Isometrisches Training für Pferde ist eine gezielte Methode, um die Muskulatur zu stärken, ohne dabei Gelenke zu belasten. Diese Art des Muskeltrainings ist besonders vorteilhaft für Pferde in der Rehabilitation, mit Bewegungseinschränkungen oder zur gezielten Kräftigung einzelner Muskelgruppen. In diesem Beitrag erfährst du, wie isometrische Übungen funktionieren und welche Vorteile sie für dein Pferd haben.
Was ist isometrisches Training?
Isometrisches Training bezieht sich auf Muskelkontraktionen, bei denen sich die Muskellänge nicht verändert. Das bedeutet, dass das Pferd Kraft ausübt, ohne dass eine sichtbare Bewegung erfolgt. Diese Art von Training verbessert die Stabilität, erhöht die Muskelspannung und kann helfen, muskuläre Dysbalancen auszugleichen.
Im Humanbereich sind bekannte Übungen z. B. die Unterarmstütz (auch Planks, s. Foto) und das Wandsitzen. Diese Arte des Kraftrainings konnte beim Menschen bereits sowohl im Freizeit- als auch im Leistungssport als effektiv nachgewiesen werden. Und ist übrigens auch ein sehr gutes Training für Reiter:innen, aber dazu ein anderes Mal.
Abb.: Unterarmstütz (Quelle: Adobe Stock)
Isometrisches Training für Pferde eignet sich ebenso hervorragend als Rehabilitationstraining für Pferde, um die Pferdemuskulatur zu stärken, ohne Gelenkbelastung zu verursachen
Vorteile des isometrischen Trainings für Pferde
Schonende Kräftigung der Muskulatur ohne übermäßige Gelenkbelastung
Verbesserung der Stabilität und Balance
Förderung der Rehabilitation nach Verletzungen
Reduktion von Muskelschwund bei eingeschränkter Bewegung
Aktivierung der Tiefenmuskulatur für eine bessere Körperhaltung
Muskelaufbau beim Pferd ohne Bewegung, ideal für Regenerationsphasen
Effektive isometrische Übungen für Pferde
1. Brustmuskel- und Rumpfstabilität
Übung: Widerstand an der Brust
Stelle dich frontal vor dein Pferd und lege sanft deine Hand auf die Brust.
Das Pferd sollte dem Druck leicht entgegenhalten, ohne sich zu bewegen.
Halte diese Position für ca. 5-10 Sekunden und lasse dann nach.
Wiederhole die Übung 3-5 Mal.
2. Hinterhandstabilität
Übung: Widerstand an der Hinterhand
Stelle dich hinter vor dein Pferd und lege sanft deine Hand an beide Sitzbeinhöcker. Baue vorsichtig Druck auf, damit das Pferd seine Muskulatur mehr anspannt.
Das Pferd sollte dem Druck leicht entgegenhalten, ohne sich zu bewegen.
Halte diese Position für ca. 5-10 Sekunden und lasse dann nach.
Wiederhole die Übung 3-5 Mal.
Die Übungen können auch an der rechten und linken Schulter oder am Hüfthöcker seitlich zum Pferd stehend durchgeführt werden. So trainierst du verschiedene Körperzonen gleichmäßig.
Wichtige Hinweise zur Durchführung
Achte auf die Reaktion deines Pferdes: Jede Übung sollte stressfrei und schmerzfrei durchgeführt werden.
Beginne mit wenigen Wiederholungen und steigere die Dauer allmählich.
Isometrische Übungen ergänzen das Training, sollten aber nicht die einzige Trainingsmethode sein.
Konsultiere einen Tierarzt oder Physiotherapeuten, insbesondere bei verletzten oder rekonvaleszenten Pferden.
Gelenkschonendes Training für Pferde ist besonders wichtig, um Überlastungen zu vermeiden.
Fazit
Isometrisches Training für Pferde ist eine wertvolle Methode, um gezielt Muskelgruppen zu stärken, ohne die Gelenke zu belasten. Ob zur Rehabilitation, zur Erhaltung der Muskulatur oder zur Verbesserung der Körperstabilität – diese Übungen lassen sich einfach in den Alltag integrieren und fördern langfristig die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Pferdes. Pferdemuskulatur stärken ohne Gelenkbelastung ist ein essenzieller Bestandteil einer nachhaltigen Pferdegesundheit, insbesondere im Bereich des Rehabilitationstrainings für Pferde zum Beispiel bei Boxenruhe.
Wer gerne reist, Organisationstalent besitzt und Freude daran hat, anderen unvergessliche Urlaubserlebnisse zu ermöglichen, hat vielleicht schon einmal darüber nachgedacht, Reiseberater:in zu werden.
Wie erfüllend ein Job in der Tourismusbranche sein kann, bringt Victoria Peters, Absolventin des dualen Bachelorstudiengangs „Tourismus Management“ an der IST-Hochschule, in ihrer Erfolgsstory auf den Punkt:
„Wenn Du in den Tourismus einsteigen möchtest, lass dich ruhig von der guten Laune der Menschen anstecken, mit denen Du arbeitest. Meistens kommuniziert man mit Leuten, die gerade ihren Urlaub planen, und diese Vorfreude ist einfach ansteckend! Es ist eine tolle Branche, in der Du immer wieder neue Leute triffst und spannende Erfahrungen sammelst.“
Doch wie sieht der Arbeitsalltag als Reiseberater:in konkret aus? Welche Voraussetzungen und Kompetenzen braucht es? Und lohnt sich der Beruf auch finanziell? In diesem Beitrag erfährst Du alle wichtigen Faktoren rund um den Einstieg in diese aufregende Branche – von Aufgaben und Fähigkeiten über Verdienstmöglichkeiten bis hin zu passenden Weiterbildungen.
Warum Reiseberater:in werden?
Die Nachfrage nach individueller Reiseplanung steigt – trotz oder gerade wegen der zahlreichen Online-Buchungsmöglichkeiten. Viele Kund:innen schätzen persönliche Empfehlungen, Insiderwissen und maßgeschneiderte Angebote. Als Reiseprofi verbindest Du Fachwissen mit Empathie, kennst Dich mit den neuesten Trends der Touristik aus und sorgst dafür, dass Deine Kundschaft stressfrei in den Traumurlaub startet.
Reiseberater:in werden heißt also nicht nur, im Reisebüro zu sitzen und Urlaubsreisen zu verkaufen, sondern Menschen zu begeistern, Erlebnisse zu gestalten und Wünsche wahr werden zu lassen. Wer serviceorientiert denkt, kommunikationsstark ist und Lust auf die Arbeit mit unterschiedlichsten Reisezielen hat, findet in diesem Berufsfeld eine abwechslungsreiche und sinnstiftende Tätigkeit.
Aufgaben, Spezialisierungen und Arbeitsorte in der Reiseberatung
Reiseberatende unterstützen Kundinnen und Kunden bei der Beratung, Planung, Buchung und Organisation von Reisen aller Art. Ihre Aufgaben reichen von der Auswahl passender Angebote über die Auskünfte zu Einreisebestimmungen bis hin zur Betreuung bei Änderungen oder Problemen vor und während der Reise.
Was wird geplant?
Pauschalreisen & Individualreisen
Geschäftsreisen
Familien- und Gruppenreisen
Kreuzfahrten
Luxusreisen oder Abenteuerurlaube
Dabei arbeiten sie entweder stationär in einem Reisebüro, bei Reiseveranstaltern oder zunehmend flexibel als mobile Reiseprofis. Letztere sind ortsunabhängig tätig, arbeiten häufig im Homeoffice oder besuchen Kund:innen direkt – etwa für eine persönliche Beratung zu Hause oder im Unternehmen. Diese Form der Tätigkeit bietet maximale Flexibilität und wird besonders für Quereinsteiger:innen immer attraktiver.
Welche Fähigkeiten sind gefragt?
Um Reiseberater:in zu werden, braucht es nicht nur Reisebegeisterung. Entscheidend sind auch gewisse persönliche und fachliche Fähigkeiten. Dazu zählen:
Beratungskompetenz und ausgeprägte Kommunikationsstärke
Organisationstalent und ein Blick fürs Detail
Verantwortungsbewusstsein, insbesondere im Umgang mit Buchungen, Fristen und Kund:innenwünschen
Geografisches Wissen und Interesse an globalen Entwicklungen
Digitale Kompetenz, vor allem im Umgang mit Buchungssystemen und CRM-Tools
Verkaufstalent und Verständnis für touristische Angebote
Auch Sprachen sind ein Plus, insbesondere Englisch. Wer mit einer internationalen Kundschaft arbeitet oder besondere Zielgruppen wie Luxusreisende betreut, profitiert von interkulturellem Know-how und stilsicherem Auftreten.
Reiseberater:in Gehalt: Was verdient man in der Touristik?
Die Frage nach dem Verdienst lässt sich nicht pauschal beantworten, denn das Gehalt hängt stark von verschiedenen Faktoren wie dem Beschäftigungsmodell und der Berufserfahrung ab. Angestellte in klassischen Reisebüros erhalten meist ein festes Monatsgehalt, das durch Provisionen ergänzt werden kann.
Freiberufliche oder mobile Spezialist:innen arbeiten häufig auf Provisionsbasis – sie verdienen also anteilig an den gebuchten Reisen. Das bietet mehr unternehmerische Freiheit, birgt aber auch ein gewisses Risiko. Wer sich eine Stammkundschaft aufbaut und sich in Nischen wie Luxus- oder Geschäftsreisen spezialisiert, kann sein Einkommen deutlich steigern.
Wichtig zu wissen: Auch im Nebenberuf ist es möglich, in den Beruf einzusteigen, etwa als Ergänzung zu einer Teilzeitstelle oder im Rahmen einer Selbstständigkeit. Der Verdienst hängt dann stark vom persönlichen Einsatz und den vermittelten Reisen ab.
Reisevermittler:in oder Reiseberater:in – gibt’s da überhaupt einen Unterschied?
Im Alltag werden beide Begriffe oft gleich verwendet und tatsächlich: Die Grenzen sind fließend. Grundsätzlich vermittelst Du als Reisevermittler:in Reisen im Auftrag eines Veranstalters und arbeitest dabei meist im klassischen Reisebüro. Deine Aufgabe? Die passende Reise für Deine Kund:innen finden, Angebote vergleichen, beraten und buchen. Dabei geht es längst nicht nur um Pauschalreisen – auch individuelle Routen werden gemeinsam mit dem Veranstalter für Kund:innen ausgearbeitet. Die Verantwortung für die Durchführung liegt zwar beim Veranstalter, doch Du bist oft erste:r Ansprechpartner:in, wenn es mal hakt und gibst Anliegen zuverlässig weiter.
Reiseberater:innen wiederum sind häufig mobil oder selbstständig unterwegs und beraten die Kund:innen zu Hause oder online. Auch sie vermitteln Reisen über Veranstalter, buchen klassische Pauschalreisen oder Kreuzfahrten und stellen auf Wunsch individuelle Routen zusammen. Der Unterschied liegt oft weniger im Was, sondern im Wie: Der Fokus liegt meist auf flexibler, mobiler Beratung, teilweise mit Spezialisierung auf bestimmte Zielgruppen wie Geschäfts- oder Luxusreisende. Je nach Aufwand kann auch ein separates Beratungshonorar anfallen.
Am Ende zählt weniger der Titel, sondern wie gut Du Deine Kund:innen kennst, berätst und ihre Reisewünsche wahr machst.
