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Studentenwohnung zu teuer?

Je nachdem wo man studieren möchte, kann die eigene Studentenwohnung ganz schön ins Geld gehen. Das Immobilienportal immowelt.de hat dazu die durchschnittlichen Kaltmietpreise von 26.700 Wohnungen mit bis zu 40 Quadratmetern Wohnfläche von März 2015 bis Februar 2016 in deutschen Universitätsstädten mit über 10.000 Studierenden analysiert.

Die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Städten sind dabei riesig. Die teuerste Studentenwohnung kostete im Wintersemester 2015/2016 in München 22,70 €/m², was bei einer 30m²-Wohnung einer Kaltmiete von rund 670,- € entspricht. Ganz schön happig. Die günstigsten Studentenwohnungen gibt es in Chemnitz (5,40 €/m²) und Gelsenkirchen (5,60 €/m²).

Insgesamt ist ein deutlicher Anstieg der Mietpreise zu erkennen. Dies gilt vor allem für Großstädte wie Potsdam, München oder Stuttgart sowie beliebte Studienstandorte wie Siegen, Ulm oder Augsburg. Grund für die steigenden Preise ist eine hohe Nachfrage bei zu geringem Angebot. Zudem treiben Vermieter die Preise in die Höhe, die ihre Apartments hochwertig einrichten und damit gut verdienende Pendler ansprechen möchten. Die komplette Statistik dazu findet ihr hier.

Konkurrenzkampf zwischen Berufstätigen und Studenten

Kein Wunder, dass Pendler und Studenten im Kampf um kleine Wohnungen konkurrieren. In den Großstädten sitzen die großen Unternehmen mit vielen Arbeitsplätzen, aber auch die Universitäten. Und weil die Mietpreise so hoch sind, sind große Wohnungen mit genügend Platz für die Familie für viele Arbeitnehmer nicht bezahlbar. Also befindet sich der Hauptwohnsitz etwas weiter außerhalb, wo die Miet- oder Kaufpreise von Immobilien wesentlich günstiger sind. Und um unter der Woche die Fahrzeit einzusparen, wird zusätzlich eine kleine Studentenwohnung in der Stadt angemietet.

Homeoffice als Alternative für Studenten

Wer schon als Student im Homeoffice arbeitet, hat mehr Möglichkeiten bei der Suche nach einer Studentenwohnung.
Wer schon als Student im Homeoffice arbeitet, hat mehr Möglichkeiten bei der Suche nach einer Studentenwohnung.

Die Vorteile eines Homeoffices liegen auf der Hand: Durch die Arbeit von Zuhause wird Fahrzeit gespart und Arbeits- und Freizeit können den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. In vielen Jobs kann ein großer Teil der Arbeit genauso gut von Zuhause erledigt werden, da dafür lediglich ein guter Internetanschluss notwendig ist. Kontinuierliche Arbeit aus dem Homeoffice ist aber nach wie vor selten, da der kollegiale Austausch geringer ist und die Arbeitsabläufe und Ergebniskontrollen sich einspielen müssen.

Das Modell Homeoffice gibt es auch schon heute für Studenten und ist eine echte Alternative zur teuren Studentenwohnung in der Nähe des Campus. Denn den täglichen Weg zur Uni kann man auch als Student vermeiden. An der IST-Hochschule für Management werden im Rahmen eines Fernstudiums die Vorlesungen in einem Filmstudio aufgezeichnet und können dann bequem am heimischen Rechner verfolgt werden. Damit sparen Studierende nicht nur die Zeit für den Hin- und Rückweg zur Hochschule, sondern können auch selbst bestimmen, wann sie sich die Vorlesung besuchen. Diese Flexibilität ist besonders interessant für Studierende, die neben dem Studium arbeiten, ein duales Studium absolvieren oder zeitlich gebunden sind, wie beispielsweise Profisportler. Durch Lehrhefte mit Lernkontrollfragen und einer durchgehenden Betreuung wird zudem eine Struktur für die effektive Arbeit im Studenten-Homeoffice geschaffen. Und durch regelmäßige Präsenzphasen ist der Austausch mit Dozenten und Kommilitonen ebenfalls gesichert.

Freie Wahl bei der Studentenwohnung

Bei der Suche nach einer Studentenwohnung gilt: Je weniger Auswahlkriterien (wie eine zentrale Lage oder perfekte Verkehrsanbindung) es gibt, desto größer ist die Auswahl an möglichen Wohnungen. Wenn man nur einmal im Monat zur Präsenzphase fährt, kann man eine etwas längere Anreise auch mal in Kauf nehmen. Und so kann man sich auch eine schöne Studentenwohnung mit einer hohen Wohnqualität leisten. Tipps für den Einzug ins ersten Eigenheim gibt es übrigens auch auf ratgeber.immowelt.de.


Bei den Studiengängen und Weiterbildungen der IST-Hochschule für Management und dem IST-Studieninstitut werden multimediale Vermittlungsformen wie Online-Vorlesungen und Online-Tutorien mit Studienheften und einzelnen Präsenzphasen kombiniert. So sind die Studierenden örtlich und zeitlich unabhängig.

Ist ein Fitnessstudio-Vertrag wegen Umzugs kündbar?

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat sich am 4. Mai 2016 damit befasst, ob ein berufsbedingter Wohnortwechsel ein Mitglied zur vorzeitigen Beendigung, also zur fristlosen Kündigung eines Fitnessstudio-Vertrages nach §§ 314 Abs. 1, 543 Abs. 1, 626 Abs.1 BGB berechtigt. Hätte der BGH als höchstes deutsches Zivilgericht dies bejaht, dann hätte diese Entscheidung weiteichende Konsequenzen für die Branche gehabt.

Gilt ein unfreiwilliger Umzug als wichtiger Grund?

Kann ein Fitnessstudio-Vertrag wegen Umzugs gekündigt werden?
Kann ein Fitnessstudio-Vertrag wegen Umzugs gekündigt werden?

Bislang sind die Amts- und Landgerichte sich in ihrer Rechtsprechung einig: Ein Recht zur Kündigung einer Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio wegen berufsbedingtem Ortswechsel vor Ablauf der Grundlaufzeit besteht nicht. Der Grund, der zur Unmöglichkeit der Nutzung des Studios führt, liege ausschließlich in der Sphäre des Nutzers und sei nur von diesem begründet worden. Mit anderen Worten: Das Mitglied entscheide selbst, den Beruf zu wechseln bzw. umzuziehen. Folglich habe das Mitglied es selbst verschuldet, dass es das Studio nicht mehr nutzen kann und müsse daher weiterhin, bis zum Ablauf der Grundlaufzeit, die Beiträge zahlen; eine vorzeitige Beendigung des Vertrages komme nicht in Betracht.

