel der Erwachsenen achtet auf ausreichende körperliche Aktivität und gerade einmal etwa ein Viertel treibt regelmäßig mindestens 2 Std. pro Woche Sport. Die WHO empfiehlt eine Aktivität von mindestens 2,5 Std. pro Woche, andere Initiativen propagieren 10.000 Schritte am Tag (ca. 6-7 km). Der Gesundheitscoach muss seinen Klienten in die Lage versetzen, diesen Empfehlungen zu folgen – sei es durch eine Begleitung als Personal Trainer im Fitnesstraining, Rückenschule oder das Absolvieren des täglichen Weges zur Arbeit mit dem Fahrrad.

2Ernährung

Hierbei geht es nicht ausschließlich darum, im Sinne eines Gewichtscoachings aufgrund einer kalorienangepassten Ernährungsweise sein Normalgewicht zu erreichen. Eine vom Gesundheitscoach begleitete Ernährungsumstellung muss auch qualitative Aspekte in die Auswahl der Nahrungsmittel einfließen lassen und zum Klienten passen. Denn für den Erfolg einer Ernährungsumstellung ist vor allem eine Akzeptanz und darauf folgende Kontinuität wichtig. Das „richtige Trinken“ hat im Ernährungscoaching ebenfalls einen hohen Stellenwert.

3Regeneration/ Entspannung

Neben der Bewegung blickt das Gesundheitscoaching auch auf den wichtigen Bereich der Erholung und Entspannung. Ein geregelter Schlaf von mindestens sechs Stunden pro Nacht soll dabei ebenso Beachtung finden, wie moderne und traditionelle fernöstliche Entspannungsmethoden aus den Bereichen des autogenen Trainings, PMR, richtiges Atmen, Meditation oder Yoga. Auch das 20-30-minütige Nickerchen am Mittag hat in diesem Zusammenhang vor einigen Jahren als „Powernapping“ eine Renaissance erlebt.

4Beeinflussbare Umweltfaktoren

In einer umfassenden Anamnese und Eingangsbefragung sammelt der Gesundheitscoach eine Vielzahl an Daten über seinen Klienten und erhält z.B. über das Abfragen der Lebensgewohnheiten auch Erkenntnisse über konsumierte (Umwelt-)Gifte wie Tabak oder Alkohol. Darüber hinaus sollte er aber auch aktuelle Diskussionen über Stoffe und Substanzen in Lebensmitteln und der Umwelt verfolgen, über deren Gefährlichkeit derzeit ggf. nur spekuliert wird.

5Bewusste Lebenseinstellung/ psychische Faktoren

Der Gesundheitscoach holt den Klienten dort ab, wo er steht. In diesen Bereich fallen Faktoren wie Lebenssinn, Gedanken/Gefühle, Lebensziele, das familiäre Umfeld, Beruf/Leistung (Work-Life-Balance) oder Freunde. Die DEGS1 hat zum Beispiel ergeben, dass eine starke Belastung mit chronischem Stress besonders dann vorliegt, wenn eine geringe soziale Unterstützung vorliegt. Auch Ergebnisse aus der Glücksforschung, und Methoden des Selbst- und Zeitmanagements sollen dem Klienten unter diesem Aspekt vermittelt werden.

Der Gesundheitscoach ist ein Allrounder

Der Gesundheitscoach bewegt sich in verschiedenen Tätigkeitsbereichen, wie z.B. denen eines Personal Trainers, Ernährungsberaters, Stress- und Mentaltrainers bis hin zum Mind-Body-Mediziner und verknüpft das Wissen dieser Berufsfelder, um den Menschen als Körper-Geist-Seele-Einheit ganzheitlich zu begreifen, beraten und zu betreuen.


In der Ausbildung zur A-Lizenz GesundheitsCoaching wird Ihnen vom Motivations- und Zielsetzungsprozess bis hin zur praktischen Umsetzung der im Blogbeitrag genannten Einflussfaktoren umfangreiches Fachwissen vermittelt.

Darum ist für Sportler Bier gesund

Damals, am 23. April 1516, proklamierte der Herzog von Bayern Wilhelm IV. in Ingolstadt das deutsche Reinheitsgebot. Laut dieser Verordnung dürfen Brauer nur folgende Zutaten verwenden: Malz, Hopfen und Wasser – erst später kam die Hefe hinzu, als man diese herstellen konnte. Der Gerstensaft wird im Jahr 2016 mit denselben Inhaltsstoffen gebraut wie vor 500 Jahren. Zwar ist es seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 1987 in Deutschland mittlerweile erlaubt, Biere zu vertreiben, die auch aus anderen Inhaltsstoffen zusammengesetzt sind, beispielsweise Weizen, Mais oder Roggen. Wer jedoch hierzulande kommerziell Bier braut, muss sich auch weiterhin an die Regeln des Reinheitsgebots halten. Es ist damit das älteste Lebensmittelgesetz. Und was Sportler womöglich nicht wissen: Neben der berauschenden Wirkung ist in vielerlei Hinsicht Bier gesund.

Wichtige Inhaltsstoffe machen Bier gesund

Bier wird seit 1516 nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut
Bier wird seit 1516 nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut

Bis heute hat sich an der Zusammensetzung nichts verändert. „Gebraut nach deutschem Reinheitsgebot“ – der Satz, der auf den Flaschen und Dosen deutscher Biere prangt, ist über die Jahrhunderte zu einem Qualitätsmerkmal geworden. Das deutsche Reinheitsgebot ist gesamtgesellschaftliches Kulturgut und Gütesiegel in einem.

