Start Blog Seite 6

Vom Traum zur Wirklichkeit: Arbeiten in der Formula 1

Viele Millionen Menschen im Jahr sind begeistert von 20 Wagen, die auf vielen Rennstrecken der Welt gegeneinander fahren. Die Formula 1 hat bereits Ikonen wie Michael Schuhmacher, Ayrton Senna, Lewis Hamilton und Max Verstappen hervorgebracht. Die Leistungen der Teams sind vielleicht noch viel größer als die Leistungen, die die Fahrer selbst erbringen. Den Traum, in einem der Teams zu arbeiten, haben viele – nur wenige schaffen es. Die Formula 1 leidet genauso unter dem Fachkräftemangel wie andere Branchen, allerdings haben die Verantwortlichen schon vor knapp 20 Jahren begonnen, sich des Problems anzunehmen.

Team Excelleration (links im Bild) beim Rennstart ihres Wagen bei den World Finals in Singapur 2023

Das Team Excelleration beim Rennstart ihres Wagens bei den World Finals in Singapur 2023. Quelle: F1 in Schools/ Edwin Koo

Formula 1 und Fachkräftemangel: Passt das zusammen?

Die Formel 1 erfreut sich großer Begeisterung. Und diese wird nur noch stärker dadurch, dass mittlerweile auch Netflix eine eigene Serie über die F1 hat. Allerdings gilt auch hier: Wie finde ich die besten Talente, die zu meinem Team passen? Der Andrang ist immens, aber nur wenige schaffen es wirklich. Aus der Vielzahl der Bewerbungen muss genau gefiltert werden, wer für die jeweilige Positionen in Frage kommt.

Der Druck in der Formel 1 selbst ist bereits immens. Immer wieder werden Menschen auf guten Positionen von anderen Teams abgeworben. Trotzdem braucht auch die Formel 1 neue Talente. Vor knapp 20 Jahren wurde deswegen der multidisziplinäre Technik-Wettbewerb „F1 in Schools“ ins Leben gerufen.

F1 in Schools: Was bringt dieser Wettbewerb?

Bei F1 in Schools müssen die Schüler:innen keine echten Rennwagen bauen: Die Wagen, die konstruiert und produziert werden, sind deutlich kleiner als die echten Rennwagen. Die Fahrzeuge bei F1 in Schools sind circa 25 cm lang und 10 cm hoch. Ein 25-seitiges technisches Regelwerk gibt vieles vor, lässt aber auch Platz für neue und innovative Ideen. Allerdings ist das nicht alles. Die Teams, welche aus drei bis sechs Schüler:innen bestehen, müssen sich von der eigenen Team-CI über die Gestaltung der Wettbewerbselemente bis hin zu ihrer Strategie, wie Sponsoren gewonnen werden, alles selbst überlegen. Die Möglichkeiten sind enorm. Wer bei den Regionalmeisterschaften und den Deutschen Meisterschaften gut genug ist, qualifiziert sich für die World Finals, welche immer im Rahmen eines echten F1-Grand-Prix stattfinden. Weniger als 1 Prozent der Teilnehmer:innen weltweit schafft es überhaupt zu den World Finals. Noch weniger schaffen das, was im Jahr 2023 ein Team aus Deutschland geschafft hat: Weltmeister zu werden. In diesem Wettbewerb lernen die Schüler:innen vieles, was es im Berufsalltag braucht, egal ob man in der Formel 1 landet oder nicht. Teamwork, Zeitmanagement und Argumentationsfähigkeiten sind nur einige der Skills, die dieser Wettbewerb fordert und fördert.

Alle Teilnehmer der aramco F1 in Schools World Finals 2023 in Singapur auf der Startgerade der Rennstrecke.

Alle Teilnehmer der aramco F1 in Schools World Finals 2023 in Singapur auf der Startgerade der Rennstrecke. Quelle:F1 in Schools/ xpbimages

Was hat die Formel 1 von diesem Wettbewerb?

Wie Eingangs erläutert, wurde der Wettbewerb von der F1 ins Leben gerufen. Bei den World Finals kommen die F1-Teams vorbei und bieten direkt Teams oder einzelnen Schüler:innen Praktika oder Studienplätze an. Sie picken sich die Talente raus, die Sie benötigen und bei sich in den Teams haben wollen. Durch diese Verbindungen sind schon ehemaligen Teilnehmer:innen bei Mercedes, Red Bull, Ferrari, Alfa Romeo und Williams gelandet. Wenn es nicht klappen sollte, dass man zu den World Finals fliegt oder einen Platz angeboten bekommt, bereitet einen der Wettbewerb bestmöglich auf mögliche Führungsrollen und Managementpositionen vor, die einen im Leben erwarten können. Einige Unternehmen in Deutschland sind bereits darauf aufmerksam geworden, dass ehemalige Teilnehmer:innen von F1 in Schools eine gute Wahl sind, egal wie weit sie gekommen sind. Die außerschulischen Leistungen die in diesem Wettbewerb erbracht werden, sind enorm. Daher ist ein Aufruf von F1 in Schools Germany auch immer: Hört Euch die Geschichten der Teilnehmer:innen an und lasst sie erzählen. Die Begeisterung, die dabei hervorkommt, wird bestätigen, dass dieser Wettbewerb eine „Once-in-a-lifetime“-Erfahrung ist.

Musik, Meer und Mobilität: Das Streben nach inklusiven Strandfestivals

Eine Musikveranstaltung am Strand besuchen, die Bands auf der Bühne sehen oder an der Wasserkante stehen und den Wassersportlern zuschauen. Für Menschen mit einer Gehbehinderung stellt dies eine enorme Herausforderung dar. Und das in einer Zeit, in der Integration, Inklusion und Barrierefreiheit von hoher Bedeutung sind. Durch die UN-Behindertenrechtskonvention 2009 und das Behindertengleichstellungsgesetz sollen die Menschenrechte für alle gefördert, geschützt und gewährleistet werden.

Barrierefreiheit auf Strandfestivals_Rollstuhlfahrer
Barrierefreie Strandfestivals sind möglich, jedoch gibt es für Veranstaltende einiges zu beachten. Bildquelle: Pexels

Die Tourismusdestinationen entlang der Ostseeküste Schleswig-Holsteins bieten in der Sommersaison eine Vielzahl von Veranstaltungen am Strand an. Dazu zählen unter anderem Musik- und Wassersportveranstaltungen. Die Bedeutung von Barrierefreiheit steigt nicht nur in den öffentlichen Lebensbereichen, sondern auch bei Freizeit- und Kulturveranstaltungen. Für Veranstaltende bedeutet dies, dass sie sich auf die Menschen einstellen und nicht die Menschen auf die vorzufindenden Begebenheiten. Doch neben den Veranstaltenden ist vor allen Dingen auch die Politik dafür zuständig, den Handlungsbedarf zu realisieren und sicherzustellen.

Einsicht der Veranstaltenden ist der erste Schritt

Um Barrierefreiheit bieten zu können, müssen die Tourismusdestinationen sowie die Veranstaltenden selbst bereit sein, die Thematik priorisiert in die Planungen ihrer Events mit aufzunehmen und umzusetzen. Denn nicht nur für Menschen mit einer Gehbehinderung ist ein barrierefreier Zugang zu Strandfestivals von Vorteil. Auch Familien mit einem Kinderwagen oder Personen mit einer Verletzung profitieren davon. Allerdings werden mögliche Maßnahmen derzeit nur in wenigen Orten konkret umgesetzt. Die Veranstaltenden wissen um die Vorgaben und prüfen zunehmend die Umsetzung. Das Wissen, dass die Zielgruppen Menschen mit einer körperlichen Einschränken umfassen, ist für die Realisierung der Maßnahmen von hoher Bedeutung. Die Nachhaltigkeit wird jedoch aufgrund der aktuellen Randbedingungen höher priorisiert als die Barrierefreiheit.

Ist Barrierefreiheit auf Strandfestivals überhaupt möglich oder nicht?

Grundsätzlich gilt: Barrierefreiheit auf Strandfestivals ist möglich. Die Umsetzung stellt allerdings eine besondere Herausforderung für die Veranstaltenden dar. Gegenüber stehen sich das humanitäre und das wirtschaftliche Ziel. Ein erhöhter Austausch zwischen den zuständigen Behörden (Politik, Tourismusverbände…) ist zu fördern, um die fehlenden, maßgeblichen Grundlagen zugunsten der notwendig materiellen Anschaffungen zu ermöglichen. Ebenso wäre es von großem Vorteil, wenn die einzelnen Tourismusdestinationen untereinander Schnittstellen bilden, um sich über Möglichkeiten und Maßnahmen auszutauschen. Denn nur in wenigen Orten werden Maßnahmen konkret umgesetzt, sodass die Zugänglichkeit nicht für alle Gäste gewährleistet ist. Das bestehende Potenzial für die dahingehenden (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung wird an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins bisher nur eingeschränkt umgesetzt.

