Als Anna Wiesler die Bühne betritt, sind die Augen von 230 Branchenexpert:innen auf sie gerichtet und es wird still im Saal. Die Hoteldirektorenvereinigung verleiht während ihrer Frühjahrssitzung jährlich den begehrten Deutschen Hotel-Nachwuchspreis. IST-Dozentin Annas Wiesler gehört zu den drei Finalist:innen und muss mit ihrem Vortrag über „Chancen und Grenzen von KI in der Hotellerie“ das Publikum für sich gewinnen. Das Thema hat sie sich nicht ausgesucht, aber es liegt ihr: Digitalisierung in Hotels und in der Gastronomie – das ist für Anna Wiesler ein Heimspiel, denn im Seehotel Wiesler ist KI keine Zukunftsvision, sondern bereits voll im Einsatz. Digitalisierung im Hotel, das schließt für sie ganz selbstverständlich den täglichen Einsatz von KI in Onlinebuchung und Gästekommunikation mit ein. In der Zukunft, so Anna Wiesler, werden sich weitere digitale Themenfelder erschließen. Hoteliers werden von den neuen Möglichkeiten und Technologien profitieren. Sei es im Management oder ganz konkret in Bezug auf Gäste und Zimmer.
Anna Wiesler bei ihrem Vortrag zur Digitalisierung in Hotel und Gastronomie
Verdient gewonnen: Der Deutsche Hotel-Nachwuchspreis 2024
Siegerehrung: IST-Dozentin Anna Wiesler gewinnt den Deutschen Hotel-Nachwuchspreis 2024.
Mit ihrem fundierten Vortrag zur Digitalisierung in Hotel und Gastronomie kann Anna Wiesler punkten: Das Fachpublikum applaudiert und sie gewinnt mit überzeugendem Know-how den Deutschen Hotel Nachwuchs-Preis 2024! Der DHNP gilt unter den Newcomer:innen der Hotelbranche als echter „Karrierekick“, so beschreibt es auch der Vorjahresgewinner David Serenus Schad. Hoteliers können ihr berufliches Netzwerk deutlich ausbauen, Kontakte knüpfen und erlangen Bekanntheit und Anerkennung unter Kolleg:innen. Umstände, von denen nicht nur die Vorjahresgewinner:innen, sondern alle Finalist:innen profitieren.
Die eigene Karriere in die Hand nehmen
Anna Wiesler möchte anderen Newcomer:innen Mut machen, den Schritt nach vorne zu wagen, auf die eigenen Kompetenzen zu vertrauen, sich weiterzubilden und die eigene Karriere selbstbewusst in die Hand zu nehmen. Leidenschaft und Engagement zahlen sich in Hotellerie und Gastronomie immer aus! Auch in Bezug auf die Digitalisierung in der Hotellerie hat sie einen Schritt nach vorne gewagt, indem sie begann, als Dozentin am IST-Studieninstitut tätig zu sein.
Digitalisierung im Hotel und in der Gastronomie – Zukunft oder Gegenwart?
In ihren Weiterbildungen ermutigt sie die Teilnehmer:innen dazu, aktiv zu werden. Viele schieben die Auseinandersetzung mit Digitalisierung im Hotel auf die lange Bank und wollen abwarten, wohin der KI-Trend führt. Eine verpasste Chance, findet Anna Wiesler, denn bereits jetzt bietet die Digitalisierung so viele Möglichkeiten, Abläufe in Hotel und Gastronomie zu vereinfachen. Jeder Betrieb muss natürlich nach individuellen Lösungen für die eigenen Abläufe schauen, aber für alle Hotels ist der Einsatz von KI der Weg in die Zukunft.
In zwei Monaten zum Zertifikat: IST-Weiterbildung Digitalisierung in Gastronomie und Hotellerie
Am IST-Studieninstitut lernen Weiterbildungsteilnehmer:innen nicht nur die Bedeutung und Relevanz der Digitalisierung für die Branche sondern konkrete digitale Lösungen, Best-Practices aus Hotellerie und Gastronomie, die KI erfolgreich in ihren Alltag integriert haben, wie das Seehotel Wiesler. Nach zwei Monaten zeit- und ortsunabhängigem Online- Fernunterricht erhalten die Teilnehmer:innen ihre Zertifikate und können sich beispielsweise als Digitalisierungsbeauftragte:r in ihrem Unternehmen bewerben. Konkrete Angaben zur IST-Weiterbildung „Digitalisierung in Gastronomie und Hotellerie“ gibt es hier.
Mit Blick auf die Zukunft: Nachhaltigkeit in der Hotellerie
Ein weiteres ihrer Herzensthemen ist, neben digitalen Prozessen in Hotel und Gastronomie, auch die Nachhaltigkeit. Verbraucher:innen und Gäste sind sensibler geworden und erwarten zu Recht ein gesundes Umweltmanagement. In diesem neuen Bewusstsein liegt nicht nur eine große Chance für unsere Umwelt, sondern auch ein möglicher Wettbewerbsvorteil für Gastronom:innen und Hotelbetreiber:innen. Anna Wiesler erklärt den Weiterbildungsteilnehmer:innen konkrete Wege in ein nachhaltiges Umweltmanagement. Mit dieser Expertise und ihrem Zertifikat vom IST-Studieninstitut können die Teilnehmer:innen sich beispielsweise als Nachhaltigkeitsbeauftragte:r in Hotel oder Gastronomie anstellen lassen. Details zur IST-Weiterbildung „Nachhaltigkeit in der Hotellerie“ sind hier zu finden.
Anna Wieslers Fazit: Digitalen Prozessen offen gegenüberzustehen lohnt sich
Digitale Technologien, besonders der Einsatz von KI, sind natürlich eine Umstellung und erfordern in den Bereichen Tourismus und Hospitality ein Umdenken. Für viele Hoteliers stellt das eine Herausforderung dar, das ist klar. Doch es lohnt sich, offen für neue Möglichkeiten zu bleiben, Prozesse zu optimieren, Mitarbeiter zu motivieren, sich mit digitalen Abläufen auseinanderzusetzen. Die Branche ist im Wandel und Hoteliers müssen mitziehen. Wer sich das allein nicht zutraut, dem legt Annas Wiesler die genannten IST-Weiterbildungen ans Herz. Gerade im Gastgewerbe ist die Investition in fachliche Weiterbildung immer von Vorteil und ein Gewinn für Gäste und Gastgeber:innen.
Das Schild am Schulungsraum 3 weist in großen roten Lettern schon darauf hin, dass heute hier etwas Besonderes und kein Seminar stattfinden wird: „Assessment Center: bitte nicht stören!“ steht auf dem DIN A4-Blatt an der Tür. Und während im Inneren des Raums der Leiter des IST-Mentoringprogramms, Prof. Dr. Thomas Merz, inmitten der Beobachtergruppe scherzt, sitzen die sechs Studierenden, die gleich eine Präsentations- und Gruppenübung unter Beobachtung absolvieren dürfen, etwas schüchtern und sichtlich aufgeregt auf der anderen Seite des Raumes.
„Seien Sie bitte Sie selbst“, gibt Prof. Merz den Kandidat:innen das Credo des Tages mit an die Hand. Nach kurzer Vorstellungsrunde und Erklärung des anstehenden Verfahrens, gehen dann die Studierenden in unterschiedliche Räume, um sich individuell auf ihre jeweiligen Assessment-Aufgaben vorzubereiten.
Das Assessment Center als Türöffner für das Hochschulmentoring
Einmal im Jahr haben die Studierenden der IST-Hochschule für Management Gelegenheit, sich für das hochschuleigene Mentoringprogramm zu bewerben. Bei diesem werden die Teilnehmenden mit einer Top-Führungskraft aus der Wirtschaft in einem Tandem gekoppelt und können so besonders wertvolle Einblicke in die Businesswelt erhalten. Als Vorbereitung auf die besondere Rolle von Führungskräften müssen Studierende sich vor Aufnahme in das Programm in einem mehrstufigen Auswahlprozess behaupten, dessen Highlight ein Assessment Center darstellt. Dieses wird vom IST-Partner Kienbaum Consultants International durchgeführt.
Das Assessment Center erfüllt dabei zwei Anforderungen. Erstens soll geprüft werden, ob die Bewerber:innen eine grundsätzliche Eignung für das Programm mitbringen, zum anderen soll auch den Studierenden die Gelegenheit gegeben werden, zu erfahren, wie sich solch ein Assessment Center für Führungskräfte prinzipiell anfühlt. Die Erfahrung, solch ein Screening-Verfahren zu durchlaufen, ist dahingehend sehr wertvoll, dass man sich beispielsweise an die Situation gewöhnt, sich vor mehreren Beobachter:innen ansprechend und zielgerichtet zu präsentieren.
Ein valides, wertschätzendes und professionelles Verfahren
Dank der Unterstützung von Kienbaum Consultants International werden die Bewerber:innen in ein professionelles, leitfadengestütztes Verfahren gegeben, bei dem die Kandidat:innen von Berater:innen des Unternehmens unter Zuhilfenahme von einer Gruppe von Beobachter:innen wertschätzend beurteilt werden. Daraus ergibt sich dann ein Stärken-Entwicklungsfelder-Profil dieser Momentaufnahme, das die Studierenden im Nachgang des Assessment Centers für ihre weitere Selbstreflexion zur Verfügung gestellt bekommen.
Die Unterstützung von Kienbaum Consultants International besteht bereits seit Start des IST-Mentoringprogramms vor sechs Jahren. Die Partnerschaft reiht sich ein in die weiteren Kooperationen des Programms zur Wirtschaftsförderung des Kreises Viersen und dem DFK — Verband für Fach- und Führungskräfte. Alle Partner sorgen in engem Schulterschluss dafür, dass das Mentoringnetzwerk konstant wachsen kann.
Das erste Gespräch
Im „Assessment-Raum 1“ bereitet sich derweil eine Kandidatin auf die Präsentation ihrer ersten Aufgabe vor. Ihr gegenüber sitzen eine Kienbaum-Beraterin sowie zwei Beobachter:innen. Auch wenn die visuelle Zusammensetzung ein wenig an ein Tribunal erinnern sollte, schafft die Beraterin gleich in der Anmoderation zur Übung eine familiäre Atmosphäre: „Es gibt keinen Grund, aufgeregt zu sein, denn wir freuen uns, Sie kennenzulernen!“
Nach einer Stunde blicken alle in die erleichterten Augen der Bewerberin, die sich sehr gut geschlagen hat. In der anschließenden Beobachter-Konferenz wird das Gesehene anhand einer Bewertungsskala eingeordnet. Dabei wird kollektiv festgehalten, dass die Bewerberin sich nicht nur gut und selbstbewusst präsentiert habe, sondern auch besonders gelobt wird, dass die Teilnehmende ganz authentisch „sie selbst war“.
