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07.03.2023

Master Sportbusiness Management Leah Luboldt
Master Sportbusiness Management Leah Luboldt

Leah Luboldt: like!

Die 25 Jahre junge Leah Luboldt ist erfolgreich als Tennisspielerin unterwegs. Mindestens genauso erfolgreich ist sie aber auch als Jung-Unternehmerin, Sportbusiness-Studentin und Social-Media-Sternchen. Im Interview spricht die Essenerin über Chancen und verpasste Chancen, Leiden und Leidenschaft, Follower und ein Leben im Flow.

IST: Leah, wo erwischen wir Dich an diesem sonnigen Februar-Morgen?
Leah Luboldt:
Auf dem Weg vom Gym in die Tennishalle. Die Wahrscheinlichkeit, mich irgendwo beim Sport zu treffen, ist ziemlich hoch.

… weil Du Deine Leidenschaft zum Beruf gemacht hast und hauptberuflich Tennis spielst. Klingt so, als lebtest Du Deinen Traum?
Luboldt:
Absolut, ja. Ich lebe und liebe Tennis. Seit meinem zehnten Lebensjahr betreibe ich Tennis als Leistungssport. Es ist meine große Leidenschaft. Und ich arbeite jeden Tag hart dafür mein Ziel, in die Top 100 der deutschen Rangliste zu kommen.

Und wie läuft es aktuell am Racket?
Luboldt:
Das vergangene Jahr war nicht so erfolgreich. Ich hatte mit mentalen Problemen zu kämpfen und habe daher viel in diesem Bereich gearbeitet. Jetzt läuft es wieder besser. Ich habe nach längerer Zeit mal wieder ein Turnier gewonnen und in der Niederrheinliga, der höchsten Spielklasse im Winter, drei meiner vier Partien an Position eins gewonnen. Als Team haben wir so mit dem Gladbacher HTC den Titel verteidigt.

Du hast Turniere gewonnen, bist mehrfache Mannschaftsmeisterin und stehst fast jeden Tag auf dem Platz. Vermisst Du eine Erfahrung?
Luboldt
: Ja. Ich vermisse, dass ich nie auf der Profi-Tour gespielt habe. Es ist ein unfassbar teurer Sport, bei dem es super-schwierig ist, ohne Sponsoren oder ein wohlhabendes Elternhaus auf der Tour zu spielen. Die Chance habe ich verpasst. Daher habe ich mich auf nationale Turniere konzentriert.

Mit 25 ist es ja noch nicht zu spät, auch international den Durchbruch zu schaffen. Wie ist denn Deine Roadmap für 2023?
Luboldt:
Das stimmt schon – aber ich habe gelernt, nicht zu weit nach vorne zu schauen und lieber im Moment, im Flow zu bleiben. Ich trainiere weiter intensiv und freue mich auf die Sommersaison. Top 100, dann vielleicht die Top 50? Mal sehen, welche Chancen sich mir bieten.

Manch Gleichaltrige sind die letzten am Tresen. Du bist oft die Letzte abends am Platz. Was machst Du, wenn der Platzwart Dich nach Hause komplimentiert hat?
Luboldt (lacht):
Anderen Sport. Und tatsächlich liebe ich es, gut zu essen und zu reisen. Wenn ich mal Zeit finde, gehe ich auch gerne in den Garten oder lese etwas. 

Leah Luboldt
Zum Beispiel Deine Studienhefte. Du studierst neben Deiner Tenniskarriere an der IST-Hochschule den Master-Studiengang „Sportbusiness Management“. Wie funktioniert das?
Luboldt:
Es ist perfekt. Für mich als Sportlerin ist es die beste und vielleicht auch einzige Möglichkeit, mein Pensum an Sport beizubehalten und gleichzeitig zu studieren. An anderen Hochschulen ist das so nicht möglich. Ich bin unfassbar happy mit der IST und den Möglichkeiten, die mir durch die flexiblen und modernen Lehrmethoden geboten werden. 

Und warum studierst Du schon während Deiner Karriere?
Luboldt
: Ich weiß, dass ich das Leben, was ich aktuell führe, nicht ewig machen kann. Und ich möchte die Möglichkeit haben, nach dem Tennis in einen Beruf einzusteigen. Außerdem möchte ich mich auch intellektuell weiterentwickeln und neue Sachen lernen. 