In dem von dem BGH zu entschiedenen Fall lagen die Dinge aber etwas anders. Denn das Mitglied ist ein Berufssoldat. Im Rahmen dieser Tätigkeit wird er abkommandiert; die Umzüge erfolgen daher gerade nicht freiwillig.

Die Parallele zum Telekomunikationsgesetz

Der BGH hat sich bei der Beantwortung der Frage, ob eine Kündigung des Fitnessstudio-Vertrags möglich ist, auch mit Folgendem beschäftigen müssen: Kommt es für das Kündigungsrecht darauf an, dass das Mitglied den Ortswechsel zu verantworten hat und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen ist eine solche Verantwortlichkeit anzunehmen? Und ist die Vorschrift des § 46 Abs. 8 Satz 3 des Telekommunikationsgesetzes, die dem Nutzer einer Telekommunikations-Leistung (etwa DSL) ein Sonderkündigungsrecht unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten einräumt, wenn die Leistung am neuen Wohnsitz nicht angeboten wird, entsprechend auf die Kündigung eines Fitnessstudio-Vertrags anzuwenden?

Wohnortwechsel berechtigt nicht zu Sonderkündigung

Mit Urteil vom 4. Mai 2016 (Aktenzeihen XII ZR 62/15) hat der BGH entschieden, dass ein berufsbedingter Wohnortwechsel den Kunden grundsätzlich nicht dazu berechtigt, seinen langfristigen Fitnessstudio-Vertrag außerordentlich zu kündigen.  Damit besteht hinsichtlich dieser Frage, die von den Instanzengerichten unterschiedlich gesehen wurde, endlich Klarheit.

Ein Dauerschuldverhältnis, wie ein Fitnessstudio-Vertrag, kann zwar von jedem Vertragsteil aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist gekündigt werden, wenn die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses bis zum regulären Ende für ihn unzumutbar ist. Bei einem Fitnessstudio-Vertrag kann ein solcher Grund z.B. in einer die Nutzung ausschließenden Erkrankung gesehen werden oder in einer Schwangerschaft. Die Gründe für einen Wohnsitzwechsel – sei er auch berufs- oder familienbedingt – liegen in aller Regel jedoch allein in der Sphäre des Kunden und sind von diesem beeinflussbar; ein wichtiger Grund liegt daher nicht vor (vgl. Pressemitteilung des BGH Nr. 079/2016 vom 04.05.2016).


Aktuelles rechtliches Hintergrundwissen für die Fitnessbranche wird in unserer Ausbildung zum Sport- und Gesundheitstrainer/ Sport- und Fitnessbetriebswirt und in den Bachelor-Studiengängen für die Fitnessbranche vermittelt.

Wertekodex für die Eventbranche

Werte gehören zur Moralkultur einer jeden Gesellschaft. In ihnen bringt sich zum Ausdruck, was in einer Gesellschaft wertgeschätzt wird. Zugleich sind sie Maßstab für Handeln und Entscheidungen. Aber ist diese Form der Moral in der Eventbranche überhaupt möglich? Alltagserfahrungen sprechen oft eine andere Sprache. Der immer stärkere Konkurrenz- und Preiskampf untereinander und die Forderung der Industrie nach interdisziplinären Konzepten, für die immer kleinere Budgets zur Verfügung stehen, sind nur zwei Triebfedern für den Verfall von Werten in der Eventbranche. Auch die Pitchkultur und das daraus resultierende Verhalten zwischen Agenturen und Dienstleistern lassen an Respekt und Wertschätzung für Fleiß und Kreativität stark vermissen.

Mit der Anfrage für ein Event können sehr schnell bis zu 20 Anfragen an verschieden Dienstleister für die gleiche Dienstleistung versandt werden. Zum Schluss zählt vielmals nur eins: der Preis. Die Beauftragung an den Dienstleister der Wahl verlässt das Haus und die ausstehenden 19 Anfragen, für die Arbeitszeit und Mühe investiert worden sind bleiben oft unbeantwortet in Projektordnern oder Postfächern zurück. Nur ein Beispiel für den Verlust von Respekt, Wertschätzung oder auch Loyalität gegenüber langjährigen Partnern.

Der Wertekodex für die deutsche Eventbranche

Wolfgang Kons, Schirmherr der Stiftung „RTL – Wir helfen Kindern e. V.”, konnte im Anschluss an die Veranstaltung einen Scheck in Empfang nehmen.
Wolfgang Kons, Schirmherr der Stiftung „RTL – Wir helfen Kindern e. V.”, konnte im Anschluss an die Veranstaltung einen Scheck in Empfang nehmen.

Die Veranstaltung „Werte 2.0“ leistet seit nunmehr sieben Jahren einen, im wahrsten Sinne, wertvollen Beitrag zur Kommunikation über den Werteumgang innerhalb der deutschen Eventbranche. Im Zuge meiner Masterarbeit habe ich mich verstärkt mit der Relevanz von Werten in Unternehmen und der Branche auseinandergesetzt. Gemeinsam mit dem Veranstalter von „Werte 2.0“ Bernd Fritzges und dem Chefredakteur des Fachmagazins „events“ Hans Jürgen Heinrich, der schon seit einigen Jahren als Unterstützer und Triebfeder für die Veranstaltung agiert, wurde der Entschluss gefasst einen Wertekodex zu entwickeln, der dem sichtbar zunehmenden Verfall von Werten in der Eventbranche entgegenwirken soll. Dabei soll es vor allem um die Verstärkung und Integration positiver Werte im beruflichen Alltag von Veranstaltern, Planern, MICE-Koordinatoren und Eventdienstleistern gehen, weniger um die Ermahnung einzelner Verfehlungen. Ziel ist es, die Branche auf Basis des werteorientierten Verhaltenskodex zu stärken, die Kommunikation zwischen Akteuren transparenter und respektvoller zu gestalten und gegenseitiges Vertrauen und Respekt zu schaffen. In Form eines Commitments wird dann zur Umsetzung in den Unternehmen aufgefordert, um ein werteorientiertes Leitbild zu verankern und in der berufliche Praxis danach zu handeln.

