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06.07.2023

Marvin Matip
Marvin Matip

Schanzer-Held mit Wissensdurst

Nationalspieler, Aufstiegskapitän, Rekordspieler – Marvin Matip blickt auf eine erfolgreiche Zeit als Aktiver zurück. Mit seiner erstklassigen Bachelor-Arbeit startet der ehemalige Bundesliga-Akteur nun seine Laufbahn abseits des Rasens.

Im Dezember 2013 passierte etwas Ungewöhnliches. Marvin Matip musste zum Äußersten greifen, um einen Gegentreffer zu verhindern und flog beim Auswärtsspiel in Aue mit Rot vom Platz. Es blieb der einzige Platzverweis in weit über 400 Profispielen – und das als Innenverteidiger. Auf dem grünen Rasen ging der mittlerweile 37-Jährige stets energisch und kompromisslos zu Werke, aber auch immer als Teamplayer und wohlüberlegt.

Genau so lässt es der Rekordspieler des FC Ingolstadt nun auch nach seiner Karriere angehen. „Ich höre mir in den letzten Wochen sehr viel an und wäge dabei ab, in welche Richtung es bei mir gehen soll. Dabei waren einige Gespräche mit Unternehmen aus dem Sportbereich, aber durchaus auch sportferne Unternehmen. Nach erfolgreichem Bachelor-Studium und der Geburt meiner Tochter Valentina steht jetzt der nächste spannende Lebensabschnitt vor mir“, sagt der dreimalige kamerunische Nationalspieler.

Fußball und Börse
Studiert hat Marvin Matip „Sportbusiness Management“ an der IST-Hochschule. Mit seiner Bachelor-Arbeit „Börsennotierte Fußballvereine in Europa und die Auswirkungen ihrer sportlichen Ergebnisse auf die Börsenkurse – Eine systematische Literaturreview“ hat sich der gebürtige Bochumer einem spannenden Thema gewidmet. Die Erkenntnis daraus ist zwiespältig: „Die Fachliteratur zeigt keine eindeutige Korrelation, gewisse Studien zeigen eine, andere wiederum widerlegen sie. Ich kann sagen, dass sich ‚Fußballaktien‘ als Fan- oder Zockeraktien unter Umständen lohnen können, ich sie aber persönlich keinem rationalen Investor empfehlen würde.“

Mit Bochum, Köln und Ingolstadt lief Matip über 100 Mal in der Bundesliga auf, in Liga 2 kamen noch einmal über 250 Partien dazu. Dabei ging er über große Teile seiner Karriere als Kapitän voran, führte so den FC Ingolstadt zum erstmaligen Bundesliga-Aufstieg und wurde so zum Helden der Schanzer. Trotzdem dachte er schon früh an die Karriere danach: „Ich wollte die freie Zeit sinnvoll nutzen, um eine Basis zu haben. Bildung ist nun mal das Grundgerüst der Arbeitswelt. Sie spielt als Fußballer vielleicht keine Hauptrolle, aber spätestens mit dem Karriereende muss sich jeder damit beschäftigen. Deswegen ist es umso empfehlenswerter, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzten. Man hat als Profifußballer genug Zeit, nebenbei etwas für den Kopf zu tun. Das muss nicht bei jedem ein Studium sein, aber sich über Möglichkeiten und Chancen zu informieren, kann ich nur jedem Aktiven empfehlen.“

Vorfreude auf die Herausforderung
Dabei kamen dem Fußballer aus Leidenschaft, der seine Karriere aktuell beim SV Ingolstadt-Hundszell in der Kreisliga ausklingen lässt, die flexiblen Lehrmethoden der IST-Hochschule entgegen: „Mit den wenigen Pflichtpräsenztagen ist das Studium perfekt, um sich nebenberuflich weiterzubilden. Man kann sich Module und Prüfungstage flexibel einteilen und somit an seinen Arbeits- und Lebensalltag anpassen. Die Mischung aus Online-Tutorien und Online-Vorlesungen hat mir besonders geholfen, da es Interaktion mit Kommilitonen und Tutoren ermöglicht und das im Skript Gelesene optimal ergänzt und festigt.“

Der Blick geht für den frischgebackenen Familienvater in Richtung Zukunft. Dabei sind seine beruflichen Wünsche klar umrissen: „Grundsätzlich würde ich mich über die Arbeit in einem ‚hungrigen‘ Team freuen, das sich gemeinsam Ziele steckt und diese dann umsetzt. Am liebsten in einem Unternehmen, das sich in einer spannenden Branche bewegt und seine Mitarbeiter fördert und fordert.“ Die Botschaft ist deutlich: Einmal Teamplayer, immer Teamplayer!