Musikveranstaltungen und Musikfestivals sind seit vielen Jahren fester Bestandteil unseres kulturellen, gesellschaftlichen und alltäglichen Lebens. Insbesondere seit den 2000er Jahren nimmt die Zahl der Musikfestivals aufgrund einer neuen Vielfalt an Interessen und Musikstilen stetig zu. Gleichzeitig steigen jedoch auch die Anforderungen an die Organisation von Musikfestivals. Aufgrund zahlreicher Vorfälle innerhalb der Branche und der Entwicklungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie ist das Sicherheitsbedürfnis der Besucherinnen und Besucher gestiegen und die Auflagen seitens der Kommunen, Städte und Länder wurden verschärft. Risiken wie Extremwetterlagen, Terroranschläge, Gewaltandrohungen oder Menschenansammlungen rücken immer mehr in den Fokus und machen Sicherheitsaspekte zu einem wichtigen Bestandteil der Festivalplanung. Mögliche Risiken und Gefahren im Vorfeld zu erkennen, zu analysieren, einzuordnen und daraus entsprechende Maßnahmen für das Festival abzuleiten, ist für Teilnehmende, Personal und das Festival als solches überlebenswichtig.
Risikomanagement – was gehört dazu?
Risikomanagement wurde lange Zeit als Marketingdesaster und hemmende Kraft in der Wirtschaft angesehen (Tarlow, 2002). Die Veranstalter waren der Annahme, dass Menschen sich von Risiken und unsicheren Orten fernhalten. Jedoch hat sich die Wahrnehmung von Risikomanagement aufgrund zahlreicher Vorfälle bei Veranstaltungen verändert. In der Eventbranche wird Risikomanagement als der Prozess der Bestimmung und des Umgangs mit Risiken beschrieben (Quinn, 2013). Er umfasst die Identifizierung potenzieller Notfälle, die Bewertung ihrer Auswirkungen auf die Veranstaltung und die Teilnehmenden, die Bestimmung angemessener Maßnahmen, Reaktionen und Ressourcen sowie Protokolle für Handlungsstränge im Risikofall (Rutherford Silvers, 2008). Ziel ist es, das Wohlergehen und die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher, des Personals und aller Interessengruppen vor Ort sicherzustellen und durch unterschiedliche Maßnahmen zu schützen (Bowdin et al., 2011). Doch wie wird dies in der Realität umgesetzt?
Hintergründe zur Studie
Nele Dugrillon, Absolventin des Master-Studiengangs Kommunikationsmanagement, hat in ihrer Abschlussarbeit das Risikomanagement bei Musikfestivals in NRW und Rheinland-Pfalz untersucht.
Um das herauszufinden, habe ich im Rahmen meiner Masterarbeit im Studiengang Kommunikationsmanagement eine empirische Studie durchgeführt. Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, einen Eindruck des aktuell umgesetzten Risikomanagements bei Musikfestivals in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu erhalten. Insbesondere ging es darum, ein Verständnis für den Umgang mit Risiken und Gefahren zu erlangen und einen Einblick in den Risikomanagementprozess der einzelnen Festivals zu erhalten. Hierfür habe ich neun qualitative Interviews mit Veranstalterinnen und Veranstaltern geführt, die entweder hauptberuflich, nebenberuflich oder ehrenamtlich ein Festival organisieren.
Risiken bei Musikfestivals
Im Rahmen der Studie wurden natürliche Gefahren wie Unwetter, Sturm, Gewitter, Hitze, Feuer und Starkregen sowie Besucherströme in Verbindung mit Massenpaniken als relevante Risiken identifiziert. Des Weiteren wurden Explosionen durch Gasflaschen, Risiken durch Einzelpersonen oder Gruppen, Risiken durch berühmte Persönlichkeiten und der umliegende Verkehr genannt. Interessant ist hier, dass ein Studienteilnehmer von „vermeidbaren Risiken“ spricht. Diese „vermeidbaren Risiken“ definiert er als Risiken, die mit dem Stand der Technik und in angemessenem Rahmen vermieden werden können. Damit differenziert er zwischen alltäglichen Risiken, die man in Kauf nimmt, wenn man die Haustüre verlässt, und Risiken, die der Veranstalter zu beachten hat. Es ist naheliegend, dass alle Studienteilnehmenden vermeidbare Risiken meinen, aber ein Teilnehmer diese, aufgrund seiner langjährigen Erfahrung, genauer benennt.
Die Umsetzung und Herausforderungen der Veranstaltenden
Insgesamt weisen die Ergebnisse der Studie auf eine hohe Relevanz von Risikomanagement hin, insbesondere aufgrund der sich stetig erhöhenden Auflagen der Behörden. Risikomanagement wird jedoch weitestgehend nicht als eigenständiger Prozess angesehen, sondern als Teil der Auflagenerfüllung. Demnach richtet sich der Rahmen, in dem das jeweilige Risikomanagement umgesetzt wird, nach den Auflagen der BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben).
Diese Auflagen richten sich wiederum nach der Art und Größe des Festivals und können von Behörde zu Behörde unterschiedlich ausfallen (Bauer et al., 2022). „Im Großen und Ganzen läuft das bei uns unter dem Rahmen Sicherheitskonzept“ sagt eine Studienteilnehmerin dazu. Die Grundlage für die meisten sicherheitsrelevanten Maßnahmen ist demnach das von den Ämtern auferlegte Sicherheitskonzept. Auch wenn kein offizielles Sicherheitskonzept gefordert wird, dienen die Anforderungen und Regularien, die in Form der Gestattung vom Ordnungsamt kommen, als Grundlage. „Der Prozess steckt da quasi mit drin“.
Grundsätzlich sind die Veranstaltenden für die Erstellung und Einhaltung des Sicherheitskonzepts verantwortlich. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass die BOS häufig bei der Erstellung des Konzepts mitwirken. Nach dem ersten Entwurf wird das Konzept beim zuständigen Ordnungsamt eingereicht und anschließend an die weiteren BOS weitergeleitet, die ihr offizielles Einverständnis erklären müssen. Den Veranstaltenden sind oft nur wenige der zahlreichen Fachgesetze und Verordnungen bekannt, die dem Sicherheitskonzept und den Auflagen zugrunde liegen. Dies zeigt einen der Gründe für die Entstehung des Orientierungsrahmens auf (IM NRW, 2021). In Bezug auf diese Zusammenarbeit wurden zahlreiche Kritikpunkte genannt. Dazu gehört eine empfundene Willkür bei der Wahl der Auflagen, fehlende Unterstützung aufgrund von nicht gewollter Haftbarkeit der Behörden und das Fehlen eines einheitlichen Veranstaltungsgesetzes. Es wird sowohl in der Literatur als auch in den Interviews diskutiert, dass die BOS mit den Auflagen teilweise nur sich selbst und nicht die Besucherinnen und Besucher von Veranstaltungen schützen möchten (Waetke, 2022).
Abgesehen von der gemeinsamen Erstellung des Sicherheitskonzeptes unterscheidet sich die Zusammenarbeit der Veranstaltenden mit den BOS am Veranstaltungsort. Während einige Festivals ausschließlich einen Sanitätsdienst vor Ort haben, gibt es bei anderen Festivals Krisenstäbe, die aus Mitgliedern der Polizei, der Feuerwehr, des Ordnungsamtes und des Sicherheitsdienstes bestehen. Die Perspektive auf die Zusammenarbeit ist ebenfalls unterschiedlich. Der Wissensaustausch, der durch die Kooperation entsteht, wird wertgeschätzt und auch in der Literatur als wichtiger Faktor genannt (Getz & Page, 2020). Einige Interviewteilnehmende beschreiben die Kommunikation mit den BOS als sehr vertraut und auf Augenhöhe. Auffällig ist hier, dass es sich bei diesen Festivals um Veranstaltungen in kleineren Städten oder Kommunen handelt (zwischen 600 und 25.000 Einwohnern), in denen sich die Personen untereinander, nach Angabe der Veranstaltenden, gut kennen. Ein entscheidender Punkt, der im Rahmen der Zusammenarbeit mit den BOS häufig angesprochen wird, ist das Thema der Verantwortung. Während einige Studienteilnehmende sich klar in der Verantwortung sehen, die Entscheidung zum Abbruch eines Festivals aufgrund eines Störfaktors zu treffen, sprechen andere von einer Kollision der Verantwortungsbereiche zwischen BOS und Veranstalter. Zu dem Thema Zusammenarbeit mit den BOS und der gemeinsamen Verantwortung will ebenfalls gesagt sein, dass Risikomanagement im Allgemeinen nicht nur Veranstaltersache ist, sondern aufgrund der Gesamtstruktur seitens der Behörden eine kooperative Arbeit. Gleichzeitig sind aber die Veranstaltenden offiziell für die Erfüllung und Einhaltung der Auflagen verantwortlich. Das ist ein Missstand, der sowohl in der Literatur als auch in verschiedenem Ausmaß in den Interviews erwähnt wird (Ebner et al., 2020).
Neben der Kritik an den Auflagen der BOS, identifizieren die Interviewpartnerinnen und -partner weitere Probleme in unterschiedlichen Bereichen. Schwierigkeiten bei der Finanzierung von Maßnahmen, die an die Auflagen geknüpft sind, werden mehrfach genannt. Zusätzlich werden Schwierigkeiten wie die Unmöglichkeit von Ernstfallproben, der Mangel an Kontakt- und Austauschmöglichkeiten zum Thema Risikomanagement sowie die unterschätzte Relevanz von kleinen Teilaspekten genannt.
Was können Veranstaltende tun?
In erster Linie soll hier die Notwendigkeit, sich der Relevanz von Risikomanagement bewusst zu sein, erwähnt werden. Eine klare Vorstellung von potenziell vermeidbaren Risiken, ihrer Bedeutung und Auswirkungen auf das eigene Festival ist unabdingbar, ebenso wie Klarheit über den eigenen Risikomanagementprozess. Obwohl die Umsetzung in Form von Auflagen und Sicherheitskonzepten der Länder erfolgt, kann das Verständnis der einzelnen Teilaspekte bei der Umsetzung und dem Risikomanagement von Festivals helfen. Es ist wichtig, den Umgang mit Risiken von der Konzeptentstehung bis hin zur Umsetzung und Evaluation des Festivals als beeinflussenden Faktor zu betrachten und entsprechend einzubeziehen.