Wertecommunity der deutschen Eventbranche

IST-Professor Dr. Gerhard Nowak mit einem Vortrag zu den olympischen Idealen.
IST-Professor Dr. Gerhard Nowak mit einem Vortrag zu den olympischen Idealen.

Alle Unternehmen, die sich zum Wertekodex committet haben, werden auf einer Online-Plattform vorgestellt und miteinander vernetzt. Der Grundgedanke hierbei ist eine redaktionelle Begleitung der Thematik und die Bereitstellung relevanter Themen und Best-Practice-Beispiele aus der Branche, die zur Diskussion und Partizipation einladen sollen.

Gelebter werteorientierter und respektvoller Umgang miteinander fordert zuerst eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Umfeld – also der Branche, dem eigenen Unternehmen, dessen Mitarbeitern und vor allem mit sich selbst. Ein Prozess des Nach-, Um- und Mitdenkens der auf der Veranstaltung „Werte 2.0“ angeregt wird und Einzug in unser aller Alltag finden soll. In diesem Jahr wird das erste Ergebnis des Gremiums vorgestellt, welches sich die Entwicklung der Handlungsempfehlungen für werteorientierten Umgang in der Eventbranche zur Aufgabe gemacht hat. Der Kodex nimmt so seine erste Form an und stellt sich Nachgang an die Veranstaltung der gesamten Branche.

Studie „Glücklich im Beruf“ veröffentlicht

Professor Dr. Martin-Niels Däfler und Ralph Dannhäuser haben zum Thema "Glück im Beruf" geforscht.
Professor Dr. Martin-Niels Däfler und Ralph Dannhäuser haben zum Thema „Glück im Beruf“ geforscht.

Wie glücklich sind die in Deutschland Berufstätigen in ihrem Job? 1.519 Teilnehmer aus ganz Deutschland gaben in einer Online-Befragung dazu Auskunft. Auf einer Skala von ausgesprochen unzufrieden (-5) bis ausgesprochen zufrieden (+5) liegt die durchschnittliche immaterielle Zufriedenheit, wie beispielsweise mit den Arbeitsinhalten und dem Führungsstil, bei +0,25. Die materielle Zufriedenheit, also etwa hinsichtlich Gehalt und Sozialleistungen beträgt +0,59 Punkte. Es hapert vor allem an der Atmosphäre am Arbeitsplatz. Dies zeigen nicht nur die Zahlen, sondern vor allem die Angaben, die bei den Freitextantworten gegeben wurden. Insbesondere die Verhaltensweise des direkten Vorgesetzten wird kritisiert.

Was die Geschlechter betrifft, so gab es keine großen Unterschiede, gleichwohl zeigt sich, dass Frauen in materieller Hinsicht (+0,39) etwas unzufriedener sind als Männer (+0,73). Auch bei der immateriellen Dimension haben die Frauen (+0,21) schlechtere Angaben gemacht als die Männer (+0,36). Betrachtet man die Altersgruppen, so ist zu erkennen, dass die Gruppe der 26- bis 35-Jährigen am unzufriedensten ist, und zwar sowohl in der materiellen Kategorie (-0,48) als auch in der immateriellen (-0,22). Ganz anders die über 55-Jährigen – sie schneiden in beiden Dimensionen am besten ab.

Jeder Vierte ist ein Sklave

Um differenzierte Einsichten zu erlangen, haben die Studienautoren die 4S-Typologie der Arbeitszufriedenheit entwickelt. In diesem einfachen Modell wird zwischen den beiden Dimension immaterielle sowie materielle Zufriedenheit unterschieden, und zwar jeweils mit eher negativer oder eher positiver Ausprägung. Auf diese Weise ergeben sich vier Kombinationen.

  • „Superstars“: Materiell und zugleich immateriell Zufriedene. (36,9 Prozent).
  • „Söldner“: Materiell Zufriedene, aber immateriell Unzufriedene (18,5 Prozent).
  • „Surflehrer“: Materiell Unzufriedene, aber immateriell Zufriedene (12,6 Prozent).
  • „Sklaven“: Materiell und zugleich immateriell Unzufriedene (24,9 Prozent).

Es verbleibt eine fünfte Kategorie, nämlich jene Personen, die sich nicht zweifelsfrei einem der vier Typen zuordnen lassen, weil sie bei beiden Dimensionen mit „mal zufrieden/mal unzufrieden“ geantwortet haben. In diesem „Niemandsland“ befinden sich 7,1 Prozent der Befragten.

Mehr sind unter- als überfordert

Auf die Frage, wie man sich im Job gefordert fühlt, gaben 31,2 Prozent der Befragten an, dass sie unterfordert, 8,4 Prozent, dass sie überfordert und 60,4 Prozent, dass sie genau richtig gefordert sind. Mit anderen Worten: Mehr als drei Mal so viele Befragte fühlen sich unter- wie überfordert. In Anbetracht der allgemeinen Stressdebatte ist das ein Resultat, das die Studienautoren überrascht hat und das sie weiter untersuchen wollen.

Konsequenzen für Berufstätige

Erfreulich ist, dass ungefähr ein Drittel der Berufstätigen rundum zufrieden im Job ist. Andererseits heißt das aber auch, dass zwei Drittel eben nicht glücklich sind. Je nachdem, aus welchen Gründen man frustriert ist, schlagen wir andere Lösungsansätze vor. Wir haben dazu drei Basis-Strategien entwickelt, die wir als Kompass-Strategien bezeichnen. Den „Söldnern“, also den materiell Zufriedenen und immateriell Unzufriedenen empfehlen sie die so genannte Ost-Strategie. Den Surflehrern – den materiell Unzufriedenen – legen sie die Nord-Strategie nahe und den Sklaven, die absolut unzufrieden sind, raten sie zur Exit-Strategie.

Oft ist gar nicht viel zu tun, um glücklicher im Beruf zu werden. Es mag banal klingen, doch es ist meistens der beste und einfachste Weg: Sprechen Sie das an, was Sie stört. Häufig trauen wir uns jedoch nicht, heikle Dinge zu thematisieren. Lieber frisst man seinen Ärger in sich hinein, statt in die Offensive zu gehen. Sofern man aber tatsächlich den Mut gefasst hat, wird man in aller Regel feststellen, dass es gar nicht so schlimm war.


An der Studie „Glücklich im Beruf“ kann immer noch teilgenommen werden. Das Buch zur Studie „Glücklicher im Beruf … mit der Kompass-Strategie“ ist seit April erhältlich.

