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05.04.2017

Sommer, Sonne, Sommerakademie: zwölf Stipendien für die Uni Liechtenstein

Die Liechtensteinische Regierung vergibt zwölf Stipendien für die „8. Internationale Sommerakademie für Journalismus und PR“, die vom 31. Juli bis 25. August in Vaduz stattfindet. Claudia Schanza, Leiterin der Sommerakademie, erzählt im Interview, was die Teilnehmer an spannenden Inhalten, Veranstaltungen und Kooperationen erwartet.

Interessenten für diesen Uni-Lehrgang können am 8. Juni an einem Aufnahmetest an der IST-Hochschule für Management teilnehmen. IST-Studierende des Bachelor-Studiengangs „Kommunikation & Medienmanagement“ können sich die Leistungen mit zehn ECTS-Punkten im Modul Medienpraxis anrechnen lassen.

IST: Frau Schanza, wer genau darf sich um dieses Stipendium bewerben?
Claudia Schanza:
Junge Leute, die entweder noch im Studium stecken oder Absolventen, die ein Sprungbrett in den Job brauchen. Es geht den meisten auch um die Berufspraxis und die Arbeitsproben. Aber viele kommen auch, weil sie noch nicht wissen, welche Art von Journalismus ihnen am meisten liegt – oder ob sie vielleicht doch in die PR gehen sollten. Die vielen Inhalte und Gespräche mit den Dozenten – auch nach Feierabend – bieten da Orientierung. Und alle Teilnehmer eignen sich das Handwerk sehr schnell an. Sie kommen schon in kurzer Zeit zu beeindruckenden Berichten, die es in die Liechtensteiner Tageszeitungen „Volksblatt“ und „Vaterland“ schaffen.

Wie kommen die Studenten so rasch zu solchen Ergebnissen?
Schanza:
Unser Fokus liegt ganz klar auf der Praxis. Es reisen hervorragende Vortragende aus Deutschland, der Schweiz und Österreich an, die nicht nur reden, sondern auch Workshops halten. Von Beginn an arbeite ich eng mit den beiden Liechtensteinischen Tageszeitungen zusammen, wir liefern Themenvorschläge und aktuelle Geschichten. Die Studierenden recherchieren, fotografieren und texten selbst – und reisen Ende August mit eigenen gedruckten Stories nach Hause. Sehr schnell spüren die jungen Leute, ob bei knapper Deadline die Nerven flattern oder ob sie am liebsten bereits online ihre Geschichte publizieren wollen.

Das klingt sehr spannend, welche Medienprofis sind als Dozenten dabei?
Schanza:
Viele sind uns seit Jahren treu, zum Beispiel Spiegel-Reporter Claas Relotius wird wieder mit dabei sein. Aus der Chefredaktion der Schweizer Weltwoche kommt der streitbare Philipp Gut.

Um dabei zu sein, müssen sich die Interessenten bis zum 28. April bewerben. Wer es dann in die engere Auswahl schafft, wird für den 8. Juni nach Düsseldorf ins IST zum Aufnahmetest eingeladen. Was erwartet die Kandidaten da?
Schanza:
Um die individuelle Betreuung zu garantieren, vergeben wir nur zwölf Studienplätze. Und weil wir alle Teilnehmer bis zum krönenden Abschluss – dem Zertifikat mit zehn ECTS-Punkten und einem persönlichem Feedback-Gespräch im Rahmen einer Wanderung in den Bergen – dabei haben möchten, müssen sie bestimmte Grundvoraussetzungen erfüllen, um nicht nach der ersten Woche abzubrechen. Beim Test sehen wir, ob die Kandidaten über eine gewisse Allgemeinbildung verfügen, regelmäßig Medien konsumieren und ob sie erkennen, was wichtig ist. Sie müssen Fragebögen ausfüllen und eine Kurzmeldung verfassen.

Haben Sie noch Kontakt zu Absolventen früherer Jahrgänge?
Schanza:
Ja, mehrere sind mittlerweile in sehr guten Jobs etabliert und kehren zurück – als Dozenten. Nicolai Morawitz aus Deutschland beispielsweise arbeitet seit Jahren für die Schweizer Nachrichtenagentur sda und leitet den Workshop „Mobile Journalism“. Und der Südtiroler Stefan Mair ist Ressortleiter bei der Schweizer „Handelszeitung“, er referiert bei uns über Wirtschaftsjournalismus. Andere sind bei APA, dpa, BILD-Zeitung, Reuters, Kurier, Servus-TV und in Pressestellen gelandet. Die Sommerakademie ist definitiv eine Brücke ins Berufsleben.

Wieso nennt sich diese Sommerakademie „International“?
Schanza:
Weil die Vortragenden und Absolventen nicht nur Liechtensteiner sind, sondern auch aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Südtirol, Ungarn, Weißrussland und den USA kommen. Aber unsere Arbeitssprache ist Deutsch.

Auf der Homepage haben wir sofort das Foto mit Frank-Walter Steinmeier und den Teilnehmern im Vorjahr gesehen. Wie kam es denn dazu?
Schanza:
Voriges Jahr fand im August das Treffen der deutschsprachigen Außenminister in Liechtenstein statt. Die dortige Außenministerin, Aurelia Frick, organisierte ein Frühstück mit unseren Studenten, die fast zwei Stunden lang Fragen an den damaligen deutschen Außenminister und seine Kollegen aus der Schweiz und Liechtenstein stellen konnten. Im Anschluss verfassten sie Artikel für die lokalen Zeitungen. Das war natürlich ein spezielles Highlight.



IST-Studierende können sich bei Interesse an Prof. Dr. Verena Renneberg unter der Email-Adresse vrenneberg@ist-hochschule.de wenden. Alle Informationen und Anmeldemöglichkeiten gibt es auf www.uni.li/journalismus. Die Anmeldefrist endet am 28. April.

Foto 1: Akademie-Leiterin Claudia Schanza (Foto: Jana Kugoth)
Foto 2: Die Teilnehmer 2016 beim „Fürstenfest“, dem alljährlichen Staatsfeiertag am 15. August, auf der Schlosswiese in Vaduz (Copyright: Claudia Schanza)
Foto 3: Die beiden Außenminister Didier Burkhalter (CH) und Aurelia Frick (FL) mit ihrem damaligen Amtskollegen und heutigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (vor Kopf am Tisch sitzend, v.l.) beim Frühstück mit den Teilnehmern der Sommerakademie 2016 (Copyright: Roland Korner).