„Resilienz“: Mit mental health kraftvoll zurück zu 100% Leistung

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Eine Studie mit 10.000 Mitarbeitern der Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines der weltweit größten Unternehmen für IT-Dienstleistungen mit Sitz in Asien fand heraus, dass im Homeoffice zwar länger gearbeitet wird, man aber nicht produktiver geworden ist. Corona hat die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt und unsere persönlichen Kräfte und innere Stärke in der Krise enorm auf die Probe gestellt.

Laut Psychreport der DAK-Gesundheit gab es noch nie so viele Fehltage wegen psychischer Erkrankungen wie im Corona-gebeutelten Jahr 2020. Wie wird es um unsere mentale Gesundheit stehen, wenn wir bald in den normalen „Leistungsalltag“ zurückkehren…?

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Viele kämpften während der andauernden Krise unter Belastungssymptomen wie Unruhe, Angst, Anspannung, Erschöpfung und Resignation, aber auch mit körperlichen Beschwerden wie Magenprobleme, Kreislaufschwäche, Tinnitus oder Allergieschübe. Übrigens auch charakterstarke Persönlichkeiten litten zunehmend unter sozialem Rückzug und gesundheitlichen Problemen. Wer nun denkt, dass all das mit dem Restart gleich wieder ins Lot kommt, speziell die mentale Gesundheit unbeschadet dem neuen Druck standhält, wird, wird dies schnell am eigenen Leib spüren.

Resilienz – mit innerer Stärke und Balance in den Restart

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Was bedeutet es für unsere psychische Gesundheit, wenn wir bald wieder ein annähernd normales Leben mit zahlreichen Kontakten – beruflich wie privat – führen dürfen? Uns wieder auf 100 % Leistung steigern müssen? Oder besser noch 150 %? Nach fast 1,5 Jahren von social distancing wird es im Berufsleben wieder 7-Tage-Wochen und Wochenendarbeit geben. Ganz zu schweigen von Doppelschichten oder zahlreichen Überstunden, um Liegengebliebenes und verschobene Aktivitäten vorzubereiten oder nachzuholen.

Resilienz kann der Schlüssel sein, psychisch widerstandsfähig zu bleiben oder seine mentale Gesundheit zu verbessern, um die neuen Anforderungen zurück im „alten/neuen“ Leben bestmöglich zu meistern.

„Resilienz ist die innere Widerstandskraft und Stärke, Krisensituationen möglichst unbeschadet zu meistern. Sie kann über einen längeren Zeitraum antrainiert werden und hilft, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen, ohne dass die psychische Gesundheit darunter leidet.“

Die MICE-Branche wird rotieren

Mit Blick auf die Veranstaltungsbranche wird es diverse Faktoren geben, die uns stressen werden. Denken wir z. B. an die zahlreichen verschobenen Messen, Events und Incentive Reisen, die Veranstalter, Aussteller und Unternehmen gerne so zeitnah wie möglich angehen, planen und auch nachholen wollen. Das bedeutet für alle Beteiligten schneller mehr Projekte zu bearbeiten, verlorene Planungszeit aufzuholen und auch: Ausweichangebote zu finden. Denn Locations und Hotels sind aufgrund der über einen langen Zeitraum verschobenen Events und der Neubuchungen bereits vielfach in 2021/2022 überbucht. So berichtet z. B. Schottland-Expertin Tina Köhler, Gründerin der DMC 360 Scotland Ltd., dass man aktuell nicht mehr in jedem Fall die freie Wahl hat, welches Hotel man beispielsweise für einen Incentive-Trip nach Schottland buchen kann. Teilweise müssen Gruppen auch schon einmal auf kleinere „hidden“ Champions aufgeteilt werden.

Wir stellen derzeit vermehrt fest, dass Hotels selbst in Monaten ausgebucht sind, die sonst immer ruhiger waren bzw. zur Nebensaison gehören. Das liegt nicht nur an den Umbuchungen, die sich seit 2020 aufgestaut haben, sondern auch an Reisenden aus Großbritannien, die im eigenen Land Urlaub machen möchten oder müssen und damit die Kapazitäten schmälern.

Tina Köhler, DMC 360 Scotland Ltd.

