

Ernährungstrends 2025 – und was sie für 2026 bedeuten
Alexandra Naumann - 25.11.2025
Ernährung ist heute weit mehr als reine Nahrungsaufnahme. Sie ist Ausdruck von Identität, Gesundheitsbewusstsein und gesellschaftlicher Verantwortung. Wie wir essen, was wir einkaufen und welche Werte wir mit unserer Ernährung verbinden, zeigt, wie sich unsere Gesellschaft verändert. Ernährung wird persönlicher, technologischer und nachhaltiger. Doch was bleibt davon für 2026? Vieles entwickelt sich weiter. Der Blick auf die aktuellen Ernährungstrends zeigt, wie tiefgreifend sich unser Verhältnis zum Essen wandelt und welche Chancen sich daraus für Verbraucher:innen ebenso wie für Fachkräfte in der Ernährungsberatung ergeben.
1. Pflanzenbasierte Ernährung: vom Trend zur Normalität
Der vielleicht bedeutendste Trend unserer Zeit bleibt die pflanzenbetonte Ernährung. Der Wandel hin zu weniger Fleisch und mehr pflanzlichen Lebensmitteln ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Flexitarisch oder vegetarisch zu leben, also gewollt auf bestimmte tierische Produkte zu verzichten, gilt inzwischen als Standard, nicht mehr als Ausnahme.
Der sogenannte Flexitarismus beschreibt eine Ernährungsform, die den bewussten Mittelweg zwischen vegetarischer und traditioneller Kost geht. Flexitarier:innen entscheiden sich ganz gezielt dafür, den Verzehr von Fleisch und Fisch deutlich zu reduzieren, ohne vollständig darauf zu verzichten. Im Vordergrund steht dabei kein strenger Verzicht, sondern ein verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln: Fleisch soll aus nachhaltiger, artgerechter Haltung stammen, Gemüse und pflanzliche Alternativen bilden die Grundlage einer klimafreundlichen und nährstoffreichen Ernährung.
Der Flexitarismus ist damit nicht nur ein Trend, sondern Ausdruck eines gesellschaftlichen Wertewandels. Er zeigt, dass Genuss und Nachhaltigkeit sich nicht ausschließen, sondern sogar gegenseitig ergänzen können. Studien belegen, dass immer mehr Menschen bewusst ihren Fleischkonsum reduzieren, um gesünder zu leben, die Umwelt zu schonen und gleichzeitig vielfältiger zu essen. Durch diese flexible Haltung wird es möglich, die Ernährung individuell, unterschiedlich und ausreichend zu gestalten und an persönliche Bedürfnisse und Lebensumstände anzupassen.
Bei der pflanzenbasierten Ernährung wird besonders deutlich, dass gesundheitliche, ökologische und ethische Motive ineinandergreifen. Wer sich überwiegend pflanzlich ernährt und dabei viel Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte in den Verzehr integriert, leistet nicht nur einen Beitrag zu einer klimafreundlichen Ernährungsweise, sondern profitiert auch gesundheitlich. Eine solche Ernährungsform liefert viele unterschiedliche Nährstoffe, Ballaststoffe und Vitamine, bei gleichzeitig weniger Fett und Cholesterin.
Auch der Fischkonsum verändert sich: Hochwertige, nachhaltig gefangene Sorten werden bevorzugt, während pflanzliche Alternativen wie Algen oder mikrobiell erzeugte Omega-3-Quellen an Bedeutung gewinnen. Für 2026 deutet sich an, dass sich dieser Trend weiter ausdifferenziert. Statt verarbeiteter Ersatzprodukte stehen wieder natürliche Nahrungsmittel im Fokus und damit eine abwechslungsreiche, frische und vielfältige Kostform. Gleichzeitig rücken Themen wie regenerative Landwirtschaft und Biodiversität stärker in den Vordergrund.