Maßnahmen für barrierefreie Strandveranstaltungen

Barrierefreies Strandfestival_Rollstuhlfahrer auf Steg
Stege sind eine mögliche Maßnahme, um den Zugang zum Veranstaltungsgelände zu ermöglichen. Quelle: Pexels

Verschiedene Maßnahmen können von den Veranstaltenden umgesetzt werden, um den Zugang zum Strand, bis an die Wasserkante oder quer über das Gelände zu ermöglichen. Diese könnten unter anderem sein: Stege ab der Promenade bis zur Wasserkante durch Holzbohlen, Strandmatten oder Flies zu legen; mobile Rampenübergänge; Podeste auf den Veranstaltungsflächen inkl. der Zuwegung; eigene Zugänge/Bereiche für Menschen mit einer Gehbehinderung; Verleih von Hilfsmitteln wie Strandbuggys oder Schwimmrollstühle; ausreichend Sitzmöglichkeiten sowie die Vermeidung von Schwellen und Spalten. Von Seiten der einzelnen Tourismusdestinationen ist zu prüfen, welche Maßnahmen für sie umsetzbar sind und in welchem Zeitraum. Diese sind mit den Veranstaltenden abzustimmen, denn nur gemeinsam ist eine effektive und zweckmäßige Umsetzung von Maßnahmen möglich. Im Sinne der Allgemeinheit ist somit anzustreben, dass alle beteiligten Akteure inklusive Politik dahingehende Maßnahmen unterstützen.

Wie erfolgreiche Festivals gelingen, ist unter anderem Thema im Wahlschwerpunkt „Festivalmanagement“, der den Master-Studiengang Kommunikationsmanagement an der IST-Hochschule für Management deutschlandweit besonders macht.

Mit ganzheitlichem Stressmanagement zu einem gelassenen und gesunden Leben

In der heutigen schnelllebigen und wandelbaren Welt ist es von großer Bedeutung, dass wir lernen, mit Stress angemessen umzugehen. Stress wird oft als etwas Negatives betrachtet, da er mit unangenehmen Emotionen und körperlichen Beschwerden verbunden sein kann.

Positive Effekte durch ein „gesundes Maß“ an Stress

Allerdings gibt es auch einige positive Aspekte. In bestimmten Situationen kann Stress als Antrieb dienen und uns dazu bringen, unser Bestes zu geben. Ein „gesundes“ Maß an Stress kann dazu führen, dass wir uns konzentrieren, produktiv sind und unsere Leistung steigern.

Wenn wir unter Druck stehen, können wir unsere Fähigkeiten optimal nutzen und über uns hinauswachsen. Kurzfristiger Stress kann dazu führen, dass unser Gehirn aufmerksamer und konzentrierter ist, da Hormone, wie beispielsweise Adrenalin, freigesetzt werden. Diese können unsere Reaktionszeit verkürzen und unsere Wahrnehmung schärfen. In einigen Situationen, wie in sportlichen Wettkämpfen oder beruflichen Herausforderungen, kann das von Vorteil sein.

In moderaten Dosen kann Stress unsere Widerstandsfähigkeit stärken. Ähnlich wie beim Training unserer Muskeln kann Stress unsere psychische und körperliche Belastbarkeit verbessern. Indem wir uns mit Stressoren konfrontieren und sie bewältigen, entwickeln wir Resilienz und können besser mit zukünftigen Herausforderungen umgehen.

Stressige Lebensereignisse können uns dazu zwingen, uns anzupassen, neue Strategien zu entwickeln und unsere Fähigkeiten zu erweitern. Wir wachsen daran, indem wir unsere Komfortzone verlassen und neue Erfahrungen machen. Stress kann uns somit auch helfen, uns selbst besser kennenzulernen und unsere Grenzen zu erweitern.

Strategien für Stressbewältigung sind entscheidend

Stressmanagement gesundes Leben
Ganzheitliches Stressmanagement verhilft zu einer Erholung auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene.

Die positiven Aspekte von Stress treten jedoch nur in Maßen auf und sind von Person zu Person unterschiedlich. Übermäßiger oder langanhaltender Stress kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben. Daher ist es entscheidend, Strategien zur Stressbewältigung zu erlernen und ein gesundes Gleichgewicht zu finden. Ganzheitliches Stressmanagement umfasst Erholung auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene.

Regelmäßige körperliche Aktivität wie Sport oder Yoga kann dabei helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Dabei spielt die Freisetzung von Endorphinen, die sogenannten „Glückshormone“, eine wichtige Rolle. Sie geben uns ein Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens. Darüber hinaus kann eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf dazu beitragen, den Körper widerstandsfähiger gegen Stress zu machen. Indem wir auf unseren Körper achten und ihn gesund halten, legen wir eine solide Grundlage für ganzheitliches Stressmanagement.

Die emotionale Ebene ist eng mit Stress verbunden. Oft entstehen Stressgefühle aufgrund von emotionalen Belastungen wie Ängsten, Sorgen oder Frustrationen. Eine Möglichkeit, mit diesen Emotionen umzugehen, besteht darin, sich ihnen bewusst zu werden und sie anzuerkennen. Achtsamkeit und Meditation können dabei helfen, das Bewusstsein für unsere Emotionen zu schärfen und uns zu ermöglichen, mit ihnen in einer gesunden Weise umzugehen. Hierfür ist es hilfreich, sich Zeit für Selbstfürsorge und Entspannung zu nehmen, sei es durch Lesen, Musik hören oder das Ausüben einer kreativen Tätigkeit. Auch Gespräche mit Freunden, Familienmitgliedern oder Therapeuten können eine therapeutische Wirkung haben und neue Perspektiven eröffnen.

Denkmuster erkennen und ändern

Die Art und Weise, wie wir über Stresssituationen denken, kann einen erheblichen Einfluss auf unseren Stresslevel haben. Negative Denkmuster, wie ständiges Grübeln, Dramatisieren oder Schwarz-Weiß-Denken, können den Stress verstärken. Ein wichtiger Aspekt des ganzheitlichen Stressmanagements besteht darin, unsere Denkmuster zu erkennen und negative Gedanken in positive oder realistischere zu transformieren. Dies kann durch Techniken wie kognitive Umstrukturierung oder positive Selbstgespräche erreicht werden. Das Setzen von realistischen Zielen, Prioritäten und die Organisation von Aufgaben können ebenfalls dazu beitragen, den mentalen Stress zu reduzieren.

Weiterbildungen als erster Schritt

Wer sich tiefergehend mit dem Thema beschäftigen möchte, kann in den IST-Weiterbildungen „Stress- und Mentalcoach“ sowie „Resilienztraining“ lernen, sich auf die eigenen Ressourcen zu besinnen und diese zu stärken. Das erhöht die Chance, mit bestimmten Situationen, gerade in Krisenzeiten, besser umgehen zu können. Außerdem lernen die Teilnehmer:innen geeignete Techniken und Strategien zur Stressbewältigung kennen.

Fazit

Ganzheitliches Stressmanagement berücksichtigt den Körper, die Emotionen und den Geist. Durch die Implementierung von Strategien auf jeder dieser Ebenen können wir unsere Fähigkeit verbessern, mit Stress umzugehen und ein ausgewogenes und erfülltes Leben zu führen. Jeder Mensch ist individuell und benötigt daher unterschiedliche Ansätze zur Stressbewältigung. Das Finden der richtigen Methoden erfordert möglicherweise ein bisschen Geduld, den Mut zu Experimentieren und auch Durchhaltevermögen beim Erlernen spezieller Techniken.

Hybride Events: Hype oder Zukunft?

Messen, Kongresse und Tagungen besuchen, gehört zum Berufsalltag einiger Menschen. Netzwerkveranstaltungen bieten die Möglichkeit, vor Ort Kontakte zu knüpfen, sich weiterzubilden und die neuesten Trends der Branche kennenzulernen. Doch wer kennt es nicht: ausgerechnet am Veranstaltungstag ist man schon verplant, die Entfernung zur Location ist zu weit oder man wird kurzfristig krank. Genau für solche Situationen wurden hybride Events, wie das FORUM EVENT, entwickelt, das die klassische physische Anwesenheit mit der virtuellen Teilnahme kombiniert.