Zusätzlich empfiehlt es sich, mit anderen Festivalveranstalterinnern und -veranstaltern in Kontakt zu treten. Dies kann beispielsweise durch persönlichen Austausch oder durch einen Beitritt bei HÖME oder LINA geschehen. HÖME ist ein Zusammenschluss von aktiven und ehemaligen Veranstaltenden, die sich regelmäßig über die neuesten Entwicklungen in der Branche austauschen. LINA, die Live Initiative NRW, ist ein Verband von Spielstätten, Clubs, Festivals und Veranstaltenden. Der Verband steht seinen Mitgliedern in beratender Funktion zur Seite.
Auch der Kontakt zu Ämtern und Behörden sollte frühzeitig gesucht werden, um Unterstützung beim Aufbau des Risikomanagementprozesses zu erhalten. Die Ministerien der Länder stellen häufig Merkblätter und Hilfestellungen in Form von Musterkonzepten auf ihren Webseiten zur Verfügung, die ebenfalls unterstützend wirken können. Gegebenenfalls können hier auch Informationen zu Kosten eingeholt werden, die unbedingt in die Planung einkalkuliert werden sollten.
Ein erfolgreiches Risikomanagement lebt von ständiger Weiterentwicklung und Evaluierung, insbesondere nach Vorkommnissen oder Änderungen. Zusätzlich umfasst es in der Regel weitere Maßnahmen, die zum Wohlbefinden der Zuschauer beitragen. Als Beispiel kann das Verteilen von Sonnencreme und Hüten an heißen Tagen genannt werden.
Abschließend empfiehlt es sich, die Teilaspekte der Risikowahrnehmung und Risikokommunikation genauer zu betrachten. Obwohl sie nicht explizit Teil der Auflagen sind, haben sie im Rahmen eines ganzheitlichen Risikomanagements ihre Daseinsberechtigung und können wichtige Hinweise enthalten. Zudem tragen sie zu einer erfolgreichen Event-Experience der Besucherinnen und Besucher bei – und welcher Festivalveranstalter möchte das nicht?
Quellen:
Bauer, M. J., Naber, T., & Augsbach, G. (2022). Festivalmanagement. Grundlagen der Produktion von Open-Air-Musikveranstaltungen. Wiesbaden; Heidelberg: Springer Gabler.
Bowdin, G., Allen, J., Harris, R., McDonnell, I., & O’Toole, W. (2011). Events Management (3. Ausg.). London: Routledge.
Ebner, M., Klode, K., Sakschewski, T., & Paul, S. (2020). Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen. Grundlagen für Behörden, Betreiber und Veranstalter (3. Ausg.). Berlin: Beuth Verlag.
Getz, D., & Page, S. J. (2020). Event Studies. Theory, Research and Policy for Planned Events (4. Ausg.). New York: Routledge.
Quinn, B. (2013). Key Concepts in Event Management. Thousand Oaks: SAGE.
Rutherford Silvers, J. (2008). Risk Management for Meetings and Events. Oxford, UK: Elsevier Ltd.
Tarlow, P. (2002). Event Risk Management and Safety. New York: John Wiley & Sons.
Waetke, T. (12. Mai 2022). Sicherheitskonzepte bei Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 24. Mai 2023 von EventFAQ: https://eventfaq.de/126666-2/
Resilienz kann sowohl im beruflichen als auch im privaten Alltag einen leichteren Umgang mit Krisen ermöglichen und uns helfen schwierigen Situationen mit einer gesteigerten psychischen Widerstandsfähigkeit zu begegnen. Doch was genau versteht man unter Resilienz eigentlich? Und warum kann es so hilfreich sein die eigene Resilienz zu stärken?
Im Interview: Alexandra Löwe, Expertin für Resilienz.
Gemeinsam mit Alexandra Löwe werden wir in diesem Interview auf spannende Aspekte zu diesem Thema eingehen. Alexandra Löwe ist Diplom-Ökonomin, Personal- und Business Coach und hat zusätzlich den Master für Prävention, Sporttherapie und Gesundheitsmanagement erworben. An der IST-Hochschule für Management ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Ihre Schwerpunktthemen sind Stressmanagement, Resilienz, Kommunikation und Gesundheitspsychologie. Zudem ist sie für das Studentische Gesundheitsmanagement und die psychologische Beratung zuständig. Im Rahmen ihrer Selbstständigkeit arbeitet sie als Personal- und Business Coach und berät Unternehmen im Bereich Gesundheitsmanagement.
Fangen wir vorne an: Was ist eigentlich Resilienz?
Unter Resilienz wird die Fähigkeit von Individuen verstanden, Krisensituationen für das eigene Persönlichkeitswachstum sowie den Aufbau neuer Kompetenzen zu nutzen (BENGEL/LYSSENKO 2012; FRÖHLICHGILDHOFF/RÖNNAU-BÖSE 2019; FOOKEN 2016; WINK 20). Dies beinhaltet auch, dass wir unbeschadeter aus solchen Situationen herausgehen und sie erfolgreicher händeln können. Diese persönliche „Krisenkompetenz“ entwickeln wir zum Teil automatisch im Laufe des Lebens, da wir durch die Bewältigung schwieriger Situationen dazulernen. Wie resilient wir wirklich sind, zeigt sich jedoch erst unter Belastung. Resilient handeln bedeutet, sich klug und situationsangepasst zu verhalten und auch, dabei weiter auf die eigene Gesundheit zu achten. Ziel dieses Interviews ist es, Euch Tipps mit auf den Weg zu geben, wie Ihr Problemen und Stress, aber auch ganz normalen Situationen im sozialen Alltag positiv begegnen und dabei auch noch Eure Resilienz stärken und Krisen-Kompetenzen erlernen könnt.
Im Stau vor einem wichtigen Termin? Eine gute Möglichkeit, um Resilienz zu üben!
Gibt es Situationen, in denen wir unsere eigene Resilienz im Alltag stärken können?
Auch im Stau auf dem Weg zu einem wichtigen Termin, kann man üben seine Resilienz zu stärken. Quelle: Pexels
Alexandra Löwe: „Resilienz stärkt uns auch in alltäglichen Situationen, da sie dazu führt, dass wir in Summe gelassener auf Stress reagieren. Es muss also nicht immer direkt die große Krise sein, um unsere Resilienz anwenden zu können. Den kleineren Herausforderungen im Alltag mit einem resilienten Mindset und innerer Stärke zu begegnen bedeutet, die Chancen darin zu erkennen. Das ist nicht immer leicht und manchmal erkennt man die guten Seiten an unangenehmen Dingen auch erst im Nachgang. Das kann der Stau sein, in dem man endlich mal ein bisschen Zeit für sich zwischen Terminen findet oder die dicke Erkältung, die uns erlaubt, mal die Füße hochzulegen. Denn eines müssen wir uns immer wieder vor Augen führen: so schlimm ist es meistens nicht. Einen Termin kann man verschieben und auch viele andere unvorhergesehen Situationen lassen sich relativieren. Resilientes Handeln bedeutet, dass wir uns diesen Situationen nicht einfach hingeben, sondern uns gezielt um uns kümmern und unsere Grenzen und Bedürfnisse kommunizieren. Daher hilft Resilienz in jeder Lebenslage, ob nun bei der positiven Betrachtung eines vermeintlichen Problems, einer Krisen- oder Stresssituation aber auch bei der Erreichung von Zielen.“
Der Weg ist das Ziel: Welche Komponenten fließen in Resilienz mit ein?
Alexandra Löwe: „Das hängt ganz von den Anforderungen der Situation ab. Daher gibt es in der Wissenschaft auch den Gedanken, dass Resilienz und die notwendigen Eigenschaften dafür ganz individuell sind. Generell unterteilen wir in die Unterstützung, die wir von außen, also unserem sozialen Umfeld, erhalten und unsere eigenen Fähigkeiten. Vor diesem Hintergrund haben sich mittlerweile auch viele Konzepte entwickelt. Manchmal brauchen wir kreatives Denken, um kluge Lösungen zu entwickeln. Dann benötigen wir wieder die Fähigkeit, zu Netzwerken. Und da können wir auch einfach mal über unseren eigenen Schatten springen. Die Sorge, dass wir mit einer Frage nach Unterstützung oder Hilfe jemand anderem auf die Nerven gehen würden, ist meist völlig unberechtigt. In anderen Situationen hilft es, wenn wir uns gut strukturieren und priorisieren können. Aber auch die eigene Widerstandskraft und Selbstwirksamkeit können uns unter Umständen den Rücken stärken. Ein resilienter Mensch zu sein, bedeutet also, in der jeweiligen Situation angemessene Fähigkeiten zu haben.“
Tipps von der Expertin für Deine Resilienz
Gibt es Übungen, mit denen wir die eigene Resilienz stärken können?
Alexandra Löwe: „Ja und das können wir lebenslang tun. Für den Aufbau von Resilienz benötigt es keine Extremsituationen, auch wenn die (dann meist erzwungene) Entwicklung darüber schneller abläuft. Wir können unseren Alltag als Trainingsmöglichkeit nutzen, indem wir in kleinen Schritten immer wieder unsere Komfortzone verlassen und uns selbst fordern. Als Beispiel: ein eher introvertierter Mensch hat gegebenenfalls Schwierigkeiten damit, auf andere zuzugehen. Eine kleine Alltagsübung kann dann darin bestehen, fremden Menschen auf der Straße einen freundlichen Gruß zuzuwerfen oder mal nach dem Weg oder der Uhrzeit zu fragen. Dabei steht weniger das Ergebnis im Vordergrund als die Übung, mit anderen in Kontakt zu kommen.“
Stichwort Arbeitsumfeld: Wie können Krisen im beruflichen Kontext aussehen und wann kann eine gute Resilienz ansetzen?
Seine Resilienz zu stärken, kann auch den beruflichen Alltag erleichtern.
Alexandra Löwe: „Krisen zeigen sich je nach beruflicher Tätigkeit und Branche ganz unterschiedlich. Demnach kann auch die Resilienz an verschiedenen Punkten ansetzen. Auch hier gilt es wieder, situations- und personenbezogen hinzuschauen. Eine Kündigung zu erhalten, beinhaltet andere Herausforderungen als eine Umstrukturierungsmaßnahme, eine Beförderung oder den Eintritt in die Berufswelt nach der Ausbildung oder dem Studium. Resilienz beinhaltet hierbei die Fähigkeit, mich schneller mit den Veränderungen zurechtzufinden, zu lernen damit umzugehen und sie aktiv mitzugestalten.“
Übung macht den Meister: Sollte Resilienz-Training aktiver in die Arbeitswelt eingebunden und auch seitens der Arbeitgeber gefördert werden?