Wie wird man Reiseberater:in? Einstieg, Qualifikation & Weiterbildung
Es gibt verschiedene Wege in den Reisevertrieb – mit und ohne klassische Ausbildung. Es handelt sich um keinen geschützten Ausbildungsberuf, was Quereinsteiger:innen vielfältige Möglichkeiten eröffnet. Dennoch sind fundierte Fachkenntnisse in Touristik, Kund:innenberatung, Buchungssystemen sowie Zielgebiets- und Produktwissen essenziell, um erfolgreich durchstarten zu können.
Typische Einstiegswege:
Klassische Ausbildung, z. B. zur Tourismuskauffrau / zum Tourismuskaufmann
Quereinstieg über zertifizierte Fernkurse – ideal z. B. für alle, die mobile Reiseberatende werden möchten
Berufsbegleitende Programme und Seminare, etwa für spezialisierte Bereiche wie Geschäftsreisen oder Luxusurlaub
Studiengänge im Bereich Tourismus oder Hotellerie, z. B. mit demBachelorstudiengang Tourismus Managementan der IST-Hochschule. Das Fernstudium verbindet betriebswirtschaftliche Grundlagen mit branchenspezifischem Know-how. Mit zahlreichen Spezialisierungen und Wahlmodulen, wie z. B. Hotelmanagement oder Cruise Management, lässt sich das Studium individuell auf persönliche Interessen ausrichten. Durch die enge Anbindung an die Branche und erfahrene Dozent:innen ist ein praxisnaher Einstieg garantiert.
Gerade für Neueinsteiger:innen, aber auch für Berufseinsteiger:innen oder Quereinsteiger:innen bietet sich die Weiterbildung zur Touristikfachkraftam IST-Studieninstitut an. Die 10-monatige Weiterbildung vermittelt ein solides touristisches Fundament – von Angebots- und Nachfragestrukturen über Zielgebietskenntnisse bis hin zu rechtlichen Grundlagen und dem Umgang mit Reservierungssystemen. Du wirst optimal auf den Einstieg in Reisebüros, bei Reiseveranstaltern oder als mobile:r Reiseberater:in vorbereitet – auch ohne vorherige Ausbildung oder Abschluss im Tourismus.
Wer bereits erste Erfahrungen gesammelt hat oder sich gezielt für den wachsenden Luxusreisemarkt weiterentwickeln möchte, kann sich spezialisieren – z. B. mit der Weiterbildung zum Reiseberater:in für Luxusreisen, ebenfalls am IST-Studieninstitut. Hier lernst Du in nur fünf Monaten, wie exklusive Kundenwünsche erfüllt, individuelle Luxusreisen geplant und kulturelle Erwartungen professionell gemanagt werden. Inhalte wie Ethik, Nachhaltigkeit und Trends im Luxusreisemarkt ergänzen das Fachwissen und machen Dich zur kompetenten Ansprechperson in einem wachsenden Premium-Segment.
Solche Spezialisierungen erhöhen nicht nur die Beratungskompetenz, sondern verbessern auch die beruflichen Perspektiven, sowohl hinsichtlich Kundenbindung als auch beim Gehalt.
Fazit: Deine Reise beginnt hier
Reiseberater:in zu werden ist für viele ein echter Traumjob: Kund:innen beraten, Reisen planen und jeden Tag mit neuen Destinationen arbeiten. Ob stationär, als Freelancer:in oder mobile:r Spezialist:in – der Einstieg in die Tourismusbranche ist vielfältig und bietet spannende Perspektiven.
Mit der richtigen Qualifikation, Beratungskompetenz und Freude an der Arbeit mit Menschen kannst Du Dich als Reiseexperte etablieren – in einem Berufsfeld, das sich ständig weiterentwickelt und garantiert nie langweilig wird.
Bist Du Dir noch nicht ganz sicher, wo Deine Reise hingeht? Dann findest Du hier einen Überblick unserer vielfältigen Angebote in der Tourismusbranche.
Wenn ein Pferd verletzungsbedingt in Boxenruhe muss, stellt das sowohl für den Besitzer als auch für das Pferd selbst eine große Herausforderung dar. Pferdegesundheit und Fitness sind eng mit Bewegung verknüpft, daher kann der Mangel an physischer und mentaler Stimulation zu gesundheitlichen und psychischen Problemen führen. Doch auch in dieser Phase gibt es Möglichkeiten, um die Pferdefitness und das Wohlbefinden deines Vierbeiners zu unterstützen. In diesem Artikel erfährst du, welche Maßnahmen helfen, die negativen Auswirkungen der Boxenruhe zu minimieren und wie du die Pferdehaltung und -gesundheit in dieser Zeit optimal gestaltest.
Auswirkungen der Boxenruhe auf die Pferdegesundheit
Physische Folgen
Ein eingeschränkter Bewegungsumfang führt zu verschiedenen körperlichen Problemen:
Muskelabbau beim Pferd: Ohne Bewegung schrumpfen die Muskeln, was den Wiederaufbau erschwert.
Steifere Gelenke: Bewegungsmangel kann zu verminderter Gelenkbeweglichkeit führen.
Eingeschränkte Durchblutung: Eine schlechtere Blutzirkulation kann die Heilung verzögern.
Gewichtszunahme bei Pferden: Ein reduzierter Kalorienverbrauch kann eine Gewichtszunahme begünstigen.
Verdauungsprobleme: Eine trägere Darmtätigkeit erhöht das Risiko von Koliken bei Pferden.
Hufgesundheit: Fehlender Hufmechanismus
Psychische Folgen
Pferde sind Herdentiere und benötigen soziale sowie geistige Anreize. Ohne ausreichende Beschäftigung können auftreten:
Langeweile und Stress: Dies kann sich durch Unruhe, Koppen oder Weben äußern.
Frustration oder Aggression: Ein Energiestau kann zu unerwünschtem Verhalten führen.
Soziale Isolation: Fehlender Kontakt zu Artgenossen kann sich negativ auf die Psyche auswirken.
Maßnahmen zur Unterstützung deines Pferdes während der Boxenruhe
1. Angepasste Ernährung für Pferde in Boxenruhe
Da die Bewegung reduziert ist, muss auch die Fütterung entsprechend angepasst werden:
Mehr Raufutter, weniger Kraftfutter zur Vermeidung von Übergewicht bei Pferden.
Gezielte Futterzusätze für Muskulatur, Sehnen und Verdauung je nach tierärztlicher Empfehlung.
Pferdeernährung und Verdauungsgesundheit spielen eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden in dieser Phase.
2. Mentale und soziale Anreize für mehr Wohlbefinden
Foto: Katrin Obst
Futterspiele für Pferde: Engmaschige Heunetze, Futterbälle oder Schnüffeldecken (s. Foto) sorgen für längere Beschäftigung.
Sozialer Kontakt: Sicht- oder Hörkontakt zu Artgenossen mindert den sozialen Stress.
3. Physiotherapie und Pflege für die Pferdefitness
Massagen und Dehnübungen: Diese regen die Durchblutung an und beugen Muskelabbau bei Pferden vor.
Bürsten und Fellpflege: Trägt zur Entspannung bei und stärkt die Bindung zum Besitzer.
Pferdegesundheitstipps: Regelmäßige Pflegeroutinen helfen, Haut und Fell gesund zu halten.
4. Sanfte körperliche und geistige Stimulation
Target-Training: Pferde können durch gezielte Übungen mental gefördert werden.
Schonende Dehnübungen für Pferde helfen, Steifheit und Muskelverspannungen zu vermeiden.
Beispiele für effektive Dehnübungen
Foto: Katrin Obst
Dehnung zur Brust: Führe ein Leckerli langsam in Richtung Brust des Pferdes, sodass es den Hals beugt. Dies hilft, die Nacken- und Rückenmuskulatur geschmeidig zu halten.
Seitliche Dehnung zur Flanke: Halte ein Leckerli seitlich zur Flanke des Pferdes, sodass es seinen Kopf in diese Richtung bewegt. Dies verbessert die Flexibilität und Mobilität der Rumpfmuskulatur.
Dehnung zwischen die Vorderbeine: Führe ein Leckerli zwischen die Vorderbeine, um das Pferd dazu zu bringen, den Kopf tief zu senken. Dies dehnt die obere Rücken- und Nackenmuskulatur.
Foto: Katrin Obst
5. Schrittweise Bewegungserhöhung nach der Boxenruhe
Angepasstes Training für Pferde: Sobald es der Tierarzt erlaubt, mit kurzen Spaziergängen beginnen.
Bodenwahl beachten: Ein Wechsel zwischen weichen und festen Untergründen kann die Belastung gleichmäßig verteilen.
Pferdetraining nach Boxenruhe: Die Rückkehr zur normalen Bewegung sollte schrittweise erfolgen, um Überlastung zu vermeiden.
Fazit
Boxenruhe bei Pferden ist eine herausfordernde Phase, aber durch gezielte Maßnahmen kann diese Zeit optimal genutzt werden. Eine ausgewogene Ernährung, mentale Stimulation, körperliche Pflege und langsame Wiedereingliederung in die Bewegung sind essenziell, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden und die Pferdefitness zu erhalten. Mit der richtigen Strategie kann dein Pferd gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen und schneller wieder in den normalen Trainingsalltag zurückkehren. Pferdehaltung, Ernährung und Training spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Künstliche Intelligenz verändert schon jetzt unsere Arbeitswelt: schnell, tiefgreifend und unumkehrbar. Ob im Marketing, in der Kundenbetreuung, bei der Datenanalyse oder der Softwareentwicklung – immer mehr Unternehmen integrieren KI in ihre Prozesse, um fundierte Entscheidungen zu treffen, Kommunikation zu automatisieren oder Produktionsabläufe zu optimieren. Doch mit den neuen Möglichkeiten wächst auch die Verantwortung – vor allem gegenüber Mitarbeiter:innen.
Ab Februar 2025 wird diese Verantwortung gesetzlich geregelt: Mit dem sogenannten EU AI Act – der ersten umfassenden Verordnung zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz in der Europäischen Union. Ein zentrales Element darin ist die Schulungspflicht.
Was das für Unternehmen bedeutet, wie sich die Schulungen konkret umsetzen lassen und warum das Ganze mehr ist als nur eine neue Regulierung, liest Du in diesem Beitrag.
Was der EU AI Act konkret verlangt
Der EU AI Act wurde 2024 verabschiedet und tritt am 2. Februar 2025 vollständig in Kraft. Ziel der Verordnung ist es, europaweit einheitliche Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz zu schaffen – mit Fokus auf Sicherheit, Transparenz und Risikominimierung.
Zentrales Element ist die Einstufung von KI-Systemen nach ihrem Risikopotenzial. Für sogenannte Hochrisiko-Systeme, etwa bei automatisierten Entscheidungen im Personalwesen oder der Kreditvergabe, gelten besonders strenge Vorgaben. Doch auch abseits dieser Systeme fordert die KI-Verordnung klare Prozesse, nachvollziehbare Entscheidungen und verantwortungsvollen Umgang mit KI.
Laut Artikel 4 des EU AI Acts sind Unternehmen verpflichtet, sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter:innen, die mit KI-Systemen arbeiten, über ein ausreichendes Maß an Wissen und Kompetenzen verfügen und dieses regelmäßig aktualisieren. Denn Weiterbildung ist kein einmaliger Akt, sondern ein fortlaufender Prozess.
Auch wenn die Verordnung keine bestimmten Formate vorgibt, ist klar: Ohne gezielte Qualifizierung lassen sich die Anforderungen kaum erfüllen und der Bedarf zieht sich durch nahezu alle Unternehmensbereiche.