Wie kam es zum Wandel in der Eventwelt?

Durch die zunehmende Digitalisierung werden hybride Events immer häufiger genutzt und sind mittlerweile Standard bei Veranstaltungen jeglicher Art.

Als Student im Bachelor-Studiengang Kommunikation & Eventmanagement an der IST-Hochschule für Management und Werkstudent im Fachbereich „Kommunikation & Wirtschaft“, erlebe ich die voranschreitende Digitalisierung seit ein paar Jahren hautnah mit und habe diese bereits selbst in Projekten genutzt. Um ein Beispiel zu nennen, gehe ich kurz auf die Zeit ein, in der COVID-19 eine große Rolle gespielt hat. Unzählige Branchen waren stark vom Coronavirus betroffen und für viele Unternehmen und Selbstständige war es schwer, sich über Wasser zu halten. Dramatisch war diese Zeit auch für die Eventbranche. Messen, Konzerte, Konferenzen, Workshops, Seminare, Teamevents – jegliche Zusammentreffen von Menschengruppen wurden untersagt, Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Genau an diesem Punkt kamen vermehrt hybride Events ins Spiel, die es Menschen trotz Isolation ermöglichten, online an ausgewählten Events teilzunehmen, die per Live-Stream übertragen wurden.

FORUM EVENT – der hybride Nachwuchskongress der IST-Hochschule

Spannende Vorträge, Best-Practice-Cases, Panels: Weiterbildung steht beim FORUM EVENT im Vordergrund. Bildquelle: Messe Best of Events.

Nicht zuletzt die Pandemie hat gezeigt, dass hybride Events ein großes Potenzial bieten. So planen auch wir, die Event-Studierenden aus verschiedenen Semestern, ein hybrides Event: das FORUM EVENT. Der Nachwuchskongress der IST-Hochschule richtet sich speziell an Auszubildende im Eventbereich, Berufsschüler:innen und Studierende, die sich weiterbilden und vernetzen möchten. Stattfinden wird der Kongress am Donnerstag, 18. Januar 2024 im Rahmen der internationalen Fachmesse für Erlebnismarketing Messe Best of Events (BOE) in der Dortmunder Westfalenhalle sowie gleichzeitig per Online-Stream auf allen Bildschirmen zuhause und unterwegs. Top-Referent:innen und Branchenexpert:innen halten unter dem Motto „It’s a Match“ Live-Vorträge, diskutieren in Panels, stellen Best-Practice-Cases vor und stehen in Q&A-Sessions Rede und Antwort. In verschiedenen Workshops haben Teilnehmer:innen außerdem die Möglichkeit, sich neues Wissen zu erarbeiten und praktische Übungen durchzuführen.

Welche Vorteile bietet das hybride FORUM EVENT?

Die Live-Übertragung des FORUM EVENT ermöglicht die Teilnahme von überall.

Hybride Events haben im Allgemeinen den Vorteil der hohen Flexibilität. Das FORUM EVENT bietet den großen Vorteil des schnellen und intensiven Austausches zwischen Besucher:innen und Expert:innen aus der Event- und Medienbranche. Teilnehmer:innen aus aller Welt haben die Möglichkeit teilzunehmen und müssen dafür nicht extra nach Dortmund reisen. Dadurch sparen sie Anfahrts- und eventuelle Übernachtungskosten und haben die Möglichkeit, das Event online mitzugestalten bzw. durch Interaktionen lebendig und interaktiv zu machen. Online-Teilnehmer:innen können live untereinander und mit Expert:innen chatten oder an einem Quiz teilnehmen. Zudem kann direktes Feedback gegeben werden, welches uns als Veranstalter weiterhilft, live entgegenzuwirken sowie das Event im Nachhinein besser zu analysieren und zukünftige Veranstaltungsreihen gegebenenfalls zu optimieren. Falls Teilnehmer es nicht rechtzeitig schaffen, live einzuschalten, gibt es die Möglichkeit sich die Aufzeichnungen im Nachhinein nochmal anzusehen. Auch der ökologische Fußabdruck wird durch die virtuelle Variante des FORUM EVENT reduziert und damit die Umweltbelastung minimiert.

Haben hybride Events auch Nachteile?

Veranstaltungen, die per Livestreaming ins Internet übertragen werden, bergen auch ein paar Risiken. Copyright: Caleb Oquendo

Besonders die komplexe Technologieanforderung ist ein Risikofaktor bei hybriden Events. Es können immer wieder technische Probleme auftreten, die eine Wartung oder einen Neustart nach sich ziehen. Beim Kostenfaktor kommt es immer darauf an, wie groß das Event ist und wie viele Personen teilnehmen. Der zuvor genannte Vorteil der Live-Interaktionen kann auch als Nachteil gesehen werden. Die Qualität und Interaktionsbereitschaft kann zwischen physischen und digitalen Teilnehmer:innen variieren und auch Verbindungsprobleme können einen „Strich durch die Rechnung“ machen. Kommunikationsverzögerungen können schnell unprofessionell wirken. Auch kann es zu Datenlecks oder allgemeinen Sicherheitsproblemen kommen, denen vorgebeugt werden sollte, um sensible oder private Daten zu schützen.

Und so liegt es auch in den Händen unseres Studierendenteams, durch eine gute Organisation, Risiken oder mögliche Probleme bei der Umsetzung des FORUM EVENT zu minimieren. Dafür stehen mittlerweile auch professionelle Softwares und Agenturen auf dem Markt zur Verfügung.

Hybride Events werden weiterhin eine wichtige Rolle in der Eventbranche spielen und sich noch viel weiter in Hinblick auf Globalisierung, Vielseitigkeit und Technologie entwickeln. Es bleibt daher spannend, wohin die Zukunft von Veranstaltungen noch führt.

Du möchtest beim 7. FORUM EVENT am Donnerstag, den 18. Januar 2024 dabei sein? Tickets für eine Teilnahme vor Ort erhältst Du im Ticketshop der BOE. Wenn Du online dabei sein und den Livestream verfolgen möchtest, kannst Du Dich unter diesem Link anmelden. Sowohl die Teilnahme vor Ort als auch digital ist kostenfrei. Weitere Informationen zum FORUM EVENT gibt es unter www.ist-hochschule.de/forum-event.

Übrigens: Das IST-Studieninstitut bietet eine Weiterbildung „Hybride und digitale Events“ an, in der Event-Expert:innen in nur zwei Monaten praktisches Know-how zur Eventumsetzung vermitteln.

Zukunft der Medien: Technologie, Gesellschaft und Karriere im Fokus der #MTM23

In München fanden am 25.–27. Oktober 2023 zum 37. Mal die MEDIENTAGE (#MTM23) statt, allerdings das erste Mal in einer neuen Location, dem House of Communication der Serviceplan Group und dem umliegenden Werksviertel.

Die Medientage München 2023 im House of Communication der Serviceplan Group.

Das diesjährige Motto lautete: INTELLIGENCE!

Die dreitägige Konferenz bot ein vielfältiges Programm mit aktuellen und relevanten Themen speziell für die Medienbranche. Es gab verschiedene Stages, ausgewählte Masterclasses & Lounge-Flächen zum Networking. Auch die Media For You – die Special-Area zum Thema Jobs & Ausbildung – bat ein breitgefächertes Angebot.

Das Motto: INTELLIGENCE!

KI-gestützte Anwendungen erfahren auch in der Medienbranche eine wachsende Bedeutung. Es wurde sehr umfangreich aus verschiedenen Perspektiven über die Herausforderungen durch neue Technologien diskutiert, als auch über den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI), welche auch menschliche Intelligenz erfordert.

