Künstliche Intelligenz verändert schon jetzt unsere Arbeitswelt: schnell, tiefgreifend und unumkehrbar. Ob im Marketing, in der Kundenbetreuung, bei der Datenanalyse oder der Softwareentwicklung – immer mehr Unternehmen integrieren KI in ihre Prozesse, um fundierte Entscheidungen zu treffen, Kommunikation zu automatisieren oder Produktionsabläufe zu optimieren. Doch mit den neuen Möglichkeiten wächst auch die Verantwortung – vor allem gegenüber Mitarbeiter:innen.


Ab Februar 2025 wird diese Verantwortung gesetzlich geregelt: Mit dem sogenannten EU AI Act – der ersten umfassenden Verordnung zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz in der Europäischen Union. Ein zentrales Element darin ist die Schulungspflicht.
Was das für Unternehmen bedeutet, wie sich die Schulungen konkret umsetzen lassen und warum das Ganze mehr ist als nur eine neue Regulierung, liest Du in diesem Beitrag.
Was der EU AI Act konkret verlangt
Der EU AI Act wurde 2024 verabschiedet und tritt am 2. Februar 2025 vollständig in Kraft. Ziel der Verordnung ist es, europaweit einheitliche Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz zu schaffen – mit Fokus auf Sicherheit, Transparenz und Risikominimierung.
Zentrales Element ist die Einstufung von KI-Systemen nach ihrem Risikopotenzial. Für sogenannte Hochrisiko-Systeme, etwa bei automatisierten Entscheidungen im Personalwesen oder der Kreditvergabe, gelten besonders strenge Vorgaben. Doch auch abseits dieser Systeme fordert die KI-Verordnung klare Prozesse, nachvollziehbare Entscheidungen und verantwortungsvollen Umgang mit KI.
Laut Artikel 4 des EU AI Acts sind Unternehmen verpflichtet, sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter:innen, die mit KI-Systemen arbeiten, über ein ausreichendes Maß an Wissen und Kompetenzen verfügen und dieses regelmäßig aktualisieren. Denn Weiterbildung ist kein einmaliger Akt, sondern ein fortlaufender Prozess.
Auch wenn die Verordnung keine bestimmten Formate vorgibt, ist klar: Ohne gezielte Qualifizierung lassen sich die Anforderungen kaum erfüllen und der Bedarf zieht sich durch nahezu alle Unternehmensbereiche.
Warum braucht es eine KI-Schulungspflicht?
Künstliche Intelligenz ist kein klassisches Tool. Sie trifft Entscheidungen, analysiert Daten, beeinflusst Prozesse. Wer mit KI arbeitet, braucht die nötige KI-Kompetenz und ein grundlegendes Verständnis dafür, wie diese Systeme funktionieren, wo ihre Grenzen liegen und welche rechtlichen und ethischen Fragen sich daraus ergeben. Genau hier setzt die Schulungspflicht an: Sie soll sicherstellen, dass Betreiber:innen mit KI-Systemen verantwortungsvoll umgehen – unabhängig davon, ob sie in der Entwicklung, Anwendung oder Überwachung tätig sind.
Wer ist betroffen?
Die neue Schulungspflicht gilt für alle Personen und Organisationen, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten – unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße. Die Verordnung unterscheidet dabei zwischen:
- Anbieter:innen von KI-Systemen (z. B. Entwickler:innen, Hersteller:innen oder Anbieter:innen zur Weiterverwendung)
- Betreiber:innen bzw. Nutzer:innen von KI-Systemen (also alle, die KI in ihren Abläufen einsetzen)
Entscheidend ist nicht, ob ein Unternehmen selbst KI entwickelt, sondern ob es KI nutzt oder integrierte Systeme einsetzt – sei es in der Personalabteilung, im Marketing, in der Produktion oder in der Verwaltung.
Kurz gesagt: Wer mit KI arbeitet – direkt oder indirekt – ist verpflichtet, Mitarbeiter:innen entsprechend zu schulen.
Was genau muss geschult werden?
Die Anforderungen sind nicht starr, sondern richten sich nach Rolle, Aufgabe und Erfahrung der jeweiligen Mitarbeiter:innen. Trotzdem gibt es einige Themenfelder, die in keiner Schulung fehlen dürfen:
- Grundlagen der Künstlichen Intelligenz
Was kann KI – und was (noch) nicht? Wie funktionieren generative Modelle wie LLMs oder GANs? - Rechtliche Rahmenbedingungen
Datenschutz und Nachvollziehbarkeit – insbesondere im Lichte des EU AI Acts. - Ethische Fragen
Umgang mit Diskriminierung, Fairness und Verantwortung beim KI-Einsatz. - Sicherheitsaspekte
IT-Sicherheit, vertrauenswürdiger KI-Einsatz. - Aufgabenbezogenes Systemwissen
Konkreter Einsatz von KI-Systemen im Arbeitsalltag – vom Prompting bis zur sicheren Integration generativer Tools.
Entscheidend ist: Die Schulung muss praxisnah und verständlich sein. Es bringt wenig, Entwickler:innen mit allgemeinen Ethik-Leitlinien zu beschallen und umgekehrt HR-Teams mit technischen Details zu überfordern.