Merchandising beim 1. FC Köln – Spürbar anders

Dennis Steimel, Leiter Merchandising beim 1. FC Köln, gibt interessante Einblicke in seine Arbeit.
Dennis Steimel, Leiter Merchandising beim 1. FC Köln, gibt interessante Einblicke in seine Arbeit.

Fußball hat in Deutschland einen besonderen Stellenwert. Rund 70% der 14 bis 59-Jährigen geben an, Interesse oder großes Interesse an Fußball zu haben. Damit hat der Fußball nicht nur eine besondere gesellschaftliche Bedeutung, sondern ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit mehreren Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Und einen nicht unerheblichen Teil davon erzielen die Vereine mit dem Verkauf von Merchandise-Artikeln. Doch im Merchandising gelten etwas andere Regeln als im normalen Handel. Dr. Peter Rohlmann, IST-Dozent und Inhaber der Marketingagentur PR Marketing, und Dennis Steimel, Leiter Merchandising beim 1. FC Köln, gaben an der IST-Hochschule für Management interessante Einblicke in die Strategie der Fußballvermarktung.

Merchandising: Es gibt keine Kunden – Es gibt Fans

Die Zugehörigkeit zu einem Verein ist mit einer hohen Emotionalität verbunden, die nicht alleine durch sportliche Erfolge geschaffen wird. Sie entsteht ebenfalls durch die Verbundenheit zur Stadt, zu Identifikationspersonen oder aus der familiären Fanhistorie. Und genau das stellt die Merchandise-Verantwortlichen vor eine spannende Aufgabe. Auf der einen Seite soll – aus rein wirtschaftlicher Sicht – ein hoher Umsatz erzielt werden, auf der anderen Seite gilt es den Ansprüchen der Fans gerecht zu werden. „Es gibt keine Kunden – Es gibt Fans“ ist die wohl wichtigste Erkenntnis für ein erfolgreiches Merchandising. Wer den „Fan“ nur als Kunden sieht, wird wichtige Entscheidungskriterien nicht berücksichtigen und gefährdet damit langfristig seine Marke.

Selbstverständnis als Grundlage für erfolgreiches Merchandising

Ein Verein, der in wenigen Jahren durch enorme finanzielle Aufwände in die Bundesliga aufsteigt, wird sich niemals als Traditionsverein vermarkten können. Der 1. FC Köln hat dagegen eine lange Geschichte und ist in der Stadt tief verankert. Doch was genau macht die Marke aus? Steimel berichtet, wie durch ausführliche Workshops und Fanbefragungen ein Markenkern gefunden und mit dem Claim „Spürbar anders“ betitelt wurde. Der Slogan soll nicht nur den Verein, sondern auch das Lebensgefühl vieler Kölner beschreiben. Diese Beschreibung dient dabei als Grundlage für die 4Ps (product, price, place, promotion) im operativen Marketing des Merchandisings.

Produkt: Auf die Fans ausgerichtet

Merchandising spürtbar anders!
Merchandising spürbar anders!

„Spürbar anders“ ist in Köln vieles. Es gibt den Kölner Karneval, einen eigenen Dialekt und besondere Identifikationsmale wie den Kölner Dom. Und der 1. FC Köln gehört ebenfalls dazu. Und damit das so bleibt, transportiert der Verein dieses Heimatgefühl in seinen Fanartikeln. So werden bei vielen Fanartikel die Wahrzeichen der Stadt mit Embleme des Vereins kombiniert. Ebenso werden aktuelle Fashion-Trends berücksichtigt und Textilien am Design aktueller Markenprodukte angelehnt. „Spürbar anders“ sind auch einige kreative Fanartikel, wie eine lustige Tasse mit dem Geißbock Hennes, die FC Tuschmaschine oder die jährlich wechselnden Karnevalstrikots – auch wenn der Verein damit nicht jedermanns Geschmack trifft.

Preis: Ein sensibler Umgang ist wichtig

Die Preispolitik ist ein sensibles Thema. Denn mit zu hohen Preise kann man die treusten Fans verprellen und wird als gieriges Wirtschaftsunternehmen abgestempelt. Auf der anderen Seite steht aber die Wirtschaftlichkeit, die auch von außen beeinflusst wird. So bedeutet beispielsweise ein fallender Eurokurs höhere Importkosten, die irgendwie kompensiert werden müssen. Um sich bei diesem Thema nicht zu verschätzen, wurde beim 1. FC Köln eine umfassende Marktforschung gemacht, um Preise zu ermitteln, die von den Fans als fair wahrgenommen werden. Hier wurde im speziellen auch geforscht, welche Merkmale von Fanartikeln besonders gefragt sind. Das der Verein, trotz seinem zwischenzeitlichen Ausflug in die 2. Bundesliga, zu den umsatzstärksten Merchandising-Vereinen zählt, hängt sicherlich auch mit dem sensiblen Umgang in der Preispolitik ab.

Vertriebswege: Hohe Professionalität ist erforderlich

Wie im normalen Einzelhandel erwartet der Kunde oder Fan auch von Vereinen eine hohe Professionalität. Ein guter und übersichtlicher Onlineshop wird genauso vorausgesetzt, wie ein Fanshop mit einer großen Auswahl und einer ausreichenden Produktverfügbarkeit. Dabei wird von den Kunden und Fans immer mehr erwartet, dass alle Vertriebswege miteinander vernetzt sind (Omni-Channel) und Waren aus dem Onlineshop beispielsweise in den Fanshop zu Abholung bestellt werden können. Wer sich im Handel auskennt weiß, welche technischen oder administrativen Aufwände dafür im Hintergrund entstehen.

Vermarktung: Authentisch und kreativ

Merchandising an sich beschreibt die Vermarktung von Personen, Mannschaften oder Dingen, die in einem gesellschaftlichen Fokus stehen. Die Präsenz der Marke „1. FC Köln“ und ihrer Produkte (z.B. aktuelle Trikots) ist in den Medien dadurch bereits gegeben. Doch das alleine reicht nicht, um das Portfolio an Merchandise-Artikel zu präsentieren. Eine FC-Tasse werden die Profi-Spieler eher selten auf dem Platz präsentieren. Das Trainer Peter Stöger aus eigener Überzeugung Textilien aus dem eigenen Sortiment trägt, bringt zumindest Teile der Textilkollektion auf den Platz und in die Medien. Ansonsten müssen die Verantwortlichen von klassischen Online-Marketingmaßnahmen wie Google-Ads bis zum Visiual Merchandising am POS das komplette Maßnahmen-Portfolio im Rahmen ihrer Budgets nutzen. Der Slogan „Spürbar anders“ eignet sich dabei besonders gut, um Aufmerksamkeit auf sozialen Netzwerken zu erzeugen.