Das Konferenzprogramm unter dem Motto INTELLIGENCE widmete sich somit speziell den folgenden Trends und Herausforderungen:

  • Technische Innovationen: Ein Schwerpunkt der Medientage München war der Einsatz neuer Technologien in der Medienbranche. Dazu gehören unter anderem KI, Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) sowie Blockchain. Diese neuen Technologien werden die Medienbranche weiter verändern und den Medienunternehmen Chancen für neue Geschäftsmodelle und innovative Inhalte bieten. Ein zentrales Thema war hier vor allem der Einsatz von KI in den Medien. Diese wird bereits heute schon in vielen Bereichen der Medienproduktion eingesetzt, beispielsweise zur Automatisierung von Aufgaben wie der Bild- und Videobearbeitung oder zur Erstellung von Inhalten. In Zukunft wird KI noch weiter an Bedeutung gewinnen und der Medienbranche neue Möglichkeiten eröffnen, denn Technologien haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Medien konsumieren, grundlegend zu verändern.
  • Gesellschaftliche Verantwortung: Ein weiteres wichtiges Thema war die Verantwortung der Medien in der Gesellschaft. Die Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung und der Vermittlung von Informationen. In Zeiten von Fake News, Medienvielfalt und Desinformation ist es wichtiger denn je, dass Medien verantwortungsbewusst in ihrer wichtigen Rolle sind. Sie dürfen nicht nur als Unterhaltungslieferant dienen, sondern müssen als wichtige Informationsquelle und Meinungsbildner Qualitätsjournalismus betreiben.
  • Wirtschaftliche Herausforderungen: Diskutiert wurden auch Themen, wie die digitale Transformation in der Medienbranche, digitale Monopole und die Rolle von Medien in Zeiten von Krisen und wie mit neuen Erlösquellen umgegangen werden kann. Im Endeffekt muss sich die Medienbranche wirtschaftlich neu erfinden. Die Digitalisierung hat zu neuen Geschäftsmodellen geführt, aber auch zu neuen Herausforderungen in der Medienfinanzierung.
Workshops, Vorträge und Networking – die Karrieremesse Media For You hielt einiges bereit.

Media For You

Die Media For You ist eine Karriere-Erlebnismesse für Medien, die im Rahmen der Medientage München stattfindet. Präsentiert wird sie von Start Into Media, eine von der Bayerischen Staatskanzlei geförderte neue Initiative unter dem Dach der Medien.Bayern GmbH, welche die Medienaus- und weiterbildung in Bayern koordiniert. Das Medienunternehmen bietet Studierenden, Absolventen und Berufseinsteigern die Möglichkeit, sich über Berufsbilder und Karrierechancen in der Medienbranche zu informieren und mit Vertretern von Medienunternehmen in Kontakt zu treten.

Das Event bat ein breitgefächertes Angebot, darunter:

  • Workshops im Werksviertel: Die Workshops waren ein beliebter Programmpunkt der Media For You, angeboten von Medienunternehmen und Bildungseinrichtungen. Besucher hatten hier die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in verschiedenen Medienbereichen, wie Redaktionsarbeit, Videoproduktion und Social Media Marketing zu sammeln.
  • Vorträge auf der Media Idol Stage: Medienexperten sprachen hier auf der Bühne über aktuelle Trends und Entwicklungen, unter anderem im Journalismus, im, Marketing und in der Produktion.
  • Media Spaces: Im House of Communications gab es sechs verschiedene Spaces:
  1. Audio & Radio
  2. Marketing & Design
  3. TV & Film
  4. Game
  5. News
  6. Book & Publishing
Die IST-Studierenden (2.,3.,4. von rechts) mit dem IST-Team in ihrem Marketing & Design Space.

Am IST-Space (Marketing & Design) gab es zwei Stationen. In einem digitalen Marketing-Quiz konnten Besucher ihr Wissen testen. Je nachdem, wie viele Fragen richtig beantwortet wurden, konnte anschließend eine bestimmte Anzahl an Enten geangelt werden. Dort warteten „Gewinn-Enten“ und „Nieten-Enten“. Ab der dritten Gewinn-Ente gab es Sachpreise zu gewinnen und die Möglichkeit, sich für ein Teilstipendium an der IST-Hochschule zu qualifizieren.

Mein Fazit zum Experience-Day auf der #MTM23

Die Medienbranche steht vor großen Herausforderungen. Technische Innovationen, gesellschaftliche Verantwortung und auch wirtschaftliche Herausforderungen stellen die Medien vor neue Aufgaben. Die Medientage München 2023 waren eine wichtige, informative und spannende Veranstaltung, bei der auch gezeigt wurde, dass die Branche sich diesen Aufgaben bewusst ist und sich mit innovativen Ideen und Lösungen auf die Zukunft vorbereitet. Der Kongress war ebenso ein wichtiger Treffpunkt für die Branche und eine Plattform zum Netzwerken und Austauschen über die Zukunft der Medien.

Auch ist die Media For You eine wichtige Veranstaltung für alle, die an einer Karriere in der Medienbranche interessiert sind. Sie bietet eine gute Gelegenheit, sich über Berufsbilder und Karrierechancen zu informieren und mit Vertretern von Medienunternehmen in Kontakt zu treten.

Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance hatte, das IST-Team zu begleiten und zwei Kommilitonen persönlich kennenzulernen.

Zudem freue ich mich auch über alle weiteren tollen Connections, die ich schließen konnte. Aus meiner Sicht werden die Medientage auch in Zukunft ein wichtiger Ort für den Austausch und die Vernetzung der Medienbranche bleiben. Wer ebenfalls Lust hat, an einem Experience-Day teilzunehmen, findet auf dieser Seite alle Veranstaltungen.

Von der Hochschulweiterbildung zur Führungsrolle – Eine Reise voller Leidenschaft und Erfolg in der Hotellerie

Duygu Saltik ist nicht nur eine inspirierende Führungsperson in der Hotelbranche, sondern auch ein leuchtendes Beispiel für das Potenzial einer Weiterbildung und lebenslangen Weiterentwicklung. Ihre Reise von der IST-Hochschule für Management zur Deputy General Managerin im ATLANTIC Hotel Münster ist eine Geschichte von Leidenschaft, Hingabe und unermüdlichem Streben nach Exzellenz.

Bevor Duygu ihren Bachelor in „Hotel- und Tourismusmarketing“ begann, hat sie bereits eine Hochschulweiterbildung zur „Hotelökonomin“ an der IST-Hochschule erfolgreich abgeschlossen. „Ich habe verschiedene Portale miteinander verglichen und mich telefonisch beraten lassen – im Endeffekt hat mich die professionelle und zugleich herzliche Beratung überzeugt,“ erinnert sich Duygu. Auch ein Grund, weshalb sie sich im Anschluss für ein weiterführendes Fernstudium an der IST entschied.

Duygu befindet sich nun mitten in ihrem Bachelor-Studium, welches sie in Teilzeit neben ihrem Job durchführt. Zusätzlich schafft sie es jeden Tag nicht nur Studium und Job unter einen Hut zu bekommen. Die zweifache Mutter kombiniert gekonnt Privat- und Berufsleben und zeigt, dass alles möglich ist, wenn man nur will. Dabei hilft ihr besonders, dass sie ihr Studium komplett selbstgesteuert angehen kann: „Es bedarf selbstverständlich viel Disziplin, gibt aber gleichzeitig viel Freiheit und Flexibilität. Ich empfinde nichts als negativ. Alles, was im ersten Moment unlösbar scheint, wendet sich mithilfe der Studienberater:innen aus dem Fachbereich zum Guten!“

Von der Theorie zur Praxis: Ein Neubau-Hotel leiten

Duygu hatte die seltene Gelegenheit, die Bauphase des Hotelpark Novotel Münster City und des ibis budget Münster City als Deputy General Managerin zu begleiten. „Ein Hotel ‚von der Pike auf‘ zu begleiten ist faszinierend und hat in der sogenannten ‚Pre-Opening-Phase‘ einfach nichts mit ‚Hospitality‘ zu tun,“ sagt sie. Sie erinnert sich an die Herausforderungen der ersten Budgetplanung ohne Erfahrungswerte und die Umstellung von Business Review Meetings zu Baumeetings.

„Insgesamt hat die Bauphase zwei Jahre gedauert und das erste Rollen der Koffer in der Lobby zu hören, war ein unglaublich emotionaler Moment für mich. Viele Stunden harter Arbeit haben sich in dem Moment für mich bezahlt gemacht. Da stand er nun: ‚Mein‘ erster Gast!“ Dieser Moment war für Duygu der Lohn für jahrelange Arbeit und Studium. Sie erinnert sich an eine Projektarbeit aus ihrem Studium, in der sie selbst ein Hotel mit einem einzigartigen Konzept entwickeln sollte. Im Nachhinein sagt Duygu, dass ihr dieses Praxisprojekt sehr bei der Neueröffnung des Hotelpark Novotel Münster City und des ibis budget Münster City geholfen hat. „Die realitätsnahe Projektarbeit hat sich für mich sehr ausgezahlt, denn ich hatte exakt mit den Vor- und Nachteilen, die damals erarbeitet wurden zu tun. Das Imaginäre wurde auf einmal Wirklichkeit – der Wahnsinn!“

Neben ihrer Arbeit als Deputy General Managerin ist Duygu mittlerweile auch als Dozentin am IST-Studieninstitut tätig. „Wissen über diesen wunderbaren Beruf zu teilen, bereitet mir sehr viel Freude. Es macht mich stolz, die Gastgeber:innen von ‚Morgen‘ zu sehen – denn dann weiß ich: die Zukunft ist gesichert,“ so Duygu.

