Zur Erfolgsstorys-Übersicht

18.07.2018

Bachelor Sportbusiness Management Michael Käser
Bachelor Sportbusiness Management Michael Käser

IST-Student als Praktikant beim FC Bayern München

IST-Student Michael Käser hat einen heiß begehrten Praktikumsplatz beim FC Bayern München bekommen. Im Interview verrät er uns, was er beruflich schon alles gemacht hat, wie er zum FC Bayern gekommen ist und welche beruflichen Ziele er hat.

IST: Herr Käser, nach dem Fachabitur mit Schwerpunkt „Wirtschaft“ haben Sie eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht. Im Anschluss waren Sie noch ein Jahr als Sachbearbeiter im Customer Service tätig und haben sich dann beruflich neu orientiert. So sieht es in jedem Fall aus. Es folgten Praktika im Eventmanagement sowie bei der Europäischen Sponsoring Börse (ESB), ein Job im Verkauf bei Nike und eine freiberufliche ehrenamtliche Tätigkeit für die Internetplattform „Talentkritiker.de“ als Projektmanager. Ganz nebenbei studieren Sie seit zwei Jahren im Bachelor-Studiengang „Sportbusiness Management“. Wie bringen Sie das alles unter einen Hut?
Michael Käser:
Das ist alles eine Frage der Motivation. Hätten Sie mir vor ein paar Jahren gesagt, dass mein Weg so aussieht, hätte ich gänzlich anders geantwortet. Im Bereich des Lernens war ich nämlich noch nie der Fleißigste. Nachdem ich mir jedoch mit dem Studium und dem damit verbundenen Wunsch, im Bereich des Fußballs tätig zu sein, ein Ziel gesteckt hatte, fiel mir dies jedoch leichter als anfänglich erwartet. Über das Studium hinaus möchte ich mit den Praktika Erfahrungen in vielen unterschiedlichen Bereichen sammeln, um später zum einen eine Richtung einschlagen zu können, die mir liegt, und zum anderen durch gesammeltes Know-how eine echte Bereicherung für meinen zukünftigen Arbeitgeber zu sein. Nebenjobs, wie der bei Nike, sind zwischen den Praktika und neben Aufträgen als freier Redakteur nötig, damit ich mir alles Nötige finanzieren kann und nicht ganz der Theorie verfalle. Das Engagement bei „Talentkritiker (TK)“ ist pure Leidenschaft für den Fußball. Die Jungs sind Spitze und die Idee hinter den Projekten verkörpert enormes Potenzial. Alle, die diesem Projekt verbunden sind, ticken gleich – TK ist eine Herzensangelegenheit. So ist es zwar zu Zeiten stressig, manchmal auch etwas zu streng, im Großen und Ganzen jedoch genau das, was mir seit jeher Spaß macht.

Dass Ihr Herz für den Fußball schlägt, wird schnell deutlich, wenn man sich Ihren bisherigen Werdegang ansieht. Schon eine Seminararbeit in der Schule trug den Titel „Der FC Barcelona im statistischen Vergleich seit 2008". Sie sind ehrenamtlich als Fußballtrainer tätig. Jetzt haben Sie einen wahrscheinlich heiß begehrten Praktikumsplatz bei Bayern München ergattern können. Wie kam es dazu?
Käser:
Sie haben Recht, Fußball ist für mich mehr als nur der Sport, der mich am meisten interessiert. Die Arbeit zum FC Barcelona war hier auch kein Zufall, da die Werte und Vergangenheit des Vereins sowie die ihm verbundenen Menschen mein Ideal für diesen Sport maßgeblich beeinflusst haben. Fußball ist das, was mich zum größten Teil menschlich ausmacht. Viele persönliche Ereignisse haben diese Verbundenheit weiter verstärkt. Einen Teil meiner Anschauung kann ich mit den Menschen in unserem Projekt teilen, einen weiteren über den Austausch mit Interessierten und den Rest durch die Tätigkeit im Sportbusiness. Der Fußball hat jedoch eine eher geringe Rolle für die Chance bei Bayern München gespielt. Im Sport sind Kontakte, wie in jedem anderen Business, enorm wichtig und öffnen viele Türen. Am Ende zählen jedoch allein die Qualitäten, die man mitbringt, um das Unternehmen voran zu bringen. In meinem Fall war es das Know-how in digitalen Themen, das mir einen Eintritt in diesen tollen Verein ermöglicht hat.

Sie haben sich 2016 für den Bachelor-Studiengang „Sportbusiness Management“ entschieden. Warum?
Käser:
Um ehrlich zu sein, war das Studium nur mein Plan B. Zwei Jahre vor Antritt des Studienbeginns haben mich Verletzungen den Einstieg in den Profifußball gekostet. Anschließend war jedoch sofort klar, dass ein Studium im Bereich Sportmanagement die einzig in Frage kommende Alternative ist, da der Sport schon immer mein treibender Faktor war. Ich bereue diese Entscheidung nicht und weine dem aktiven Fußball nicht hinterher. Durch die Tätigkeit als Trainer, Redakteur und dem Arbeiten im Bereich des Sports ist das bei weitem keine reine Kompensation, sondern ein neuer Weg, der mich auf eine andere Art und Weise mit dem Fußball verbindet.