Alexandra Löwe: „Ja, unbedingt. In der Arbeitswelt können wir Resilienz auf drei Ebenen denken: der einzelnen Person, dem Team und auch auf der Organisationsebene. Bei der letzten Ebene geht es dann auch viel um strategische Aspekte, um Arbeit so zu gestalten, dass sie im besten Falle gesundheitsfördernd ist und für uns alle eine wichtige Ressource darstellt. Viele Unternehmen sind hier auch schon aktiv. Diesen Ansatz begleiten wir u.a. auch im Rahmen unserer Firma ‚Einstellungsentwickler‘, indem wir Firmen bei der Etablierung und Umsetzung organisationaler Resilienz unterstützen.“
Der Alltag als Coach – Facettenreich und spannend
Du arbeitest auch als Personal und Business Coach. Was macht für dich deinen Berufsalltag so spannend und welchen Themen begegnest du?
Ein Personal- und Business Coach kann Menschen dabei unterstützen, ihre Resilienz zu stärken.
Alexandra Löwe: „Der Alltag als Personal- und Business Coach ist sehr facettenreich und bringt immer neue Herausforderungen sowie spannende Themen mit sich. Zu diesen Themen zählen zum Beispiel die heutigen Herausforderungen in der Business-Welt, die digitale Flut und Zeiten der Unsicherheit. Dabei versuche ich meinen Klient:innen zu vermitteln, dass Veränderungen immer auch Chancen sein können. Und ein ganz großer Punkt in meiner Beratung ist immer wieder das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass wir auch Fehler machen dürfen und es in Ordnung ist aus Fehlern zu lernen. Zu weiteren typischen Krisen gerade im beruflichen Umfeld gehören aber auch der Jobverlust, die Zusammenarbeit mit neuen Kolleg:innen, ein neues Arbeitsumfeld und neue Aufgaben. Der Beratungsalltag ist also von Klient:in zu Klient:in unterschiedlich und sehr facettenreich und spannend.“
Abschließend können wir also festhalten, dass der Begriff Resilienz nicht nur sehr facettenreich ist, sondern gerade in stressigen Situationen ein wichtiger Faktor für die psychische Widerstandskraft sein kann. Ein Resilienz-Training kann dabei helfen, Problemen positiver zu begegnen und zur Stärkung der mentalen Gesundheit beitragen.
Vielen Dank an unsere Expertin Alexandra Löwe für die spannenden Einblicke und Tipps!
Du möchtest mehr über Resilienz erfahren oder hast Interesse daran weitere psychologische Grundkenntnisse und fachliches Know-how rund um berufliche oder private Veränderungen zu erlernen sowie andere Menschen bei solchen Vorhaben zu fördern? Dann könnte vielleicht unsere Weiterbildung zum Personal und Business Coach, unsere Ausbildung zum:zur Resilienztrainer:in oder eine Ausbildung zum Stress- und Mentalcoach zu dir passen. Höre auch gerne in unseren Podcast mit Alexandra Löwe rein, um noch mehr zum Thema Resilienz und ihrem Alltag als Coach zu erfahren.
Na, wann hast du deinen letzten Seminartag besucht? Also meiner fand am 29. Februar 2024 im Rahmen meines Master-Studiums in Kommunikationsmanagement im Modul „Public Marketing und Social Marketing“ bei den Stadtwerken Düsseldorf (SWD) statt. Falls du kein Student der IST bist, hier eine kurze Hintergrundinfo: Seminartage können zu jedem Modul im Studium gebucht werden. Von 9 bis 18 Uhr kommt man dann für einen Tag mit anderen Studierenden zusammen und erlebt eine Exkursion oder einen Projekttag in der Hochschule passend zum Thema.
Für mich ging es also an diesem Donnerstagmorgen mit einigen anderen Studierenden sowie den Modulverantwortlichen Annie Münzberger und Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer in den Düsseldorfer Stadtteil Flingern. Moderne Bürotrakte bilden in Kombination mit denkmalgeschützten Bauwerken wie der Turbinenhalle und dem ehemaligen Schalthaus des Kraftwerk Flingern die Verwaltung der SWD. Neben der Trinkwasserversorgung dreht sich hier alles rund um die Themen Strom, Wärme, Müllentsorgung und Lademöglichkeiten für E-Autos für rund 600.000 Kund:innen aus Düsseldorf und Umgebung.
Das ehemalige „Amt 81“
René Schleucher arbeitet im Bereich der Unternehmenskommunikation der SWD und begleitete unseren Seminartag. Bevor wir in das Thema Unternehmenskommunikation sowie Public Marketing und Social Marketing einsteigen konnten, sorgte Schleucher für einen groben Überblick über die Charakteristik und die historische Geschichte der SWD. Wichtig zu wissen: bis 1972 waren die Stadtwerke vollständig städtisch und wurden als „Amt 81“ geführt, bevor daraus schließlich die Stadtwerke Düsseldorf AG wurde. Aus dieser Entwicklung lässt sich eine der großen Herausforderungen ableiten, vor der die Unternehmenskommunikation steht: die SWD bilden eine Schnittstelle zwischen privat wirtschaftlichem und öffentlichem Unternehmen. Auf der einen Seite steht der öffentliche Versorgungsauftrag durch die Stadt und auf der anderen Seite gibt es Faktoren wie beispielsweise Konkurrenz, die betriebswirtschaftlich orientierte Entscheidungen erforderlich machen. Warum es hier zu Konflikten kommen kann, erklärte Schleucher an einem prägnanten Beispiel. Das Gas- und Dampfturbinenkraftwerks „Fortuna“ sollte ursprünglich nach betriebswirtschaftlichen Überlegungen als Kohlekraftwerk gebaut werden. Nach zahlreichen Protesten der Bürger:innen und einer darauffolgenden politischen Diskussion war der Plan eines Kohlekraftwerkes vom Tisch.
Die Rolle einer Landkarte in der Kommunikation
René Schleucher, Leiter Medienkommunikation und Dialog bei Stadtwerke Düsseldorf.
Schleucher sagt dazu: „Die umfassende Information aller Stakeholder hat für die Stadtwerke einen besonders großen Wert“– vor allem, damit geplante Projekte angenommen werden. Oft sei die Kommunikation an sich besonders schwierig, da die Themenfelder der SWD für Fachfremde meist unverständlich und schwer greifbar seien. Diese Themen dennoch erklärbar zu machen, ist Aufgabe der Unternehmenskommunikation. Bei neuen Projekten der SWD steht deshalb die Frage „Wann muss wer, wie angesprochen werden?“ an oberster Stelle, damit alle relevanten Personen thematisch abgeholt werden können. Visualisiert wird dieser Vorgang mit einer Stakeholder-Landkarte. Hier werden alle wichtigen Meinungsbilder – wie Parteien, Politiker, Bürgervereine usw. – aufgelistet und je nach Projekt in Bezug auf die Kommunikation priorisiert. Auch kann so die Kommunikation zielgruppengerecht angepasst werden. Auf diese Weise steigen die Chancen, dass Projekte auf Akzeptanz oder sogar Fürsprache stoßen.
Was die Innenwirkung mit dem Außen zu tun hat
Lisa-Marie Hainmüller (rechts), Expertin Interne Kommunikation bei Stadtwerke Düsseldorf, gibt den Kommunikationsstudierenden einen Einblick in ihre Arbeit.
Aber eine zielgruppengerechte Kommunikation ist nicht nur in der externen Kommunikation von Bedeutung. Mitarbeiter wirken als Multiplikatoren in der Außenwirkung eines Unternehmens. Die SWD haben 2300 Mitarbeitende in ganz unterschiedlichen Arbeitsfeldern. Lisa-Marie Hainmüller ist für die interne Kommunikation der SWD zuständig und gab uns am Seminartag einen Einblick in Ihre Arbeitsweisen. Im Fokus steht auch hier die Zielgruppen-orientierte Kommunikation, die auf der Frage „Wer braucht welche Kommunikation?“ aufbaut. Die SWD nutzt für ihre interne Kommunikation hauptsächlich vier unterschiedliche Kanäle: das Intranet, Stadtwerke Düsseldorf TV, Klubhaus 1866 sowie das Mitarbeitermagazin WIR. Die unterschiedlichen Formate ermöglichen es, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden an die Kommunikation zu erfüllen. Hainmüller erklärte, dass es besonders wichtig sei, die unterschiedlichen Themen für die Mitarbeitenden zugänglich und verständlich zu machen, da die Themen über diese ja schließlich nach außen transportiert werden. Neben einer angepassten Kommunikation kann hier auch ein fest definierter Unternehmens-Purpose hilfreich sein.
It’s all about the purpose
„Purpose„, noch so ein neumodischer englischer Begriff. – Hainmüller berichtete auch von der Skepsis, die einige Mitarbeiter hatten, als der Unternehmens-Purpose der SWD kommuniziert wurde. Dennoch war es wichtig, einen zu definieren. Purpose heißt zu Deutsch Zweck und bildet das Fundament eines Unternehmens: Er beschreibt Werte, Sinn und eine Laufrichtung. Diese Parameter zu kommunizieren, kann die Innen- und damit auch die Außenwirkung des Unternehmens stärken. Zu den Werten der SWD zählen beispielsweise Verlässlichkeit, Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung. Im Rahmen der internen Kommunikation wird daran gearbeitet, dass der Purpose lebbar und erfahrbar gemacht wird. Besonders hilfreich ist es dabei, Dinge zu erklären und den Bezug herzustellen, was diese Dinge mit dem einzelnen Mitarbeitenden zu tun haben. Hierbei können konkrete Beispiele sehr hilfreich sein. So wird ein gemeinsames Verständnis der Strategie sowie der operativen Relevant für die individuellen Arbeitsaufträge der Mitarbeitenden geschaffen.
Public Marketing als Türöffner
Im thematisch dritten Abschnitt unseres Seminartages standen das Sponsoring sowie Veranstaltungen im Fokus. Verantwortlich dafür ist bei den SWD Vincent Schiefke. Für Prof. Dr. Bauer kein Unbekannter: Schiefke studierte bis 2022 selbst den Master Kommunikationsmanagement an der IST-Hochschule. Public Marketing hat die Funktion, dass die Themen der SWD nach außen hin anfassbar gemacht werden. Dabei spielen Veranstaltungen eine wichtige Rolle. Bei den SWD sind es pro Jahr knapp 150 Veranstaltungen – 90 externe und 60 interne. So veranstalten die SWD unter anderem in der Düsseldorfer Innenstadt im Sommer eine Trinkwasser-Lounge mit Wassereis, einem DJ und jeder Menge Merchandise. Wie der Name schon verrät: Das Trinkwasser steht dabei im Fokus. Bei den Bürger:innen soll dadurch unter anderem ein Verständnis dafür geschaffen werden, dass das Wasser aus der Leitung eine hervorragende Qualität hat. Aber: zusätzlich ermöglichen die Veranstaltungen den SWD auch Präsenz zu zeigen und mit unterschiedlichen Leuten ins Gespräch zu kommen.