Für Duygu ist der Schlüssel zum Erfolg die ständige Weiterentwicklung. „Kein Stillstand. Immer weiter am Traum arbeiten.“ Sie ist überzeugt: „Wenn man will, dann schafft man alles, was man sich vorgenommen hat.“ Selbst in schwierigen Zeiten hält die IST-Studentin ihren Fokus auf das große Ziel: „Dann sieht man einen glücklichen Gast, der begeistert das Hotel verlässt, weil er vom eigenen Team erstklassig beherbergt worden ist – einfach großartig!“

Der Blick in die Zukunft

Was wünscht sich Duygu für ihre berufliche Zukunft? „Dass sich kein Tag nach Arbeiten anfühlt, denn dann hat man es geschafft.“ Ein Ziel, das sie durch ihr unermüdliches Streben und ihre Leidenschaft für das Hotelfach sicherlich erreichen wird.

Duygu Saltik ist ein Paradebeispiel dafür, wie Bildung und Engagement den Weg für eine erfolgreiche Karriere in der Hotellerie ebnen können. Ihre Geschichte ist nicht nur eine Erfolgsstory, sondern auch eine Inspiration für alle, die in dieser Branche Fuß fassen möchten.

Wichtigster Breitensportkongress endet mit Forderung nach mehr Ressourcen

„Sport für Alle“ kann Menschen verbinden und eine Friedenshüterfunktion wahrnehmen. So das einhellige Credo der Delegierten des 28. Weltkongresses der wichtigsten internationalen Breitensportorganisation TAFISA (The Association for International Sport for All) in Düsseldorf. Und das lebten etwas über 350 Teilnehmenden aus insgesamt 70 Ländern bei der Abschlusszeremonie des Kongresses auch selbst vor. Nach vier Tagen an Beratungen, Diskussionen und lebhaft geführten Tagungssessions tanzten Menschen aus allen sechs teilnehmenden Kontinenten miteinander und bewiesen, wie sehr Sport für Gemeinsamkeiten sorgt und Differenzen überwinden kann.

„Sport für Alle“ ist mehr als Breitensport

TAFISA als Welt-Breitensportverband hat sich dem Menschenrecht „Sport für Alle“ verschrieben, das auf die ur-olympische Bewegung um Pierre de Coubertin zurückgeht. Es sieht vor, dass Sport und Bewegung unabhängig der menschlichen Vielfaltsdimensionen jedermann zugänglich gemacht werden soll. Passend dazu und unter Berücksichtigung der Konfliktverschärfungen in der Welt lautete das Kongressmotto „Sport for All: more together than ever“. Das zeigt, dass „Sport für Alle“ eine deutlich weitere Realisierungsebene ist, als nur der (freiwillige und organisierte) Breitensport.

Während der Kongresstage fanden insgesamt drei Plenarsitzungen, zehn parallele Sessions sowie drei „Sport for All“-Exkursionen und vier Abendveranstaltungen statt. Die Schwerpunktthemen reichten von Inklusion im Sport, Sporträume und Sportinfrastruktur, Weitergabe von Expertise und Fachwissen, Auswirkungen des Klimawandels auf den Breitensport, Sport als Friedenshüter, über das Wohlergehen und Well-Being von Menschen bis hin zur allgemeinen Sportpolitik. In diesem Video sind die Höhepunkte festgehalten.

Kongressbeteiligung der IST-Hochschule für Management

Auch die IST-Hochschule für Management hat sich in ihrer Heimatstadt am TAFISA-Weltkongress beteiligt. Während des Kongresses haben Studierende von der Hochschule und dem angeschlossenen IST-Studieninstitut beim Kongress hospitiert und diesen in einem eigenen Workshop reflektiert und aufgearbeitet. Mit Prof. Dr. Gerhard Nowak war der Dekan des Fachbereichs Sport und Management im Ehrenkomitee des Kongresses vertreten und hat das Organisationsteam im Vorfeld und vor Ort kräftig unterstützt. Ich selbst war als IST-Lehrbeauftragter zudem als Pressesprecher des Kongresses alle Tage im Einsatz.

Auch IST-Professor Dr. Gerhard Nowak war beim TAFISA-Kongress dabei.
Auch IST-Professor Dr. Gerhard Nowak war beim TAFISA-Kongress dabei. Bild: Gonzalo Bell

Gemeinsame Kongresserklärung

Die Kongressteilnehmer:innen verabschiedeten eine gemeinsame Kongresserklärung, in der sie die weltweite Politik zu intensiverem Handeln und mehr Ressourcen zur Umsetzung des Menschenrechts „Sport für Alle“ auffordern. Konkret wird im sogenannten „Call-to-Action“ zu orchestrierten Aktionen von Regierungen, dem privaten Sektor, Medien, NGOs sowie globalen und regionalen Institutionen aufgerufen. Ziel solle sein, „Sport für Alle zu einem Auftrag und nicht zu einer Option“ zu machen. Die DOSB-Vizepräsidentin Kerstin Holze erläuterte diesen „Call-to-Action“ nach dem Kongress: „‚Sport für Alle‘ heißt nicht nur, Menschen in Bewegung zu bringen und deren Gesundheit zu fördern, sondern es heißt ebenfalls Hürden abzubauen, Verständnis und Empathie zu entwickeln und aufeinander zuzugehen. So können wir Menschen, Gesellschaften und hoffentlich ganze Nationen vereinen.“

Festivals für alle? Wie Barrierefreiheit auf Musikfestivals zum Erfolg wird

Das Programmheft einer Veranstaltung lesen, online ein Ticket buchen oder sich alleine auf einem Event zurechtfinden – all das sind Beispiele, die für die meisten Menschen keine Schwierigkeit darstellen. Für Personen mit Behinderungen kann dies mit Barrieren verbunden sein, welche die Teilhabe an Events und somit am gesellschaftlichen Leben erschweren.

Die Themen Inklusion und Barrierefreiheit haben in den vergangenen Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Die Relevanz, beeinträchtigten Menschen eine uneingeschränkte und selbstständige Teilhabe zu ermöglichen und ihre Menschenrechte durchzusetzen, zeigt sich in diversen Gesetzen. Doch trotz der rechtlichen Verankerung von Gleichberechtigung stoßen diese Personen weiterhin regelmäßig auf Barrieren. Mit dem Besuch eines Festivals finden blinde Menschen eine nicht vertraute Umgebung, eine laute Geräuschkulisse und große Menschenmassen vor, was die Orientierung erschweren kann. Hinzu kommen Hürden im Bereich der visuellen Kommunikation und damit der Vermittlung von Informationen.

Wie steht es um die Barrierefreiheit auf Festivals?

Vor einigen Jahren spielte Barrierefreiheit eine untergeordnete Rolle bei der Organisation von Festivals. Es wurde kaum über Inklusion gesprochen und barrierefreie Angebote waren nur vereinzelt zu finden. Es zeigt sich jedoch eine steigende Aufmerksamkeit für das Thema in der Branche. Zurückzuführen ist diese unter anderem auf vermehrte Forderungen durch beeinträchtigte Besuchende. Diese Entwicklung wird durch die heutigen Möglichkeiten von Social Media begünstigt, die es Nutzenden ermöglichen, eine breite Öffentlichkeit für ihre Anliegen zu erreichen und Forderungen zu stellen. Unter Festivalveranstaltenden ist zudem eine Bewusstseinsänderung zu bemerken, die mit der steigenden Relevanz von Nachhaltigkeit, Diversität und Awareness einhergeht. Einen positiven Einfluss darauf nimmt die Kommunikation durch Verbände und Branchentreffen, die dazu beitragen, dass eine Sensibilisierung stattfindet.