Was versprechen Sie sich von diesem Studiengang? Inwieweit haben sich mit dem Praktikum in München diese Erwartungen schon erfüllt?
Käser:
Ich möchte nicht, dass mir der Studiengang verspricht, später das zu erreichen, was ich mir vorstelle – das kann er nämlich nicht. Jedoch vermittelt das Studium den Herzschlag des Business und hilft bei der eigenen Findung. Am Ende möchte ich mit der Dreiteilung aus Hochschule, Praxis und Eigeninitiative optimal vorbereitet sein, um meinen Platz zu finden. Ein Praktikum beim FC Bayern ist natürlich großartig und zeigt, dass man auf dem richtigen Weg ist. Der Studiengang legt hier eine wichtige Basis.

Sie sind bereits im fünften Semester und bringen sicherlich schon einiges an Wissen in dieses Praktikum mit. Können Sie es dort schon einbringen? Wenn ja, inwieweit?
Käser:
Mein Vorwissen in gewissen Themenbereichen war ausschlaggebend dafür, dass die Wahl unter anderem auf mich gefallen ist. Der FC Bayern ist ein sehr innovativer und zielgerichteter Verein, der seine Werte genau zu vermitteln und zu vermarkten weiß. Von den Praktikanten wird erwartet, diese Werte zu vertreten und die Projekte voll zu unterstützen. Im Bereich Sponsoring war hier auch die ESB eine große Hilfe, bei der ein Grundstein für das Interesse und Verständnis dieses Bereichs gelegt wurde. Alles was ich mir seitdem angeeignet habe, ist nun sehr wertvoll.

Sportbusiness Management Michael KäserWas sind dort Ihre Aufgaben?
Käser:
Im Bereich Sponsoring / New Business geht es zum einen darum, neue Partner zu akquirieren, primär auf globaler Ebene. Austausch bzgl. Aktivierungsinitiativen und das Erstellen der Sales-Präsentationen sind hier das Hauptaugenmerk. Zum anderen geht es um die Eingliederung neuer Projekte in das Business-Modell des FC Bayern. Speziell die digitale Transformation, die zuweilen jede Branche in der Welt betrifft, ist hier die treibende Kraft. Zu Details kann ich mich hier jedoch nicht äußern.

Was ist Ihr berufliches Ziel?
Käser:
Ein fixes Ziel habe ich nicht definiert. Für mich steht jedoch fest, dass die künftige Stelle im Bereich des Fußballs oder digitaler Themen liegen soll. Für den einen oder anderen mag das limitierend klingen. Aber bei mir dreht sich seit jeher alles darum – das wird sich auch nicht mehr ändern. Für den Einstieg ist jedoch Vieles denkbar und somit nicht final festzulegen. Würden Sie mich nach meinem absoluten Wunschtraum fragen, würde ich Ihnen sagen, dass es sich entweder im Bereich von sich selbst vermarktenden Vereinen liegen sollte, bei einem großen Verband – am besten der ECA – oder digitalen Vorreitern, wie EA Sports. Durch eine Organisation den gesamten europäischen Fußball kennenzulernen wäre etwas, dass mich vollauf erfüllen würde. Allerdings habe ich im Laufe des letzten Jahres eine starke Sympathie zu Themen wie eSport und digitaler Transformation entwickelt. Speziell letztere würde ich gerne im Sport vorantreiben – auch hier vorzugsweise in Vereinen oder Verbänden.
Wohin es schlussendlich geht, werde ich nach Abschluss des Studiums sehen.

Noch eine Frage: „Talentkritiker.de“ – worum geht es dort genau?
Käser
: Bei TK liegt der Fokus nicht darauf, im großen Teich der Newsmeldungen zu schwimmen, sondern darum, den Journalismus mit dem Scouting zu verbinden und dabei thematisch in die Tiefe zu gehen. In unserem Team ähneln sich die Charaktere: Fußballphilosophen, die vernarrt in den Fußball sind und die fehlenden spezifischen Details zum sportlichen Leistungsvermögen aufgreifen wollen. Unser Anspruch ist es, den ambitionierten Spagat zwischen fachlicher Analyse und Unterhaltung informativ und lesbar zu gestalten. Es bedarf hierbei immer einer ehrlichen und fairen Analyse, die sowohl den Fachmann aus der Branche als auch den Fußballfan abholt. Hierzu arbeiten wir mit Scouts, Jugendtrainern und einem speziellen Datenlieferanten zusammen, der uns eine großartige Software zur Verfügung stellt. Wie bereits erwähnt hat die Idee hinter dem Projekt großes Potenzial, um auf dem Markt angenommen zu werden. Leider fehlt die Man-Power, um dies umzusetzen. Das Team besteht gänzlich aus Studenten und Berufstätigen, welche unterschiedliche Ziele verfolgen, nicht ausreichend Zeit aufbringen können und die Leidenschaft als Antrieb nutzen. Somit sind wir alle ehrenamtlich tätig und produzieren Content nach zeitlichen Ressourcen.

Wir wünschen Michael Käser für sein Praktikum und sein Studium alles Gute und viel Erfolg.

Nähere Einzelheiten zu seinem Studiengang finden Sie hier.