Bier ist indes mehr als nur ein reines Genussmittel für laue Sommerabende mit Freunden. Gerade für Sportler lohnt der Blick auf die Inhalts- und Wirkstoffe des Getränks. Studien belegen, dass der maßvolle Konsum von Alkohol für Sportler sogar förderlich sein kann (und Bier damit in den Ernährungsplan eingebaut werden kann).

Insbesondere fünf Aspekte sind dabei zu beachten, wie Dr. med. Moritz Tellmann, Arzt, Personal Trainer und Dozent der IST-Hochschule für Management, aufzählt:

  • Bier kann die Werte für das von vielen Experten als „gut“ bezeichnete HDL-Cholesterin im Blut verbessern
  • Alkohol kann entspannend auf die Arterienmuskeln und hat damit eine blutdrucksenkende Wirkung
  • Ein maßvoller Genuss von Alkohol kann vorbeugend gegen Osteoporose wirken
  • Bier kann darüber hinaus das Risiko senken, an Alzheimer zu erkranken
  • Im Blutplasma von regelmäßigen Biertrinkern befindet sich 30 Prozent mehr Vitamin B6

„Bier liefert demnach einige wichtige Vitamine und Mineralstoffe – so zum Beispiel die Vitamine der B-Gruppe, die für den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Proteinen und die Regeneration von Kollagen von Bedeutung sind. Hinzu kommen Mineralien wie Kalzium, Magnesium, Selen und Kalium“, erklärt Dr. Tellmann weiter.

In dieser Menge ist Bier gesund

Seit längerem nutzen namhafte Hersteller von alkoholfreien Bieren publikumswirksam die Präsenz im Zielbereich größerer Laufveranstaltungen, um auf die isotonische Wirkung von alkoholfreiem Bier aufmerksam zu machen und einen neuen Kundenstamm zu erschließen. Bei Marathonläufern erfreuen sich alkoholfreie Weizenbiere in der Tat großer Beliebtheit, gleichzeitig haben sie aus sportmedizinischer Sicht folgenden Nutzen: Sie führen dem ausgelaugten Körper verloren gegangene Mineralien und Kohlenhydrate in konzentrierter Form wieder zu.

Allerdings warnt Dr. Tellmann vor übermäßigem Bierkonsum: „Ein Liter Bier pro Tag für den sporttreibenden Mann ist die absolute Obergrenze. Bei Frauen sollte es maximal ein halber Liter am Tag sein. Besser wäre eine Kombination aus 50 Prozent alkoholfreiem und 50 Prozent normalem Bier. Denn gerade alkoholfreies Bier scheint sehr positive Effekte auf die Durchblutung, den Fettstoffwechsel und die Gefäßfunktion zu haben.“


Alles Wissenswerte zur Sporternährung gibt es unter anderem im Rahmen des Spezialisierungsfachs beim Bachelor Fitness and Health Management oder in der Weiterbildung Sporternährung.

BGH-Urteil: Bewertungsportale mit Prüfungspflicht

Bewertungsportale müssen zukünftig noch genauer überprüfen, ob eine Bewertung zutreffend ist. Falsche Bewertungen müssen gelöscht werden. Dies hat der Bundesgerichtshof nun in einem Urteil entschieden (BGH vom 01.03.2016, AZ: VI ZR 34/15).

Worum ging es in der Entscheidung?

Das Gericht bestätigt: Bewertungsportale sind in der Pflicht.
Das Gericht bestätigt: Bewertungsportale sind in der Pflicht.

Der BGH gab einem klagenden Arzt im Grundsatz Recht. Dieser hatte sich gegen eine anonyme – seiner Ansicht nach falsche – Bewertung seiner Tätigkeit gewehrt. Der BGH entschied, dass Bewertungsportale ein gesteigertes Risiko für Persönlichkeitsrechtverletzungen in sich tragen. Diese Gefahr werde verstärkt durch die Möglichkeit, die Bewertungen anonym oder unter einem Pseudonym abzugeben. Daher sei es auch sehr schwer, gegen denjenigen direkt vorzugehen, der eine unberechtigte Bewertung abgegeben hat. Somit seien die Portalbetreiber in der Pflicht. Sobald eine Bewertung beanstandet wird, müssen sie prüfen und sich Nachweise dafür vorlegen lassen, dass eine Bewertung wahr ist. Der Rechtsstreit wird jetzt wieder an die vorherige Instanz zurück verwiesen; denn diese hatte sich nicht damit beschäftigt, ob der Portalbetreiber diesen Prüfungspflichten ordnungsgemäß nachgekommen war.

Warum konnte der Arzt nicht den verklagen, der die falsche Bewertung abgegeben hatte?