In der Ernährungsberatung spielt diese Entwicklung eine wachsende Rolle: Wer Menschen unterstützt, nachhaltiger und trotzdem ausreichend abwechslungsreich zu essen, trägt aktiv zu einer besseren Zukunft bei. Die IST-Weiterbildung Vegane:r Ernährungsberater:in vermittelt Fachwissen, um diese Themen kompetent in Beratungen einzubringen. Darüber hinaus vermittelt diese Fortbildung alles Wissenswerte rund um die Besonderheiten dieser Ernährungsweise und zeigt auf, worauf Vegetarier und vegan Lebende achten sollten.
2. Personalisierte Ernährung: individuell essen, gezielt profitieren
Ein zweiter großer Trend ist die zunehmende Personalisierung der Ernährung. Immer mehr Menschen möchten wissen, welche Ernährungsform wirklich zu ihrem Körper, ihrer Genetik und ihrem Alltag passt. Dank digitaler Tools, Apps und neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse wird es möglich, Ernährung je nach Lebensstil, Aktivitätslevel oder Stoffwechseltyp individuell abzustimmen.
Diese Entwicklung ist besonders spannend, weil sie zeigt, wie unterschiedlich Ernährung wirken kann. Was für die eine Person ideal ist, muss nicht automatisch auch für die andere passen. Manche profitieren von einer eiweißbetonten Kost, andere von einer ballaststoffreichen, manche integrieren Fisch, andere leben komplett pflanzlich. Wichtig ist, dass der Körper ausreichend mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt wird.
Die personalisierte Ernährung wird 2026 noch präziser: Sensoren, Blutzuckermessungen oder KI-gestützte Ernährungspläne ermöglichen immer genauere Empfehlungen. Wer diese Entwicklung beruflich begleiten möchte, kann sich mit einer fundierten Weiterbildung positionieren, etwa als Ernährungsberater:in oder Ernährungscoach am IST-Studieninstitut, in denen genau diese modernen Kompetenzen vermittelt werden.
3. Nachhaltige Ernährung: Verantwortung als Genussfaktor
Nachhaltigkeit bleibt auch 2026 das zentrale Leitmotiv in der Ernährung. Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für eine klimafreundliche Ernährungsform. Sie achten darauf, ausgewogen zu essen, regionale Produkte zu kaufen und den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Doch Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, darauf zu achten, was auf dem Teller liegt, sondern auch, wie Nahrungsmittel produziert, transportiert und verpackt werden. Verbraucher:innen bevorzugen zunehmend kurze Lieferketten, saisonale Produkte und regionaler Hersteller, die transparent arbeiten. Viele sind zudem bereit, auf bestimmte exotische Lebensmittel zu verzichten, wenn es regionale Alternativen gibt, die ähnlich schmecken und mehr Nachhaltigkeit bieten.
4. Funktionelle Ernährung und Darmgesundheit: Essen als Medizin
Essen wird zunehmend als gezielte Gesundheitsstrategie verstanden. Die sogenannte funktionelle Ernährung stellt bestimmte Nahrungsmittel in den Mittelpunkt, die einen positiven Effekt auf Körperfunktionen haben, etwa auf Verdauung, Mikrobiom, Immunabwehr oder Energiehaushalt.
Fermentierte Produkte, Vollkorn, probiotische Lebensmittel oder hochwertige Fette aus Fisch und Nüssen gelten als Schlüsselfaktoren einer modernen, ausgewogenen Ernährungsform. 2026 wird dieser Ansatz noch stärker verbreitet sein, weil immer mehr Menschen erkannt haben, dass präventive Ernährung besser wirkt als jede Diät.
Gerade die Darmgesundheit steht weiterhin im Fokus, auch als Faktor der Langlebigkeit, auch Longevity genannt. Sie beeinflusst nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch Konzentration, Hautbild und Stimmung. Profis, die erklären können, wie eine funktionelle Ernährung mit ausreichend Nährstoffen zu einem gesünderen Leben beiträgt, sind gefragter denn je.
Die IST-Weiterbildung zum Ernährungscoach oder Longevity Coach vermittelt praxisnahes Wissen, um genau hier professionell anzusetzen.