Der Vortrag von Dennis Steimel, Leiter Merchandising beim 1. FC Köln, wurde im Rahmen einer Vorlesung von Dr. Peter Rohlmann organisiert und fand im Rahmen des Studiengangs MBA Sportbusiness statt. Studenten des Bachelor-Studiengangs Sportbusiness Management hatten zudem die Möglichkeit, als Gasthörer am Vortrag teilzunehmen.

Gesundheitscoaching als ganzheitlicher Ansatz

Ein Gesundheitscoach steht für eine ganzheiliche Betreuung.
Ein Gesundheitscoach steht für eine ganzheiliche Betreuung.

67% der deutschen Männer und 53% der Frauen wurden 2012 in der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) als übergewichtig eingestuft, knapp ein Viertel sogar als fettleibig. Ein zu hohes Körpergewicht gilt als Risikofaktor für die Entstehung verschiedener internistischer und auch orthopädischer Krankheitsbilder. Doch wie soll man wieder herausfinden, wenn man einmal in die Negativspirale geraten ist?
Der erste Schritt ist, das Thema aktiv anzugehen. In manchen Lebenssituationen ist es aber sehr schwierig, das Problem alleine durch eigene Motivation und ohne Fachwissen zu lösen. In diesem Fall ist es sinnvoll, sich Expertenhilfe zu holen. Doch bei wem? Für optimale Trainingserfolge kann man einen Personal Trainer buchen, für eine gesunde Ernährung einen Ernährungsberater … und für eine gute Gesundheit im Allgemeinen? Hier ist der Gesundheitscoach die beste Wahl!

Die Aufgaben eines Gesundheitscoaches

Nach dem Salutogenese-Modell (nach Antonovski) ist Gesundheit nicht als Zustand, sondern als Prozess zu verstehen und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Neben den nicht beeinflussbaren Faktoren Genetik/ Konstitution, Umwelt oder Mentalität gibt es fünf große Themenkomplexe auf die der Mensch Einfluss nehmen kann.

1Bewegung

Nur etwa ein Drittel der Erwachsenen achtet auf ausreichende körperliche Aktivität und gerade einmal etwa ein Viertel treibt regelmäßig mindestens 2 Std. pro Woche Sport. Die WHO empfiehlt eine Aktivität von mindestens 2,5 Std. pro Woche, andere Initiativen propagieren 10.000 Schritte am Tag (ca. 6-7 km). Der Gesundheitscoach muss seinen Klienten in die Lage versetzen, diesen Empfehlungen zu folgen – sei es durch eine Begleitung als Personal Trainer im Fitnesstraining, Rückenschule oder das Absolvieren des täglichen Weges zur Arbeit mit dem Fahrrad.

2Ernährung

Hierbei geht es nicht ausschließlich darum, im Sinne eines Gewichtscoachings aufgrund einer kalorienangepassten Ernährungsweise sein Normalgewicht zu erreichen. Eine vom Gesundheitscoach begleitete Ernährungsumstellung muss auch qualitative Aspekte in die Auswahl der Nahrungsmittel einfließen lassen und zum Klienten passen. Denn für den Erfolg einer Ernährungsumstellung ist vor allem eine Akzeptanz und darauf folgende Kontinuität wichtig. Das „richtige Trinken“ hat im Ernährungscoaching ebenfalls einen hohen Stellenwert.

3Regeneration/ Entspannung

Neben der Bewegung blickt das Gesundheitscoaching auch auf den wichtigen Bereich der Erholung und Entspannung. Ein geregelter Schlaf von mindestens sechs Stunden pro Nacht soll dabei ebenso Beachtung finden, wie moderne und traditionelle fernöstliche Entspannungsmethoden aus den Bereichen des autogenen Trainings, PMR, richtiges Atmen, Meditation oder Yoga. Auch das 20-30-minütige Nickerchen am Mittag hat in diesem Zusammenhang vor einigen Jahren als „Powernapping“ eine Renaissance erlebt.

4Beeinflussbare Umweltfaktoren

In einer umfassenden Anamnese und Eingangsbefragung sammelt der Gesundheitscoach eine Vielzahl an Daten über seinen Klienten und erhält z.B. über das Abfragen der Lebensgewohnheiten auch Erkenntnisse über konsumierte (Umwelt-)Gifte wie Tabak oder Alkohol. Darüber hinaus sollte er aber auch aktuelle Diskussionen über Stoffe und Substanzen in Lebensmitteln und der Umwelt verfolgen, über deren Gefährlichkeit derzeit ggf. nur spekuliert wird.

5Bewusste Lebenseinstellung/ psychische Faktoren

Der Gesundheitscoach holt den Klienten dort ab, wo er steht. In diesen Bereich fallen Faktoren wie Lebenssinn, Gedanken/Gefühle, Lebensziele, das familiäre Umfeld, Beruf/Leistung (Work-Life-Balance) oder Freunde. Die DEGS1 hat zum Beispiel ergeben, dass eine starke Belastung mit chronischem Stress besonders dann vorliegt, wenn eine geringe soziale Unterstützung vorliegt. Auch Ergebnisse aus der Glücksforschung, und Methoden des Selbst- und Zeitmanagements sollen dem Klienten unter diesem Aspekt vermittelt werden.

Der Gesundheitscoach ist ein Allrounder

Der Gesundheitscoach bewegt sich in verschiedenen Tätigkeitsbereichen, wie z.B. denen eines Personal Trainers, Ernährungsberaters, Stress- und Mentaltrainers bis hin zum Mind-Body-Mediziner und verknüpft das Wissen dieser Berufsfelder, um den Menschen als Körper-Geist-Seele-Einheit ganzheitlich zu begreifen, beraten und zu betreuen.


In der Ausbildung zur A-Lizenz GesundheitsCoaching wird Ihnen vom Motivations- und Zielsetzungsprozess bis hin zur praktischen Umsetzung der im Blogbeitrag genannten Einflussfaktoren umfangreiches Fachwissen vermittelt.