Die Bewertung wurde anonym abgegeben; der Arzt wusste daher nicht, wer ihn bewertet hatte. Betreiber von Bewertungsportalen müssen den Klarnamen grundsätzlich auch nicht preisgeben, weil sie es gar nicht dürfen. Etwas anderes gilt nur dann, wenn eine Straftat vorliegt oder Urheberrechte verletzt sind, also wenn z.B. jemand Bilder oder Musik unberechtigt ins Internet stellt. Beides ist bei einer Bewertung aber nur sehr selten der Fall. Zudem hat der Gesetzgeber, als er diese Ausnahmen im Bundestag besprochen hat, auch den Fall einer Persönlichkeitsverletzung diskutiert. Im Ergebnis sind Persönlichkeitsrechtsverletzungen aber nicht als Ausnahme ins Gesetz hineingeschrieben worden. Der BGH hat daher gesagt, dass der Gesetzgeber offenbar großen Wert darauf gelegt habe, dass anonyme Bewertungen möglich bleiben. Eine Ausweitung der Befugnis des Portalbetreibers zur Preisgabe des Klarnamens bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen möge daher zwar wünschenswert sein. Eine solche Regelung müsse jedoch der Gesetzgeber treffen (BGH-Urteil vom 01.07.2014, AZ: VI ZR 345/13). Und dies hat er bislang nicht getan.

Musste der betroffene Arzt bei dem Bewertungsportal mitmachen?

Ja, denn nach Auffassung des BGH liegt es im Interesse der Öffentlichkeit, dass die Qualität der ärztlichen Arbeit bewertet wird. Dies trage zu einer Verbesserung der Qualität bei. Daher müsse ein Arzt es hinnehmen, dass er auf einem Bewertungsportal gelistet ist und bewertet werden kann. Ein Arzt könne nicht verlangen, aus dem Bewertungsportal entfernt zu werden. Für Anwälte hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ebenfalls entschieden, dass ein Anwalt es grundsätzlich hinnehmen müsse, dass seine Arbeit bewertet wird. Es liege im Interesse der Öffentlichkeit, über die Qualität anwaltlicher Tätigkeit informiert zu werden (Urteil vom 24.11.2015 AZ: 2966/13).

Müssen Portalbetreiber alle Bewertungen prüfen?

Dem Portalbetreiber werden durch die Urteile des BGH nur zumutbare Prüfungspflichten auferlegt. Der BGH hat klar gesagt, dass die Prüfungspflichten nicht dazu führen dürfen, dass das Geschäftsmodell des Portalbetreibers gefährdet ist. Er muss daher nicht alle Bewertungen prüfen. Die wesentlichen Grundregeln sind die Folgenden:

Der Portalbetreiber muss nicht alle Bewertungen vor der Veröffentlichung prüfen; er muss aber geeignete und zumutbare Filter vorsehen, die z.B. schlichte Beleidigungen vor Veröffentlichung herausfiltern. Für alle andern Bewertungen gilt: Nur wenn eine Bewertung beanstandet wird, hat der Portalbetreiber eine Prüfungspflicht. Er muss dann eine Stellungnahme und Nachweise verlangen, dass die Bewertung zutrifft und diese Informationen auch an den Betroffenen weiterleiten. Er muss aber nicht den Namen des Bewertenden (wenn er diesen überhaupt kennt) weitergeben.

Gilt das Urteil für alle Bewertungsportale?

Die bisherigen Urteile betrafen die Bewertung der Arbeit von Personen. Es ist daher noch nicht geklärt, ob für die Bewertung von Sachen, z.B. von Eventlocations, andere Grundsätze gelten könnten. Es wäre denkbar, dass der BGH hier ein Interesse der Öffentlichkeit verneint mit der Folge, dass eine Eventlocation zustimmen muss, bevor sie in einem Bewertungsportal gelistet wird.

Rechtlich noch nicht geklärt ist auch, ob die Bewertung einer Person als solche zulässig ist. Es sind bereits erste Apps verfügbar, mit denen z.B. bewertet wird, ob eine Person freundlich oder attraktiv ist. Und im Ausland bewerten Hoteliers bereits ihre Gäste. Da diese Bewertungen die Privat- und Intimsphäre einer Person betreffen und nicht nur die berufliche Sphäre, könnte auch dies anders zu bewerten sein. Die nächsten Gerichtsentscheidungen zu diesem Thema werden daher vermutlich nicht lange auf sich warten lassen.

So bekommen Profisportler gute Jobs

Fußballer Christian Weber, Eishockeyspieler Tim Schüle und Volleyballerin Angelina Hübner – ihre sportlichen Werdegänge sind unterschiedlich. Und doch vereint die drei Profisportler eines: Sie haben sich frühzeitig Gedanken gemacht über ihre Karriere nach der Profikarriere. Aus unterschiedlichen Beweggründen.

Profisportler vor IST-Hauptgebäude in Düsseldorf
Treffen sich beim IST: Die Eishockey-Profis Bernhard Ebner und Tim Schüle (links, DEG) und Daniel Pietta und Martin Schymainski (recht, KEV)

1Faktor Verletzungen

Wie zerbrechlich eine Karriere als Profisportler sein kann, wurde Tim Schüle Ende des vergangenen Jahres deutlich. Der Verteidiger der DEG zog sich im Auswärtsspiel bei den Nürnberg Ice Tigers am 28. Dezember einen Muskelbündelriss im linken Oberschenkel zu. Er fiel mehrere Wochen aus und kämpfte sich mühsam zurück in die Mannschaft, die sich in der Zwischenzeit an die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey Liga gesiegt hatte. Erst Ende Februar konnte er wieder ins Training und in den Spielbetrieb einsteigen. „Verletzungen können einen immer treffen. Da ist es wichtig, vorzusorgen.“ Das hatte Schüle getan. Frühzeitig entschied er sich für ein „Sportmanagement“-Fernstudium am IST-Studieninstitut in Düsseldorf.