Warum braucht es eine KI-Schulungspflicht?
Künstliche Intelligenz ist kein klassisches Tool. Sie trifft Entscheidungen, analysiert Daten, beeinflusst Prozesse. Wer mit KI arbeitet, braucht die nötige KI-Kompetenz und ein grundlegendes Verständnis dafür, wie diese Systeme funktionieren, wo ihre Grenzen liegen und welche rechtlichen und ethischen Fragen sich daraus ergeben. Genau hier setzt die Schulungspflicht an: Sie soll sicherstellen, dass Betreiber:innen mit KI-Systemen verantwortungsvoll umgehen – unabhängig davon, ob sie in der Entwicklung, Anwendung oder Überwachung tätig sind.
Wer ist betroffen?
Die neue Schulungspflicht gilt für alle Personen und Organisationen, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten – unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße. Die Verordnung unterscheidet dabei zwischen:
Anbieter:innen von KI-Systemen (z. B. Entwickler:innen, Hersteller:innen oder Anbieter:innen zur Weiterverwendung)
Betreiber:innen bzw. Nutzer:innen von KI-Systemen (also alle, die KI in ihren Abläufen einsetzen)
Entscheidend ist nicht, ob ein Unternehmen selbst KI entwickelt, sondern ob es KI nutzt oder integrierte Systeme einsetzt – sei es in der Personalabteilung, im Marketing, in der Produktion oder in der Verwaltung.
Kurz gesagt: Wer mit KI arbeitet – direkt oder indirekt – ist verpflichtet, Mitarbeiter:innen entsprechend zu schulen.
Was genau muss geschult werden?
Die Anforderungen sind nicht starr, sondern richten sich nach Rolle, Aufgabe und Erfahrung der jeweiligen Mitarbeiter:innen. Trotzdem gibt es einige Themenfelder, die in keiner Schulung fehlen dürfen:
Grundlagen der Künstlichen Intelligenz Was kann KI – und was (noch) nicht? Wie funktionieren generative Modelle wie LLMs oder GANs?
Rechtliche Rahmenbedingungen Datenschutz und Nachvollziehbarkeit – insbesondere im Lichte des EU AI Acts.
Ethische Fragen Umgang mit Diskriminierung, Fairness und Verantwortung beim KI-Einsatz.
Aufgabenbezogenes Systemwissen Konkreter Einsatz von KI-Systemen im Arbeitsalltag – vom Prompting bis zur sicheren Integration generativer Tools.
Entscheidend ist: Die Schulung muss praxisnah und verständlich sein. Es bringt wenig, Entwickler:innen mit allgemeinen Ethik-Leitlinien zu beschallen und umgekehrt HR-Teams mit technischen Details zu überfordern.
Wie sich KI-Schulungen im Unternehmen erfolgreich umsetzen lassen
Viele Unternehmen verfügen bereits über etablierte Weiterbildungsstrukturen – ein Vorteil, der sich für KI-Schulungen gezielt nutzen lässt.
Wichtig ist eine klare Bedarfsanalyse: Welche Mitarbeiter:innen arbeiten mit KI-Systemen und in welchem Umfang? Wer wird künftig stärker mit KI in Berührung kommen? Nur mit einem strukturierten Überblick lassen sich Zielgruppen, Inhalte und Formate sinnvoll planen.
Auch wenn sich die Anforderungen je nach Tätigkeitsbereich unterscheiden können, ist nicht immer eine aufgabenscharfe Trennung nötig. Allgemeine Schulungen mit praxisnahen Grundlagen bieten einen sinnvollen Einstieg für viele Mitarbeiter:innen, unabhängig von Funktion oder Vorkenntnissen.
Flexibilität ist ein Schlüsselfaktor für die erfolgreiche Umsetzung: Online-Formate, modulare Lernangebote oder kurze, aufeinander aufbauende Einheiten ermöglichen individuelle Lernpfade und lassen sich gut in den Arbeitsalltag integrieren – gerade für kleinere oder dezentrale Teams.
Zudem sollten Unternehmen die Möglichkeit schaffen, das Gelernte regelmäßig aufzufrischen. Denn KI entwickelt sich rasant und mit ihr auch die regulatorischen Anforderungen.
Nicht zuletzt ist einesaubere Dokumentation unerlässlich. Unternehmen müssen nachweisen können, dass Schulungen stattgefunden haben, welche Inhalte vermittelt wurden und wann eine Aktualisierung sinnvoll ist. Digitale Lernplattformen oder zentrale Schulungsnachweise helfen, diese Pflicht effizient umzusetzen.
Künstliche Intelligenz meistern – mit der richtigen Weiterbildung
Wer KI-Systeme als festen Bestandteil der Arbeitswelt sieht, sollte den Fokus auf eine langfristige KI-Kompetenz legen. Das gelingt am besten mit Weiterbildungen, die auf die Praxis zugeschnitten sind – z. B. durch kompakte Online-Trainings, Seminare für Führungskräfte oder berufsbegleitende Zertifikatslehrgänge.
Sie richtet sich an Berufstätige, die generative KI-Systeme wie ChatGPT, Bildgeneratoren oder automatisierte Analyseverfahren bereits nutzen oder künftig einsetzen möchten. Die Schulung vermittelt innerhalb eines Monats zentrale Kenntnisse für den sicheren und effektiven Einsatz von KI im Arbeitsalltag. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um die rechtlichen, ethischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die der EU AI Act aufwirft.
Ein besonderer Fokus liegt auf praxisnahen Anwendungen: Wie funktioniert ein generatives KI-System wirklich? Welche Prompts führen zu den besten Ergebnissen? Wie lassen sich Prozesse mithilfe von KI-Systemen effizient gestalten, ohne dabei gegen Datenschutz oder Urheberrecht zu verstoßen? Anhand realer Use Cases lernen Teilnehmer:innen, was in der Praxis zählt und wo Herausforderungen lauern.
Die Weiterbildung ist vollständig online und flexibel aufgebaut. Zwei kompakte Vorlesungen (je 30 Minuten) und zwei Live-Webinare (je 2 Stunden, vormittags von 9-11 Uhr) mit erfahrenen Dozent:innen sorgen dafür, dass sich das neue Wissen problemlos in den Arbeitsalltag integrieren lässt, ohne Ausfallzeiten, aber mit nachhaltigem Lerneffekt.
Fazit: Schulung ist keine Last, sondern ein echter Gewinn
Die KI-Schulungspflicht 2025 bringt klare Verpflichtungen mit sich: Betreiber:innen von KI-Systemen müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter:innen über ein ausreichendes Maß an Kenntnissen und Kompetenzen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz verfügen. Was auf den ersten Blick nach zusätzlicher Pflicht klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als echte Chance. Unternehmen, die jetzt in die Schulung relevanter Technologien investieren, stellen sicher, dass sie nicht nur ihre gesetzlichen Pflichten erfüllen, sondern KI mit Augenmaß und Expertise einsetzen können.
Wenn Du mehr über praxisnahe Schulungsformate oder kompakte Weiterbildungsangebote erfahren möchtest, findest Du hier den passenden Einstieg – für Dich, Dein Team oder Dein gesamtes Unternehmen.
Die Welt des professionellen Fußballs hat sich seit Beginn der 1990er-Jahre stark verändert. Sie ist nicht nur schneller, internationaler und medialer geworden – sie ist heute vor allem ein globales Milliardengeschäft. Durch TV-Vermarktung, Sponsoring, Merchandising und Ticketverkäufe erzielen Spitzenklubs jährlich Umsätze in Milliardenhöhe. Wie in kaum einem anderen Geschäftsfeld sind sportlicher und wirtschaftlicher Erfolg dabei unmittelbar miteinander verknüpft. Der sportliche Erfolg wiederum hängt maßgeblich von der Qualität der Spieler ab – und genau hier beginnt die Arbeit der Spielerberater.
Eine Branche im Aufschwung – und im Umbruch
Was ursprünglich als nordamerikanisches Phänomen begann, hat sich auch in Europa fest etabliert. Spielerberater agieren als Bindeglied zwischen Spieler, Verein und Markt. Die Entwicklung in Deutschland spricht für sich: Waren es 1993 nur einige wenige offiziell lizensierte Spielervermittler, lassen sich Anfang 2025 über 1.660 Spielerberater zählen. Diese Zahl wird sich durch neue Lizenzstandards vermutlich bald weiter differenzieren.
Ein Meilenstein war die 2015 von der FIFA beschlossene Abschaffung der Lizenzpflicht für Vermittler. In der Praxis führte dies jedoch zu erheblichen Problemen. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: 2024 trat das neue Regelwerk der FIFA Football Agent Regulations (FIFA, 2024) in Kraft, das unter anderem wieder eine verbindliche Lizenzierung vorschreibt. Ein zentrales Element ist dabei eine Online-Lizenzprüfung (FIFA, 2025). Wer als Berater tätig sein will, muss diese Prüfung erfolgreich ablegen – ein wichtiger Schritt in Richtung Professionalisierung.
Beraten statt beeinflussen – Qualität als zentraler Baustein
Spielerberater übernehmen eine zentrale Rolle im Karrieremanagement junger und erfahrener Fußballprofis. Sie vermitteln nicht nur Verträge, sondern übernehmen auch Aufgaben im Bereich Vermarktung, PR, Rechtsberatung, Karriereplanung oder persönliche Betreuung. Der Anspruch ist hoch – doch der öffentliche Ruf ist schlecht. Die Enthüllungen rund um Football Leaks haben 2018 verdeutlicht, wie intransparent und teilweise eigennützig in diesem Markt agiert wurde. Die Recherchen von Buschmann et al. (2018) zeigten, dass in vielen Fällen persönliche Profite wichtiger waren als das Wohl der betreuten Spieler.
Dass dieser schlechte Ruf nicht unbegründet ist, zeigen auch empirische Daten (Kelly & Chatziefstathiou 2018): die Studie von Gohritz et al. (2022a) belegt, dass 50–60 % der Spieler die Arbeit ihrer Berater aktiv kontrollieren – oder durch Dritte überprüfen lassen. Das Vertrauen ist also oft begrenzt. Die Realität ist sogar noch ernüchternder: Viele Spieler berichten von Beratern, die nicht in ihrem Interesse handeln, sondern ihre eigenen Agenden verfolgen (Gohritz, 2022a).
Ein prominentes Beispiel ist Jonathan Tah, Nationalspieler und Bundesliga-Profi, der 2021 gegen seinen ehemaligen Berater Claudio Bega Strafanzeige wegen Erpressung stellte. Der Berater hatte ihn einst beim Hamburger SV betreut – der Vertrauensbruch zeigte sich jedoch erst Jahre später (Sport1, 2022).
Zwischen Zufriedenheit und Bruch – Eine ambivalente Beziehung
Die Beziehung zwischen Spielern und ihren Beratern ist häufig ambivalent. In der Studie von Gohritz et al. (2022b) zeigt sich, dass Fußballprofis mit aktuellen Beratern oft zufrieden sind, gleichzeitig jedoch mit früheren Agenten sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben. Diese Unzufriedenheit führt in vielen Fällen zur Beendigung der Zusammenarbeit (Gohritz et al., 2025). Solche Brüche haben langfristige Auswirkungen auf die Karriere der Spieler – sie verlieren nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Zeit und Chancen.
Auch der ehemalige Superstar Zlatan Ibrahimovic hat in seiner Autobiografie („Ich bin Zlatan Ibrahimovic“, 2013) von einem drastischen Vertrauensbruch berichtet: Sein damaliger Berater, der den Wechsel von Malmö FF zu Ajax Amsterdam abwickelte, soll erhebliche qualitative Mängel bei der Ausübung seiner Tätigkeit gezeigt haben. Ibrahimovic distanzierte sich später vollständig von ihm.