Synergien durch den Sponsoring-Mix
Studierende des Master-Studiengangs Kommunikationsmanagement.
Aber auch Sponsoring ermöglicht die Kontaktaufnahme zu unterschiedlichen Zielgruppen. Rund 180 Sponsoring-Vereinbarungen schließen die SWD jährlich, hauptsächlich mit Vereinen oder Einrichtungen aus Düsseldorf frei nach dem Motto „Aus Düsseldorf, für Düsseldorf“. Unter Sponsoring versteht man laut Schiefke eine „gelebte Partnerschaft“. Genauer gesagt fördern die Stadtwerke beispielweise Organisationen oder Veranstaltungen, um im Gegenzug dazu Präsenz zeigen zu dürfen, z. B. in Form ihres Logos. Das hat für die SWD den Vorteil, dass ein Austausch mit unterschiedlichen Personengruppen ermöglicht wird sowie, dass die Marke durch die Unterstützung emotional positiv aufgeladen wird. Die Ziele des Sponsorings sind der Ausbau der Bekanntheit, die Image-Pflege, wirtschaftliche Effekte, die SWD erlebbar machen sowie Informationen zu verbreiten. Beim Sponsoring ist besonders die Auswahl des Sponsoring-Mix von großer Bedeutung. Schiefke stellte uns hierzu Sponsoring-Partner der SWD aus den Bereichen Sport, Soziales, Kunst/Kultur/Bildung, Wirtschaft & Sonder-Projekte sowie Brauchtum vor. Die sorgfältige Auswahl der Sponsoring-Partner ist wichtig, da der Sponsoring-Mix an die Unternehmensziele angepasst werden sollte. Im Falle der SWD ist eines der Ziele, jede:n Düsseldorfer:in zu erreichen, wozu eine Bandbreite an unterschiedlichen Sponsorings laut Schwiefke sehr wichtig ist.
Das Schlusslicht: Die Düsseldorfer Gaslaternen
Zum Abschluss des Seminartages berichtete uns Yvonne Hofer, Pressesprecherin Externe Kommunikation, noch von einer echten Düsseldorfer Besonderheit: Neben Berlin besitzt die Stadt Düsseldorf als einzige europäische Stadt ein gut ausgebautes Gaslaternen-Netz. Gaslaternen machen tatsächlich 20 Prozent der städtischen Beleuchtung aus. Hättest du das gedacht? Also ich nicht. In der Vergangenheit gab es viele Diskussionen, ob die Gaslaternen noch tragbar seien. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung mit dem Thema ließ die Stadt von den SWD den Lichterweg im Stadtwerkepark errichten: dort sind zehn verschiedene Gasleuchten, davon allein fünf Varianten des traditionellen Typs „Alt Düsseldorf“ mit unterschiedlichen Beleuchtungsarten, zum Beispiel Gas, LED warmweiß, LED kaltweiß oder eine Kombination mit Strom und Gas zu sehen. Die Gaslaternen waren einst der Anlass für die Gründung der SWD. Auch wenn sich über die Jahre vieles geändert hat, geblieben ist die Gaslaternenwerkstatt auf dem SWD-Gelände. Durch den Klimawandel und andere Faktoren findet aktuell eine großangelegte Umrüstung einiger Gaslaternen auf Strom um. Hofer gewährte uns dazu einen spannenden Einblick in die Vorgehensweise. Neugierig geworden? Das Video dazu findest du HIER.
Was bleibt: Meine Learnings des Tages
Kommunikationsstudentin Alicia Tiltmann (rechts) und ihre Kommiliton:innen freuen sich über die spannenden und lehrreichen Praxiseinblicke, die sie beim Seminartag bei den Stadtwerken Düsseldorf bekommen haben.
Mein erster Gedanke, als ich nach dem Seminartag im Auto auf dem Weg nach Hause sitze: was ein spannender Tag! Wir haben viele unterschiedliche Perspektiven auf die Externe und interne Kommunikation der SWD erhalten, uns wurden die besonderen Herausforderungen in Bezug auf die Kommunikation erläutert und auch, welche Lösungsansätze es dafür gibt. Außerdem haben wir eine Menge Informationen über die Relevanz eines gut durchdachten Sponsoring-Mix erhalten. Beim gemeinsamen Mittagessen im Casino der SWD, zu dem wir eingeladen wurden, bestand die Möglichkeit, sich mit den anderen Studierenden aus den unterschiedlich Teilen Deutschlands auszutauschen und ins Gespräch mit den Verantwortlichen der SWD zu kommen. Der Tag war nicht nur geprägt von spannenden Einblicken, sondern auch von vielen Beispielen aus der Arbeitspraxis der SWD sowie aus interaktiven Elementen. Was mir besonders in Erinnerung bleiben wird: ein viel deutlicheres Verständnis davon, wie wichtig die Zielgruppen-gerechte Kommunikation für die Innen- und Außenwirkung ist und wie diese erfolgreich gestaltet werden kann. Ein großer Dank geht an René Schleucher, Lisa-Marie Hainmüller, Vincent Schiefke und Yvonne Hofer von den SWD, die diesen Seminartag so lehrreich und spannend gestaltet haben.
Und, habe ich dich für ein Studium in Kommunikationsmanagement begeistern können? Dann schau mal auf der Webseite der IST-Hochschule vorbei, dort findest du weitere Informationen zum Studium. Vielleicht sehen wir uns ja bald!
Fußball ist eine anspruchsvolle Sportart, die eine Kombination aus Geschicklichkeit, Ausdauer und Strategie erfordert. Aber neben dem Training auf dem Platz und der taktischen Vorbereitung, spielt auch die Ernährung eine entscheidende Rolle für die Leistungsfähigkeit eines Fußballers oder einer Fußballerin. In diesem umfassenden Leitfaden erfährst Du, wie Du Deine Ernährung optimal gestalten kannst, um auf dem Spielfeld zu glänzen. Vielleicht eher: Falls du dein Wissen darüber hinaus noch ausbauen willst, hilft dir die IST-Weiterbildung Ernährung im Fußball.
Wie sollte man sich als Fußballer:in ernähren?
Ernährung ist im Fußball kein Nebenschauplatz, sondern ein zentraler Bestandteil der Leistungsfähigkeit. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Kohlenhydraten, angemessen an Proteinen und moderat an Fetten ist, bildet die Grundlage.
Kohlenhydrate – Der Treibstoff für Höchstleistungen
Kohlenhydrate sind der Hauptenergielieferant für Fußballer:innen. Sie werden im Körper in Glukose umgewandelt und in den Muskeln und der Leber als Glykogen gespeichert. Diese Glykogenspeicher sind Deine Energiequelle während des Spiels. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse sind hervorragende Quellen für Kohlenhydrate.
Proteine – Wichtig für Muskelaufbau und Regeneration
Proteine sind entscheidend für den Muskelaufbau und die Reparatur von Muskelfasern nach dem Training oder Spiel. Gute Proteinquellen sind mageres Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier sowie für vegetarische oder vegane Sportler:innen Hülsenfrüchte und Sojaprodukte.
Fette – Nicht zu unterschätzende Energiequelle
Fette sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Ernährung, sollten aber gezielt konsumiert werden. Ungesättigte Fette aus Nüssen, Samen, Avocados und Fisch sollten bevorzugt werden.
Welche Ernährung am Spieltag?
Am Spieltag ist die richtige Ernährung entscheidend für Deine Leistungsfähigkeit. Eine Mahlzeit, die drei bis vier Stunden vor dem Spiel eingenommen wird, sollte reich an komplexen Kohlenhydraten und leicht verdaulich sein. Gute Optionen sind beispielsweise Vollkornnudeln mit einer leichten Sauce, Reisgerichte oder Kartoffeln mit Gemüse. Diese Mahlzeiten sollten Dir die notwendige Energie liefern, ohne dass Du Dich schwer oder träge fühlst.
Kurz vor dem Spiel sind kleine, kohlenhydratreiche Snacks empfehlenswert. Diese könnten beispielsweise aus einer Banane, ein paar Datteln oder einem kleinen Energieriegel bestehen. Wichtig ist, dass Du Dich nicht voll oder aufgebläht fühlst, daher solltest Du schwere, fettige oder sehr proteinreiche Lebensmittel vermeiden.
In der Halbzeit sind ein isotonisches Sportgetränk und – wenn es vertragen wird – ein kleiner Snack ideal.
Nach dem Spiel beziehungsweise nach der Trainingseinheit sind unmittelbar nach der Belastung ebenfalls ein isotonisches Sportgetränk und ein kleiner Snack zu empfehlen. Ab etwa einer Stunde nach der Belastung kommen dann eine vollwertige Mahlzeit und ausreichend Flüssigkeitszufuhr zum Zug.
Welche Ernährung vor dem Training?
Die Ernährung vor dem Training ist genauso wichtig, wie die am Spieltag. Du solltest etwa 1-2 Stunden vor dem Training eine Mahlzeit zu Dir nehmen, die reich an Kohlenhydraten und moderat an Protein und Fetten ist. Eine gute Wahl könnte ein Sandwich aus Vollkornbrot, Hühnchenbrust oder Tofu und viel Gemüse sein. Alternativ könntest Du auch einen Smoothie mit Früchten, Joghurt oder pflanzlichem Eiweißpulver wählen.
Ist ein Ernährungsplan für Fußballer:innen sinnvoll?
in individuell abgestimmter Ernährungsplan kann für Fußballer:innen äußerst hilfreich sein. Er berücksichtigt persönliche Bedürfnisse, abhängig von der Position auf dem Spielfeld, der Trainingsintensität, der Häufigkeit der Spiele und individuellen Gesundheitszielen. Ein maßgeschneiderter Ernährungsplan hilft nicht nur dabei, die Leistung zu steigern, sondern auch Verletzungen vorzubeugen und die Regeneration zu beschleunigen.
Ein gut durchdachter Ernährungsplan berücksichtigt nicht nur, was gegessen wird, sondern auch das Timing der Mahlzeiten. Dies ist besonders wichtig im Hinblick auf Mahlzeiten vor und nach dem Training oder Spiel. Zudem kann ein Ernährungsplan dabei helfen, das ideale Gewicht zu halten oder zu erreichen, das Energieniveau zu steigern und die Erholungszeiten zu verkürzen.
Ernährung und Hydration
Neben der Ernährung ist auch die Flüssigkeitszufuhr ein entscheidender Faktor für die Leistungsfähigkeit. Fußballer:innen verlieren durch Schwitzen während des Trainings und der Spiele viel Flüssigkeit, die ersetzt werden muss, um Dehydrierung zu vermeiden. Eine ausreichende Hydration verbessert nicht nur die Leistung, sondern beugt auch Verletzungen und Krämpfen vor.