Menschen mit Seheinschränkungen werden im Festivalumfeld immer präsenter. Copyright: AdobeStock

In der Branche ist eine hohe Offenheit gegenüber der Thematik vorzufinden. Veranstaltende sind sich der Bedeutung von Barrierefreiheit grundsätzlich bewusst. Der Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit der Thematik und der vermittelten Relevanz durch Veranstaltende steht jedoch eine begrenzte Implementierung barrierefreier Maßnahmen gegenüber. Insbesondere Angebote für sehbehinderte Gäste sind im Festivalkontext unterrepräsentiert. Menschen mit Seheinschränkungen werden im Vergleich zu Rollstuhlfahrenden erst seit kurzer Zeit im Festivalumfeld präsenter. Obwohl Personen mit nicht sichtbaren im Vergleich zu Menschen mit sichtbaren Einschränkungen in der Überzahl sind, scheinen ihre Bedürfnisse bei Veranstaltenden noch nicht vollständig angekommen zu sein. Dies kann darin begründet liegen, dass ihre Bedürfnisse und Barrieren nicht direkt ersichtlich sind. Damit einhergehende Unsicherheiten bezüglich geeigneter Maßnahmen können sich auf deren Umsetzung auswirken.

Welche Herausforderungen sehen Veranstaltende bei der Umsetzung?

Insbesondere für kleine Festivals kann die Finanzierung eine Herausforderung in der Umsetzung von Barrierefreiheit darstellen. Es sei jedoch zu bedenken, dass auch Maßnahmen ohne große Investitionen zur Zugänglichkeit beitragen können. Die sich entwickelnde Gesetzeslage zur Barrierefreiheit, die sich zukünftig verstärkt auf privatwirtschaftliche Unternehmen auswirken wird, geht mit einem steigenden Bedarf an finanziellen Mitteln einher. Die resultierenden Kosten gilt es durch die Politik zu kompensieren, um das Fortbestehen kleinerer und finanzschwächerer Festivals zu gewährleisten. Hierzu zählt ebenfalls die Zugänglichkeit und faire Verteilung von Fördergeldern, die nicht nur zugunsten der Hochkultur vergeben werden.

Neben den hohen Kosten für barrierefreies Equipment, wie zum Beispiel Sanitäranlagen, stellt die geringe Verfügbarkeit und der schlechte Zustand des zur Vermietung angebotenen Materials eine Herausforderung dar. Auch die örtlichen Gegebenheiten naturbelassener Festivallocations erschweren die Umsetzung. Ein weiterer Faktor, der auf die Inklusionsbemühungen einwirkt, bildet die Notwendigkeit personeller Ressourcen. Neben des steigenden Planungsaufwandes ergeben sich jedoch auch Vorteile durch die Verbesserung der Zugänglichkeit. Es eröffnet sich eine größere Zielgruppe und damit die Möglichkeit einer Steigerung der Ticketverkäufe.

Wie lässt sich die Barrierefreiheit verbessern?

Die interne Bewusstseinsbildung ist die Grundlage für die Implementierung barrierefreier Maßnahmen. Da dies verschiedene Bereiche betrifft, sollte das Thema abteilungsübergreifend einbezogen und diskutiert werden. Die Einbindung von Betroffenen oder Organisationen, die sich für Inklusion einsetzen, liefert positive Effekte hinsichtlich der Identifikation von Bedarfen und der Behandlung der Thematik. Vor dem Hintergrund der Kosten erweisen sich digitale Lösungen als besonders geeignet, um zur Informationszugänglichkeit von Festivals beizutragen. Durch die Verwendung von Alternativtexten auf der Website und auf Social-Media-Kanälen werden visuell abgebildete Informationen auch für blinde User zugänglich, indem diese durch Screenreader erfasst werden können. Ferner können Informationsmaterialien wie Programmhefte oder Getränkekarten für sehbehinderte Gäste digital zugänglich gemacht werden. Detaillierte Richtlinien zur barrierefreien Gestaltung von Webinhalten lassen sich den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) entnehmen.

Begleitpersonen sind von großer Bedeutung für blinde Menschen. Bildquelle: AdobeStock

Angesichts der Unebenheiten naturbelassener Festivalgelände und sicherheitsrelevanter Aspekte ist die kostenlose Mitnahme einer Begleitperson von großer Bedeutung für blinde Menschen. Diese Personen sind für die Orientierung wichtig und nehmen im Falle einer Evakuierung eine bedeutende Rolle ein. Da Mitarbeitende am Einlass, in der Gastronomie oder im Security-Bereich oftmals erster Ansprechpunkt für Fragen und Anliegen sind, sollten sie über bestehende Maßnahmen aufgeklärt und im Umgang mit behinderten Menschen sensibilisiert sein. Abschließend sind die Maßnahmen mit der Zielgruppe auf ihre Eignung zu überprüfen. Durch Geländebegehungen, direkten Austausch und Feedbackmöglichkeiten können Veranstaltende Verbesserungen und neue Ideen für die nächste Veranstaltung mitnehmen.

Pferde und Angst – wie Angst entsteht und was man dagegen machen kann

Ein toller Urlaub am Meer, da dürfen unsere Pferde natürlich nicht fehlen. Dass das aber auch zu Problemen führen kann, gehört auch zur Geschichte.

Pferde lieben es, im Wasser zu planschen. In meinem ersten Urlaub auf Norderney wollte mein eher unsicheres, ängstliches Pferd, ein Franziskus-Nachkomme namens Franz, gar nicht in die Nähe dieser komischen, sich auf ihn zu bewegenden Wellen – und hatte davor erstmal Angst.

Mit Geduld, viel Ruhe, Vertrauen und Liebe hat er aber gelernt, dass das Wasser ungefährlich ist. Und dass das Planschen darin sehr viel Spaß machen kann. Mittlerweile ist er eine regelrechte Wasserratte und genießt es auch hier, bei Regenwetter durch jede Pfütze zu laufen.

Wie in dem folgenden Video allerdings gut zu sehen ist, kann ein Pferd immer auch mal in Angst geraten. Oder es kann sogar ein Reitunfall passieren. In diesem Fall wollte ich ein bisschen tiefer ins Wasser, das hatten wir auch schon zig Mal ohne Probleme gemacht. Dieses Mal war Franz allerdings ein bisschen unsicher. Es ist ein Tier, und so kann ein Pferd in der einen oder anderen Situation auch mal anders reagieren, als man denkt.

Er hat sich von der Welle weggedreht, unter ihm der Boden war uneben, und so kam es dazu, dass wir zusammen umgefallen sind. Da war Franz auch noch relativ entspannt, doch leider hatte ich vergessen, meine Airbag Weste auszuziehen. Diese hing noch am Sattel fest. Damit Franz mich nicht verletzt, habe ich mich ruckartig nach hinten bewegt, um die Airbag Weste vom Sattel zu lösen. Das knallt erst laut und zischt dann im Anschluss. Franz geriet in Panik und ist aus dem Wasser gerannt. Gott sei Dank ist uns nichts Schlimmes passiert. Franz ist auf mein Rufen auch direkt am Wasser stehen geblieben. Ich konnte wieder aufsteigen und bin nochmal ganz ruhig und entspannt durch den Pril geritten, um ihm seine Angst direkt wieder zu nehmen.

Ich möchte das Video zum Anlass nehmen, genau zu erklären, wie Angst beim Pferd entsteht, was dann passiert, wie sich Stress bei Pferden äußert, wie man ein Pferd beruhigen kann und was man dagegen tun kann, wenn man selbst unsicher oder ängstlich wird.

Wie entsteht Angst bei Pferden?

Pferde sind hochsensible Fluchttiere. Die Flucht ist seit Millionen von Jahren für das Pferd die effektivste Strategie gegen Bedrohung und sichert somit größtmögliche Überlebenschancen. Das Herz-Kreislaufsystem, die Atmungsorgane, das Muskel-Skelettal-System sowie die Sinnesorgane ermöglichen eine schnelle Flucht bei Gefahr. Die Urinstinkte, die bei den Pferden früher überlebenswichtig waren, sind auch heute noch aktiv. So werden in beängstigenden Situationen, wie zum Beispiel Enge oder Bedrängnis, sofort körpereigene Mechanismen aktiv, die den Fluchtinstinkt auslösen – bei dem einen Pferd mehr, bei dem anderen weniger.

Woran erkennt man ein gestresstes oder ängstliches Pferd?

Zunächst einmal muss man zwischen Angst und Stress unterscheiden. Wenn der Körper immer wieder in eine beängstigende Situation gerät, ohne wieder zur Ruhe zu kommen, spricht man von Stress. Das gilt übrigens auch für uns Menschen, deswegen sind Ruhephasen auch so wichtig.