Professionalisierung durch Weiterbildung – Ein Muss für die Zukunft
Die strukturellen Probleme im Markt der Spielerberater machen deutlich: Qualität entscheidet. Ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz, ethischem Bewusstsein und Kommunikationsfähigkeit ist heute keine Option mehr – sondern eine Notwendigkeit.
Wie Gohritz (2024) betont, ist die Sicherstellung von Qualität ein wirksamer Hebel, um den Markt zu verbessern und sich als Berater langfristig zu etablieren. Eine fundierte Aus- und Weiterbildung ist daher ein zentraler Schlüssel für (angehende) Spielerberater. Insbesondere in Anbetracht der neuen FIFA-Lizenzbedingungen ist es entscheidend, nicht nur formal, sondern auch inhaltlich vorbereitet zu sein.
Weiterbildung zum/zur zertifizierten Spielerberater:in – Ihre Chance, Teil der Lösung zu sein
Wer selbst den Unterschied machen und als Spielerberater:in agieren möchte, kann jetzt mit der Weiterbildung zum:zur Spielerberater:in Fußball auf echtes Know-how setzen.
Quellen
Buschmann, R. & Wulzinger M. (2018). Football-Leaks. Penguin Verlag, München.
FIFA (2024). FIFA-Football-Agent-Regulations. Zürich https://digitalhub.fifa.com/m/1e7b741fa0fae779/original/FIFA-Football-Agent-Regulations.pdf
FIFA (2025). Circular no. 1919. Zürich. https://digitalhub.fifa.com/m/add25cfead438b/original/Circular-1919_Amendments-to-the-Football-Agent-Regulations-and-implementation-of-an-online-exam-as-of-2025.pdf
Gohritz, A., Hovemann, G. & Ehnold, P. (2022a). Opportunistic behaviour of players’ agents in football and its monitoring by the players – an empirical analysis from the perspective of the players. German Journal of Exercise and Sport Research. 53 (3), 275–287.
Gohritz, A., Hovemann, G. & Ehnold, P. (2022b) ‘Football agents from the perspective of their clients: services, service evaluation, and factors that create satisfaction’, Int. J. Sport Management and Marketing, 22 (5-6), 361–384.
Gohritz, A. (2024). Spielerberater:innen im deutschen Fußball: Eine empirische Untersuchung zur Berufsausübung und möglichen Konfliktpotenzialen aus Sicht der Spieler. Leipzig.
Gohritz, A., Handle, S., & Ehnold, P. (2025). ‘Is that Allowed?’—A Qualitative Study on Perceptions of and Dealing with Opportunistic Behaviour Among Football Agents. Journal of Global Sport Management, 1–22. https://doi.org/10.1080/24704067.2025.2502912
Ibrahimovic, Z. (2016), Ich bin Zlatan: Meine Geschichte. [I am Zlatan: My story] (6th ed.). Piper, Munich.
Kelly, S., & Chatziefstathiou, D. (2018). ‘Trust me I am a Football Agent’. The discursive practices of the players’ agents in (un)professional football. Sport in Society, 21 (5), 800–814.
Große und kleine Veranstaltungen planen, feierfreudige Menschen begeistern und kreative Eventkonzepte entwickeln – das klingt für Dich nach einem Traumjob? Dann ist Eventmanagement möglicherweise eine spannende Branche für Deine berufliche Zukunft. In diesem Beitrag nehmen wir einmal genauer unter die Lupe, was hinter dem Beruf von Eventmanager:innen steckt, welche Aufgaben sie im Alltag zu bewältigen haben, welche Karrieremöglichkeiten es gibt und ob sich der Karriereweg lohnt.
Von A wie Aufbau bis Z wie Zeitplan: Was macht ein:e Eventmanager:in?
Eventmanagement bedeutet nicht einfach nur, ein paar Leute zusammenzubringen oder ein paar Stühle aufzustellen. Es ist ein komplexer Prozess, der kreative Ideen mit präziser Organisation und professioneller Durchführung vereint – ob Festival, Konzert, Messe, Hochzeit oder Online-Konferenz. Ohne professionelles Management laufen Budgets aus dem Ruder, Technik streikt oder Abläufe am Veranstaltungsort geraten durcheinander. Eventmanager:innen sind dafür da, das große Ganze im Blick zu behalten – von der Idee bis zur Nachbereitung.
Typische Aufgaben im Eventmanagement:
Entwicklung kreativer Veranstaltungskonzepte
Auswahl und Koordination von Dienstleister:innen, Künstler:innen und Locations
Budget- und Zeitmanagement
Kommunikation mit Kund:innen, Partnern und internen Teams
Planung und Steuerung von Abläufen – vom Aufbau bis zum Abbau
Nachbereitung und Erfolgskontrolle
Ein besonders wichtiger Aspekt ist die enge Zusammenarbeit von Eventmanager:innen mit anderen Abteilungen – insbesondere mit dem Marketing. So kann das Event zielgerichtet kommuniziert werden – etwa über Social Media, Pressearbeit oder Werbekampagnen.
Kein Tag wie der andere: Wie sieht Eventmanagement in der Praxis aus?
Wenn Du denkst, dass Du als Eventmanager:in nur am Schreibtisch sitzt oder ständig auf glamourösen Partys unterwegs bist, liegst Du falsch – aber im besten Sinne. Denn der Berufsalltag ist vor allem eines: abwechslungsreich, lebendig und voller Möglichkeiten, Dich kreativ und organisatorisch einzubringen.
Typischerweise startet die Arbeit an einer Veranstaltung schon Monate im Voraus. Du entwickelst Konzepte, planst Abläufe, koordinierst Dienstleister:innen, organisierst Locations und behältst Budgets im Blick. In der intensiveren Phase kurz vor der Veranstaltung ist Dein Organisationstalent besonders gefragt: Du sorgst dafür, dass alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, triffst letzte Abstimmungen und hast dabei stets das große Ganze im Blick.
Am Eventtag selbst bist Du oft schon früh vor Ort, steuerst den Aufbau, prüfst technische Abläufe, besprichst Details mit allen Beteiligten und stellst sicher, dass alle Zahnräder perfekt ineinandergreifen. Du bist die zentrale Anlaufstelle – mittendrin statt nur dabei.
Genau diese Dynamik, Vielfalt und Verantwortung schätzen viele an dem Beruf. Denn auch wenn kein Tag wie der andere ist, ist es gerade dieses kreative Chaos mit System, das den Reiz ausmacht. Und spätestens, wenn sich die Türen öffnen, das Licht angeht und das Publikum begeistert ist, weißt Du: Es hat sich gelohnt.
Berufsbild Eventmanager:in – Deine Berufsmöglichkeiten im Überblick
Das Berufsbild im Veranstaltungsmanagement ist ebenso vielseitig wie die Branche selbst. Je nach Deinen Interessen, Stärken und beruflichen Zielen kannst Du Dich auf verschiedene Tätigkeitsfelder spezialisieren und gezielt darauf vorbereiten.
Potenzielle Arbeitgeber sind Eventagenturen oder Unternehmen. Einige arbeiten aber auch als Freelancer:in oder Selbstständige:r mit eigenem Business.
Ob eher kreativ, strategisch oder organisatorisch – Du kannst Dich in viele Richtungen entwickeln.
Typische Berufsmöglichkeiten:
Eventagenturen oder Unternehmen
Projektleitung für Veranstaltungen
Messe- und Kongressorganisation
Eventmarketing- oder Kommunikationsverantwortliche:r
Eventtechniker:in oder Produktionsleitung
In einer immer stärker vernetzten Welt wird der persönliche Austausch zunehmend wertgeschätzt. Veranstaltungen sind heute mehr als nur eine Zusammenkunft: Sie sind Markenerlebnisse, Networkingplattformen, Verkaufsinstrumente und emotionale Höhepunkte in einem. Gerade in Bereichen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder hybriden Events entstehen ständig neue Herausforderungen und Chancen.
Was brauchst Du, um als Eventmanager:in durchzustarten?
Damit bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen alles reibungslos klappt, brauchst Du ein ganzes Set an Fähigkeiten – fachlich wie persönlich.
Diese Skills bringen Dich weiter:
Organisationstalent & strukturiertes Arbeiten
Kreativität & Sinn für Ästhetik
Team- & Kommunikationsfähigkeit
Flexibilität & Lösungsorientierung
Technisches Verständnis (z. B. bei hybriden oder digitalen Events)
Interesse an aktuellen Event- und Marketingtrends
Doch welche Voraussetzungen brauchst Du, um diese Fähigkeiten zu entwickeln – und wo kannst Du sie gezielt aufbauen?
Karriereweg Eventmanager:in
Eventmanager:in Ausbildung – Wege zum Traumjob
Schon in der Schulzeit kannst Du mit den richtigen Fächern den Grundstein für Deinen Karriereweg legen – besonders Wirtschaft, Deutsch, Englisch, Mathematik und Informatik bereiten Dich gut auf eine spätere Ausbildung oder ein Studium im Eventbereich vor. Wenn Du Dich in diesen Bereichen wohlfühlst, bist Du dem Traumjob Eventmanagement bereits ein Stück näher.
Dein Weg per Studium – mit der IST-Hochschule für Management
Wenn Du Deine Karriere im Eventbereich von Anfang an auf eine fundierte und praxisnahe Basis stellen willst, ist ein Studium im Bereich Eventmanagement eine sehr gute Wahl. Besonders zukunftsorientiert: der BachelorstudiengangKommunikation & Eventmanagement an der IST-Hochschule für Management.
Das Studium istzulassungsfrei und kann sowohl in Vollzeit oder Teilzeit als auch dual absolviert werden – je nachdem, ob Du nebenbei bereits erste Berufserfahrung sammeln möchtest. Die Studiendauer beträgt je nach Modell 6, 7 oder8 Semester.
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge
Soziale und methodische Kompetenzen für Führungsaufgaben
IndividuelleWahlmodule wie „Werbepsychologie“ oder „Online-Marketing“ ermöglichen Dir persönliche Schwerpunkte zu setzen.
Mit dem Abschluss bist Du bestens qualifiziert für Tätigkeiten in Event- und Marketingabteilungen, Agenturen, Tourismus, Stadtmarketing, Hotellerie, Messe- und Kongressgesellschaften oder bei Dienstleister:innen für digitale Eventtechnologien.
Du möchtest mehr Verantwortung übernehmen und Dich spezialisieren?
Dann ist der MasterstudiengangKommunikationsmanagement an der IST-Hochschule ideal für Dich, um nach dem Bachelor gezielt in strategisches Kommunikations- und Eventmanagement einzusteigen.
Hier vertiefst Du Dein Wissen in Marketing, Sales, digitaler Transformation, Leadership und Entrepreneurship. Dabei spezialisierst Du Dich auf Kommunikationsdesign, Marken- und Produktmanagement sowie Innovationsmanagement – immer mit Fokus auf digitale und datenbasierte Kommunikation.
Wahlmodule wie Festival- oder Internationales Eventmanagement ermöglichen Dir, individuelle Schwerpunkte zu setzen. Du lernst, internationale Events zu planen, kreative Festivalformate zu entwickeln, Künstler zu managen und rechtliche sowie technische Aspekte praxisnah umzusetzen.
Kein Fan vom Studieren?