Und was möchtest Du später machen?
Luboldt:
Im Eventbereich arbeiten. Und am liebsten Sportevents mitbegleiten und organisieren. Favorit wäre dabei natürlich Tennis. Also definitiv etwas in der Sportbranche – und dafür ist der Sportbusiness-Management-Master sicher eine gute Eintrittskarte.

Das stimmt. Empfiehlst Du auch anderen, jungen Tennisspielern und Tennisspielerinnen, sich bereits während der Karriere auf die Zeit danach mit einem Fernstudium vorzubereiten? 
Luboldt:
Ja, definitiv. Es erfordert zwar viel Disziplin, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, aber die meisten Leistungssportler bringen genau diese Eigenschaften mit. Es können immer Verletzungen, Leiden oder unvorhersehbare Ereignisse Deine Pläne durchkreuzen, weshalb man immer einen Plan B haben sollte.

Du investierst auch sehr viel Zeit in Social Media. Warum?
Luboldt:
Ich bin in der Coronazeit auf Instagram aktiver geworden und habe mir seitdem eine gute Community aufgebaut. Ich sehe mich definitiv nicht im klassischen Influencer-Business, sondern zeige einfach, wer ich bin und was ich mache. Mir macht es Spaß und ich freue mich, wenn ich Leute motivieren kann, selbst Sport zu treiben.

Hilft es Dir, Dich als Marke auf Social Media zu präsentieren?
Luboldt:
Natürlich. Netzwerke aufzubauen, vor allem im Sportbereich und speziell im Tennis, ist Gold wert. Ich gehe gewinnbringende Partnerschaften mit verschiedenen Marken ein.

 

Geht es heute überhaupt noch ohne die Selbstvermarktung über Social Media?
Luboldt
:  Ich glaube, dass Social Media wichtig ist für die Selbstvermarktung. Gerade für Randsportarten ist es eine gute Möglichkeit, seine Follower auf sich aufmerksam zu machen. Bei den Trendsportarten ist es heutzutage fast eine Selbstverständlichkeit auf Social Media aktiv zu sein. Insta und Co. bieten eine gute Plattform, eine große Community aufzubauen und darüber für Partner attraktiv zu werden. Es bietet eine Möglichkeit, nebenher noch gutes Geld zu verdienen. 

Einer, der die Social-Media-Klaviatur ähnlich gut wie die Filzkugel beherrscht, ist Nick Kyrgios, der Ausnahmespieler, der durch seine Ausnahmezustände auf dem Platz die Tenniswelt polarisiert. Was hältst Du von dem Australier?
Luboldt:
Er ist ein verrückter, aber außerordentlich talentierter Spieler. Auch wenn es schon einige Situationen in der Vergangenheit gab, in denen er sich definitiv danebenbenommen hat – ich mag ihn. Ich finde, man braucht im Tennis auch Charaktere. Spieler und Spielerinnen, die mal anecken, die anders spielen, die einfach anders sind. 

Das macht es auch für die Zuschauer interessanter. Das Damentennis hinkt, was das Interesse angeht, immer noch dem Herrentennis hinterher. Woran liegt das?
Luboldt:
Aus meiner Sicht ist Herrentennis teilweise auch einfach viel interessanter zum Zuschauen. Die Ballwechsel sind länger, die Spielweise ist kreativer. Bei den Damen ist es häufig zu schnell. Mir fehlt da etwas das variable Spiel: Stoppbälle, Netzangriffe und Topspin-Variationen zum Beispiel. 

Wer sind denn Deine Lieblingsspieler?
Luboldt:
Bei den Herren ganz klar Rafael Nadal. Bei den Frauen war es immer Maria Sharapova. Aktuell gibt es keine Spielerin, die mir richtig gut gefällt.

Beim Thema „Lieblingsspieler“ drängt sich immer auch die Frage nach dem GOAT auf. Wer ist für Dich der Größte aller Zeiten?
Luboldt
: Novak Djokovic, auch, wenn ich ihn menschlich nicht so mag. Der Djoker ist in allen Belangen – dazu zählen auch Ernährung und Physis beispielsweise – ein unfassbares Vorbild. Ich bin mir sicher, dass er letztlich auch die meistens Grand-Slam-Titel aller Zeiten gewinnen wird.

Leah, wir danken Dir für das Gespräch und wünschen Dir ebenfalls noch viele Titel. Und falls es nicht zu Grand-Slam-Siegen reichen sollte, bist Du mit Deinem Studium bestens aufgestellt für eine Karriere nach der Tenniskarriere.

Alle Informationen zum Studiengang gibt es hier.