„Das Gute ist, dass ich als Profisportler meine Lernzeiten flexibel einteilen kann. So kann ich beispielsweise auf der Rückreise von Auswärtsspielen mir die Online-Vorlesungen auf dem Laptop anschauen oder schnappe mir die Studienhefte.“ Sehr bald wird Schüle wieder die Gelegenheit haben: Die DEG startet am 16. März in die Playoffs mit einem Auswärtsspiel bei den Grizzly Adams Wolfsburg. Busfahrt: Knapp fünf Stunden.

2Faktor Perspektive

Auf eine lange Karriere als Profisportler blickt Fußballer Christian Weber zurück. Der Verteidiger, der derzeit für die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf in der viertklassigen Regionalliga spielt, absolvierte 12 Bundesliga-Spiele für den MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf und 259 Zweitliga-Spiele für den 1. FC Saarbrücken, Greuther Fürth, den MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf. Bei der Fortuna fand er schließlich seine sportliche Heimat und stieg mit der Fortuna 2012 in die Bundesliga auf. Nach einem anschließenden, nur viermonatigen Intermezzo bei Drittligist Alemannia Aachen wurde Weber einiges vor Augen geführt: Die Alemannia musste in der Saison 2012/2013 Insolvenz anmelden. „Als ich von der Alemannia zurück zur Fortuna gehen konnte, habe ich gemerkt, wie schnell es im Sport gehen kann“, sagt Weber. Aachen konnte ihm aufgrund finanzieller Nöte keine Perspektive mehr bieten, Fortuna ihm glücklicherweise schon.

Online Cookies

Zum damaligen Zeitpunkt aber hatte Weber sich bereits für ein Fernstudium am IST-Studieninstitut entschieden. „Das entscheidende Argument für mich war die Flexibilität. Ich wusste, dass ich Vater werde. Ich war Profisportler und habe nebenbei bei der Zecco Sportkommunikation gearbeitet.“ Sein „Sportmanagement“-Fernstudium schloss er erfolgreich ab und arbeitet nun auf der Geschäftsstelle von Fortuna.

Angelina Hübner vor dem IST-Hauptgebäude in Düsseldorf
Angelina Hübner ist eine erfolgreiche Athletenmanagerin.

3Faktor Vision

Angelina Hübner, geborene Grün, ist eine der erfolgreichsten deutschen Volleyballerinnen. Zweimal nahm sie als Mannschaftsführerin der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen teil und führte sie zum Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 2003 und der Silbermedaille bei der Europameisterschaft 2011. Mit ihren Vereinen in Deutschland, Italien, der Türkei, Russland und Aserbaidschan gewann sie zahlreiche nationale und internationale Titel, unter anderem zweimal die Champions League.


Drei Profisportler, eine Motivation: Sich frühzeitig ein berufliches Standbein für die Karriere nach der Profikarriere aufzubauen. Für alle Profisportler (und Nicht-Profisportler), die interessiert sind: Hier gibt es weitere Informationen zu den IST-Weiterbildungen Athletenmanagement und Sportmanagement.

Unternehmen investieren Milliarden in Hochschulbildung

Rund 2,51 Milliarden Euro investierten deutsche Unternehmen in 2012 in die Hochschulbildung. Das belegt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, die dazu über 1.300 Rückmeldungen von Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern ausgewertet hat.

Aus der Studie geht hervor, dass das duale Studium dabei das größte Investitionsfeld ausmacht, mit einigem Abstand gefolgt von Praktika und dann Mitarbeitern, die ein berufsbegleitendes Studium absolvieren. Die am häufigsten genannten Gründe für diese Investitionen sind die bessere Möglichkeit der Rekrutierung von Fachkräften, die Stärkung der Praxisorientierung von Studierenden und die Stärkung von speziellen Fachrichtungen, die zum Unternehmen passen. Diese Ziele werden in allen Fällen mit über 50 Prozent erreicht, die Stärkung der Praxisorientierung gelingt dabei sogar bei mehr als zwei drittel der Unternehmen.

Welche Aspekte sind für Unternehmen wichtig?

Christoph Sochart eröffnet den 1. Düsseldorfer Hochschultag - Ein Event zur Vernetzung von Unternehmen und Hochschulen.
Christoph Sochart eröffnet den 1. Düsseldorfer Hochschultag – Ein Event zur Vernetzung von Unternehmen und Hochschulen.

Der Aspekt „Praxisorientierung bei der Theorievermittlung“ spielt auch bei der Entscheidung für eine Investition und die Zusammenarbeit mit einer Hochschule eine wichtige Rolle, was fast 90 Prozent der befragten Unternehmen bestätigen. Die Möglichkeit, das Lehrangebot so zu organisieren, dass nur geringe bis keine Einschränkungen in der Ausübung der Berufstätigkeit entstehen, wird ebenfalls als sehr wichtig erachtet. Flexibilität im Studium und eine individuelle Abstimmung bei der Ausgestaltung der Praxisphasen, Anrechnung von Leistungen und speziell auf Unternehmensanforderungen zugeschnittene Weiterbildungsangebote sind weitere wichtige Aspekte. Auch die Ortsunabhängigkeit von Lehrangeboten beispielsweise durch Online-Kurse ist für fast 50 Prozent der Unternehmen ein entscheidungsrelevanter Aspekt.