Falls ein Studium nicht der richtige Weg für Dich ist, bietet auch eine Ausbildung – zum Beispiel als Veranstaltungskaufmann oder -kauffrau – eine praxisnahe und solide Grundlage für Deinen Einstieg in die Eventbranche.
Ist ein Studium besser als eine Ausbildung?
Ob ein Studium oder eine Ausbildung besser zu Dir passt, hängt vor allem von Deinen persönlichen Zielen, Interessen und Deinem Lerntyp ab.
Eine Ausbildung, z. B. im kaufmännischen Bereich, bringt Dich direkt in den Berufsalltag. Du lernst in einem Unternehmen und bekommst früh Einblicke in reale Projekte – ideal, wenn Du am liebsten „learning by doing“ vorgehst und schnell Verantwortung übernehmen möchtest.
Ein Studium hingegen bietet Dir umfassendere theoretische Grundlagen, strategische Kompetenzen und langfristig mehr Aufstiegsmöglichkeiten – besonders für Führungs- oder Managementpositionen. Und: Auch diePraxisnähe muss dabei nicht zu kurz kommen. Viele Hochschulen, wie die IST-Hochschule, setzen bewusst auf duale Studiengänge und praxisnahe Inhalte.
Fernstudium im Eventmanagement
Mit einer Weiterbildung zum Traumjob?
Auch ohne klassische Ausbildung oder Studium kannst Du in die Eventbranche einsteigen – zum Beispiel, wenn Du bereits Erfahrung in verwandten Bereichen wie Marketing, Kommunikation, Tourismus oder Kulturmanagement mitbringst. Für diesen Weg sind gezielte Praktika oder Weiterbildungen besonders hilfreich. Doch auch wenn Du bereits im Eventbereich tätig bist und den nächsten Karriereschritt anstrebst, ist eine Weiterbildung eine gute Möglichkeit, Dich zu spezialisieren.
Unsere Weiterbildungsangebote:
1. Geprüfte:r Veranstaltungsfachwirt:in (IHK) am IST-Studieninstitut – Für Fachkräfte mit Erfahrung In praxisnahen Seminaren und per Lern-App eignest Du Dir in 18 Monaten das nötige Know-how für Führungsaufgaben an – inkl. Projektmanagement, Veranstaltungsrecht und Kundenakquise. Bonus: Mit dem Abschluss kannst Du bis zu 35 ECTS-Punkte für ein späteres Studium anrechnen lassen. Zusätzlich hast Du die Möglichkeit, das IST-Diplom „Eventmanagement“ zu erwerben.
2. Weiterbildung Eventmanagement am IST-Studieninstitut – Ideal für Einsteiger:innen, Quereinsteiger:innen und Selbstständige Diese kompakte Weiterbildung vermittelt Dir in nur 10 Monaten fundiertes Praxiswissen – von der Konzeption bis zur Nachbereitung von Events. Du entwickelst ein eigenes Eventkonzept, erhältst Einblicke in aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung und kannst auf Wunsch ein IHK-Zertifikat oder eine zusätzliche Zertifizierung zum Wedding Planner erwerben.
3. Hybride und digitale Eventsam IST-Studieninstitut – Für alle, die sich auf zukunftsfähige Formate spezialisieren möchten Diese Weiterbildung vermittelt Dir aktuelles Know-how für die Planung und Durchführung hybrider und digitaler Veranstaltungen – von der Plattformwahl über Technik bis zur zielgerichteten Kommunikation.
4. Veranstaltungsökonom:in (FH) an der IST-Hochschule – Für ambitionierte Fachkräfte mit wirtschaftlichem Fokus Die Hochschulweiterbildung vermittelt fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse für das Veranstaltungswesen und qualifiziert Dich für verantwortungsvolle Positionen in der Branche – praxisnah, flexibel und mit Hochschulzertifikat.
5. Festivalmanagement (Hochschulzertifikat)an der IST-Hochschule – Für kreative Köpfe mit Festivalvisionen In zwei Semestern lernst Du, wie man Festivals professionell, rechtssicher und wirtschaftlich erfolgreich organisiert – inklusive Themen wie Ethik, Nachhaltigkeit und internationalem Eventmanagement.
Fazit: Ob Ausbildung, Studium oder Weiterbildung – mit dem richtigen Hintergrundwissen und einem passenden Abschluss legst Du den Grundstein für Deine Karriere in der Eventbranche. Dank flexibler und dualer Lernmodelle sammelst Du schon früh wertvolle Praxiserfahrung und machst Dich fit für spannende Herausforderungen im Eventmanagement.
Gehalt als Eventmanager:in – was kannst Du erwarten?
Die Frage aller Fragen: Was springt dabei eigentlich raus?
Gehälter sind so individuell wie die Branche selbst. Als Berufseinsteiger:in solltest Du keine Wunder erwarten, aber mit Erfahrung, Spezialisierung und Verantwortung kannst Du Dich auf ein höheres Einkommen freuen.
Was beeinflusst Dein Gehalt?
Branche und Unternehmensgröße
Region (Großstadt vs. ländlicher Raum)
Deine Ausbildung oder Dein Studium
Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen
Ob Du angestellt bist oder selbstständig arbeitest
Wichtig ist: Wer motiviert, engagiert und professionell arbeitet, wird in der Eventbranche definitiv gesehen – und fair bezahlt.
Fazit: Bereit für Bühne, Backstage & Begeisterung?
Wenn Du nach einem Beruf suchst, der Kreativität, Organisationstalent und Kommunikation vereint, dann könnte das Eventmanagement perfekt für Dich sein. Der Job ist vielfältig, zukunftssicher und bietet zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten – sowohl für Berufseinsteiger:innen als auch für Quereinsteiger:innen oder Fachkräfte mit Erfahrung.
Egal ob Du eine Ausbildung, ein Studium oder eine Weiterbildung ins Auge fasst – wichtig ist, dass Du Begeisterung mitbringst und bereit bist, Verantwortung zu übernehmen. Denn Events zu planen heißt, Menschen zusammenzubringen, Emotionen zu erzeugen und Erinnerungen zu schaffen. Wenn Du Dir noch unschlüssig bist, welcher Bildungsweg am besten zu Dir passt, schau mal hier vorbei.
Musik, Kultur, Begegnung, Emotion – Festivals sind viel mehr als nur Veranstaltungen. Sie schaffen Erlebnisse, die im Gedächtnis bleiben, verbinden Menschen und setzen kreative Ideen in Szene. Ob Open-Air-Konzert auf dem Land oder urbanes Streetfood-Festival mitten in der Stadt: Der Weg dorthin beginnt mit einer Idee – und einer strukturierten Planung. Doch bis die Festivalbesucher:innen euphorisch vor der Bühne tanzen oder sich durch Streetfood-Stände probieren, liegt eine Menge Arbeit hinter den Kulissen. Die Planung eines Festivals ist komplex – aber machbar.
In diesem Beitrag erfährst Du nicht nur Schritt für Schritt, worauf es wirklich kommt, wenn Du Dein eigenes Festival organisieren möchtest, sondern auch, welche Bildungswege Dir eine Karriere im professionellen Festivalmanagement ermöglichen.
Was ist ein Festival – und was macht es besonders?
Ein Festival ist ein Erlebnisraum, der Musik, Kultur, Kulinarik oder bestimmte Themen miteinander verbindet. Die Dauer kann von einem Tag bis zu mehreren Wochen reichen – je nach Konzept und Zielgruppe.
Festivals gibt es in vielen Varianten:
Musikfestivals mit Bands, DJs oder genreübergreifenden Line-ups
Kulturfestivals, die Theater, Literatur oder Tanz in den Mittelpunkt stellen
Filmfestivals, bei denen sich alles um große und kleine Leinwände dreht
Food-Festivals, bei denen der Geschmackssinn gefeiert wird
Themenfestivals, etwa zu Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder Gaming
Was diese Events alle verbindet: Sie bieten nicht nur Programm, sondern Atmosphäre. Sie schaffen Räume, in denen Menschen zusammenkommen, Neues entdecken und gemeinsam feiern.
Festival organisieren leicht gemacht: Die 7 wichtigsten Schritte
Bevor der erste Beat erklingt oder Foodtrucks öffnen, steht viel Organisationsarbeit an: Von der Idee über Genehmigungen bis zur Sicherheitsplanung. Wer ein Festival auf die Beine stellen will, muss viele Fäden gleichzeitig in der Hand halten. Und genau hier entscheidet sich, ob Dein Festival ein einmaliges Erlebnis oder eine logistische Herausforderung wird.
Organisation eines Festivals
1. Alles beginnt mit der Idee
Jede erfolgreiche Idee basiert auf einem klaren Konzept. Zuerst muss ein Thema, eine Atmosphäre oder ein kulturelles Ziel definiert werden, das sich durch alle Elemente der Veranstaltung zieht. Möchtest Du mit Newcomer-Bands ein alternatives Musikfestival starten oder ein Literaturfestival für Kinder organisieren? Überlege Dir, was Deine Veranstaltung einzigartig macht – und für wen sie gedacht ist. Ein überzeugendes Konzept hilft Dir außerdem, Partner, Sponsoren und Behörden zu gewinnen.
2. Budget und Finanzierung: Was kostet ein Festival?
Ein Festival kann mit kleinem Budget starten – oder mehrere Hunderttausend Euro kosten. Entscheidend ist, dass Du realistisch kalkulierst. Dabei gilt: Lieber zu viel als zu wenig einplanen, denn unerwartete Ausgaben kommen fast immer.
Typische Kostenpositionen sind:
Gagen für Künstler:innen
Technik (Ton, Licht, Bühnenbau)
Miete für Location und Infrastruktur
Personal, Sicherheit, Sanitätsdienst
Genehmigungen und Versicherungen
Marketing und Werbung
Catering, Verpflegung, Wasser, Strom
Müllentsorgung, Reinigung
Zur Finanzierung stehen Dir verschiedene Möglichkeiten offen – darunter Ticketverkäufe, Sponsoring, Fördermittel, Merchandising oder Gastro-Erlöse.
Ein Tipp aus der Praxis: Lege einen Puffer von mindestens 10–15 % ein – und bleib flexibel. Ein plötzlicher Wetterumschwung oder ein krankheitsbedingter Ausfall können schnell teuer werden.
3. Das Festivalgelände: Location & Infrastruktur
Ein gut organisierter Veranstaltungsort erleichtert viele Schritte im weiteren Verlauf der Planung.
Behalte bei der Auswahl immer folgende Punkte im Blick:
Größe und Kapazität
Erreichbarkeit mit ÖPNV
Strom- und Wasserversorgung
Lärmschutz und Nachbarschaft
Genehmigungslage
Fluchtwege und Sicherheitskonzept
Ob Du eine Wiese, ein stillgelegtes Industriegelände oder ein Kulturzentrum bespielst – der Ort sollte zum Konzept passen und genügend Potenzial für Dein Vorhaben bieten. Dazu gehört auch, dass sich Bühnen organisieren lassen, ohne den Vorgang anderer Bereiche zu stören. Plane daher mit ausreichend Vorlauf und informiere Dich frühzeitig über die rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere bei Open-Air-Veranstaltungen.