5. Clean Eating: bewusst natürlich essen
Ein weiterer Ernährungstrend, der auch 2026 aktuell bleiben dürfte, ist das sogenannte Clean Eating. Dabei handelt es sich nicht um eine kurzfristige Diät, sondern um eine langfristig angelegte Ernährungsform, die auf unverarbeitete, natürliche Lebensmittel setzt und weitgehend auf stark industriell bearbeitete Produkte verzichtet. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und hochwertige Fette bilden die Basis, während Zuckerzusätze, künstfliche Aromen und Fertigprodukte möglichst gemieden werden.
Der Gedanke dahinter: Je „cleaner“ – also naturbelassener – die Ernährung, desto besser kann der Körper die enthaltenen Nährstoffe aufnehmen und verarbeiten.
Clean Eating reiht sich damit in die großen Ernährungstrends unserer Zeit ein: Es verbindet den Wunsch nach Gesundheit, Nachhaltigkeit und Achtsamkeit. Besonders interessant ist, dass dieser Trend mit anderen Bewegungen wie der pflanzenbasierten oder funktionellen Ernährung verschmilzt. Für 2026 ist zu erwarten, dass Clean Eating weiter an Bedeutung gewinnt, vor allem in Kombination mit Aspekten wie Regionalität, Klimafreundlichkeit und bewusstem Verzehr. Es steht sinnbildlich für den wachsenden Wunsch, ausgewogen und natürlich zu essen, ohne auf Genuss zu verzichten.

6. Flexible Mahlzeitenstrukturen: Alltagstauglichkeit statt Dogmen
Das traditionelle Drei-Mahlzeiten-Modell weicht immer stärker einer flexiblen, alltagstauglichen Ernährungsweise. Viele Menschen essen lieber mehrere kleinere Mahlzeiten am Tag. Bei dieser sogenannten „Snackification“ ist wichtig, dass diese Snacks nicht aus leeren Kalorien bestehen, sondern gesund und nährstoffreich sind: frisches Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und hochwertige Fette liefern Energie, ohne den Körper zu belasten.
Auch das intuitive Essen gewinnt an Bedeutung. Statt starren Regeln folgen Menschen wieder stärker ihrem Körpergefühl. Sie achten auf Hunger und Sättigung, wählen unterschiedlich kombinierte Mahlzeiten und erlauben sich, gelegentlich zu genießen ohne schlechtes Gewissen. 2026 wird dieser Trend noch stärker durch Achtsamkeit geprägt sein, denn Ernährung ist Teil eines gesunden Lebensrhythmus.
Chancen, Wirkung und Alltagstauglichkeit – was Ernährungstrends wirklich leisten können
Die beschriebenen Ernährungstrends – von pflanzenbasierten Konzepten über Flexitarismus bis hin zu personalisierter Ernährung – bringen zahlreiche Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich. Entscheidend ist, sie nicht als Dogma zu verstehen, sondern als Orientierung für eine ausgewogene und individuelle Ernährungsweise.
Wie wirken sich die Ernährungstrends auf den Körper aus?
Die meisten Trends setzen auf natürliche, ballaststoffreiche und nährstoffdichte Lebensmittel.
Das hat eine Reihe positiver Effekte:
für Stoffwechsel und Energie: Stabilere Blutzuckerwerte, weniger Heißhunger, ausgewogenere Energie über den Tag.
für Darm und Mikrobiom: Eine vielfältige Pflanzenkost stärkt das Mikrobiom und damit Verdauung, Immunsystem und sogar mentale Ausgeglichenheit.
für Longevity: Pflanzliche Ernährung, funktionelles Essen und geringe Verarbeitung entsprechen vielen Erkenntnissen aus der Langlebigkeitsforschung. Sie können Entzündungsprozesse reduzieren und langfristig das Risiko chronischer Erkrankungen senken.
Helfen die Trends beim Abnehmen?