Ursachen können in der Haltung, der Fütterung, dem Umgang mit dem Tier oder auch dem Training liegen. Große Angst ist bei Pferden unschwer zu erkennen: Der Kopf wird hoch getragen, die Nüstern weiten sich, die Augen sind aufgerissen, verspannte Bewegungen, erhöhte Atemfrequenz, häufiges Äppeln. Zudem schwitzt das Pferd möglicherweise.

Welche Folgen hat dauernder Stress für Pferde?

Negativer Stress im Training und der Umgang gelten neben falscher Fütterung als Hauptauslöser für Magengeschwüre. Durch einen erhöhten Cortisolspiegel wird die Magenschleimhaut weniger durchblutet, dadurch nimmt die Abwehrfähigkeit des Magens ab. Studien zufolge sind jedes zweite Freizeitpferd und 60 Prozent aller Sportpferde betroffen. Durch Überforderung und Stress im Training können auch Verhaltensstörungen wie beispielsweise das Koppen entstehen.

Du möchtest mehr über das Verhalten von Pferden lernen? Das IST-Studieninstitut bietet unter anderem die Weiterbildungen „Pferderverhaltenstrainer:in“ und „Grundlagen der Pferdephysiotherapie“ an. Flexibel kannst du dich in nur wenigen Monaten neben dem Beruf weiterbilden.

Wie verhalte ich mich am besten?

Zunächst ist es immer besser, die ersten Warnsignale ernst zu nehmen. Legt dein Pferd die Ohren an, schlägt es mit dem Schweif, zieht es den Kopf hoch? Ob beim Reiten oder beim Führen: Wenn dein Pferd ängstlich reagiert, solltest du darauf achten, gelassen zu bleiben. Dein Pferd spiegelt dich und weiß genau, wie es dir geht. Du kannst deinem Pferd keine Gefühle vorspielen oder vorenthalten. Als hochsensibles Fluchttier spürt es instinktiv genau, was in dir vorgeht, und das gilt besonders für Angst. Ein eher ängstliches Pferd wird dich beim Reiten genau ins Visier nehmen. Ängstliche Reiter sollten daher besser auf erfahrene, selbstbewusste Pferde setzen. Nervöse, schreckhafte oder auch junge Pferde sollten von erfahrenen Reitern geschult werden, die die nötige Sicherheit vermitteln können.

Woran erkennt mein Pferd, dass ich gestresst bin oder Angst habe?

Wenn Menschen Angst bekommen, werden bestimmte Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Der Muskeltonus verändert sich. Die Haut wird blass oder man errötet, man fängt an zu schwitzen. Der Puls beschleunigt sich, der Körper bereitet sich auf Kampf oder Flucht vor. Das Gehirn von Menschen hat sich seit der Steinzeit nämlich kaum verändert.

Dein Pferd kann deine Angst förmlich riechen. Pferde haben einen besseren Geruchssinn als die meisten Hunderassen. Dein Pferd riecht den Hormoncocktail und denkt: Aha – hier lauern also überall Gefahren! Das genau denkt dein Pferd vielleicht nicht, aber es spürt instinktiv, dass du als Leitstute Gefahr wahrnimmst – und so überträgst du deine Nervosität auf dein Pferd.

Menschen verändern in bestimmten Situationen, beispielsweise bei Angst, die Körpersprache. Das entgeht deinem Pferd natürlich nicht. Der Körper ist angespannt, die Schultern sind hochgezogen. Als Reiter kommt dazu, dass sich der Muskeltonus so verändert, dass du automatisch mehr Druck mit den Schenkeln ausübst. Dein Verhalten ist auf jeden Fall anders. Und dein Pferd registriert jede kleinste Veränderung. Sogar deinen erhöhten Puls kann dein Pferd spüren. Da kann das Vertrauen zwischen euch noch so groß sein – du bist die Leitstute, und entweder sendest du die Signale, dass Gefahr droht, oder aber dein Pferd orientiert sich gar nicht erst an dir, weil du generell Unsicherheit ausstrahlst und so sein Vertrauen nicht gewinnen kannst.

Jennifer Kastner auf ihrem Pferd.
Jennifer Kastner in ihrem Element.

Was kann ich dagegen tun, dass ich nervös werde, oder Angst empfinde?

Natürlich gibt es Übungen mit deinem Pferd, um euer gegenseitiges Vertrauen zu stärken. Die gute Nachricht ist, dass du intensiv an deinem Verhalten arbeiten kannst. Jeder Reiter kennt das Thema Angst und muss sich früher oder später damit auseinandersetzen. Ob mit dem eigenen Pferd, oder ob mit einem anderen Pferd schlechte Erfahrungen gemacht wurden: Wer viel reitet, hat nicht immer nur positive Gefühle.

Wir haben vier Grundemotionen: Wut, Trauer, Freude und Angst. Angst gehört unweigerlich zum Leben und auch zum Reiten dazu. Der Mensch neigt zur Verdrängung, was aber in diesem Fall absolut nichts bringt. Mit Angst ist hierbei nicht nur die Angst vor dem Aufsteigen, Reiten, Ausreiten und Springen gemeint, sondern vielmehr auch die Versagensangst sowie die Angst davor, was die anderen sagen oder denken könnten. Der richtige Weg ist erst einmal, sich die eigenen Ängste einzugestehen, um dann aktiv daran zu arbeiten.

Ich sage immer in meinen Lehrgängen: Wenn du nicht an dich glaubst, wird niemand an dich glauben. Nicht mal dein Pferd. Das fängt bei der Gedankenhygiene an. Menschen neigen dazu, sich selbst klein zu machen. Nur rund drei Prozent unserer Gedanken sind positiv – und genau daran muss man arbeiten. Wenn du vor dem Turnierstart die ganze Zeit denkst: „Ich kann das nicht, die anderen sind alle viel besser“, dann bereitet sich dein Unterbewusstsein schon darauf vor, zu versagen. Und so wird es dann auch kommen.

Wenn du nervös bist, verändert sich deine Atmung. Genau das darf nicht passieren. Das kann man aber sehr gut trainieren. Mit bestimmten Atemtechniken kannst du dein Herz- Kreislaufsystem ganz leicht und schnell wieder herunterfahren und deine Angst schnell wieder in den Griff bekommen. Und zwar bevor dein Pferd auch nervös wird. Dein Verhalten als Reiter entscheidet dabei für dein Pferd zwischen Angst und Vertrauen.

Auch deine Körpersprache kannst du so trainieren, dass du adäquat reagierst und dem Pferd als sicherer Reiter mehr Vertrauen geben kannst. Mit bestimmten Entspannungstechniken kannst du auch lernen, deine Nervosität schnell in den Griff zu bekommen. Ich arbeite dazu mit Ruhebildern, die sich dann auf jede erdenkliche Alltagssituation übertragen lassen und dir beispielsweise auch bei Prüfungsängsten, Bewerbungsgesprächen und ähnlichem helfen.

Natürlich gibt es auch Situationen, wie zum Beispiel schlimme Reitunfälle, die erfordern, dass ein Fachmann hilft. Aber auch das kann man sehr gut in den Griff bekommen. Angst ist relativ – und beginnt immer im Kopf.

Gelassenheitstraining bei Pferden

Zusammen mit einer Stallkollegin bist Du trotz leichten Nieselregens unterwegs, auf einem entspannten Ausritt mit deinem Pferd. So zumindest der Plan, bis Ihr auf eine Gruppe Fußgänger mit Regenschirmen trefft. Dein Pferd bekommt Angst, dreht auf der Hinterhand um und will nur noch weg. Sein Verhalten zeigt von Gelassenheit keine Spur, von Sicherheit ganz zu schweigen. Ein beispielhaftes Szenario, was du eventuell so oder so ähnlich schon einmal mit Deinem Pferd erlebt hast. Aber das gehört beim Reiten dazu, oder nicht?

Die Antwort ist: ja und nein. Was damit gemeint ist, und wieso dein Pferd überhaupt schreckhaft ist, klären wir in diesem Artikel. Außerdem erfährst Du, was Du dafür tun kannst, damit Dein Pferd gelassener wird und welche drei typischen Fehler Du in Deinem Gelassenheitstraining unbedingt vermeiden solltest.

Verhalten vom Pferd verstehen – Warum ist mein Pferd schreckhaft?