4. Genehmigungen und rechtliche Grundlagen
Apropos rechtliche Rahmenbedingungen: Ein Festival ist in jedem Fall genehmigungspflichtig. Welche Unterlagen erforderlich sind, hängt von der Art und Größe Deines Events sowie vom jeweiligen Bundesland ab. Typischerweise müssen Veranstalter:innen folgende Checkliste parat haben:
Veranstaltungsgenehmigung bei der Kommune
GEMA-Lizenz, wenn Musik gespielt wird
Versammlungsstättenverordnung (je nach Besucherzahl)
Sicherheits- und Rettungskonzept
Lärmschutzauflagen
Bauabnahmen für Bühnen und temporäre Bauten
Ausschankgenehmigung, wenn Alkohol ausgeschenkt wird
5. Das Programm: Künstler:innen, Inhalte, Erlebnisse
Ein gutes Festivalerlebnis lebt vom Inhalt – und davon, dass alles gut zusammenpasst. Du brauchst nicht nur großartige Acts, sondern erstellst bestenfalls auch eine Dramaturgie, die Deine Besucher:innen durch den Tag oder das Wochenende trägt. Denke über Bühnenangebote hinaus: Gibt es Workshops, Lesungen, Konzerte? Braucht es Rückzugsorte oder Mitmachangebote? Wie wird für alle Altersgruppen etwas geboten?
Je besser Dein Programm zu den Teilnehmer:innen passt, desto eher wird aus einem Gast ein Stammgast.
6. Marketing & Kommunikation
Die beste Location und das spannendste Line-up nützen wenig, wenn niemand davon erfährt. Nutze Website, Social Media, Plakate oder Kooperationen – abgestimmt auf Deine Zielgruppe. Einheitliches Design, klare Sprache und korrekt platzierte Kontaktdaten sind essenziell. Wenn Du Kooperationen mit Influencer:innen oder Marken planst, solltest Du auch hier das Budget realistisch kalkulieren.
7. Logistik, Sicherheit und Ablauf
Spätestens ein paar Wochen vor Festivalbeginn geht es in die heiße Phase. Zeitpläne müssen stehen, Dienstleister gebrieft werden und Notfallpläne vorbereitet sein. Nun zählt die Detailarbeit:
Aufbau, Technik, Einlassmanagement
An- und Abreise, Müllentsorgung, Sanitär
Sicherheitskräfte und Erste Hilfe
Helferbriefing und Notfallpläne
Ein durchdachter Ablauf- und Kommunikationsplan sichert, dass alle wissen, was wann zu tun ist.
Erfolgreiche Festivalplanung
Was ein Festivalerlebnis erfolgreich macht
Ein Festival zu veranstalten heißt mehr, als Künstler:innen auf die Bühne zu bringen. Erfolgreiche Festivalorganisator:innen schaffen Erlebnisse, die emotional wirken, organisatorisch überzeugen und nachhaltig tragfähig sind.
Im Zentrum stehen die Vorbereitung, Organisation und Durchführung: Ein durchdachtes Konzept, reibungslose Abläufe, ein starkes Teilnehmermanagement und das Gefühl, dass an jedes Detail gedacht wurde – von der Atmosphäre bis zur Versorgung vor Ort. Gute Festivals sprechen alle Sinne an und sorgen für echte Verbindung zum Publikum.
Ebenso entscheidend ist die Kommunikation. Ein starkes Branding, eine authentische Ansprache der Zielgruppe und ein kreatives Storytelling sorgen dafür, dass ein Festival bereits vor dem ersten Ton im Gedächtnis bleibt. Social Media spielt dabei eine zentrale Rolle, um die Community einzubinden, Vorfreude zu wecken und die Marke auch zwischen den Ausgaben lebendig zu halten.
Nicht zuletzt zählt die wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Ein Festival gilt nicht nur dann als erfolgreich, wenn es ausverkauft ist, sondern auch, wenn es langfristig tragfähig ist – finanziell wie organisatorisch. Sponsorenbindung, effizientes Ressourcenmanagement und vorausschauende Planung sorgen dafür, dass aus einer einmaligen Idee eine wiederkehrende und unvergessliche Veranstaltung werden kann.
Kurz: Ein erfolgreiches Festival ist mehr als die Summe seiner Acts. Es ist ein Erlebnisraum, der die Besucher:innen emotional erreicht, organisatorisch überzeugt und wirtschaftlich auf stabilen Beinen steht.
Festivalfinanzen: Mit welchem Gewinn Du rechnen kannst
Ob ein Festival wirtschaftlich stark ist, hängt von vielen Faktoren ab: Besucherzahlen, Ticketpreise, Sponsoring, Gastronomie, Merchandising und natürlich den Ausgaben für Technik, Gagen, Sicherheit, Personal und mehr.
Große Festivals mit mehreren zehntausend Besucher:innen können Jahresgewinne im mittleren sechsstelligen Bereich erzielen – in Einzelfällen auch mehr. Kleinere Festivals bewegen sich oft nahe an der Kostendeckung, manche schreiben sogar Verluste, vor allem in der Anfangsphase.
Auch Dein Verdienst als Festivalplaner:in variiert stark:
Bist Du Freiberuflich oder selbstständig tätig, hängt Dein Einkommen vom Projekterfolg und der Größe des Events ab.
Festangestellte in Agenturen oder bei Veranstaltern verdienen im Durchschnitt zwischen 35.000 und 55.000 Euro brutto im Jahr – mit entsprechender Erfahrung oder Projektverantwortung auch mehr.
Klar ist: Festivalorganisation ist kein schneller Weg zum Reichtum, aber mit Leidenschaft, Know-how und unternehmerischem Denken kann sich der Aufwand langfristig auszahlen – finanziell und persönlich.
Vom Traum zum Beruf: Deine Karriere als Festivalplaner:in
Wenn Du ein Festival veranstalten willst, ist Leidenschaft ein guter Anfang – aber eben nicht genug. Damit Deine Idee wirklich Realität wird, brauchst Du auch fundiertes Wissen: rechtlich, organisatorisch und wirtschaftlich.
Mit dem Hochschulzertifikat Festivalmanagement der IST-Hochschule für Management erwirbst Du praxisnahes Know-how, um Festivals rechtssicher, wirtschaftlich und kreativ erfolgreich zu realisieren.
Das Wichtigste im Überblick:
Dauer: 2 Semester (12 Monate)
Start: April & Oktober
Format: Flexibel und berufsbegleitend. Ergänzend zu den Online-Lerninhalten gibt es einzelne und frei wählbare Seminartage, die Raum für Praxis, Austausch und Networking bieten.
Zielgruppe: Eventmanager:innen und Berufserfahrene, die sich spezialisieren möchten sowie kreative Köpfe, die eigene Festivalformate entwickeln möchten.
Inhalte wie Agenturmanagement, Entrepeneurship, Internationales Eventmanagement, Ethik und Nachhaltigkeit sowie Festivalmanagement machen Dich fit für die Praxis. Zahlreiche Praxisbeispiele und Dozent:innen aus der Event- und Festivalbranche sorgen dafür, dass Du das Gelernte direkt anwenden kannst.
Für alle, die mehr wollen: Masterstudium Kommunikationsmanagement
Wenn Du langfristig Führungsverantwortung im Event- oder Kommunikationsbereich übernehmen willst, ist der Masterstudiengang Kommunikationsmanagementder IST-Hochschule die ideale Ergänzung zur Hochschulweiterbildung. Inhalte wiestrategisches Kommunikationsmanagement, digitale Markenführung oder Kampagnenplanung bereiten Dich darauf vor, komplexe Kommunikationsprozesse zu steuern und kreative Lösungen für ein sich ständig wandelndes Medienumfeld zu entwickeln. Mit Spezialisierungsmöglichkeiten unter anderem in „Event- und Festivalmanagement“ oder „Sportmedien- und Eventmanagement“ kannst Du Deinen Studienschwerpunkt individuell setzen – und Dich gezielt für Positionen in Unternehmen, Agenturen oder im Kulturbereich qualifizieren.
Weitere Angebote im Überblick:
Bachelorstudiengang Kommunikation & Eventmanagement an der IST-Hochschule – Grundlage für den Berufseinstieg in die Eventbranche
Weiterbildung Veranstaltungsökonom (FH) an der IST-Hochschule – für Berufserfahrene, die betriebswirtschaftliches Know-how und Eventkompetenz auf akademischem Niveau verbinden möchten
Weiterbildung Eventmanagement am IST-Studieninstitut – ideal für Einsteiger:innen oder Quereinsteiger:innen, die sich fundiertes Praxiswissen rund um Planung, Konzeption und Durchführung aneignen möchten
Weiterbildung zu hybriden und digitalen Events am IST-Studieninstitut – ideal für alle, die sich auf moderne Formate spezialisieren möchten
Weiterbildung Wedding Planner am IST-Studieninstitut – für kreative Köpfe, die in die Planung emotionaler, privater Events einsteigen möchten
Fazit: Bühne frei für Deine Festivalpläne!
Ein Festival auf die Beine zu stellen heißt, Visionen lebendig werden zu lassen – mit Herzblut, Plan und dem nötigen Know-how. Ob Du Dein eigenes Event realisieren oder professionell in die Festivalbranche einsteigen willst: Mit dem passenden Studium oder der richtigen Weiterbildung legst Du den Grundstein, um unvergessliche Momente zu schaffen. Dabei sind fundiertes Management, strategisches Verwalten von Ressourcen und ein sicheres Gespür für Atmosphäre und Zielgruppe entscheidend. So wird aus einer Idee ein Event, das begeistert – und bleibt.
Du möchtest mehr über Deine Möglichkeiten im Festivalmanagement erfahren? Dann findest Du hier einen Überblick unserer vielfältigen Angebote in der Eventbranche.
Teil 3: So funktioniert es im Beauty & Wellness Resort SPA VILLA in Wingerode
Charlotte Schmerbauch ist Nachwuchsführungskraft in der SPA VILLA in Wingerode – ein angesagtes Beauty & Wellness Resort mit 15 Suiten, das sich durch geschicktes und strategisches Marketing aus einem kleinen Kosmetikstudio entwickelt hat.
In Teil 3 unserer Interviewreihe berichtet Charlotte Schmerbauch, welche Rolle Influencer-Marketing und Social-Media in der SPA VILLA spielen und welche Erfolgsfaktoren sie persönlich benennen kann.
SPA VILLA
Die SPA VILLA in Wingerode – ein echtes Erfolgskonzept
Alles begann mit einem Day-Spa ohne Übernachtungsmöglichkeiten. Es lief gut, die Kunden kamen gerne wieder, die Qualität überzeugte. Die damalige Marketingstrategie beschränkte sich auf sporadisch gebuchte Printanzeigen.
2014 gründete Charlotte Schmerbauch – damals noch Teenager – einen Instagram Account für das Unternehmen. Die aktive Nutzung von Social-Media markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der SPA VILLA. Das Day-Spa avancierte zum Wellness Resort mit 15 – auf individuelle Entspannung ausgelegten – Suiten.
Heute sagt Charlotte Schmerbauch: „Social-Media ist ein elementarer Bestandteil unserer Markenführung. Influencer-Marketing kam später als natürliche Ergänzung hinzu, wird aber nur dort eingesetzt, wo es authentisch und nah an unserer gelebten Gastfreundschaft bleibt.“
Videoformate machen das Ambiente erlebbar
In der Markenkommunikation der SPA-VILLA setzt Charlotte Schmerbauch aktuell auf Bewegtbildformate, wie Instagram und TikTok: „Die Videos, Storyfunktionen und Highlights ermöglichen es uns, unser Haus beinahe erlebbar zu machen, was in einer Branche, in der Emotionen, Atmosphäre und Lifestyle zentrale Rollen spielen, essentiell ist.“ Natürlich ist auch der Facebook-Auftritt relevant für bestimmte Zielgruppen der SPA VILLA – vor allem für regionale Communitys oder langjährige Bestandskunden. Ganz unabhängig von der jeweiligen Plattform und deren individuellem Nutzen, unterstreicht die Nachwuchs-Führungskraft jedoch ganz deutlich: „Das Erlebnis findet bei uns im Haus statt, Social-Media soll Interesse wecken.“
Social-Media beeinflusst die Erwartungshaltung der Gäste
In Zeiten des digitalen Storytellings treten Gäste bereits mit sehr konkreten Vorstellungen an das Team der SPA-VILLA heran. Sie sind bestens informiert, kennen bereits Zimmer und Ausstattung und wissen, auf welchem Level das gastronomische Angebot stattfindet. Für Charlotte Schmerbauch liegt darin sowohl eine Herausforderung als auch eine große Chance für touristische Wellnessdestinationen.
