Absolventenpreis 2023: Für ein besseres BEM

Das Thema, mit dem Sonja Goray die Jury der IST-Hochschule überzeugt hat, ist gesellschaftlich hochrelevant – weil es potenziell alle betrifft, die berufstätig sind und nach längerer Krankheit zurück ins Arbeitsleben kommen.

Die Absolventin des Master-Studiengangs „Prävention, Sporttherapie und Gesundheitsmanagement“ hat in ihrer ausgezeichneten Master-Thesis das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) unter die Lupe genommen und Faktoren herausgearbeitet, die dafür verantwortlich sind, dass einige Menschen das BEM bei ihrer Rückkehr ins Berufsleben in Anspruch nehmen und andere wiederum nicht.

„Die Gründe, warum Menschen einem Eingliederungsprozess zustimmen oder diesen ablehnen, sind wirklich sehr individuell“, erläutert Sonja Goray, Betriebliche Gesundheitsmanagerin im Landeszentrum Gesundheit NRW. Viele externe Faktoren spielen eine Rolle, wie zum Beispiel die Beratung durch verantwortliche Ärzte und positive oder negative Erfahrungen von Kollegen. Es gibt aber auch Faktoren, auf die ein Unternehmen Einfluss nehmen kann, wie auf die Gestaltung des Prozesses an sich, auf die Qualifikation des BEM-Beauftragten und auf das Verhalten der Führungskräfte.

„BEM ist ein wirklich gutes Instrument, das bei einer erfolgreichen Anwendung deutlich zur Mitarbeiterzufriedenheit führt. Man muss aber den Prozess verantwortungsvoll durchführen, dem betroffenen Beschäftigten mit Wertschätzung begegnen und Führungskräfte einbinden“, weiß Goray. Und man muss das Vertrauen der Menschen gewinnen, um die es in dem BEM-Prozess geht.

Die in ihrer Arbeit empirisch ermittelten Ergebnisse will die 27-Jährige nun bei ihrem Arbeitgeber umsetzen. Vor rund einem Jahr wurde ihr in der Behörde neben der Gesundheitsförderung und dem Arbeitsschutz noch das Betriebliche Eingliederungsmanagement übertragen. „Das war leider noch völlig unstrukturiert bei uns im Haus. Als dann die Suche nach einem geeigneten Thema für meine Masterarbeit anstand, brauchte ich nicht lange zu überlegen. Ich wollte unbedingt ein Thema bearbeiten, das ich auch für meine täglichen Aufgaben im BEM verwerten konnte.“

Und das ist ihr in herausragender Weise gelungen. Sie wurde für ihre Analyse nicht nur mit dem IST-Abslovent:innenpreis 2023 ausgezeichnet, sondern kann aus den identifizierten Faktoren, die eine Entscheidung der Betroffenen beeinflussen, konkrete Handlungsempfehlungen für ihre eigene Arbeit ableiten.

„Mein Job hier im Landeszentrum Gesundheit ist für mich ein Glücksgriff“, schwärmt Goray, die zuvor bei einer Krankenkasse tätig war, aber dort nicht recht glücklich wurde. „Ich habe unglaublich viele Freiheiten und Gestaltungsmöglichkeiten. Die Ergebnisse meiner Arbeit, die ich in Kürze auch veröffentlichen werde, sind hier auf fruchtbaren Boden gefallen und ich freue mich schon sehr auf die spannende Zeit der Umsetzung.“

Wir wünschen Sonja Goray viel Erfolg bei der Publikation ihrer Master-Thesis und weiterhin viel Spaß im Job.