Darum ist für Sportler Bier gesund

Damals, am 23. April 1516, proklamierte der Herzog von Bayern Wilhelm IV. in Ingolstadt das deutsche Reinheitsgebot. Laut dieser Verordnung dürfen Brauer nur folgende Zutaten verwenden: Malz, Hopfen und Wasser – erst später kam die Hefe hinzu, als man diese herstellen konnte. Der Gerstensaft wird im Jahr 2016 mit denselben Inhaltsstoffen gebraut wie vor 500 Jahren. Zwar ist es seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 1987 in Deutschland mittlerweile erlaubt, Biere zu vertreiben, die auch aus anderen Inhaltsstoffen zusammengesetzt sind, beispielsweise Weizen, Mais oder Roggen. Wer jedoch hierzulande kommerziell Bier braut, muss sich auch weiterhin an die Regeln des Reinheitsgebots halten. Es ist damit das älteste Lebensmittelgesetz. Und was Sportler womöglich nicht wissen: Neben der berauschenden Wirkung ist in vielerlei Hinsicht Bier gesund.

Wichtige Inhaltsstoffe machen Bier gesund

Bier wird seit 1516 nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut
Bier wird seit 1516 nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut

Bis heute hat sich an der Zusammensetzung nichts verändert. „Gebraut nach deutschem Reinheitsgebot“ – der Satz, der auf den Flaschen und Dosen deutscher Biere prangt, ist über die Jahrhunderte zu einem Qualitätsmerkmal geworden. Das deutsche Reinheitsgebot ist gesamtgesellschaftliches Kulturgut und Gütesiegel in einem.

Bier ist indes mehr als nur ein reines Genussmittel für laue Sommerabende mit Freunden. Gerade für Sportler lohnt der Blick auf die Inhalts- und Wirkstoffe des Getränks. Studien belegen, dass der maßvolle Konsum von Alkohol für Sportler sogar förderlich sein kann (und Bier damit in den Ernährungsplan eingebaut werden kann).

Insbesondere fünf Aspekte sind dabei zu beachten, wie Dr. med. Moritz Tellmann, Arzt, Personal Trainer und Dozent der IST-Hochschule für Management, aufzählt:

  • Bier kann die Werte für das von vielen Experten als „gut“ bezeichnete HDL-Cholesterin im Blut verbessern
  • Alkohol kann entspannend auf die Arterienmuskeln und hat damit eine blutdrucksenkende Wirkung
  • Ein maßvoller Genuss von Alkohol kann vorbeugend gegen Osteoporose wirken
  • Bier kann darüber hinaus das Risiko senken, an Alzheimer zu erkranken
  • Im Blutplasma von regelmäßigen Biertrinkern befindet sich 30 Prozent mehr Vitamin B6

„Bier liefert demnach einige wichtige Vitamine und Mineralstoffe – so zum Beispiel die Vitamine der B-Gruppe, die für den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Proteinen und die Regeneration von Kollagen von Bedeutung sind. Hinzu kommen Mineralien wie Kalzium, Magnesium, Selen und Kalium“, erklärt Dr. Tellmann weiter.

In dieser Menge ist Bier gesund

Seit längerem nutzen namhafte Hersteller von alkoholfreien Bieren publikumswirksam die Präsenz im Zielbereich größerer Laufveranstaltungen, um auf die isotonische Wirkung von alkoholfreiem Bier aufmerksam zu machen und einen neuen Kundenstamm zu erschließen. Bei Marathonläufern erfreuen sich alkoholfreie Weizenbiere in der Tat großer Beliebtheit, gleichzeitig haben sie aus sportmedizinischer Sicht folgenden Nutzen: Sie führen dem ausgelaugten Körper verloren gegangene Mineralien und Kohlenhydrate in konzentrierter Form wieder zu.

Allerdings warnt Dr. Tellmann vor übermäßigem Bierkonsum: „Ein Liter Bier pro Tag für den sporttreibenden Mann ist die absolute Obergrenze. Bei Frauen sollte es maximal ein halber Liter am Tag sein. Besser wäre eine Kombination aus 50 Prozent alkoholfreiem und 50 Prozent normalem Bier. Denn gerade alkoholfreies Bier scheint sehr positive Effekte auf die Durchblutung, den Fettstoffwechsel und die Gefäßfunktion zu haben.“


Alles Wissenswerte zur Sporternährung gibt es unter anderem im Rahmen des Spezialisierungsfachs beim Bachelor Fitness and Health Management oder in der Weiterbildung Sporternährung.

BGH-Urteil: Bewertungsportale mit Prüfungspflicht

Bewertungsportale müssen zukünftig noch genauer überprüfen, ob eine Bewertung zutreffend ist. Falsche Bewertungen müssen gelöscht werden. Dies hat der Bundesgerichtshof nun in einem Urteil entschieden (BGH vom 01.03.2016, AZ: VI ZR 34/15).

Worum ging es in der Entscheidung?

Das Gericht bestätigt: Bewertungsportale sind in der Pflicht.
Das Gericht bestätigt: Bewertungsportale sind in der Pflicht.

Der BGH gab einem klagenden Arzt im Grundsatz Recht. Dieser hatte sich gegen eine anonyme – seiner Ansicht nach falsche – Bewertung seiner Tätigkeit gewehrt. Der BGH entschied, dass Bewertungsportale ein gesteigertes Risiko für Persönlichkeitsrechtverletzungen in sich tragen. Diese Gefahr werde verstärkt durch die Möglichkeit, die Bewertungen anonym oder unter einem Pseudonym abzugeben. Daher sei es auch sehr schwer, gegen denjenigen direkt vorzugehen, der eine unberechtigte Bewertung abgegeben hat. Somit seien die Portalbetreiber in der Pflicht. Sobald eine Bewertung beanstandet wird, müssen sie prüfen und sich Nachweise dafür vorlegen lassen, dass eine Bewertung wahr ist. Der Rechtsstreit wird jetzt wieder an die vorherige Instanz zurück verwiesen; denn diese hatte sich nicht damit beschäftigt, ob der Portalbetreiber diesen Prüfungspflichten ordnungsgemäß nachgekommen war.

Warum konnte der Arzt nicht den verklagen, der die falsche Bewertung abgegeben hatte?