Wenig überraschend: Bei der Auswahl von Hochschulen als Kooperationspartner ist für Unternehmen vor allem das spezifische Fachprofil der Hochschule von Bedeutung. Darauf folgen aber auch schon „weiche Faktoren“ wie regionale Nähe und persönliche Kontakte, die Vertrauen und damit eine Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit schaffen. Fazit und Handlungsempfehlung der Studie ist, dass Unternehmen und Hochschulen persönliche und regionale Kontakte pflegen und in enger Zusammenarbeit Studienangebote entwickeln und durchführen sollten, von denen Unternehmen und Studierende gleichermaßen profitieren.

Regionale Vernetzung als Erfolgsfaktor

Die Initiatoren des Events von links nach rechts: Christoph Sochart, Patrick Schöwe und Wolfram Brecht.
Die Initiatoren des Events von links nach rechts: Christoph Sochart, Patrick Schöwe und Wolfram Brecht.

Um die Vernetzung von Unternehmen und Hochschulen in der Region voranzutreiben, luden der Düsseldorfer Ausbilderkreis e.V. und die Unternehmerschaft Düsseldorf und Umgebung e.V. am 7. März 2016 zum „1. Düsseldorfer Hochschultag – Innovative Studiengänge und Kooperationsmöglichkeiten als Chance für Arbeitgeber“ ein, der im Seminarzentrum der IST-Hochschule für Management stattfand. Unternehmen hatten hier die Möglichkeit, sich in kürzester Zeit umfassend über die verschiedenen Studienangebote und –varianten zu informieren, die von 12 regional vertretenden Hochschulen präsentiert wurden.

Auch in Zukunft soll das Netzwerk zwischen Hochschulen und Unternehmen in der Region weiter gestärkt werden. Das ist nicht nur eine Empfehlung der Studie, sondern auch das Fazit der Teilnehmer dieser Erstveranstaltung.

Sponsoren finden – diese Fehler sollten Sie vermeiden

Sponsoring ist längst ein etabliertes Marketing- und Kommunikationsinstrument. Unternehmen investieren in Deutschland jährlich rund 6 Milliarden Euro in Sponsoringmaßnahmen. Dennoch tun sich viele Vereine, Verbände oder Veranstalter schwer: Schließlich ist „Sponsoren finden“ gar nicht so einfach. Woran liegt das? Diese vier Fehler sollten Sie in der Sponsoring-Akquise auf jeden Fall vermeiden:

1Fehler: Sie denken nur an sich selbst

Klar, ohne Knete keine Fete. Aber: Den Sponsor interessiert Ihr Finanzierungsbedarf nicht. Sponsoring ist ein Marketinginstrument für ein Unternehmen und damit ein Investment – der Sponsor erwartet also für sein Geld eine gute Gegenleistung – die Investition soll sich ja rechnen. In Form von Bekanntheitssteigerung, mehr Umsatz, einem sportlicheren Image oder einer besseren Kundenbindung.

Denken Sie also schon bei der Konzeptentwicklung aus der Sicht des Sponsors und nicht an Ihren Finanzierungsbedarf: Von welchen Leistungen profitiert das Unternehmen? Was bringt wirklich einen Mehrwert? Häufig ist es nämlich nicht das klassische Logo auf der Werbebande. Dann fällt auch die Argumentation gegenüber dem Sponsor viel leichter.

Sponsoren finden: Zwei Männer unterhalten sich in Stadion
Sponsoren finden – gerade im Sport ist das eine wichtige Aufgabe.

2Fehler: Sie kennen Ihren Wert nicht

Wenn Sie Sponsoren finden möchten, sollten Sie sich die Frage stellen: Was ist mein Sponsoringpaket wert? Gar nicht so einfach, weil es keine “offizielle Preisliste” für Sponsorings gibt. Aber eines ist sicher: Die Preise richten sich nicht nach Ihrem Bedarf, sondern nach dem Nutzen, den sie bringen. Betrachten Sie Ihr Angebot doch einmal aus diesem Blickwinkel: Was müsste der Sponsor bezahlen, um anderswo ähnliche Leistungen einzukaufen? Also Werbepräsenz, Tickets, Persönlichkeitsrechte usw. So machen Sie den Wert Ihres Pakets vergleichbar und haben eine valide Argumentationsgrundlage für Ihre Preisverhandlung.

3Fehler: Sie sind nur einer von vielen

Große Unternehmen erhalten unzählige Sponsoringanfragen. Teilweise kostet es diese mehrere zehntausend Euro pro Jahr, um nur die Absagen zu handeln. Sie müssen es also schaffen, aus der Masse herauszustechen. Was macht Ihr Projekt für den Sponsor so wertvoll? Worin unterscheidet sich das Angebot von vergleichbaren Produkten? Also: Arbeiten Sie Ihre Alleinstellungsmerkmale (besonders hohe Reichweite, Passgenauigkeit zur Zielgruppe, innovative neue Medien…) heraus.

4Fehler: Sie unterschätzen den Aufwand

Sponsoring ist ein People Business. Sponsoren finden auch. Sie werden kaum ein Sponsoring am Telefon verkaufen. Das bedeutet, der Verkaufsprozess ist relativ aufwändig. Sowohl was den Zeitaufwand pro Sponsor angeht, als auch die Dauer bis zur Entscheidung. Deswegen funktioniert eine kurzfristige Vermarktung auch nur mit Glück. Sorgen Sie also dafür, dass bis zum Projektstart ausreichend Zeit zum Akquirieren vorhanden ist.