Wasser ist die beste Option zur Hydration. Es ist wichtig, den ganzen Tag über regelmäßig zu trinken, nicht nur während und nach dem Training oder Spiel. An besonders heißen Tagen oder bei sehr intensiven Trainingseinheiten können auch isotonische Getränke sinnvoll sein, um verlorene Elektrolyte zu ersetzen. Auch kohlehydrathaltige Getränke sind im Fußball im Einsatz.
Supplements im Fußball
Während eine ausgewogene Ernährung die Basis für gute Leistungen bildet, können Nahrungsergänzungsmittel in einigen Fällen nützlich sein. Allerdings sollten Supplements nur nach Rücksprache mit einem Ernährungsexperten und nur als Ergänzung zu einer bereits gesunden Ernährung verwendet werden.
Häufig verwendete Supplements im Fußball sind Proteinshakes, die zur Muskelregeneration beitragen. Omega-3-Fettsäuren, oft in Form von Fischöl-Kapseln, können ebenfalls von Vorteil sein, insbesondere zur Unterstützung der Herzgesundheit und der kognitiven Funktionen.
Der Einfluss der Ernährung auf die Verletzungsprävention und Regeneration
Eine richtige Ernährung kann auch dazu beitragen, das Risiko von Verletzungen zu verringern und die Regeneration zu beschleunigen. Nährstoffe wie Protein, Omega-3-Fettsäuren und Kalzium sind wichtig für die Stärkung der Knochen und Muskeln. Antioxidantien, die in Obst und Gemüse reichlich vorhanden sind, können helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Erholung nach Verletzungen zu unterstützen.
Die psychologische Komponente der Ernährung
Ernährung hat auch eine psychologische Komponente. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann das allgemeine Wohlbefinden verbessern und zu einer positiven Einstellung beitragen. Dies kann wiederum die Leistung auf dem Spielfeld positiv beeinflussen. Außerdem kann das Wissen um eine optimierte Ernährung das Selbstvertrauen stärken und zu einer professionelleren Einstellung gegenüber dem eigenen Sport führen.
Fazit
Die richtige Ernährung ist ein entscheidender Baustein für Erfolg im Fußball. Sie versorgt den Körper mit der notwendigen Energie, unterstützt die Regeneration und trägt zur Verletzungsprävention bei. Mit einem fundierten Wissen in diesem Bereich, wie es die IST-Weiterbildung Ernährung im Fußball bietet, kannst Du Deine Ernährung optimal gestalten und Deine Leistungsfähigkeit maximieren. Informiere Dich jetzt über dieses umfassende Angebot und nutze die Gelegenheit, Deine Fähigkeiten auf dem Spielfeld zu steigern.
Die Blockchain-Technologie revolutioniert die digitale Welt und bietet innovative Lösungen weit über Kryptowährungen hinaus. In diesem Beitrag beleuchten Prof. Dr. Christian Arnold, Leiter des MBA-Studiengangs Business Administration und Experte Ralph Bärligea, wie die Technologie nicht nur die Finanzwelt und Transaktionen, sondern auch viele andere Sektoren revolutioniert und stellen fünf konkrete Anwendungsbeispiele von Blockchain in der Praxis vor. Ralph Bärligea ist Berater für Banken und den öffentlichen Sektor bei einer führenden Management- und Technologieberatung und Gesellschafter eines IT-Unternehmens. Er berät als Sachverständiger auch den Deutschen Bundestag und war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag mit Arbeitsschwerpunkt im Finanzausschuss.
Fangen wir von vorn an:
Was ist eine Blockchain-Anwendung eigentlich und welche Vorteile bringt sie mit sich?
Blockchain-Anwendungen werden bereits in vielen Sektoren erfolgreich eingesetzt.
Eine Blockchain ist eine Art digitales Register, eine Kette von Blöcken, in denen Informationen zu Transaktionsdaten sicher und unveränderlich gespeichert werden. Diese Technologie zeichnet sich durch Dezentralisierung aus, da sie nicht auf einem einzelnen Server, sondern auf einem Netzwerk von Computern läuft. Dies macht sie besonders sicher gegen Manipulationen und Ausfälle. Die Transparenz und Nachverfolgbarkeit von Transaktionen in der Blockchain sorgen für ein hohes Maß an Vertrauen und Effizienz, was in vielfältigen Anwendungsbereichen von großem Nutzen ist.
1. Blockchain-Anwendung im Supply Chain Management
Mittels Blockchain-Anwendung Lebensmittel nachverfolgen? IBM Food Trust macht es möglich!
Die Blockchain-Technologie ermöglicht durch ihre transparente und unveränderliche Datenspeicherung beispielsweise auch in der Verwaltung von Lieferketten eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Produkten. Dies bedeutet, dass Verbrauchenden genaue Informationen zur Logistik sehen können, woher ihre Produkte kommen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. Durch die Bereitstellung dieser Informationen können Unternehmen, die sich für ökologische Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen einsetzen, leichter identifiziert und unterstützt werden.
Eine auf der Blockchain-Technologie basierte Plattform zur Herkunftsnachverfolgung von Lebensmitteln in der Lieferkette ist beispielsweise IBM Food Trust, ein kollaboratives Netzwerk von Erzeugenden, Verarbeitenden, Großhändlern, Distributoren, Herstellenden, Einzelhändlern und anderen. Die modulare Lösung, die auf IBM-Blockchain basiert, ermöglicht es Verbrauchenden Informationen über ein Produkt auf dessen Verpackung zu scannen, um so herauszufinden, woher es stammt. Zum Beispiel, wann es geerntet wurde und welche Wege es zurückgelegt hat. Der Vorteil: es stellt Transparenz her und ermöglicht es, den Verbrauchenden, ethische Konsumentscheidungen in Bezug auf die umweltverträgliche und soziale Herstellung und Lieferung eines Produktes zu treffen. Durch die Nachverfolgung des Verhaltens von Lieferketten können Unternehmen im Falle mangelnder Produktqualität, schlechter Behandlung von Arbeitskräften oder Umweltverschmutzung auch zur Rechenschaft gezogen werden.
2. Blockchain-Anwendung in der Energieversorgung
Die Anwendung der Blockchain-Technologie in der Energieversorgung ist ein weiteres innovatives und zukunftsweisendes Konzept, das insbesondere durch Blockchain-Projekte wie das „Brooklyn Microgrid“ an Bedeutung gewinnt.
Das „Brooklyn Microgrid“ ist ein Mikro-Stromnetz und Pionierprojekt in New York, dass die Blockchain-Anwendung in der lokalen Energieerzeugung und -verteilung aufzeigt. Es handelt sich um ein dezentrales Netzwerk, in dem die Bewohnenden von Brooklyn ihre selbst erzeugte Energie, hauptsächlich aus Solarenergie, untereinander handeln können. Die Blockchain spielt dabei eine zentrale Rolle, indem sie eine sichere und transparente Blockchain-Plattform für den Austausch von Energie bietet. Jede Transaktion, ob Kauf oder Verkauf von Energie, wird in der Blockchain per Smart Contracts aufgezeichnet, was Betrug vorbeugt, und die Vertrauenswürdigkeit des Systems erhöht. (Kurz erklärt: Mit Smart Contracts sind digitale Verträge gemeint, die in einer Blockchain gespeichert sind und automatisch ausgeführt werden, wenn vordefiniert Bedingungen erfüllt sind).
Durch den Anwendungsfall „Brooklyn Microgrid“ wird deutlich, wie Blockchain die Energieversorgung demokratisieren und die Abhängigkeit von großen Energieversorgern reduzieren kann. Vorteil ist, dass die Teilnehmenden des Microgrids ihren Energieüberschuss direkt an nebenan wohnende Personen verkaufen können. Das stärkt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern trägt auch zur Reduzierung von Energieverlusten bei, die bei der Übertragung über weite Strecken entstehen. Darüber hinaus fördert das Projekt das Umweltbewusstsein und die Nutzung erneuerbarer Energien. Es zeigt, wie technologische Innovationen wie die Blockchain zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen und die Energiewende unterstützen können.
3. Blockchain-Anwendung in der Digitalisierung von Identitäten, Dokumenten und Vermögenswerten
Die Blockchain-Technologie eröffnet ebenso neue Möglichkeiten in der Digitalisierung und sicheren Verwaltung von Identitäten, Dokumenten und Vermögenswerten. Ein anschauliches Beispiel ist Blockcerts von Learning Machine, eine Plattform, die Bildungsnachweise und berufliche Qualifikationen auf einer Blockchain speichert. Dieses System ermöglicht nicht nur die sichere Authentifizierung von Bildungsnachweisen und Qualifikationen, sondern trägt auch wesentlich zur Bekämpfung von Bildungsbetrug bei.
Ein weiteres innovatives Unternehmen in diesem Bereich ist Cashlink. Cashlink spezialisiert sich auf die Tokenisierung verschiedener Vermögenswerte. Durch die Schaffung digitaler Zwillinge dieser Werte auf einer Blockchain werden sie leichter und kostengünstiger handelbar. Diese Technologie hat insbesondere im Immobiliensektor großes Potenzial, da sie den Handel vereinfachen und die damit verbundene Bürokratie reduzieren kann. Dies führt zu geringeren Kosten und macht den Zugang zu Immobilien beispielsweise für junge Familien erschwinglicher. Die Digitalisierung von Identitäten, Dokumenten und Vermögenswerten mithilfe der Blockchain-Anwendung steht dabei erst am Anfang und verspricht noch viele weitere innovative Anwendungen.
4. Blockchain-Anwendung bei internationalen Finanz-Transaktionen
Eines der wohl bekanntesten Beispiele der Blockchain-Anwendung sind Finanz-Transaktionen.
Die Blockchain-Technologie revolutioniert auch die internationale Finanzwelt, indem sie innovative Lösungen für grenzüberschreitende Transaktionen bietet, insbesondere durch den Einsatz von Kryptowährungen. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist Paxful, ehemals bekannt als BitPesa, ein Unternehmen, das in Afrika den Weg für den Zugang zu Finanzdienstleistungen durch Kryptowährungen geebnet hat. Das auf Bitcoin, eine der führenden Kryptowährungen, basierende Transferprodukt erlaubt Menschen in Kenia, die keinen Zugang zu herkömmlichen Banken haben, an der globalen Wirtschaft teilzunehmen, wirtschaftliche Chancen zu nutzen und so aus der Armut auszubrechen. Durch die Nutzung von Kryptowährungen, wie der Bitcoin-Technologie, erleichtert Paxful es berufstätigen Familienmitgliedern zudem, Bitcoin-Transaktionen durchzuführen und damit zur finanziellen Absicherung ihrer Familien beizutragen. Dieser Ansatz verändert die Art und Weise, wie internationale Geldüberweisungen abgewickelt werden, und demonstriert das enorme Potenzial der Blockchain-Technologie zur Verbesserung des Zugangs zu Finanzdienstleistungen und zur Förderung wirtschaftlicher Entwicklung.