Wie sich KI-Schulungen im Unternehmen erfolgreich umsetzen lassen
Viele Unternehmen verfügen bereits über etablierte Weiterbildungsstrukturen – ein Vorteil, der sich für KI-Schulungen gezielt nutzen lässt.
Wichtig ist eine klare Bedarfsanalyse: Welche Mitarbeiter:innen arbeiten mit KI-Systemen und in welchem Umfang? Wer wird künftig stärker mit KI in Berührung kommen? Nur mit einem strukturierten Überblick lassen sich Zielgruppen, Inhalte und Formate sinnvoll planen.
Auch wenn sich die Anforderungen je nach Tätigkeitsbereich unterscheiden können, ist nicht immer eine aufgabenscharfe Trennung nötig. Allgemeine Schulungen mit praxisnahen Grundlagen bieten einen sinnvollen Einstieg für viele Mitarbeiter:innen, unabhängig von Funktion oder Vorkenntnissen.
Flexibilität ist ein Schlüsselfaktor für die erfolgreiche Umsetzung: Online-Formate, modulare Lernangebote oder kurze, aufeinander aufbauende Einheiten ermöglichen individuelle Lernpfade und lassen sich gut in den Arbeitsalltag integrieren – gerade für kleinere oder dezentrale Teams.
Zudem sollten Unternehmen die Möglichkeit schaffen, das Gelernte regelmäßig aufzufrischen. Denn KI entwickelt sich rasant und mit ihr auch die regulatorischen Anforderungen.
Nicht zuletzt ist einesaubere Dokumentation unerlässlich. Unternehmen müssen nachweisen können, dass Schulungen stattgefunden haben, welche Inhalte vermittelt wurden und wann eine Aktualisierung sinnvoll ist. Digitale Lernplattformen oder zentrale Schulungsnachweise helfen, diese Pflicht effizient umzusetzen.
Künstliche Intelligenz meistern – mit der richtigen Weiterbildung
Wer KI-Systeme als festen Bestandteil der Arbeitswelt sieht, sollte den Fokus auf eine langfristige KI-Kompetenz legen. Das gelingt am besten mit Weiterbildungen, die auf die Praxis zugeschnitten sind – z. B. durch kompakte Online-Trainings, Seminare für Führungskräfte oder berufsbegleitende Zertifikatslehrgänge.
Genau hier setzt die Weiterbildung KI kompakt (EU AI Act) des IST-Studieninstituts an.
Sie richtet sich an Berufstätige, die generative KI-Systeme wie ChatGPT, Bildgeneratoren oder automatisierte Analyseverfahren bereits nutzen oder künftig einsetzen möchten. Die Schulung vermittelt innerhalb eines Monats zentrale Kenntnisse für den sicheren und effektiven Einsatz von KI im Arbeitsalltag. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um die rechtlichen, ethischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die der EU AI Act aufwirft.
Ein besonderer Fokus liegt auf praxisnahen Anwendungen: Wie funktioniert ein generatives KI-System wirklich? Welche Prompts führen zu den besten Ergebnissen? Wie lassen sich Prozesse mithilfe von KI-Systemen effizient gestalten, ohne dabei gegen Datenschutz oder Urheberrecht zu verstoßen? Anhand realer Use Cases lernen Teilnehmer:innen, was in der Praxis zählt und wo Herausforderungen lauern.
Die Weiterbildung ist vollständig online und flexibel aufgebaut. Zwei kompakte Vorlesungen (je 30 Minuten) und zwei Live-Webinare (je 2 Stunden, vormittags von 9-11 Uhr) mit erfahrenen Dozent:innen sorgen dafür, dass sich das neue Wissen problemlos in den Arbeitsalltag integrieren lässt, ohne Ausfallzeiten, aber mit nachhaltigem Lerneffekt.


Fazit: Schulung ist keine Last, sondern ein echter Gewinn
Die KI-Schulungspflicht 2025 bringt klare Verpflichtungen mit sich: Betreiber:innen von KI-Systemen müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter:innen über ein ausreichendes Maß an Kenntnissen und Kompetenzen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz verfügen. Was auf den ersten Blick nach zusätzlicher Pflicht klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als echte Chance. Unternehmen, die jetzt in die Schulung relevanter Technologien investieren, stellen sicher, dass sie nicht nur ihre gesetzlichen Pflichten erfüllen, sondern KI mit Augenmaß und Expertise einsetzen können.
Wenn Du mehr über praxisnahe Schulungsformate oder kompakte Weiterbildungsangebote erfahren möchtest, findest Du hier den passenden Einstieg – für Dich, Dein Team oder Dein gesamtes Unternehmen.