Der Aufwand ist dabei immer ziemlich ähnlich, egal ob Sie ein großes oder ein kleineres Sponsorship verkaufen wollen. Betrachten Sie es einmal rückwärts mit einer Erfolgsquote von 50 Prozent: Wenn Sie Sponsoren finden wollen, müssen Sie zwei Angebote schreiben. Dafür müssen sie 4 persönliche Gespräche führen, dafür wiederum 8 Sponsoren mit den richtigen Ansprechpartnern kontaktieren und dafür müssen sie 16 Unternehmen recherchieren. Und die 50 Prozent Erfolgsquote sind in der Praxis leider nicht realistisch – Sie werden noch mehr Kontakte brauchen.

5 Fragen an: Marcus Broda, Medienmanagement

Marcus Broda ist Medienmanager und Geschäftsführer einer Agentur.
Marcus Broda ist Medienmanager und Geschäftsführer einer Agentur.

Sein Name: Marcus Broda. Sein Berufsfeld: Medienmanagement. Er ist Geschäftsführender Gesellschafter und Art Director in der Agentur goldmarie design. Marcus Broda berichtet, was die Besonderheiten im Medienmanagement sind und gibt Berufseinsteigern entscheidende Tipps.

1Wie bist du zum Medienmanager geworden?

Das ist schwierig zu beantworten. Auf jeden Fall hatte ich nach meiner Schulausbildung nicht sofort den Wunsch, im Medienmanagement zu arbeiten geschweige denn Besitzer einer Design- und Kommunikationsagentur zu werden. Ich wollte aber in einem kreativen Berufsfeld arbeiten und konnte glücklicherweise – etwas vereinfacht dargestellt – mein Hobby zum Beruf machen. Als Jugendlicher habe ich mich schon sehr für Grafikdesign, Kunst, Streetart und Fotografie interessiert.

2Was gefällt dir am Besten am Medienmanagement?

Mein Team und ich entwickeln immer wieder neue Kommunikations- und Designstrategien für unterschiedlichste Kommunikationsmedien und Zielgruppen. Das hält uns im Kopf unglaublich fit, denn wir werden mit Anfragen aus nahezu allen Branchen konfrontiert. Dazu zählen Universitäten, Verbände aus dem Sportbereich, Banken, der Lebensmittelindustrie, Institutionen aus dem Gesundheits- und Pflegesektor oder auch kulturelle Einrichtungen.

3Was war die bis dato spannendste Projekt und warum?

Ein Projekt besonders hervorzuheben ist unmöglich, da fast jedes Projekt ausnahmslos spannend ist. Unglaublich faszinierend, da sehr herausfordernd, sind komplexe Corporate Design-Entwicklungen, Editorial Design-Projekte sowie Konzeption und Durchführung von Kampagnen. Immer wieder müssen wir uns in andere Unternehmen, Institutionen sowie Zielgruppen hineinversetzen und diese verstehen lernen.

4Was wird sich in Zukunft in der Medienbranche ändern?

Periodische Printprodukte, wie beispielsweise Tageszeitungen, werden mittel- bis langfristig aus der Medienlandschaft verschwinden. Digitale Medien können aktuelle Informationen viel schneller und breiter kommunizieren. Hochwertig produzierte Printprodukte, wie z. B. Bücher, Magazine, Geschäftsberichte, Imagebroschüren werden in Zukunft weiterhin wichtige Medienprodukte sein, die nicht 1:1 durch digitale Produkte ersetzt werden können. e-Reader sind unbestritten auf dem Vormarsch, aber ein gedrucktes Buch wirkt wertiger und eigenständiger. Das Medium Buch ist in unserer Gesellschaft fest kulturell verankert.

5Welchen Tipp gibst du Berufseinsteigern mit auf den Weg?

In der Kreativbranche und im Medienmanagement ist es wichtig, die tägliche Arbeit mit viel Leidenschaft und Akribie zu erledigen und gleichzeitig alle Aufgaben in einem wirtschaftlich vertretbaren Zeitraum umzusetzen. Außerdem sollten Berufseinsteiger Ihre Arbeit nicht als einen Job in einem begrenzten Zeitfenster verstehen. Oft kommen die besten Ideen, wenn man nicht am Rechner sitzt und verbissen nach einer Lösung sucht.

Marcus Broda ist Jahrgang 1976 und Geschäftsführender Gesellschafter bei der Agentur goldmarie design. Gegründet hat Marcus die Agentur zusammen mit seiner Frau Heike Broda im Jahr 2005 in Münster. Zu den Kernkompetenzen von goldmarie design zählen Markenstrategie und Branding,  Kommunikationsdesign (Print), Webdesign sowie Kampagnenentwicklung. In diesen Leistungsbereichen arbeitet die Agentur u. a. für folgende Unternehmen bzw. Institutionen: Deutscher Basketball Bund, Dr. Oetker, FH Münster, Hochschule für Gesundheit in Bochum, NRW.BANK, Sparda-Bank, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.


Interesse an einem Job als Medienmanager? Das nötige Fachwissen gibt es beim Bachelor „Kommunikation & Medienmanagement“ an der IST-Hochschule.

Kreatin – das legale Wundermittel?

Kreatin gehört zu den am meisten konsumierten Nahrungsergänzungsmitteln und steht immer mal wieder im Fokus der Berichterstattung, wenn es um die Themen „schneller Muskelaufbau“ und „unerlaubte Hilfsmittel“ im Fitnessbereich geht. Zuletzt forderte der Personal Trainer Jörn Giersberg bei SternTV, dass es auf die Dopingliste gehöre, weil es Trainierenden einen deutlichen Leistungsschub im Hinblick auf Kraft und Muskelmasse bringen würde. Ist es also ein legales Wundermittel oder wird seine Wirkung nur überhöht?