5. Blockchain-Anwendung bei Wahlsystemen
Die Implementierung der Blockchain-Technologie in Wahlsystemen öffnet neue Türen zur Stärkung demokratischer Prozesse weltweit. Ein Beispiel hierfür, wie es funktioniert, ist e-Estonia in Estland. Hier wurde die Blockchain-Technologie erfolgreich eingesetzt, um Wahlen und Abstimmungen sicherer und transparenter zu gestalten. Dieser innovative Ansatz hat weitreichende positive Auswirkungen auf die soziale Nachhaltigkeit, indem er die Bürgerbeteiligung stärkt und das Vertrauen in demokratische Prozesse erhöht.
Durch die Anwendung von Blockchain in Wahlsystemen können innenpolitische Spannungen, die aus Zweifeln an der Integrität von Wahlen oder möglichen Wahlbetrügereien entstehen, signifikant reduziert werden. Dieser Fortschritt in der Wahltechnologie bietet eine robuste Lösung, um die Authentizität und Unveränderlichkeit von Wählerstimmen zu gewährleisten, wodurch ein fundamentaler Pfeiler der Demokratie gestärkt wird. Die Fallstudie Estlands zeigt, wie die Blockchain-Technologie genutzt werden kann, um die Effizienz und Sicherheit von Wahlsystemen zu verbessern und damit einen wertvollen Beitrag zur Aufrechterhaltung und Stärkung demokratischer Institutionen zu leisten.
Fazit zur Blockchain-Anwendung
Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, maßgeblich zu ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit beizutragen. Dies liegt an ihrer Fähigkeit, Transparenz, Dezentralisierung und Effizienz zu fördern. Mithilfe der drei Prinzipien der Blockchain-Technologie Verkettung, Verteilung und Verschlüsselung von Daten können Daten manipulationssicher und ohne zentrales Datenbank-Monopol aufgezeichnet und genutzt werden. Wenn wichtige Daten so digital und in Echtzeit günstig vielen Marktteilnehmenden zur Verfügung stehen, können wirtschaftliche und soziale Prozesse schneller, besser sowie sozial- und ökologisch nachhaltiger gesteuert werden. Über die sehr starke Verschlüsselung kann zudem ein ausreichender Datenschutz erreicht werden. Das Blockchain-System ist nicht nur irgendeine spezielle Technologie. Sie kann an unterschiedlichen Stellen als technologische Grundlage dienen und einen grundlegenden Beitrag zu einem positiven sozialen und ökologischen Wandel liefern.
Wie innovative Blockchain-Lösungen identifiziert und implementiert werden können, um soziale und ökologische Nachhaltigkeit zu stärken, ist auch wichtiger Bestandteil und Thema im Rahmen der beiden Master-Studiengänge Business Administration (MBA) und Digital Transformation Management an der IST-Hochschule für Management.
Co-Autor Ralph Bärligea
Ralph Bärligea ist Berater für Banken und den öffentlichen Sektor für eine führende Management- und Technologieberatung. Er hat die akademischen Grade Master of Science in Business Administration mit Masterarbeit in Wirtschaftsinformatik und Bachelor of Science in Business Administration and Economics. Als Gesellschafter eines IT-Unternehmens investiert er selbst in die Blockchain-Technologie. In zwei öffentlichen Anhörungen hat er den Deutschen Bundestag zur Blockchain-Technologie beraten und war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag.
Augmented Reality, Virtual Reality und Mixed Reality – zusammengefasst als Extended Reality (XR) bezeichnet – sind Technologien, die Unternehmen neue Welten im Marketing eröffnen. Mit immersiven Erlebniswelten, 3D-Technologien und XR-gestützten Präsentationen wird es Kund:innen ermöglicht, eine intensive Interaktion mit Produkten zu erleben.
Extended Reality (XR) revolutioniert das Marketing und die Arbeit von Marketing-Mitarbeiter:innen. Bildquelle: Pexels
Für angehende und berufserfahrene Marketing-Manager:innen bedeutet dieser Wandel, sich im Online-Marketing professionell aufzustellen. Sie müssen heute in der Lage sein, das Marketing von morgen anzubieten und das Marketing von übermorgen zu denken und zu konzipieren. Wie das gelingt und welche Fachkenntnisse qualifizierte Marketingexpert:innen heute und in Zukunft mitbringen müssen, weiß Prof. Dr. Melanie Diermann, Leiterin des Bachelor-Studiengangs „Online-Marketing & Marketingmanagement“ an der IST-Hochschule für Management.
IST-Hochschule: Gute Strategiearbeit und aufmerksamkeitsstarke Werbung ging vor ein paar Jahren noch mit Printanzeigen in Zeitschriften, Flyern und Radiowerbung. Heute braucht es computergestützte Erweiterungen der Realitätswahrnehmung. Was hat sich verändert?
Prof. Dr. Melanie Diermann, Leiterin des Bachelor-Studiengangs „Online-Marketing & Marketingmanagement“
Prof. Dr. Melanie Diermann: „Wenn heute noch von ‚neuen Medien‘ gesprochen wird, muss ich manchmal schmunzeln. Denn die sind ja schon seit über zwanzig Jahren nicht mehr neu. Neu ist höchstens noch die Dynamik, mit der sie sich entfalten und da geht die Entwicklung ungebrochen weiter. Unternehmen müssen heute Multi-Channel-präsent ein, das ist der Standard. Und sie müssen ihre Präsenz über alle Kanäle und Medien hinweg strategisch steuern können, das ist die Kür.“
IST-Hochschule: Was bedeutet dieser Wandel für Marketing-Fachkräfte?
Diermann:„Marketing-Expert:innen von heute müssen im Stande sein, mindestens einen, besser drei Schritte im Voraus zu denken. Sie müssen den Unternehmensprozess und zentrale Strategien kennen und Bedarfe der Zielgruppe sehen und verstehen. Kund:innen möchten heute den Standard von morgen, um Wettbewerbsvorteile zu erhalten und gut aufgestellt zu sein. Morgen möchten sie das nächste Level. Eine gute Marketingstrategie bildet dies ab und eine gut ausgebildete Fachkraft kann dieses gesamte Spektrum anbieten.“
IST-Hochschule: Das „nächste Level“ sind unter anderem innovative Technologien wie Extended Reality. Wie funktionieren erweiterte Realitäten im Marketing?
Diermann:„Das werden wir noch sehen. Viele Unternehmen setzen heute bereits XR-Elemente ein. Da denke ich etwa an das Möbelhaus, das zur Planbarkeit der eigenen Produkte virtuelle Räume anbietet, die wie meine eigene Wohnung aussehen. So kann ich mir ein detailgetreues Bild machen und direkt sehen, wie gut das neue Möbelstück in meiner Küche wirkt. Es gibt auch schon Kosmetikunternehmen, bei denen ich virtuell verschiedene Lippenstiftfarben und -konsistenzen ausprobieren kann. Die Frage ist, was morgen kommt. Wenn wir auf die Touchpoints und Customer Journey gucken, sehen wir, dass XR im Moment vor allem im Beratungsbereich des Marketing relevant ist. B2B-Kund:innen kennen nicht alle Möglichkeiten und möchten informiert werden, was alles machbar ist. So können sie entscheiden, was für den eigenen Vertrieb bedeutend werden könnte. Die Marktdurchdringung mit relevanten Endgeräten ist auch noch nicht in der Weise gegeben, dass man da schon im ‚Durchstartmodus‘ ist.“
IST-Hochschule: Der Bachelor-Studiengang „Online-Marketing & Marketingmanagement“ vermittelt eben dieses Wissen über das digitale Marketing der Zukunft. Was lernen die Studierenden?
Diermann:„Unternehmen können langfristig am Markt nur erfolgreich sein, wenn sie im Marketing und Online-Marketing sehr gut aufgestellt sind. Dafür brauchen sie qualifizierte Leute. Genau an dieser Stelle knüpft der Studiengang an. Studierende lernen bei uns das Marketing der Zukunft. Wir denken aus der Perspektive von Touchpoints, User Experience und Customer Journey. So können die Teilnehmer:innen ihr erworbenes Wissen aktiv und gewinnbringend im Unternehmensprozess einbringen.“
IST-Hochschule: Was ist das Besondere an diesem Studium?
Diermann:„Neben vielen inhaltlichen Aspekten im Trendbereich des Online-Marketing wie Data-driven Marketing, KI und Extended Reality zeichnet den Studiengang ‚Online-Marketing & Marketingmanagement‘ insbesondere die große Praxisnähe aus. Bei uns werden die Studierenden von Praktiker:innen mit umfassender Berufserfahrung unterrichtet. Die Dozent:innen kommen sowohl aus dem Agenturumfeld als auch von internationalen Unternehmen wie Amazon und IBM. An ausgewählten Seminartagen besuchen wir gemeinsam mit den Studierenden Fachveranstaltungen und werfen exklusive Blicke hinter die Kulissen spannender Unternehmen. Zudem wird bei uns wird jede:r Teilnehmer:in persönlich betreut und durch das Studium sowie darüber hinaus begleitet.“
IST-Hochschule: An wen richtet sich der Studiengang?
Diermann:„Das Studium richtet sich an Unternehmen, die ihre Beschäftigten optimal berufsbegleitend qualifizieren möchten. Und darüber hinaus an Menschen, die im Online-Marketing praxisnah ausgebildet werden und dabei die Vorteile einer Business School und einer Fernhochschule für sich nutzen möchten. Durchgeführt werden kann das Studium in Vollzeit, in Teilzeit oder dual – also in Kombination mit einer betrieblichen Ausbildung. Unser Blended-Learning-Ansatz mit modernen Lehrmethoden wie Online-Vorlesungen und -Tutorien und der IST-App bietet maximale Flexibilität. So entscheiden die Studierenden selbst, wann und wo sie lernen. Prüfungen können digital oder vor Ort an verschiedenen Prüfungsstandorten im gesamten Bundesgebiet und weltweit abgelegt werden.“
IST-Hochschule: Klingt vielversprechend. Welche Berufsperspektiven eröffnen sich den Absolvent:innen?