Die Bewertung wurde anonym abgegeben; der Arzt wusste daher nicht, wer ihn bewertet hatte. Betreiber von Bewertungsportalen müssen den Klarnamen grundsätzlich auch nicht preisgeben, weil sie es gar nicht dürfen. Etwas anderes gilt nur dann, wenn eine Straftat vorliegt oder Urheberrechte verletzt sind, also wenn z.B. jemand Bilder oder Musik unberechtigt ins Internet stellt. Beides ist bei einer Bewertung aber nur sehr selten der Fall. Zudem hat der Gesetzgeber, als er diese Ausnahmen im Bundestag besprochen hat, auch den Fall einer Persönlichkeitsverletzung diskutiert. Im Ergebnis sind Persönlichkeitsrechtsverletzungen aber nicht als Ausnahme ins Gesetz hineingeschrieben worden. Der BGH hat daher gesagt, dass der Gesetzgeber offenbar großen Wert darauf gelegt habe, dass anonyme Bewertungen möglich bleiben. Eine Ausweitung der Befugnis des Portalbetreibers zur Preisgabe des Klarnamens bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen möge daher zwar wünschenswert sein. Eine solche Regelung müsse jedoch der Gesetzgeber treffen (BGH-Urteil vom 01.07.2014, AZ: VI ZR 345/13). Und dies hat er bislang nicht getan.

Musste der betroffene Arzt bei dem Bewertungsportal mitmachen?

Ja, denn nach Auffassung des BGH liegt es im Interesse der Öffentlichkeit, dass die Qualität der ärztlichen Arbeit bewertet wird. Dies trage zu einer Verbesserung der Qualität bei. Daher müsse ein Arzt es hinnehmen, dass er auf einem Bewertungsportal gelistet ist und bewertet werden kann. Ein Arzt könne nicht verlangen, aus dem Bewertungsportal entfernt zu werden. Für Anwälte hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) ebenfalls entschieden, dass ein Anwalt es grundsätzlich hinnehmen müsse, dass seine Arbeit bewertet wird. Es liege im Interesse der Öffentlichkeit, über die Qualität anwaltlicher Tätigkeit informiert zu werden (Urteil vom 24.11.2015 AZ: 2966/13).

Müssen Portalbetreiber alle Bewertungen prüfen?

Dem Portalbetreiber werden durch die Urteile des BGH nur zumutbare Prüfungspflichten auferlegt. Der BGH hat klar gesagt, dass die Prüfungspflichten nicht dazu führen dürfen, dass das Geschäftsmodell des Portalbetreibers gefährdet ist. Er muss daher nicht alle Bewertungen prüfen. Die wesentlichen Grundregeln sind die Folgenden:

Der Portalbetreiber muss nicht alle Bewertungen vor der Veröffentlichung prüfen; er muss aber geeignete und zumutbare Filter vorsehen, die z.B. schlichte Beleidigungen vor Veröffentlichung herausfiltern. Für alle andern Bewertungen gilt: Nur wenn eine Bewertung beanstandet wird, hat der Portalbetreiber eine Prüfungspflicht. Er muss dann eine Stellungnahme und Nachweise verlangen, dass die Bewertung zutrifft und diese Informationen auch an den Betroffenen weiterleiten. Er muss aber nicht den Namen des Bewertenden (wenn er diesen überhaupt kennt) weitergeben.

Gilt das Urteil für alle Bewertungsportale?

Die bisherigen Urteile betrafen die Bewertung der Arbeit von Personen. Es ist daher noch nicht geklärt, ob für die Bewertung von Sachen, z.B. von Eventlocations, andere Grundsätze gelten könnten. Es wäre denkbar, dass der BGH hier ein Interesse der Öffentlichkeit verneint mit der Folge, dass eine Eventlocation zustimmen muss, bevor sie in einem Bewertungsportal gelistet wird.

Rechtlich noch nicht geklärt ist auch, ob die Bewertung einer Person als solche zulässig ist. Es sind bereits erste Apps verfügbar, mit denen z.B. bewertet wird, ob eine Person freundlich oder attraktiv ist. Und im Ausland bewerten Hoteliers bereits ihre Gäste. Da diese Bewertungen die Privat- und Intimsphäre einer Person betreffen und nicht nur die berufliche Sphäre, könnte auch dies anders zu bewerten sein. Die nächsten Gerichtsentscheidungen zu diesem Thema werden daher vermutlich nicht lange auf sich warten lassen.

So bekommen Profisportler gute Jobs

Fußballer Christian Weber, Eishockeyspieler Tim Schüle und Volleyballerin Angelina Hübner – ihre sportlichen Werdegänge sind unterschiedlich. Und doch vereint die drei Profisportler eines: Sie haben sich frühzeitig Gedanken gemacht über ihre Karriere nach der Profikarriere. Aus unterschiedlichen Beweggründen.

Profisportler vor IST-Hauptgebäude in Düsseldorf
Treffen sich beim IST: Die Eishockey-Profis Bernhard Ebner und Tim Schüle (links, DEG) und Daniel Pietta und Martin Schymainski (recht, KEV)

1Faktor Verletzungen

Wie zerbrechlich eine Karriere als Profisportler sein kann, wurde Tim Schüle Ende des vergangenen Jahres deutlich. Der Verteidiger der DEG zog sich im Auswärtsspiel bei den Nürnberg Ice Tigers am 28. Dezember einen Muskelbündelriss im linken Oberschenkel zu. Er fiel mehrere Wochen aus und kämpfte sich mühsam zurück in die Mannschaft, die sich in der Zwischenzeit an die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey Liga gesiegt hatte. Erst Ende Februar konnte er wieder ins Training und in den Spielbetrieb einsteigen. „Verletzungen können einen immer treffen. Da ist es wichtig, vorzusorgen.“ Das hatte Schüle getan. Frühzeitig entschied er sich für ein „Sportmanagement“-Fernstudium am IST-Studieninstitut in Düsseldorf.

„Das Gute ist, dass ich als Profisportler meine Lernzeiten flexibel einteilen kann. So kann ich beispielsweise auf der Rückreise von Auswärtsspielen mir die Online-Vorlesungen auf dem Laptop anschauen oder schnappe mir die Studienhefte.“ Sehr bald wird Schüle wieder die Gelegenheit haben: Die DEG startet am 16. März in die Playoffs mit einem Auswärtsspiel bei den Grizzly Adams Wolfsburg. Busfahrt: Knapp fünf Stunden.