Eins vorneweg: Kreatin ist kein Steroid und hat auch keine steroidähnliche Wirkung. Es kann ganz legal erworben werden, und auch wenn es einige kleine Nebenwirkungen hat, sind diese nichts im Vergleich zu dem, was „echte“ Steroide im Körper anrichten können. Was aber ist Kreatin überhaupt?

Welche Wirkung hat Kreatin?
Welche Wirkung hat Kreatin?

Kreatin und die Muskeln

Kreatin(-monohydrat) ist ein Energieträger, der im Körper natürlich vorkommt und zu 95 Prozent in der Muskulatur gespeichert wird. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Muskelkontraktion. Vor allem beim Beginn einer hohen Belastung mit einer hohen Intensität wird es aktiv, da die Energiegewinnung im Muskel durch Kreatin ohne Sauerstoff und ohne Laktatbildung abläuft. Es kann sowohl vom Körper aus den Aminosäuren L-Arginin, L-Glycin und L-Methionin in Leber und Niere hergestellt, aber auch durch die Nahrung zugeführt werden. Vor allem rotes Fleisch und Fisch enthalten einen hohen Anteil.

Was bringt es beim Training? Es wirkt sowohl auf die schnell kontrahierenden wie auch auf die langsam kontrahierenden Muskelfasern. Es sorgt dafür, dass man länger und vor allem härter trainieren kann, da es die Ermüdung der Muskulatur hinauszögert. Es können also pro Satz mehr Wiederholungen durchgeführt oder beispielsweise Sprintbewegungen explosiver ausgeführt werden. Gleichzeitig verkürzt es die Regenerationszeiten. Voraussetzung dafür ist, dass der Speicher im Körper gut gefüllt ist. Letztgenanntes ist nicht nur für Kraftsportler, sondern auch für Ausdauersportler interessant. Insbesondere Radfahrer und Langstreckenläufer profitieren von Kreatin.

Jetzt wird es aber von vielen Trainierenden vor allem für den Muskelaufbau genutzt und nicht zwangsläufig, um beim Gewichtanheben explosiver zu sein. Hier werden immer wieder mal 5 Kilogramm Muskelmasse in 3 Wochen durch die Einnahme von Kreatin versprochen. Das aber kann Kreatin tatsächlich nicht leisten. Es ist ein legales Mittel und kann damit keine Wunder bewirken. Der Massezuwachs findet vor allem in Form von Wasser statt, das in den Muskeln eingelagert wird. Denn Kreatin fördert eine Einlagerung von Wasser in der Muskulatur, was diese praller wirken lässt. Lässt man das Kreatin dann aber wieder weg, verschwinden auch die Wassereinlagerungen und damit die größeren Muskeln. Trotzdem kann Kreatin beim Muskelaufbau unterstützen. Aber eben nur indem es die Ermüdung verzögert und die Regeneration beschleunigt, was härteres und häufigeres Training erlaubt.

Finger weg von Kuren!

Apropos weglassen: Ganz oft werden sogenannte Kreatin-Kuren durchgeführt, bei denen man 20 Gramm aufwärts täglich konsumiert. Das sorgt nicht nur für übermäßige Wassereinlagerungen und ein „schwammiges“ Aussehen, sondern führt auch zu gewissen „Nebenwirkungen“. Das liegt daran, dass der Körper nur eine bestimmte Menge des Supplementes aufnehmen kann. Der Rest sucht sich schnellstmöglich einen Weg nach draußen und das in Form von Durchfall und Erbrechen. Viel sinnvoller als eine kurzzeitig erhöhte Aufnahme ist eine regelmäßige Supplementierung. Hier kommt es zu keinen Nebenwirkungen, keiner Nierenüberbelastung, sondern vor allem zu den positiven Wirkungen des Kreatins. Eine Aufnahme von 5 Gramm pro Tag ist ungefährlich und absolut ausreichend, um die Speicher gefüllt zu halten. Neben den Wirkungen im Training wirkt es sich zusätzlich positiv auf Herz, Hirn, Augen und Haut aus.

Trainierende, die viel Fleisch essen, brauchen sogar weniger, da sie bereits viel Kreatin mit der Nahrung aufnehmen. Das zusätzlich zugeführte kann dann gar nicht mehr wirken. Aber gerade Vegetarier und Veganer können stark von einer Supplementierung profitieren. Sogar in der Medizin wird Kreatin manchmal verschrieben. Menschen, die unter starkem Stress oder Parkinson leiden, bekommen oftmals vom Arzt Kreatin.

Fazit

Niemand muss Kreatin nehmen, das trifft genauso wie bei jedem anderen Supplement zu. Wer es aber zu sich nimmt und täglich mit maximal 5 Gramm supplementiert, wird über einen langen Zeitraum profitieren. Die Wirkung ist aber nicht so stark, dass man unglaublich schnelle Zuwächse in sehr kurzer Zeit haben wird. Wer im Training länger durchhalten und seine Regenerationszeiten verkürzen möchte, der kann sich eine Aufnahme in seinen Supplement-Plan durchaus überlegen. Dann reicht aber auch normales Monohydrat. Niemand muss zu teuren Kre-Alkaly-Pulvern oder ähnlichem greifen.