Diermann: „In einem Wort: Viele. Denn es herrscht Fachkräftemangel und mit der Aussicht, dass jeder Fauxpas auf immer im Internet zu sehen ist, ist der Bedarf an qualifiziertem Personal ausgesprochen groß. Mit erfolgreichem Abschluss des Studiums sind unsere Absolvent:innen optimal aufgestellt für einen Berufsstart in Unternehmen, Verbänden und Non-Profit-Organisationen, bei Agenturen oder in der Selbstständigkeit gleichermaßen. Sie können in die Arbeitsbereiche des Online-Marketing, der Social-Media-Arbeit, in der Kampagnenplanung oder in der Unternehmenskommunikation einsteigen.“
Weitere Informationen zum Bachelor-Studiengang „Online-Marketing & Marketingmanagement“ gibt es auf unserer Website.
Viele Millionen Menschen im Jahr sind begeistert von 20 Wagen, die auf vielen Rennstrecken der Welt gegeneinander fahren. Die Formula 1 hat bereits Ikonen wie Michael Schuhmacher, Ayrton Senna, Lewis Hamilton und Max Verstappen hervorgebracht. Die Leistungen der Teams sind vielleicht noch viel größer als die Leistungen, die die Fahrer selbst erbringen. Den Traum, in einem der Teams zu arbeiten, haben viele – nur wenige schaffen es. Die Formula 1 leidet genauso unter dem Fachkräftemangel wie andere Branchen, allerdings haben die Verantwortlichen schon vor knapp 20 Jahren begonnen, sich des Problems anzunehmen.
Das Team Excelleration beim Rennstart ihres Wagens bei den World Finals in Singapur 2023. Quelle: F1 in Schools/ Edwin Koo
Formula 1 und Fachkräftemangel: Passt das zusammen?
Die Formel 1 erfreut sich großer Begeisterung. Und diese wird nur noch stärker dadurch, dass mittlerweile auch Netflix eine eigene Serie über die F1 hat. Allerdings gilt auch hier: Wie finde ich die besten Talente, die zu meinem Team passen? Der Andrang ist immens, aber nur wenige schaffen es wirklich. Aus der Vielzahl der Bewerbungen muss genau gefiltert werden, wer für die jeweilige Positionen in Frage kommt.
Der Druck in der Formel 1 selbst ist bereits immens. Immer wieder werden Menschen auf guten Positionen von anderen Teams abgeworben. Trotzdem braucht auch die Formel 1 neue Talente. Vor knapp 20 Jahren wurde deswegen der multidisziplinäre Technik-Wettbewerb „F1 in Schools“ ins Leben gerufen.
F1 in Schools: Was bringt dieser Wettbewerb?
Bei F1 in Schools müssen die Schüler:innen keine echten Rennwagen bauen: Die Wagen, die konstruiert und produziert werden, sind deutlich kleiner als die echten Rennwagen. Die Fahrzeuge bei F1 in Schools sind circa 25 cm lang und 10 cm hoch. Ein 25-seitiges technisches Regelwerk gibt vieles vor, lässt aber auch Platz für neue und innovative Ideen. Allerdings ist das nicht alles. Die Teams, welche aus drei bis sechs Schüler:innen bestehen, müssen sich von der eigenen Team-CI über die Gestaltung der Wettbewerbselemente bis hin zu ihrer Strategie, wie Sponsoren gewonnen werden, alles selbst überlegen. Die Möglichkeiten sind enorm. Wer bei den Regionalmeisterschaften und den Deutschen Meisterschaften gut genug ist, qualifiziert sich für die World Finals, welche immer im Rahmen eines echten F1-Grand-Prix stattfinden. Weniger als 1 Prozent der Teilnehmer:innen weltweit schafft es überhaupt zu den World Finals. Noch weniger schaffen das, was im Jahr 2023 ein Team aus Deutschland geschafft hat: Weltmeister zu werden. In diesem Wettbewerb lernen die Schüler:innen vieles, was es im Berufsalltag braucht, egal ob man in der Formel 1 landet oder nicht. Teamwork, Zeitmanagement und Argumentationsfähigkeiten sind nur einige der Skills, die dieser Wettbewerb fordert und fördert.
Alle Teilnehmer der aramco F1 in Schools World Finals 2023 in Singapur auf der Startgerade der Rennstrecke. Quelle:F1 in Schools/ xpbimages
Was hat die Formel 1 von diesem Wettbewerb?
Wie Eingangs erläutert, wurde der Wettbewerb von der F1 ins Leben gerufen. Bei den World Finals kommen die F1-Teams vorbei und bieten direkt Teams oder einzelnen Schüler:innen Praktika oder Studienplätze an. Sie picken sich die Talente raus, die Sie benötigen und bei sich in den Teams haben wollen. Durch diese Verbindungen sind schon ehemaligen Teilnehmer:innen bei Mercedes, Red Bull, Ferrari, Alfa Romeo und Williams gelandet. Wenn es nicht klappen sollte, dass man zu den World Finals fliegt oder einen Platz angeboten bekommt, bereitet einen der Wettbewerb bestmöglich auf mögliche Führungsrollen und Managementpositionen vor, die einen im Leben erwarten können. Einige Unternehmen in Deutschland sind bereits darauf aufmerksam geworden, dass ehemalige Teilnehmer:innen von F1 in Schools eine gute Wahl sind, egal wie weit sie gekommen sind. Die außerschulischen Leistungen die in diesem Wettbewerb erbracht werden, sind enorm. Daher ist ein Aufruf von F1 in Schools Germany auch immer: Hört Euch die Geschichten der Teilnehmer:innen an und lasst sie erzählen. Die Begeisterung, die dabei hervorkommt, wird bestätigen, dass dieser Wettbewerb eine „Once-in-a-lifetime“-Erfahrung ist.
Eine Musikveranstaltung am Strand besuchen, die Bands auf der Bühne sehen oder an der Wasserkante stehen und den Wassersportlern zuschauen. Für Menschen mit einer Gehbehinderung stellt dies eine enorme Herausforderung dar. Und das in einer Zeit, in der Integration, Inklusion und Barrierefreiheit von hoher Bedeutung sind. Durch die UN-Behindertenrechtskonvention 2009 und das Behindertengleichstellungsgesetz sollen die Menschenrechte für alle gefördert, geschützt und gewährleistet werden.
Barrierefreie Strandfestivals sind möglich, jedoch gibt es für Veranstaltende einiges zu beachten. Bildquelle: Pexels
Die Tourismusdestinationen entlang der Ostseeküste Schleswig-Holsteins bieten in der Sommersaison eine Vielzahl von Veranstaltungen am Strand an. Dazu zählen unter anderem Musik- und Wassersportveranstaltungen. Die Bedeutung von Barrierefreiheit steigt nicht nur in den öffentlichen Lebensbereichen, sondern auch bei Freizeit- und Kulturveranstaltungen. Für Veranstaltende bedeutet dies, dass sie sich auf die Menschen einstellen und nicht die Menschen auf die vorzufindenden Begebenheiten. Doch neben den Veranstaltenden ist vor allen Dingen auch die Politik dafür zuständig, den Handlungsbedarf zu realisieren und sicherzustellen.
Einsicht der Veranstaltenden ist der erste Schritt
Um Barrierefreiheit bieten zu können, müssen die Tourismusdestinationen sowie die Veranstaltenden selbst bereit sein, die Thematik priorisiert in die Planungen ihrer Events mit aufzunehmen und umzusetzen. Denn nicht nur für Menschen mit einer Gehbehinderung ist ein barrierefreier Zugang zu Strandfestivals von Vorteil. Auch Familien mit einem Kinderwagen oder Personen mit einer Verletzung profitieren davon. Allerdings werden mögliche Maßnahmen derzeit nur in wenigen Orten konkret umgesetzt. Die Veranstaltenden wissen um die Vorgaben und prüfen zunehmend die Umsetzung. Das Wissen, dass die Zielgruppen Menschen mit einer körperlichen Einschränken umfassen, ist für die Realisierung der Maßnahmen von hoher Bedeutung. Die Nachhaltigkeit wird jedoch aufgrund der aktuellen Randbedingungen höher priorisiert als die Barrierefreiheit.
Ist Barrierefreiheit auf Strandfestivals überhaupt möglich oder nicht?
Grundsätzlich gilt: Barrierefreiheit auf Strandfestivals ist möglich. Die Umsetzung stellt allerdings eine besondere Herausforderung für die Veranstaltenden dar. Gegenüber stehen sich das humanitäre und das wirtschaftliche Ziel. Ein erhöhter Austausch zwischen den zuständigen Behörden (Politik, Tourismusverbände…) ist zu fördern, um die fehlenden, maßgeblichen Grundlagen zugunsten der notwendig materiellen Anschaffungen zu ermöglichen. Ebenso wäre es von großem Vorteil, wenn die einzelnen Tourismusdestinationen untereinander Schnittstellen bilden, um sich über Möglichkeiten und Maßnahmen auszutauschen. Denn nur in wenigen Orten werden Maßnahmen konkret umgesetzt, sodass die Zugänglichkeit nicht für alle Gäste gewährleistet ist. Das bestehende Potenzial für die dahingehenden (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung wird an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins bisher nur eingeschränkt umgesetzt.
Maßnahmen für barrierefreie Strandveranstaltungen
Stege sind eine mögliche Maßnahme, um den Zugang zum Veranstaltungsgelände zu ermöglichen. Quelle: Pexels
Verschiedene Maßnahmen können von den Veranstaltenden umgesetzt werden, um den Zugang zum Strand, bis an die Wasserkante oder quer über das Gelände zu ermöglichen. Diese könnten unter anderem sein: Stege ab der Promenade bis zur Wasserkante durch Holzbohlen, Strandmatten oder Flies zu legen; mobile Rampenübergänge; Podeste auf den Veranstaltungsflächen inkl. der Zuwegung; eigene Zugänge/Bereiche für Menschen mit einer Gehbehinderung; Verleih von Hilfsmitteln wie Strandbuggys oder Schwimmrollstühle; ausreichend Sitzmöglichkeiten sowie die Vermeidung von Schwellen und Spalten. Von Seiten der einzelnen Tourismusdestinationen ist zu prüfen, welche Maßnahmen für sie umsetzbar sind und in welchem Zeitraum. Diese sind mit den Veranstaltenden abzustimmen, denn nur gemeinsam ist eine effektive und zweckmäßige Umsetzung von Maßnahmen möglich. Im Sinne der Allgemeinheit ist somit anzustreben, dass alle beteiligten Akteure inklusive Politik dahingehende Maßnahmen unterstützen.
Wie erfolgreiche Festivals gelingen, ist unter anderem Thema im Wahlschwerpunkt „Festivalmanagement“, der den Master-Studiengang Kommunikationsmanagement an der IST-Hochschule für Management deutschlandweit besonders macht.