So oder so: Sicherheit bleibt bedeutender Stressfaktor

Viel Mehrarbeit wird auch durch die Hygiene- und Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen, Incentive Reisen und Hotelaufenthalte aufkommen. Sieht man einmal von der Erfüllung der gesetzlichen Auflagen ab, wird das Vertrauen in die Sicherheit auf Veranstaltungen und Reisen ein bedeutender Aspekt sein, den Motor wieder anzuwerfen und Menschen zu bewegen, sich (nahezu) so zu verhalten wie vor der Corona-Krise und reale Events zu besuchen oder zu reisen. Denn Sicherheit ist eines der elementaren Grundbedürfnisse des Menschen. Zudem haben Besucher in Zeiten von social distancing gelernt, dass auch weniger geht. Weniger Veranstaltungen oder zumindest ohne physisch präsent zu sein. Die Entschleunigung und eine gewisse Vorsicht wirken sicherlich zukünftig noch nach. Hinzu kommt: Wir alle hatten wenig reale Kommunikation und müssen uns vor „Überkommunikation“ schützen.

Mitarbeiter stärken durch unternehmerische Resilienz

Ob Kurzarbeit oder langes Verweilen im Homeoffice – psychologisch betrachtet ist davon auszugehen, dass sich die meisten Menschen erst nach ca. 6 Wochen wieder in den Restart und die neue Arbeitssituation einfinden können. Und diese Vorlaufzeit birgt auch jede Menge Konfliktpotential innerhalb des Kollegenkreises und wird Kraft kosten.

„Die persönliche Fähigkeit zur Resilienz wird ein entscheidender Faktor sein, wie wir uns einzeln, aber auch als Gesellschaft von der Krise erholen.“

Copyright: Christina Morillo von Pexels

Welche Maßnahmen und Hilfestellungen können Unternehmen ihren Mitarbeitern zum Restart und der Rückkehr an den Arbeitsplatz anbieten, um ihre Motivation und Leistungsfähigkeit nicht zu gefährden und sie zu unterstützen? Denn langfristig werden Firmen davon profitieren, wenn ihre Mitarbeiter positiv gestimmt sind, schnell wieder in ihren Rhythmus finden und psychisch widerstandsfähig die „neuen/alten“ Arbeitsbedingungen meistern können.

Hier ist vor allem viel Empathie und Verständnis von der Unternehmensführung gefragt. Mit ehrlicher und vor allem zeitnaher Kommunikation kann man eventuellen Ängsten und einer Verunsicherung am besten begegnen. Bringen Sie außerdem Ihrer Belegschaft besondere Wertschätzung entgegen, gehen Sie (nach Möglichkeit) mit flexiblen Arbeitszeiten auf ihre individuellen Bedürfnisse ein und schulen Sie Ihre Mitarbeiter auf die neuen Herausforderungen.

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Whitepaper „Resilienz in der Veranstaltungswirtschaft“
Nach fast 1,5 Jahren Stillstand in der Veranstaltungswirtschaft: Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Belastbarkeit von Veranstaltungsbesuchern und Mitarbeitern in der Eventbranche? Finden Sie hier das Whitepaper mit Hintergründen und Lösungsansätzen, erstellt durch IST-Dozentin Alexandra Löwe, Diplom-Ökonomin, Personal- und Business Coach, Marvin Böttcher, Projektleiter BOE International, der internationalen Fachmesse für Erlebnismarketing sowie Ralf Neugebauer, Branchenbeobachter.

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Seit 2003 ist die Germanistin und Referentin für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit mit ihrer Agentur CG MARKETING im Bereich Kommunikation und Weiterbildung tätig. Zuvor leitete sie komplexe Projekte in den Bereichen Seminarentwicklung und Veranstaltungsorganisation. Außerdem begleitete Claudia Göhnermeier bis 2020 über viele Jahre das Fachmagazin events, das Management-Magazin für Live-Kommunikation - zuletzt als Chefredakteurin für Print und Online. Die erfahrene Autorin arbeitet neben ihrer Agenturtätigkeit für Industrie, Handel, Verbände und Institutionen auch für Fach- und Publikumszeitschriften sowie Onlineportale.

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