Alles Wissenswerte zur Sporternährung gibt es unter anderem im Rahmen des Spezialisierungsfachs beim Bachelor Fitness and Health Management oder in der Weiterbildung Sporternährung.

So sieht mein Job im Athletenmanagement aus

Angelina Hübner, geborene Grün, ist zweifache Olympia-Teilnehmerin im Volleyball und Silbermedaillengewinnerin bei der EM 2011 sowie Gründerin der Sportleragentur GreenFlameSports. Heute arbeitet sie erfolgreich im Athletenmanagement. Doch wie sieht der Tagesablauf von Angelina aus?

Angelina Hübner arbeitet im Athletenmanagement.
Angelina Hübner arbeitet im Athletenmanagement.

08:15 Uhr – Mein Morgen startet mit dem Einholen der wichtigsten Neuigkeiten. Was ist über Nacht in der Welt des Sports passiert? Was hat möglicherweise Auswirkungen auf meine Arbeit und die meiner betreuten Sportler? Ich strukturiere meinen Arbeitstag: Was wird an diesem Tag von Bedeutung sein und welche Termine stehen an.

09:30 Uhr – Ich schreibe und beantworte zahlreiche E-Mails und führe anschließend viele Telefonate – mit unseren Athleten, involvierten Partnern oder Vereinen. Ich verbringe sehr oft sehr viel Zeit am Telefon oder Computer. Vor allem, wenn es um wichtige Dinge geht wie die Planung der nächsten Saison oder richtungsweisende Änderungen in der Karriereplanung unserer betreuten Leistungssportler.

11:20 Uhr – Der mitunter spannendste Teil meiner Arbeit im Athletenmanagement: Ich manage meine Athleten. Vor Ort. Ich fahre zu einem Volleyball-Spiel nach Münster, wo wir zwei Spielerinnen betreuen. Vor dem Spiel treffe ich mich mit einer der Athletinnen und spreche über ihre Verletzung und die Zukunftsplanung.

13:00 Uhr – Ich bleibe vor Ort und schaue mir das Spiel an. Es ist eine gute Gelegenheit, um mit dem Manager oder Präsidenten des Klubs zu sprechen, um neue Kontakte zu knüpfen oder bestehende zu vertiefen. Mit den beiden Trainern der Vereine tausche ich mich aus, wie zufrieden sie mit der Leistung unserer Athletinnen sind und wie sie ihren zukünftigen, sportlichen Werdegang einschätzen.

13:45 Uhr – Die Eltern der beiden Spielerinnen sind ebenfalls in der Halle. Auch mit ihnen führe ich Gespräche und versuche, über alle Kanäle für mich relevante Informationen herauszufiltern: Wie geht es den Mädels gerade? Was bewegt sie? Worüber machen sie sich Gedanken? Im Athletenmanagement ist nicht nur der sportliche Erfolg der Athleten wichtig – es geht hier um eine ganzheitliche Betreuung in allen den Sport betreffenden Lebenslagen. Wir unterstützen, begleiten und betreuen sie.

15:25 Uhr – Nach Spielende nehme ich Kontakt auf zu einer hochtalentierten Spielerin, die ich schon länger im Blick habe. Ich spreche sie an und frage sie, wie sie sich ihre sportliche Zukunft vorstellt und ob sie grundsätzlich Interesse daran hat, zukünftig von uns unterstützt zu werden. Ich verabrede ein weiterführendes Telefonat mit ihr.

16:05 Uhr – Wieder im Büro. Am nächsten Tag plane ich einen wichtigen Termin mit einem Verein und einem unserer Athleten. Hier geht es um wegweisende Vertrags- bzw. Transferverhandlungen. Ich bereite das Treffen akribisch vor, denn die Beratung in diesem Bereich ist sehr wichtig. Neben der Reiseplanung (Flug, Hotel) suche ich nach einer Location, die geeignet ist, um in Ruhe mit Athlet und Verein zu reden. Ich schlage noch einmal die Transferrichtlinien nach und studiere die Vertragsschriftstücke – sicher ist sicher.

16:55 Uhr – Vor dem morgigen Termin führe ich ein abschließendes Gespräch mit unserem Athleten. Ich frage ihn nach seinen Erwartungen für die bevorstehende Vertragsverhandlung. Im Hinblick auf das Treffen mit dem Verein ist das wichtig, da wir zwei – Athletenmanager und Athlet – eine Sprache sprechen sollten, um das für den Athleten bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

17:40 Uhr – Zeit für den Papierkram. Die Buchhaltung gehört natürlich auch zum Job im Athletenmanagement: Belege sammeln, abheften und einreichen. Rechnungen schreiben. Läuft.

18:15 Uhr – Der tägliche und regelmäßige Austausch mit meiner Agenturkollegin Judith Pelzer ist immens wichtig. Wir planen derzeit die Erstellung eines Videos zur Präsentation unserer Athleten – ein bedeutendes Projekt unserer Agentur. Und wir besprechen, mit welchen Vereinen – auch aus Volleyball-fernen Sportarten – wir in Kontakt treten wollen. Der Ausbau unseres Netzwerks ist ein unerlässlicher Motor unserer Arbeit. Und damit ist meine Arbeit getan – für heute.


Wer auf Angelinas Spuren wandeln möchte, ist bei der neuen Weiterbildung zum Athletenmanager genau richtig. Die Weiterbildung ist erstmalig im Februar gestartet. Ein rückwirkender Einstieg ist noch bis März möglich.

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