Die Herausforderung: Die Realität muss dem digitalen Versprechen standhalten oder es sogar übertreffen. Wer sich mit ansprechenden Bildern und Videos im Netz präsentiert und entsprechend hohe Erwartungen schürt, muss diesen Bildern unbedingt gerecht werden. Authentizität schafft Vertrauen.
Die Chance: Durch die starke emotionale Bindung, die dank Social-Media bereits vor dem Buchungsprozess entsteht, schafft man – bei Einhaltung der digitalen Versprechen – eine starke und langfristig interessierte Community. Eine emotional eng gebundene Community ist bereit, gemeinsam mit dem Unternehmen neue Wege zu gehen oder Projekte zu realisieren. So, wie es der SPA VILLA gelungen ist, ihre Gäste für den Bau einer Schule in Namibia zu gewinnen.
Im Bereich Influencer-Marketing verfolgt Charlotte Schmerbauch eine ganz eigene Strategie. Während Hotelketten in der Zusammenarbeit mit Influencer:innen oft auf Skripte und enge Vorgaben setzen, betreibt das Team der SPA VILLA kein klassisches Influencer-Marketing: „In der Zusammenarbeit mit Influencer:innen setzen wir auf persönliche Begegnung und echtes Erleben. Die Kooperationspartner:innen erleben die gleiche zuvorkommende Gastfreundschaft wie alle unsere Gäste. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Influencer:innen freiwillig berichten, wenn sie begeistert sind.“ Nur so kann nach Charlotte Schmerbauchs Ansicht tatsächlich authentischer Content entstehen.
Natürlich ist es notwendig im Strom des touristischen Contents relevant zu bleiben. Doch in der SPA VILLA ist man überzeugt: Nicht der Lauteste gewinnt, sondern der konsequenteste. „Viele digitale Trends funktionieren nur kurzzeitig und passen nicht zur eigenen DNA. Der Erfolg liegt für uns nicht in der Reichweite, sondern in Qualität: Wenn Gäste sich bei uns wohlfühlen, wenn sie sagen, es war so wie erwartet oder noch schöner, dann haben wir alles richtig gemacht.“ So fasst es Charlotte Schmerbauch zusammen.
Charlotte Schmerbauch
Die Strategie geht auf: Kooperation mit „hohes C“ und „Porsche“
Die SPA VILLA bleibt sich treu und setzt in der Markenkommunikation konsequent auf die eigenen Stärken und Werte. Die Strategie geht auf: Namhafte Marken wie „hohes C“ und „Porsche“ werden auf das kleine, inhabergeführte Wellness Resort im 1.000-Seelen-Dorf „Wingerode“ aufmerksam und bieten Kooperationen an. Ein Privileg, das längst nicht jeder Destination zuteilwird. Charlotte Schmerbauch und das Team der SPA VILLA scheinen mit ihrem Gespür für digitale Markenkommunikation und der bedingungslosen Authentizität genau richtig zu liegen.
Klassische „Reichweiten-Influencer“ werden in Zukunft nicht mehr funktionieren.
Man spürt es schon jetzt: User suchen immer mehr nach sinnhaft-sympathischem Content mit Mehrwert für ihre persönliche Entwicklung. Trend-Themen wie „Digital Detox“ und „mentale Gesundheit“ gewinnen an Relevanz, während der klassische „Reichweiten-Influencer“ als Werbekanal an Bedeutung verliert. In der SPA VILLA lebt man das Motto „Authentizität schlägt Perfektion“. Charlotte Schmerbauch erläutert: „Jeder Trend sollte zunächst durch den eigenen Firmen-Filter betrachtet werden: Passt das zu uns? Wird das dem Anspruch meiner Gäste gerecht?“ Die Antwort auf diese Fragen entscheidet letztlich über die Relevanz eines digitalen Trends für das eigene Haus.
Social-Media ist keine Einbahnstraße
Auf die Frage, welche Tipps sie anderen Hotelbetreiber:innen über Social-Media und Influencer-Marketing geben kann, antwortet Charlotte Schmerbauch ganz konkret:
Seien Sie mutig genug, ihren Werten konsequent treu zu bleiben
Sehen Sie Influencer:innen als Gäste und nicht als Werbekanal
Social-Media ist keine Einbahnstraße: Hören Sie Ihrer Zielgruppe zu, gehen Sie in den Austausch mit ihrer Community
Investieren Sie in Ihre Servicequalität, Atmosphäre und Mitarbeiter:innen – nur wenn der Aufenthalt begeistert, entsteht ein glaubwürdiges Bild
Social-Media ist ein Werkzeug, aber das Erlebnis vor Ort bindet Gäste an das Unternehmen
Wir danken Charlotte Schmerbauch für das ausführliche Interview und den tiefen Einblick in ihre persönlichen Erfahrungen mit digitaler Markenkommunikation im Tourismus.
Künstliche Intelligenz (KI) verändert Alltag und Arbeitswelt rasant. KI-Tools bieten enormes Potenzial, Prozesse effizienter zu gestalten. Damit Du dieses Potenzial voll ausschöpfen kannst, ist der richtige Umgang entscheidend – insbesondere mit dem sogenannten Prompting. Dabei handelt es sich um die gezielte Eingabe von Anweisungen an eine KI, um möglichst präzise und relevante Ergebnisse zu erhalten. Da die Qualität der Antworten stark von der Formulierung abhängt, ist ein gekonnter Umgang mit Prompts essenziell. Wer sich damit auseinandersetzt, kann die KI gezielt steuern und effizienter arbeiten. In diesem Beitrag werden wir diesen zentralen Fragen auf den Grund gehen: Was genau ist Prompting, warum ist es so wichtig und wie lassen sich effektive Prompts formulieren?
Die Grundlagen des Promptings
Der Begriff „Prompt“ bezeichnet im Kontext Künstlicher Intelligenz die Anweisung, die Nutzer:innen dem KI-Modell geben, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. In den meisten Fällen erfolgt dies über ein Chat-Interface, bei dem der Prompt als zentrales Kommunikationsmittel zwischen Mensch und KI dient. Er kann Hinweise, Informationen, Kontext, Beispiele oder einfache Fragen enthalten – gezielt eingesetzt, beeinflussen diese Elemente maßgeblich die Qualität der Ausgabe.
Prompting in Aktion: Wie wenige Worte große Wirkung entfalten. Bild: Pexels
Prompting spielt nicht nur bei Sprachmodellen wie ChatGPT, sondern auch bei KI-Systemen zur Bild-, Musik- oder Codeerstellung eine entscheidende Rolle. Dabei gilt stets der gleiche Grundsatz: Je besser der Prompt, desto besser das Ergebnis. Das KI-Modell verarbeitet genau das, was ihm vorgegeben wird. Sind die Instruktionen also ungenau oder zu vage, generiert es eine eher allgemeine Antwort, da es nicht eindeutig interpretieren kann, was gewünscht ist. In solchen Fällen orientiert sich die KI an Wahrscheinlichkeiten und liefert möglicherweise nicht das erwartete Resultat. Daher empfiehlt es sich, die Prompts möglichst präzise und detailliert zu formulieren, um optimale Resultate zu erzielen.
Wie prompte ich richtig?
Wir können also festhalten, dass gutes Prompting essentiell für eine möglichst effektive KI-Nutzung ist. Aber was genau solltest Du bei der Formulierung von KI-Prompts bei ChatGPT und Co. beachten und welche verschiedenen Techniken und Methoden gibt es?
Techniken im Überblick
Von Zero-Shot bis Chain-of-Thought: Prompting-Techniken für verschiedene Anwendungsfälle. Bild: Pexels
Je nach gewünschtem Ergebnis und Ziel können die Prompts nach unterschiedlichen Techniken und Vorgehensweisen formuliert werden. Hier sind einige der wichtigsten Methoden, die Du nutzen kannst:
Zero Shot: Das Zero Shot Prompting ist eine simple Technik, bei welcher Du dem KI-System eine einfache Frage oder Aufgabe ohne weiteren Kontext oder Angabe von Beispielen gibst. Dieses Vorgehen bietet sich immer dann an, wenn schnelle und direkte Antworten auf weniger komplexe Fragen gewünscht sind. Dabei solltest Du allerdings bedenken, dass einfache Fragen oder Befehle ohne viel Zusatzinformationen zu sehr allgemeinen bis hin zu ungenauen Ergebnissen führen können und somit für komplexe Fragen oder Aufgaben eher ungeeignet sind.
Beispiel: „Wie ist das Wetter heute in Rom?“
→ Die KI antwortet direkt, ohne zusätzliche Hilfestellung oder Beispiele.
Few Shot: Sind Dir die Ergebnisse des Zero-Shot-Promptings nicht konkret genug, kann die Technik des Few-Shot-Promptings Abhilfe schaffen. Bei dieser Methode wird die Anweisung durch mehrere Beispiele für den gewünschten Inhalt ergänzt, woran sich das KI-Modell orientieren kann. Dadurch kann die KI im Regelfall präzisere Ergebnisse generieren.
Beispiel: Du möchtest Produktbeschreibungen erstellen lassen und gibst vorher zwei Beispiele vor: „Produkt: Kerzenhalter aus Glas. Beschreibung: Eleganter Kerzenhalter aus klarem Glas mit modernem Design. Perfekt für stilvolle Tischdekorationen.“
„Produkt: Baumwolltischdecke. Beschreibung: Robuste, weiße Tischdecke aus 100 % Baumwolle – ideal für festliche Anlässe.“ Dann folgt Dein Prompt: „Erstelle mir nun eine ähnliche Produktbeschreibung für eine handbemalte Kaffeetasse“
→ Die KI orientiert sich an Ton und Aufbau Deiner Vorlage.
Chain of Thought: Gerade bei komplexen Fragestellungen, die einer besonders detailreichen Antwort bedürfen, ist die Chain of Thought (CoT) Methode gut geeignet. Hier wird die KI dazu aufgefordert, ihre Denkschritte aufzuzeigen, wodurch die einzelnen Elemente des Outputs transparent erläutert werden.
Beispiel: Du gibst ein: „Warum sinkt der Luftdruck, wenn ein Sturm aufzieht? Erkläre es Schritt für Schritt.“
→ Die KI führt Dich logisch durch die einzelnen meteorologischen Prozesse, anstatt nur eine kurze Antwort zu geben.
Task Decomposition: Wenn die KI eine besonders umfangreiche Aufgabe zu bewältigen hat, kann es sinnvoll sein, diese in mehrere kleine Aufgaben aufzuteilen. So wird zum einen verhindert, dass die KI aufgrund der Komplexität weniger akkurate Ergebnisse liefert, einzelne Elemente der Aufgabe vergisst oder Teile der Anweisungen durcheinandergebracht werden. Zum anderen hat man durch die Aufteilung in mehrere Einzelanweisungen mehr Kontrolle über die Ergebnisse, da man die einzelnen Teilaufgaben besser konkretisieren kann. Dies kann im ersten Moment mehr Aufwand in der Erstellung der Prompts bedeuten, führt jedoch im Ergebnis zu einem akkurateren Output.