Bevor Du Dich in Übungen für mehr Gelassenheit stürzt, macht es Sinn, erst einmal zu verstehen, wieso sich Dein Pferd überhaupt so schreckhaft verhält. Die Antwort ist ganz einfach: Es verhält sich seiner Natur entsprechend. Und ja, es wird immer ein Fluchttier bleiben. Ein Pferd nimmt die Welt ganz anders wahr als wir Menschen. Viel zu häufig schließen wir von uns auf das Pferd und tun dem Pferd damit unrecht. Nur, um ein Beispiel zu nennen: Dein Pferd nimmt einen Großteil der (visuellen) Information mit jeweils nur einem Auge auf. Dies hat zur Folge, dass es das Objekt nicht wirklich räumlich und scharf sieht. Um das Objekt scharf zu sehen, muss es also erst einmal seine Position im Raum oder die Stellung seines Kopfes verändern. Das ist aber nur ein Unterschied von vielen. Falls Du tiefergehendes Interesse an dem Verhalten von Pferden und einer Weiterbildung hast, bietet das IST-Studieninstitut das zwölfmonatige Fernstudium zum Pferdeverhaltenstrainer an.

Gelassenheit von Pferden kann man trainieren.

Bedeutet das, dass Du das plötzliche Umdrehen und Wegrennen so hinnehmen musst?

Nein! Du kannst die Natur das Pferdes und seine grundsätzliche Fluchtbereitschaft nicht ändern. Auch kannst Du individuelle Eigenschaften von deinem Pferd, wie beispielsweise seinen Charakter, nicht ändern. Gleichermaßen beeinflusst wird das Verhalten eines Pferdes jedoch auch durch bisherige Vorerfahrungen und Erlerntes. Und auf diesen Teil kannst Du maßgeblich Einfluss nehmen.

Gelassenheit und Sicherheit vom Pferd erhöhen

Macht ein Pferd durchweg positive Erfahrungen mit neuen Dingen, wird gelobt und empfindet Freude und Spaß, wird es sich in neuen Situationen mit großer Wahrscheinlichkeit optimistisch und neugierig zeigen. Ein Pferd, welches hingegen mehr negative Assoziationen mit Neuem hat, reagiert eher mit Angst und Flucht.

Im Gelassenheitstraining kannst Du Situationen schaffen, in welchen Dein Pferd positive Erfahrungen mit Neuem und mit potenziell furchteinflößenden Reizen sammeln darf. Baue Dir dazu unterschiedliche Stationen auf, welche Du dann kontrolliert nutzen kannst.

Übungen für ein gelassenes Pferd

Im Gelassenheitstraining ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. Hilfreich ist es, wenn die einzelnen Übungen sich im Schwierigkeitsgrad variieren lassen, um sie an die individuelle Ausgangssituation für jedes Tier anzupassen. Nimm Dir ausreichend Zeit für das Training. Hier ein paar Beispiele für konkrete Übungen:

  • Das Pferd über eine Plastikplane gehen lassen
  • Das Pferd durch einen Engpass führen
  • Berühre dein Pferd mit etwas Neuem (zum Beispiel mit einem Badetier)
  • Spaziere mit einem aufgespanntem Regenschirm neben deinem Pferd
  • Führe dein Pferd durch einen Flatter-Vorhang

Im Gelassenheitstraining darf dein Pferd skeptisch sein und sich zu Anfang auch ein kleines bisschen fürchten. Wichtig ist, dass Du durch deine Körpersprache, Deine Position im Raum und die ständige achtsame Wahrnehmung Deines Pferdes schnell mehr (emotionale) Sicherheit für Dein Pferd herstellst. Denn Dein Pferd vertraut Deiner Einschätzung. Ausgeprägte Angst gilt es immer zu vermeiden!

Das Verhalten von Pferden kann gezielt trainiert werden.

Essenzielles Wissen für ein gelungenes Gelassenheitstraining ist Wissen über das Sichtfeld des Pferdes, die Informationsverarbeitung im Gehirn und sein grundsätzliches Lernverhalten, insbesondere die Verstärkung von Verhalten.

Tipp für die Praxis: Gehe kleinschrittig vor und stelle Deinem Pferd möglichst nur Aufgaben, welche es gut bewältigen kann und kein zu großes Hindernis darstellen. So kannst Du es für das Verhalten loben und seine Motivation steigern. Wenn es vom Boden alles gut klappt, dann steigere Dich auch gerne zum gerittenen Gelassenheitstraining. Deine innere Haltung in jedem Training sollte sein, dass Du dem Pferd ermöglichst, stolz zu sein auf das, was es geschafft hat, und Dich mit ihm freust.

Diese vier Fehler solltest Du vermeiden:

  • Falsches Timing: Das Timing ist in jedem Training sehr entscheidend. Umso schneller Deine Reaktion kommt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Pferd sie mit seinem Verhalten assoziiert. Das gilt sowohl für beispielsweise das Nachlassen vom Druck am Strick, aber auch das Lob. Lass Dir nicht zu viel Zeit mit Deiner Reaktion.
  • Der Reiz ist zu groß/stark: Du willst jede Aufgabe so gestalten, dass Dein Pferd sie schaffen kann. Ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“, solltest Du den Reiz zu Beginn möglichst nicht zu groß machen. Umso mehr positive Erfahrungen Dein Pferd macht, umso schneller kommst Du am Ende ans Ziel.
  • Loben zur Beruhigung: Jedes Signal im Training darf nur eine Bedeutung haben. Das gilt auch für das Lob. Das Lob bedeutet immer „Super, gerne mehr davon“. Lobe Dein Pferd also immer für erwünschtes Verhalten, aber nicht für das aufgeregte Umherlaufen.
  • Nicht zu streng sein: Sei aber auch nicht so streng mit Dir selbst. Besonders das passende Timing kann eine echte Herausforderung ein. Was erfahrungsgemäß sehr gut hilft, ist, sich selbst zu filmen und den Ausschnitt im Anschluss zu analysieren.

Gelassenheitstraining bietet viele Vorteile für Pferd und Reiter. Egal, ob unter dem Sattel oder geführt. Hier die wichtigsten im Überblick:

  • Ein neugieriges Pferd lernt besser: Mit den richtigen Übungen kannst Du Dein Training interessant gestalten und die Neugierde fördern.
  • Reiter und Pferd machen gemeinsam positive Erfahrungen: Es lohnt sich, positive Erfahrungen mit Neuem zu schaffen. Das Pferd kann dies zum Teil auch auf andere Situationen übertragen. Außerdem stärkt es das Vertrauensverhältnis zwischen Euch beiden.
  • Du gewöhnst Dein Pferd an Umweltreize: Es bietet eine gute Möglichkeit um (Jung-)Pferde mit Umweltreizen vertraut zu machen und das „Lernen, zu lernen“ zu unterstützen.
  • Du erhöhst die Sicherheit: Wenn Dein Pferd grundsätzlich gelassener und entspannter reagieren kann, erhöht dies die Sicherheit für Mensch und Pferd beim Reiten.
  • Du lernst das Lernverhalten von Deinem Pferd besser kennen: Gelassenheitstraining bietet eine hervorragende Möglichkeit, um das Lernverhalten von Pferden zu verstehen.

Die wichtigsten Schritte, um direkt durchzustarten:

  • Mache Dir einen Plan wo Du deinen Fokus setzen möchtest. Überlege Dir dann konkrete Übungen und mache Dir Gedanken darüber, wie Du diese im Schwierigkeitsgrad variierst. Steigere Dich von „einfach“ zu „schwer“.
  • Nutze das passende Material für Dich und Dein Pferd. Grundsätzlich reicht ein normales gut sitzendes Halfter völlig aus. Hilfreich ist es, anstatt eines Stricks ein längeres Bodenarbeitsseil oder eine Longe zu nutzen. So kannst Du dem Pferd ermöglichen, sich auch ein paar Schritte wegzubewegen, ohne dass Du direkt mitgehen musst.
  • Bedenke die Sicherheitsaspekte. Dein Material muss heil sein, trage gegebenenfalls eine Reitkappe und Handschuhe. Je nach Pferd und Übung nutze einen Beinschutz für Dein Pferd. Wenn Du und Dein Pferd unerfahren seid, starte in einem sicher eingezäunten Bereich wie einem Reitplatz oder einer Reithalle.

Du willst fundiertes Wissen über das Gelassenheitstraining? Möchtest verstehen, wie genau Dein Pferd lernt, Vertrauen aufbaut und die Welt wahrnimmt? Wissen, wie Du Trainingspläne sinnvoll gestaltest? Dann ist die Weiterbildung zum Pferdeverhaltenstrainer des IST-Studieninstituts genau das Richtige für Dich!

Weitere Beiträge