20.09.2024
„Das Wissen ist für meine Freiberuflichkeit äußerst wertvoll“
Mit Mitte 40 hat sich Katrin Müller nochmal für eine Weiterbildung entschieden. Aus der Weiterbildung wurde ein Studium. Denn nach erfolgreichem Abschluss zur Gesundheitsökonomin (FH) ist die freiberufliche Hebamme bereits im fünften Semester des Bachelorstudiengangs „Management im Gesundheitswesen“.
Schon während der Schulzeit faszinierte die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers Katrin Müller. So kristallisierte sich für sie schnell ein Tätigkeitsfeld heraus, in dem die beruflich Fuß fassen wollte: in der Geburtshilfe.
In der Ausbildung zur Hebamme lernte sie die physiologischen Vorgänge während der Schwangerschaft und unter der Geburt kennen und wusste das selbstständige und eigenverantwortliche Arbeiten zu schätzen. „Ich habe natürlich nicht nur alles über Schwangerschaft, Geburtshilfe, die Zeit im Wochenbett und in der Stillzeit gelernt, sondern auch Vieles über die Krankheitsbilder, die in dieser Zeit auftreten können“, erinnert sich Katrin Müller an ihre beruflichen Anfänge. „Frauen während der Geburt optimal zu betreuen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und ihnen in der ungewohnten Situation beizustehen und sie zu unterstützen, hat mich sehr erfüllt.“
Nach 21 Jahren als angestellte Hebamme in einer Klinik, entschloss sich die heute 47-Jährige, nur noch freiberuflich, in eigener Praxis, tätig zu sein. Ihr Berufsalltag ist von viel Abwechslung geprägt, auch wenn sich alles um die spannende Zeit rund um die Geburt dreht. Katrin betreut Frauen bei Beschwerden in der Schwangerschaft, im Wochenbett und der Stillzeit. Zusätzlich berät sie die Familien in gesunder Lebensführung und bietet Kurse zur Geburtsvorbereitung, Rückbildungsgymnastik und Babymassage an.
2021 entschied sich Katrin dann für die Hochschulqualifikation zur Gesundheitsökonomin (FH). „Gerade in der freiberuflichen Hebammentätigkeit kam ich vermehrt mit betriebswirtschaftlichen Themen in Kontakt, von denen ich bis dato nur geringe Kenntnisse hatte.“
Um ihre Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen vergütet zu bekommen, müssen freiberufliche Hebammen u.a. ein Qualitätsmanagement nachweisen. Damit und allem, was daran hängt, sah sich Katrin vor große Herausforderungen gestellt. „Ein Leitbild zu erstellen, ein QM nach PDCA-Zyklus aufzubauen, ‚SMARTE‘ Ziele zu definieren, um eine Strategie zu entwickeln, die Kommunikation zum Kunden zu beschreiben, rechtliche Aspekte für die Vertretungsregelung und Haftungsfragen zu klären – das sind alles Themen, die während meiner Ausbildung und sogar heute im Studium zur Hebamme nur sehr begrenzt erörtert werden“, erklärt die Thüringerin. „Deshalb habe ich nach einer Weiterbildung gesucht, um den geforderten Themen gerecht zu werden und um Neues zu lernen. Die Weiterbildung ‚Gesundheitsökonom:in (FH)‘ hat mir eine neue Perspektive aufgezeigt und ein Grundverständnis für die betriebswirtschaftlichen Themen gegeben, die für meine freiberufliche Tätigkeit wertvoll und von Vorteil sind.“
Nach dem Abschluss stellte Katrin fest, dass sie gern noch tiefer in diese Themen einsteigen würde, um die Zusammenhänge noch besser zu verstehen. Fast nahtlos ist sie deshalb in das Bachelorstudium „Management im Gesundheitswesen“ in Vollzeit eingestiegen.
„An der IST-Hochschule kann ich Studium und Beruf gut organisieren. Deshalb habe ich den Schritt bisher nicht bereut“, so Katrin. „Und das Studium hat tatsächlich super auf der Weiterbildung aufgebaut und mir ein noch besseres Verständnis für die allgemeinen betriebswirtschaftlichen Themen vermittelt.“
Das Ende des Studiums kommt nun langsam in Sicht. Wie es für Katrin Müller nach dem Bachelorabschluss weitergeht, ist noch offen. Vieles ist für sie denkbar: Vielleicht wird sie junge Hebammen bei ihrem Schritt in die Selbstständigkeit begleiten, vielleicht ein Masterstudium in Angriff nehmen und ihre Hebammenpraxis weiterführen oder neue Wege gehen.
„Das aktive Lernen fällt mir nicht mehr so leicht, wie in meiner Schulzeit, und vor der ersten Klausur war ich furchtbar aufgeregt“, lacht Katrin. „Allerdings finde ich es wichtig, sich immer wieder auf neue Themen einzulassen und sich den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen. Egal, was kommt, das Studium ist für mich eine wertvolle Erfahrung – in jeder Hinsicht.“
Wir wünschen der Powerfrau für den Studienabschluss und die Zukunft alles Gute!