Viele dieser Entwicklungen unterstützen ein natürliches Gewichtsmanagement allerdings nur indirekt. Wer mehr Gemüse und Vollkornprodukte isst, stark verarbeitete Produkte reduziert und bewusstere Mahlzeitenstrukturen etabliert, nimmt oft automatisch weniger Kalorien auf, fühlt sich länger satt und isst intuitiver.
Allerdings gilt: Nicht jeder Trend führt automatisch zur Gewichtsabnahme. Entscheidend ist die Gesamtheit des Ernährungsverhaltens.
Für wen eignen sich diese Ernährungsformen eigentlich?
Grundsätzlich können sich die Trends für viele Menschen eignen. Für gesundheitsbewusste Personen über Sportler:innen bis hin zu Menschen, die eine ausbalancierte und ressourcenschonende Lebensweise anstreben. Wichtig ist, individuelle Bedürfnisse, Vorlieben oder mögliche Unverträglichkeiten zu berücksichtigen.
Die Trends bieten Flexibilität, denn sie lassen sich unterschiedlich interpretieren und an den eigenen Alltag anpassen.
Wie gelingt der Einstieg in eine Ernährungsumstellung?
Eine erfolgreiche Veränderung beginnt selten mit radikalen Schritten. Sinnvoller ist eine schrittweise Annäherung, zum Beispiel:
Einen Bereich auswählen (z. B. mehr pflanzliche Mahlzeiten, weniger Zucker, mehr Frühstücksstruktur)
Natürliche Lebensmittel bevorzugen: Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte
Routinen etablieren: regelmäßige Mahlzeiten, bewusster einkaufen, ausreichend trinken
Kleine Schritte wählen, die sich wirklich umsetzen lassen
Flexibel bleiben! Nicht alles muss perfekt laufen. Der Trend soll Alltag erleichtern, nicht belasten.
Wie lassen sich die Trends alltagstauglich integrieren?
Die Umsetzung gelingt besonders gut, wenn Ernährung praktisch und realistisch gestaltet wird:
Meal Prep: Vorkochen verhindert Stress und spontane Ungesundheiten
Einfache Rezepte: One-Pot-Gerichte, Bowls, schnelle Gemüsegerichte
Gesunde Snacks: Nüsse, Obst, Hummus, Vollkorn-Cracker
Bewusst einkaufen: Zutatenlisten prüfen, saisonal und regional wählen
Achtsam essen: Pausen einplanen, langsam essen, Sättigung wahrnehmen
Trends als Inspiration für ein bewussteres Leben
Die aktuellen Ernährungstrends zeigen, wie sehr Gesundheit, Nachhaltigkeit und Genuss heute zusammengehören. Sie bieten Orientierung, neue Ideen und Motivation, ohne strikt zu sein. Wichtig bleibt eine ausgewogene, flexible und individuelle Ernährung, die sich am Alltag orientiert und nicht an Perfektion. Trends können inspirieren, den eigenen Lebensstil verbessern, langfristig zu mehr Wohlbefinden beitragen und gleichzeitig Gutes für die Umwelt tun.

Quelle: Pexels
Ernährung als Zukunftskompetenz
Wer beruflich in diesem Feld tätig ist, profitiert von diesen Entwicklungen. Ernährungsberatung wird immer ganzheitlicher: Fachkräfte müssen sowohl wissenschaftliches Wissen über Nährstoffe und Lebensmittel besitzen als auch Verständnis für Psychologie, Nachhaltigkeit und Lebensstil.
Wer versteht, wie sich Ernährungtrends entwickeln, kann Menschen dazu inspirieren, gesünder zu leben.
Das IST-Studieninstitut bietet mit den Weiterbildungen Ernährungscoach, Ernährungsberater:in, Vegane:r Ernährungsberater:in und Longevity Coach praxisorientierte Programme, die genau hier ansetzen. Teilnehmer:innen lernen, Ernährungstrends wissenschaftlich einzuordnen, individuelle Strategien zu entwickeln und Menschen in verschiedenen Lebenssituationen kompetent zu beraten.