Beispiel: Statt: „Schreibe mir ein Marketingkonzept für ein nachhaltiges Modelabel.“
→ zerlegst Du die Aufgabe in:
„Welche Zielgruppen interessieren sich besonders für nachhaltige Mode?“
„Welche Social-Media-Kanäle eignen sich für den Vertrieb nachhaltiger Mode?“
„Erstelle eine Musterkampagne für Instagram mit Hashtags und Bildideen.“
→ Die Teilantworten können dann in einem zweiten Schritt zusammengeführt werden.
Role Prompting: Beim sogenannten Role Prompting weist Du der KI eine bestimmte Rolle zu, um den gewünschten Stil oder die richtige Tonalität zu erreichen. So kannst Du beispielsweise darum bitten, dass die KI wie ein:e Journalist:in, eine Lehrkraft oder ein Marketingprofi schreibt. Diese Technik eignet sich besonders gut, wenn es um die Erstellung von Texten geht, die eine spezifische Perspektive oder Fachsprache erfordern.
Beispiel:„Erkläre das Thema Inflation so, als wärst Du ein:e Grundschullehrer:in.“ → Die KI verwendet einfache, kindgerechte Sprache und veranschaulicht das Thema spielerisch.
Oder: „Schreibe einen Presseartikel über die neuesten KI-Trends – im Stil eines Wirtschaftsjournalisten.“ → Die KI liefert eine sachliche, journalistische Perspektive mit passenden Fachbegriffen.
Tipps für bessere Ergebnisse
Unabhängig der gewählten Methode gibt es einige allgemeine Tipps und Tricks, die Dir dabei helfen, einen besseren Output zu generieren.
Doppeldeutigkeiten meiden: Klare Sprache hilft der KI, Dich richtig zu verstehen.
Kontext schaffen: Gib relevante Infos zu Zielgruppe, Ton, Format oder Sprachebene.
Komplexität reduzieren: Lieber in klare Schritte gliedern statt verschachteln.
Experimentieren: Teste verschiedene Formulierungen – Optimierung ist Teil des Prozesses.
Um zu verdeutlichen, wie sich die Beachtung dieser Tipps auf die Qualität Prompts und schließlich des Outputs auswirkt, folgen zwei Beispiele:
Schlechter Prompt: „Schreib eine Produktbeschreibung für Kopfhörer.“
Hier fehlen konkreten Angaben zur Art der Kopfhörer, den gewünschten Funktionen und der Tonalität. Da der KI hier keine klare Richtung vorgegeben wird und der Kontext fehlt, wird sie eine sehr allgemeine oder sogar unpassende Antwort generieren. Beachtet man nun die erläuterten Tipps und Tricks könnte ein optimierter Prompt wie folgt aussehen:
Optimierter Prompt: „Erstelle eine Produktbeschreibung für einen kabellosen Noise-Cancelling-Kopfhörer der Premiumklasse. Beschreibe die wichtigsten Funktionen wie aktive Geräuschunterdrückung, lange Akkulaufzeit und hochwertige Klangqualität mit tiefen Bässen. Verwende eine ansprechende, verkaufsfördernde Sprache und richte den Text an technikaffine Kund:innen. Der Stil soll professionell, aber dennoch leicht verständlich sein.“
Dieser Prompt ist spezifischer, gibt der KI klare Anweisungen und enthält wichtige Informationen zu Funktionen, Zielgruppe und Tonalität. Dadurch kann die KI eine deutlich hochwertigere und passgenaue Antwort liefern.
Wie kann ich mich weiterbilden?
Wenn Du Dein Know-how zu KI und Prompting weiter vertiefen möchtest, bieten wir Dir am IST-Studieninstitut mit der Online-Schulung „KI kompakt (EU AI Act)“ die Möglichkeit, in nur 5 Stunden Zeitaufwand fundierte Kenntnisse im Umgang mit generativen KI-Tools wie ChatGPT zu erlangen.
Falls Du Dich umfassender mit den aktuellen digitalen Transformationsprozessen auseinandersetzen und Dich auf die Herausforderungen und Chancen der digitalen Zukunft vorbereiten möchtest, ist das Masterstudium „Digital Transformation Management“ an der IST-Hochschule für Management ideal für Dich.
Teil 2: Interview mit Hotel- und Spa-Consultant Catrin Stoppa
Im ersten Teil unseres Beitrags haben wir beleuchtet, wie Social Media und Influencer-Marketing die Tourismusbranche verändern – insbesondere mit Blick auf die wachsende Bedeutung authentischer Inhalte, digitaler Gästereisen und gezielter Zielgruppenansprache. Für den zweiten Teil haben wir mit Catrin Stoppa gesprochen, die über 25 Jahre Erfahrung im Tourismus- und Wellnessbereich mitbringt. Als Beraterin, Dozentin, Auditorin und Social-Media-Managerin kennt sie die Branche aus zahlreichen Perspektiven – von der Produktentwicklung bis zur digitalen Markeninszenierung.
Vom Konzern zur Selbstständigkeit: Ein Weg mit Weitblick
Catrin Stoppa begann ihre Karriere in der klassischen Reiseveranstaltung, wo sie z.B. bei Thomas Cook für die Wellness Kataloge verantwortlich war. Schon früh erkannte sie dort das Potenzial digitaler Medien und arbeitete eng mit dem Social-Media-Team zusammen, um Wellnessreisen gezielter zu vermarkten. Der Weg in die Selbstständigkeit war für sie eine logische Konsequenz aus strukturellen Konzernveränderungen und dem Wunsch nach mehr Flexibilität. Heute begleitet sie Hotels, Destinationen und Spas ganzheitlich auf dem Weg zur Strategieoptimierung,– mit besonderem Augenmerk auf die Guest Journey.
„Häufig wird der Spa-Bereich in Hotels isoliert betrachtet“, erklärt Stoppa. „Aber der Erfolg beginnt viel früher – bei der Integration des Spa Konzeptes auf der Website, dem Social Media Auftritt und auch den ersten Kontaktpunkten mit dem Gast vor Ort im Hotel.“
Storytelling, Sichtbarkeit und Zielgruppengenauigkeit
Eine der größten Veränderungen im Marketing von Wellness-Destinationen & Einrichtungen sieht Stoppa in der Flexibilität und Präzision digitaler Kanäle. „So ermöglicht Social-Media die zielgenaue Ansprache besonderer Nischen-Angebote wie Retreats oder Themenwochen – das wäre in klassischen Katalogen so nie möglich gewesen. Ziel ist es durch die richtigen Bilder und Geschichten auf das eigene Angebot aufmerksam zu machen.“
Dabei ist nicht nur die Sichtbarkeit entscheidend, sondern auch die Passung zwischen Marke und Influencer. Stoppa rät Hoteliers zu einer sorgfältigen Selektion von Kooperationspartnern und klaren Briefings, die den Rahmen vorgeben, die Kreativität und Individualität jedoch nicht einschränken. Wenn die Expertise im Team fehlt, sei die Zusammenarbeit mit Expert*innen für erfolgreiche Kampagnen empfohlen. Besonders erfolgreich seien langfristige Kooperationen, bei denen Influencer zu Markenbotschaftern werden können. Kleinere Kampagnen, z. B. für spezielle Spa-Themen, könnten ebenfalls Wirkung zeigen – wenn sie gut vorbereitet sind.
Catrin Stoppa
Social Media als Bestandteil der Guest Journey
Stoppa betont, dass Social Media in allen Phasen der Gästereise eine Rolle spielt: von der Inspiration auf den eigenen Kanälen z.B. auf Instagram bis zur Kommunikation vor Ort und nach dem Aufenthalt. Auch werden Gäste heute stärker als früher zu Mitgestaltenden – als Nano- oder Micro-Influencer, die ihre Erlebnisse teilen und weiterverbreiten – ist das Hotel instagramable – bekommt es in der Regel mehr User Generated Content. Um Enttäuschungen zu vermeiden sei es wichtig, dass Destinationen und Betriebe dem digitalen Eindruck auch vor Ort gerecht werden = Authentiziät im Blick halten.
Auch Nachhaltigkeit spielt zunehmend eine Rolle. Als Auditorin für das GreenSign Institut beobachtet Stoppa, wie manche Betriebe versuchen, punktuell nachhaltiger zu agieren, um über diese Maßnahmen berichten zu können. Doch die Kommunikation müsse dabei glaubwürdig bleiben und das Ziel sollte dabei eine verantwortungsvolle ganzheitliche Strategie sein. „Tue Gutes und rede darüber – aber tue es nicht nur um darüber zu reden“, bringt sie es auf den Punkt. Kleine Inspirationen auf Social Media – etwa zur umweltfreundlichen Anreise oder zum Wasserverbrauch vor Ort – könnten hier helfen, Gäste mit einzubeziehen.
Was Hotels jetzt tun sollten – und was sie lieber vermeiden
Für Betriebe, die beim Thema Social-Media- und Influencer-Marketing noch zögern, hat Stoppa klare Ratschläge:
Sei „instagramable“ – mit Wiedererkennungswert wie einem Logo auf Gläsern, Bademantel oder Liegen und fotogenem Interieur/Design
Nutze den entstandenen Content (Gäste, Influencer, …) richtig und interagiere
Nutze Synergien: Liken, teilen und kommentieren mit Partnern z.B. innerhalb der Destination forcieren
Lass dich coachen, wenn dir Erfahrung fehlt
Integriere Dein Team bei der Content-Erstellung
Analysiere regelmäßig deine Zahlen
Genauso deutlich benennt sie häufige Fehler:
Influencer-Content wird nicht weiterverwendet
Es wird nur auf einen Kanal gesetzt oder auf zu viele
Die Zielgruppe wird auf der falschen Plattform gesucht
Zu großer Fokus auf Followerzahlen bei der Auswahl
Ausblick: Was kommt als Nächstes?
Für die kommenden Jahre sieht Stoppa in der Personalisierung der Gästereise, der Kooperation mit authentischen Influencern und der ganzheitlichen Nachhaltigkeit die zentralen Themen im Wellness- und Tourismussektor. Dabei wird Social Media noch stärker als bisher zum Steuerungsinstrument – sowohl für den Vertrieb als auch für das Markenerlebnis. Achte weiter auf authentische Inhalte und echte Geschichten (Behind the scenes, Einblicke in den Spa- und Hotelalltag), in Zeiten von KI suchen die Menschen noch mehr nach einem Gegenpol zu perfektem, aber oft künstlich wirkendem Content. KI kann und sollte selbstverständlich ergänzend genutzt werden, jedoch nicht ersetzend.
Catrin Stoppa (links) und Tanja Klindworth (rechts)
Fazit:
Das Gespräch mit Catrin Stoppa zeigt: Social Media und Influencer-Marketing sind aus dem modernen Tourismus nicht mehr wegzudenken. Doch nur wer diese Werkzeuge strategisch und authentisch einsetzt – und die gesamte Guest Journey im Blick behält – wird in der digitalen Landschaft erfolgreich sein. Catrin Stoppa und die Bloggerin Tanja Klindworth bieten auch gemeinsame Social Media Workshops für Unternehmen an und begleiten Bloggerkampagnen, um ein authentisches, aber professionelles Ergebnis zu gewährleisten. Interessierte können sich das Angebot der beiden Profis HIER anschauen.