2Faktor Perspektive

Auf eine lange Karriere als Profisportler blickt Fußballer Christian Weber zurück. Der Verteidiger, der derzeit für die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf in der viertklassigen Regionalliga spielt, absolvierte 12 Bundesliga-Spiele für den MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf und 259 Zweitliga-Spiele für den 1. FC Saarbrücken, Greuther Fürth, den MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf. Bei der Fortuna fand er schließlich seine sportliche Heimat und stieg mit der Fortuna 2012 in die Bundesliga auf. Nach einem anschließenden, nur viermonatigen Intermezzo bei Drittligist Alemannia Aachen wurde Weber einiges vor Augen geführt: Die Alemannia musste in der Saison 2012/2013 Insolvenz anmelden. „Als ich von der Alemannia zurück zur Fortuna gehen konnte, habe ich gemerkt, wie schnell es im Sport gehen kann“, sagt Weber. Aachen konnte ihm aufgrund finanzieller Nöte keine Perspektive mehr bieten, Fortuna ihm glücklicherweise schon.

Online Cookies

Zum damaligen Zeitpunkt aber hatte Weber sich bereits für ein Fernstudium am IST-Studieninstitut entschieden. „Das entscheidende Argument für mich war die Flexibilität. Ich wusste, dass ich Vater werde. Ich war Profisportler und habe nebenbei bei der Zecco Sportkommunikation gearbeitet.“ Sein „Sportmanagement“-Fernstudium schloss er erfolgreich ab und arbeitet nun auf der Geschäftsstelle von Fortuna.

Angelina Hübner vor dem IST-Hauptgebäude in Düsseldorf
Angelina Hübner ist eine erfolgreiche Athletenmanagerin.

3Faktor Vision

Angelina Hübner, geborene Grün, ist eine der erfolgreichsten deutschen Volleyballerinnen. Zweimal nahm sie als Mannschaftsführerin der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen teil und führte sie zum Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 2003 und der Silbermedaille bei der Europameisterschaft 2011. Mit ihren Vereinen in Deutschland, Italien, der Türkei, Russland und Aserbaidschan gewann sie zahlreiche nationale und internationale Titel, unter anderem zweimal die Champions League.


Drei Profisportler, eine Motivation: Sich frühzeitig ein berufliches Standbein für die Karriere nach der Profikarriere aufzubauen. Für alle Profisportler (und Nicht-Profisportler), die interessiert sind: Hier gibt es weitere Informationen zu den IST-Weiterbildungen Athletenmanagement und Sportmanagement.

Unternehmen investieren Milliarden in Hochschulbildung

Rund 2,51 Milliarden Euro investierten deutsche Unternehmen in 2012 in die Hochschulbildung. Das belegt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, die dazu über 1.300 Rückmeldungen von Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern ausgewertet hat.

Aus der Studie geht hervor, dass das duale Studium dabei das größte Investitionsfeld ausmacht, mit einigem Abstand gefolgt von Praktika und dann Mitarbeitern, die ein berufsbegleitendes Studium absolvieren. Die am häufigsten genannten Gründe für diese Investitionen sind die bessere Möglichkeit der Rekrutierung von Fachkräften, die Stärkung der Praxisorientierung von Studierenden und die Stärkung von speziellen Fachrichtungen, die zum Unternehmen passen. Diese Ziele werden in allen Fällen mit über 50 Prozent erreicht, die Stärkung der Praxisorientierung gelingt dabei sogar bei mehr als zwei drittel der Unternehmen.

Welche Aspekte sind für Unternehmen wichtig?

Christoph Sochart eröffnet den 1. Düsseldorfer Hochschultag - Ein Event zur Vernetzung von Unternehmen und Hochschulen.
Christoph Sochart eröffnet den 1. Düsseldorfer Hochschultag – Ein Event zur Vernetzung von Unternehmen und Hochschulen.

Der Aspekt „Praxisorientierung bei der Theorievermittlung“ spielt auch bei der Entscheidung für eine Investition und die Zusammenarbeit mit einer Hochschule eine wichtige Rolle, was fast 90 Prozent der befragten Unternehmen bestätigen. Die Möglichkeit, das Lehrangebot so zu organisieren, dass nur geringe bis keine Einschränkungen in der Ausübung der Berufstätigkeit entstehen, wird ebenfalls als sehr wichtig erachtet. Flexibilität im Studium und eine individuelle Abstimmung bei der Ausgestaltung der Praxisphasen, Anrechnung von Leistungen und speziell auf Unternehmensanforderungen zugeschnittene Weiterbildungsangebote sind weitere wichtige Aspekte. Auch die Ortsunabhängigkeit von Lehrangeboten beispielsweise durch Online-Kurse ist für fast 50 Prozent der Unternehmen ein entscheidungsrelevanter Aspekt.

Wenig überraschend: Bei der Auswahl von Hochschulen als Kooperationspartner ist für Unternehmen vor allem das spezifische Fachprofil der Hochschule von Bedeutung. Darauf folgen aber auch schon „weiche Faktoren“ wie regionale Nähe und persönliche Kontakte, die Vertrauen und damit eine Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit schaffen. Fazit und Handlungsempfehlung der Studie ist, dass Unternehmen und Hochschulen persönliche und regionale Kontakte pflegen und in enger Zusammenarbeit Studienangebote entwickeln und durchführen sollten, von denen Unternehmen und Studierende gleichermaßen profitieren.

Regionale Vernetzung als Erfolgsfaktor

Die Initiatoren des Events von links nach rechts: Christoph Sochart, Patrick Schöwe und Wolfram Brecht.
Die Initiatoren des Events von links nach rechts: Christoph Sochart, Patrick Schöwe und Wolfram Brecht.

Um die Vernetzung von Unternehmen und Hochschulen in der Region voranzutreiben, luden der Düsseldorfer Ausbilderkreis e.V. und die Unternehmerschaft Düsseldorf und Umgebung e.V. am 7. März 2016 zum „1. Düsseldorfer Hochschultag – Innovative Studiengänge und Kooperationsmöglichkeiten als Chance für Arbeitgeber“ ein, der im Seminarzentrum der IST-Hochschule für Management stattfand. Unternehmen hatten hier die Möglichkeit, sich in kürzester Zeit umfassend über die verschiedenen Studienangebote und –varianten zu informieren, die von 12 regional vertretenden Hochschulen präsentiert wurden.

Auch in Zukunft soll das Netzwerk zwischen Hochschulen und Unternehmen in der Region weiter gestärkt werden. Das ist nicht nur eine Empfehlung der Studie, sondern auch das Fazit der Teilnehmer dieser Erstveranstaltung.

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